| 32 | 𝐉𝐚𝐜𝐤𝐬𝐨𝐧

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„Was meinst du mit, nicht angekommen?", knurrte ich Matt schon förmlich entgegen und spürte wie mein Puls weiter nach oben schoss. Ich hatte ein seltsames Gefühl in der Magengegend und mein unruhiges Herumlaufen brachte mir nicht viel. Irgendwas stimmte nicht.

Matt zuckte ratlos mit den Schultern und sah besorgt auf sein Handy. „Sie sind nicht beim Plaza angekommen."

„Ach?! Sag bloß!" Wütend warf ich die Arme in die Luft und drehte erneut um, lief über den Platz und atmete tief durch. Seit Ewigkeiten hatten wir nichts mehr von Miles oder den Veranstaltern gehört. Und es war kurz vor Mitternacht. Sie hätten schon längst da sein müssen! Doch stattdessen fehlte jede Spur von ihnen. Die Anrufe kamen nicht an, niemand hatte Miles gesehen und im Ziel waren sie scheinbar nie angekommen.

Ryans grüne Kawasaki kam plötzlich vor mir zum Stehen. Hastig nahm er sich den Helm ab. „Beim Plaza war niemand mehr."

„Ich weiß, Matt hat eben angerufen", entgegnete ich müde und fuhr mir über die Stirn.

Zerknautscht schaltete Ryan den Motor ab. „Wir hätten dem Bengel einen Peilsender verpassen sollen, so oft wie er in letzter Zeit verschwindet! Oder wir lassen ihn chippen, das merkt der schon nicht."

„Sollte Miles wissen, wie sein Mitbewohner über ihn denkt? Besser nicht." Matt schüttelte mit dem Kopf.

Resigniert stieß ich die Luft aus und ließ mein Blick über das Gelände wandern. Wir hatten uns von den Straßenrennen etwas entfernt, wollten eigentlich schon nach Hause, aber die Suche nach Miles hatte dies verhindert. So suchten Alec und Damien seit gut einer halben Stunde San Diego ab. Der Abend war theoretisch ein voller Erfolg, wir hatten wertvolles Geld verdient, doch jetzt ließ meine Sorge mich unruhig werden. Miles Gegner war uns unbekannt, ich hatte ihn noch nie gesehen, was wenn-

„Vielleicht ist er schon Zuhause und schläft?", riet Ryan.

Doch Matt schüttelte wieder den Kopf. „Hab unsere Nachbarin angerufen, es ist niemand ins Haus gekommen in den letzten Stunden."

„Und wenn er noch feiern ist oder irgendetwas anderes vorhatte? Tanken zum Beispiel? Verdammt, der Junge ist erwachsen, wir sollten ihn nicht so bemuttern."

Wütend schoss mein Blick zu ihm. „Dann sollte er sich auch so benehmen!"

„Jacks..." Leicht genervt ließ Ryan die Schultern hängen. „Du hast mit ihm trainiert und er hat sich nicht mal so dämlich angestellt. Zudem gibt es keine Serpens mehr, was sollte ihm schon passieren? Soweit wir wissen gibt es hier keine großen Gangs mehr und er ist ein erwachsener Mann, der nicht erst seit gestern hier wohnt. Vielleicht ist wirklich nur sein Akku leer-"

„Und was wenn nicht?!", unterbrach ich ihn. „Wir wissen was passieren kann! Und das Ganze hier stinkt bis zum Himmel. Was, wenn ihm etwas passiert ist und wir legen uns entspannt in unsere Betten?"

Daraufhin Stille.

Natürlich konnte ich Ryan verstehen, aber mein Gefühl drängte mich dazu, der Sache nachzugehen und das konnte ich nicht ignorieren. Würde ich das und meine Befürchtungen wären am nächsten Morgen Realität, könnte ich mir das nie verzeihen. Und als Anführer war es auch meine Pflicht zu agieren, wenn Gangmitglieder vermisst wurden. Besonders wenn es um meinen Beta ging.

„Okay, Vorschlag", meinte Matt irgendwann mit Blick auf seinen besten Freund. „Wir suchen ihn, du kannst ja heimgehen und dort auf ihn warten."

Doch der Braunhaarige seufzte nur und setzte seinen Helm erneut auf. „Vergiss es, ich such den Scheißer mit euch."

Erleichterung, ausgelöst durch die Treue meiner Freunde, durchflutete mich und eilig machte ich meine Ducati startklar. Matt und Ryan waren bereits gestartet nachdem wir das Gebiet, welches in Frage kam, unter uns aufgeteilt hatten. Ich würde einen großen Teil des westlichen Hydra Reviers absuchen, zusammen mit ihnen. Alec und Damien waren im damaligen Gebiet der Serpens und suchten die Küste mit ab.

Dennoch könnten wir etwas übersehen.

Auch die Müdigkeit machte mir zugegeben zu schaffen. Die vielen grellen Lichter brannten in meinen Augen und es wurde immer anstrengender sie zusammenzukneifen, um etwas zu erkennen. Von Miles und seiner Yamaha fehlte aber jede Spur. Sie stand nirgends am Straßenrand und mein Handy zeigte keine Nachrichten oder Anrufe.

Scheiße, was wenn er irgendwo bewusstlos in einer Gasse lag?! Er hatte mir damals auch geholfen, da war es das Mindeste, dass ich ihn suchte!

Gähnend schaltete ich einen Gang runter. Bei langsamer Fahrt ließ es sich besser suchen und auch hatte ich das Gefühl, dass mein übermüdeter Körper dies gut fand. Nur brachte es nichts. Meine Augenlider wurden immer schwerer, es wurde immer später und von Miles fehlte nach wie vor jede Spur, weswegen ich schließlich an den Straßenrand fuhr, den Motor abschaltete und den Kopf nach unten sinken ließ. Es war einfach nirgends!

Für einen Moment schloss ich die Augen, sank auf den Tank zusammen und versuchte mich zu beruhigen. Meine Besorgnis war hoffentlich unbegründet.

Ein Klingeln riss mich aus meinen Gedanken und erschrocken riss ich den Kopf hoch. Erst später nahm ich mein Handy in meiner Jackentasche wahr und hastig holte ich es heraus, was mit den Lederhandschuhen gar nicht so einfach war und mir den ein oder anderen Fluch entlockte, bei dem meine Eltern mich enterben würden.

„Ja?"

„Wir haben seine Yamaha gefunden", hörte ich Alecs heisere Stimme. Autogeräusche waren im Hintergrund zu hören. „Aber Miles... Er ist nicht da."

Ich zog die Stirn kraus. „Was soll das heißen?"

„Er ist nicht da. Seine Yamaha stand samt Schlüssel und Helm vor einer Tankstelle und von ihm fehlt jede Spur. Ich weiß es doch auch nicht." Ich hörte wie er tief einatmete, dann erklang gedämpft Damiens Stimme und schließlich meinte Alec, „Und da ist noch was, Jackson. Hier liegt ein fremder Helm und... auf dem Boden sind kleine Bluttropfen."

Mir wurde übel.

„Scheiße." Gestresst kniff ich kurz die Augen zusammen. „Wissen Matt und Ryan schon Bescheid?"

„Nein."

Ich startete wieder den Motor. „Dann ruf sie an. Ich komm vorbei, schick mir die Adresse. Bis gleich." Schnell steckte ich mein Handy wieder ein und fuhr los zur genannten Tankstelle. Das war alles hoffentlich nur ein Traum. Ein beschissener Traum. In unseren Kreisen gab es so etwas häufiger. Leute verschwanden plötzlich, Blut war keine Seltenheit und oft fand man sie nie wieder. Doch mit den Untergang der Serpens und unserem Ausstieg hatte die Sache ein Ende gehabt. Das dachten wir zumindest.

Und da wurde mir unsere Lage erstmal wirklich bewusst. Miles könnte sonst wo sein, möglicherweise verletzt oder schlimmer. Und würden wir ihn nicht finden, konnten wir schlecht zur Polizei gehen.

Polizei. Plötzlich ging mir ein Licht auf. Als ehemalige Kriminelle lebten wir von guten Kontakten. Wenn auch unglücklicherweise, kannte ich einen Polizisten. Einen, der aus eigenem Interesse uns wahrscheinlich helfen würde, sollten wir Miles tatsächlich nicht finden.

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