| 14 | 𝐌𝐢𝐥𝐞𝐬

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Jacksons Griff um meinen Bauch wurde immer schwächer und ich befürchtete schon er würde ganz loslassen, weswegen ich die Geschwindigkeit etwas runterregelte. Ich war es einfach nicht gewohnt, so langsam zufahren und schon gar nicht, jemanden mitzunehmen.

Nur schleppend kamen wir vorwärts und unsere Klamotten klebten bereits klitschnass an unseren Körpern. Zudem wusste ich noch immer nicht, wo wir waren und wohin ich eigentlich musste. Mittels Straßenschilder versuchte ich mich zu orientieren. Das klappte aber nur spärlich. Bei Nacht und Regen sah alles ganz anders aus. Meinen Kopf drehte ich nach Rechts und nach Links und hoffte auf etwas, was mir helfen könnte, mich zu orientieren. Doch die Gegend kam mir nicht mal ansatzweise bekannt vor und ich gab langsam die Hoffnung auf.

Gefrustet hielt ich am Straßenrand und fuhr mir mit der Hand übers Gesicht. Durch den Regen hingen mir meine, sonst nach oben gestylten Haare, ins Gesicht und machten es zusätzlich nass.

„Warum halten wir?", hörte ich Jacksons müde Stimme hinter mir und ich spürte, wie er seinen Griff komplett löste.

Ich ließ den Kopf hängen. „Ich musste nur kurz meine Sicht wieder herstellen." Ich versuchte so normal wie möglich zu klingen und hoffte, dass Jackson mir das abkaufte. Ihm zu sagen, dass ich keinen Plan hatte, wo wir waren, kam nicht in Frage. Wie stand ich denn dann da?

„Gibs zu, du hast keine Ahnung, wo wir sind", murrte er und sein Kopf landete auf meinen Rücken. Er war wohl erschöpfter, als ich zuerst dachte. Nervös lachte ich. „Das heißt dann wohl ja", kommentierte er mein Lachen und lachte selbst.

„Was ist daran jetzt bitte witzig?", fragte ich beleidigt.

„Du musst wirklich neu in der Stadt sein", erklärte er. „Jeder, der schon eine Weile hier ist hat schon mal den One America Plaza gesehen", fuhr er fort.

Doch ich hatte noch immer keine Ahnung, wovon er sprach. „Den was?", wiederholte ich.

Er deutete auf einen gigantischen Wolkenkratzer gegenüber von uns. „Den One America Plaza. Das ist das höchste Gebäude in San Diego und ist nebenbei das Nest der Serpens."

Mein Blick ging zu dem Wolkenkratzer und so langsam kam ich mir vor, wie bei einer Sightseeingtour. „Dann weißt du also, wo wir sind?", wollte ich hoffnungsvoll wissen.

„Ja klar weiß ich das. Wir sind am West Broadway und dort drüben ist die India-Street. Also stehen wir so ziemlich genau in-", er brach ab und sein Blick veränderte sich. Irgendwie wirkte er angespannter und unruhig sah er sich um.

„In?", hakte ich nach.

Doch Jackson schüttelte gestresst den Kopf und ließ sich wieder gegen mich fallen. „Das klären wir später. Erst mal, sollten wir von hier weg."

Verwirrt über den plötzlichen Sinneswandel nannte ich ihm meine Adresse und er erklärte mir schnell, wo ich lang musste. Er war wohl auf das Thema nicht besonders gut anzusprechen. Und wer waren bitte die Serpens?

Ich wischte mir noch einmal übers Gesicht, ehe ich wieder losfuhr. Begeistert war er nicht gerade, als ich ihm meine Adresse nannte. Vielleicht würde er ja morgen mit mir darüber reden. Mit unserem Gespräch hatte ich das Gefühl, dass es ihm wieder etwas besser ging. Doch das war wohl nur eine Phase, denn jetzt, wo wir wieder fuhren, machte er wieder einen geschwächten Eindruck. Noch immer war sein Griff lasch und seinen Kopf hatte er wieder erschöpft auf meinen Rücken gelegt.

Laut Jackson war es nicht mehr weit bis zu mir nach Hause. Und tatsächlich, nach kurzer Zeit konnte ich schon die vertraute Einfahrt meines Onkels sehen und erleichtert atmete ich aus. Wir waren wieder auf der Hawthorn-Street.

Vor dem Garagentor hielt ich an und drehte meinen Kopf wieder nach hinten, um Jackson zu signalisieren, dass er absteigen sollte. Doch er reagierte nicht. Er hing mittlerweile teilnahmslos hinter mir auf dem Motorrad und war an mich gelehnt, um nicht runterzufallen. Zögerlich klappte ich das Visier nach oben. Er hatte die Augen zwar geschlossen, aber als er mitbekam, dass wir hielten, öffnete er sie leicht.

„Jackson, wir sind da", sagte ich, doch er sah mich nur mit glasigem Blick an. Hoffentlich hatte er kein Fieber. Immerhin war klitschnass und es war durch den Fahrtwind eisig kalt.

Mit den Armen drückte ich Jackson von mir und müde rutschte er von der R6. An diese lehnte er sich schließlich und anschließend brachte ich ihn zu einer der kleinen Holzbänke, die an der Hauswand standen. Als ich ihm den Helm ausziehen wollte, hatte ich erstmal Probleme den Verschluss zu öffnen. Meine Hände waren nass und zitterten vor Kälte, außerdem war es stockdunkel und ich sah so gut wie gar nichts. Nachdem ich den Helm endlich geöffnet hatte, zog ich ihm den schnell über den Kopf. Danach widmete ich mich wieder meiner Yamaha und parkte sie in der Garage. Als das Tor zu war und mein Blick wieder auf den Schwarzhaarigen fiel, sah ich, wie er an die Wand gelehnt auf der Bank saß und mich nachdenklich ansah. „Warum?"

„Warum was?"

Er schluckte sichtlich. „Warum tust du das?", fragte er erneut.

„Was meinst du?", entgegnete ich und sah ihn fragend an. Sein Gesicht war nur schwach von einer der Laternen beleuchtet und der inzwischen, stärker gewordene Regen, durchbrach die Stille. Meine Haare hingen mir wieder ins Gesicht und genervt strich ich sie wieder nach oben.

„Warum hast du mir geholfen? Du kennst mich nicht. Du hättest einfach weiterfahren können. Stattdessen bist du stehen geblieben und hast mich mitgenommen. Und das alles, obwohl ich dich so abserviert hab." Seine Stimme wurde leiser und es klang eher so, als ob er mit sich selber sprechen würde.

„Das war selbstverständlich", antwortete ich nur knapp und ging nicht weiter drauf ein. Er sagte darauf nichts mehr.

Ich hingegen ging auf ihn zu, mir war es mittlerweile egal, ob es regnete oder nicht. Ich war eh schon klitschnass. Aber Jackson musste dringend in die Wärme und raus aus den nassen Klamotten, denn ich war mir ziemlich sicher, dass er Fieber hatte. Als ich ihm aufhalf, mied er den Augenkontakt zu mir und schwieg. Zusammen betraten wir das Haus und ich brachte ihn erstmal ins Wohnzimmer. Mit schmerzendem Kopf ging ich hoch in mein eigenes Zimmer. Ich schaffte es nur noch, meine nassen Sachen auszuziehen und mich mit neuer und trockener Wäsche ins Bett zu legen. Sobald mein Kopf das Kissen berührte, war ich auch schon eingeschlafen.

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