| 34 | 𝐀𝐥𝐞𝐜

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Wütend sah ich Miles hinterher. Nach meinen Worten hatte er ganz schnell die Sporthalle verlassen und sich aus dem Staub gemacht. Sollte mir recht sein. Ich war sowieso so sauer, dass ausgerechnet er in die Umkleide kommen musste. All die Jahre hatte ich unsere Freundschaft geheim gehalten und jetzt Das!

Gestresst atmete ich aus und lief den Gang zurück zur Umkleide. Miles hatte zum Glück gesagt, dass er es für sich behalten würde, zumindest vorerst. Das hieß, er hatte mich in der Hand. Zwar würde ich nicht hochkant aus der Hydra fliegen, sollte die Freundschaft mit Damien rauskommen, aber mein Ansehen wäre ruiniert und Damien hätte dann weitaus größere Probleme. Und genau das wollte ich auf keinen Fall!

Als ich die Tür öffnete war der Schwarzhaarige schon weg. Vermutlich wartete er draußen auf mich. Also packte ich auch zusammen und verließ die Turnhalle. Und tatsächlich, er stand einige Meter entfernt mit dem Rücken zu mir. Als er meine Schritte hörte drehte er sich um.

„Und?" fragte nervös. Kein Wunder, wenn Blake das rausbekommen würde, dann wäre er dran. Immerhin war sein Alpha weitaus furchteinflößender als Jackson und neigte auch zu anderen Bestrafungen.

„Er wird nichts sagen", beruhigte ich ihn.

Damien entspannte sich sichtlich. „Hoffentlich", seufzte er.

Dann kam mir eine Idee. Ich hatte einfach keine Lust mehr auf Schule und wir hatten noch mindestens vier Stunden, auf die ich gut verzichten konnte. „Wollen wir schwänzen?", grinste ich und es dauerte nicht lange, da stimmte er mir begeistert zu. „Ok, gehen wir zu dir oder zu mir?"

„Zu dir!", kam es wie aus der Pistole geschossen.

Nun wurde ich hellhörig. „Ist es wegen deinem...?", fragte ich vorsichtig und sah ihn mitleidig an, obwohl ich wusste, dass er Das hasste.

„Ja", brummte er kleinlaut. Jetzt hatte ich erst richtig Mitleid mit ihm. Es war klar, warum wir nicht zu ihm konnten. Sein Vater war mal wieder zu Hause. Und das bedeutete für Damien jede Menge Schmerz und Schläge. Seit seine Mutter bei einer Schießerei ums Leben kam, wurde er von seinem Vater geschlagen und aufs übelste schikaniert. Damit war die Familie dann endgültig zerschlagen und Damien hatte ein Ersatz bei den Serpens gesucht. Und mit Conner, meinem Bruder, als Mentor hatte er auch einen Familienersatz gefunden.

Dennoch zog die Gang ihn eher runter. Er hatte super Noten und hätte so viele Möglichkeiten, aber er vergeudete sie. Allerdings bekam er durch die Gang jede Menge Geld, was er brauchte und er hatte das Gefühl, nicht allein zu sein.

Zusammen liefen wir zu seiner Aprilia. Ihre schwarze Farbe sah man schon von weitem in der Sonne glänzen. Meine Triumph stand Zuhause, deswegen musste ich bei Damien mitfahren, meinen Helm hatte ich ja wenigstens dabei.

Es war nichts Ungewöhnliches, dass wir den anderen mitnahmen. Dafür mussten wir uns aber etwas von der Schule entfernen, damit wir nicht zusammen gesehen wurden. So sparten wir Spritkosten und es wurde bei einer Verkehrskontrolle nur einer erwischt.

Die Fahrt ging recht zügig. Schließlich war es für Damien ziemlich riskant so weit in das Gebiet der Hydra zu fahren, vor allem mit einem gekennzeichneten Motorrad. Deswegen waren wir auch heilfroh als wir endlich in der dunklen Garage standen. Das Auto meiner Eltern war weg. Aber dafür stand wieder die schwarze Honda da. Na toll, Conner war da. Er hatte echt ein Talent für falsches Timing. Meine Laune sank jetzt schon in den Keller.

„Wie können auch wieder gehen", schlug Damien zaghaft vor, der das Bike seines Mentors betrachtete.

Ich stieß die Tür zum Haus auf und trat hinein. „Nein, schon ok", sagte ich und konnte nur hoffen, dass der Tag nicht noch schlimmer wurde.

„Wie du meinst." Damien betrat hinter mir den Flur und wir zogen unsere Schuhe und Jacken aus. Schon von hier konnte ich das Geräusch des Fernsehers hören und jetzt war ich wirklich angepisst. Musste Conner denn gerade heute kommen und genau jetzt den Fernseher besetzen? Missmutig betrat ich das Wohnzimmer, hinter mir Damien. Als Conner uns bemerkte drehte er seinen Kopf in unsere Richtung und sah uns verwundert an.

„Hey, was macht ihr denn hier? Habt ihr keine Schule?", fragte er an uns gewandt und ich verdrehte nur die Augen. Ganz im Gegensatz zu Damien, der unsicher auf den Boden sah. Kein Wunder, Conner war immerhin sein Vorgesetzter, wenn man das so sagen konnte.

„Hatten keine Lust mehr", entgegnete ich so knapp wie möglich.

Der Dunkelblonde zuckte nur mit den Schultern. „Meinetwegen, aber den Fernseher hab heute ich", stellte er so gleich klar. Dass ich mich mit Damien traf, störte ihn nicht mal ansatzweise, er wusste von unserer Freundschaft und hatte ja früher auch gewollt, dass ich zu den Serpens komme. So im Nachhinein betrachtet wäre das auch einfacher gewesen, aber ich kam mit der Strenge und den Regeln nicht klar.

„Kein Problem, wollten eh in mein Zimmer." Ich setzte schon an den Raum zu verlassen, doch Conner hielt Damien zurück.

„Geh schon mal vor, ich komme nach", rief mir Damien noch zu, ehe ich ging und in meinem Zimmer verschwand. War schon blöd, wenn man von seinem Bruder und seinem besten Freund ausgeschlossen wurde, nur weil man zur anderen Gang gehörte. Aber ich war auch selber schuld. Also wartete ich und als Damien dann endlich kam, fingen wir an zu zocken. Aber nur für kurze Zeit, denn dann entschlossen wir uns doch dazu, das Haus zu verlassen und ne Runde zu drehen. Allerdings ziemlich weit weg, von den besetzten Gebieten. Es sollten so wenig wie möglich Leute uns zusammen sehen.

Als wir in der Garage unsere Maschinen starteten, war Conners Honda auch schon weg. „Bis wann hast du eigentlich Zeit?", wollte Damien wissen, während er sein Motorrad aus der Garage schob.

„Spätestens bis 19 Uhr, dann muss ich wieder zur Hydra", erklärte ich missmutig und dachte absichtlich an das Geld, welches bald kommen würde und wofür ich mich immer einspannen ließ. Meine Eltern wunderten sich immer, woher Conner und ich das ganze Geld herhatten und so langsam gingen mir die Ausreden aus. Mein Bruder hatte sie ja wenigstens überzeugen können, dass er für ein großes Unternehmen arbeiten würde. Bei mir sah das schon etwas anders aus, ich ging ja noch zur Schule.

„Okay, gut, ich auch. Es gab wohl einige Probleme mit der nächsten Lieferung, deswegen soll ich eher kommen", erklärte Damien zögerlich. Das hatte er wohl mit Conner besprochen. Damien und ich vertrauten uns und versuchten unsere Freundschaft von der Gang zu trennen, nur leider klappte das nicht immer. Hydra Geheinisse konnte ich ihm deswegen trotzdem nicht sagen.

Mir wurde jetzt schon schlecht bei dem Gedanken, wie Conner und Damien reagieren würden, wenn sie erfuhren, dass ich das die ganze Zeit über gewusst und dennoch nichts gesagt hatte.

Unsere Runde war mehr oder weniger dieselbe wie immer. Hauptsache nur weit weg von unseren Gangs. Als es dann kurz nach 19 Uhr war, trennten sich unsere Wege und ich fuhr zur Halle. Da Conner ja etwas von einem Problem erwähnt hatte, musste der Plan ja erfolgreich gewesen sein. Dennoch hatte ich kein gutes Gefühl dabei, wenn es Streit zwischen den Gangs gab. Sonst ließen wir uns in Ruhe, aber jetzt wurde es nur noch komplizierter.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro