2.

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Sie geht nach Hause, wie jeden Tag, Regen tropft auf ihre blutroten Lippen. Regen tropft auf ihr knochenweißes Haar.
Es ist egal.

Zuhause bleibt sie nicht lange. Sie geht sofort wieder, sie will gleich wieder weg. Weg von diesen urteilenden Blicken und den abschätzigen Worten.

Sie läuft nach draußen. Sie geht durch die Straßen, durch die Gassen. Es regnet immer noch.
Es ist egal.

Sie ist eine kleine Rose inmitten einer leeren, dunklen Gasse. Inmitten von Schatten und Nichts. Man beachtet sie nicht.

Niemand beachtet eine Rose.
Erst wenn sie sterben.

Sie geht weiter. An den Häusern vorbei, an Straßen entlang. Immer weiter, nur nicht stehen bleiben.

Ein bestimmtes Ziel hat sie nicht. Sie läuft einfach nur in irgendeine Richtung.
Es ist egal.

Die Siedlung, das Dorf, die Häuser sind schon lange hinter ihr und bis zum Horizont erstreckt sich ein Wald. Dunkel, schwarz, finster.

Die Kiefernnadeln federn ihre Schritte, die schwere Luft dringt in ihre Lunge und ein süßlicher Duft steigt in ihre Nase.

Etwas entfernt sieht sie etwas. Es glitzert ein kleines Bisschen. Vielleicht ist es etwas tolles, denkt sie.

Sie geht darauf zu. Weit weg ist es nicht. Es ist eine einzelne Rose. Bedeckt mit einem Spinnennetz aus Regentropfen auf dem roten Grund.

Mit dem Zeigefinger berührt sie die Blüte vorsichtig und fällt. Sie fällt immer weiter, in eine endlose Tiefe. Sekunden, Minuten, Stunden, Tage. Sie weiß es nicht. Aber das macht nichts.
Es ist egal.

Fällt, fällt, fällt.
Sie kommt auf dem Boden auf. Irgendetwas zerkratzt ihre blasse Haut. Sie schaut auf und findet sich in einem Meer aus weißen Rosen wieder.

So schön und doch so schmerzhaft. So ist sie. Ja, so ist sie.

Ihr Blut sickert aus ihrer Haut und tropft auf eine schneeweiße Blüte. Der rote Fleck hebt sich vom Untergrund ab. Wie ein Schatten im endlosen Licht.

Sie steht auf und fällt aber sofort wieder zurück. Zurück, zurück, zurück.

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