Kapitel 52

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James

,,Nichts, Sir. Die Wohnung ist verlassen und in der Umgebung hat niemand das Mädchen gesehen. Wir waren, wie besagt, auch bei ihren Freundinnen, aber sie sind nicht zuhause und nach Uhrzeit vermutlich auf der Arbeit''

,,Danke, Lenny. Bitte sucht weiter, ich werde dort hinfahren. In der sonstigen Innenstadt ist sie auch nicht, aber vielleicht im Central Park''

,,Wir werden dort suchen, Sir''

,,Danke''

Ich drücke auf den roten Hörer meines Handys und nehme einem Auto die Vorfahrt um endlich anzukommen.
Es fehlt jede Spur von ihr, obwohl es schon Nachmittags ist und wir die ganze Zeit suchen.
Mich würde ja schon eine Antwort auf meine Nachrichten an sie beruhigen. Wenn sie mir ein Lebenszeichen geben würde.
Aber stattdessen ist ihr Handy ausgeschaltet und das versetzt mich in noch mehr Panik.

Sie will sich doch nicht wirklich umbringen !

Bei Mrs. Wave angekommen, parke ich direkt in der Lücke vor dem Laden und steige eilig mit Sonnenbrille vor den Augen aus.
Die Leute mustern mich, aber die schwarzen Gläser verdecken zumindest ein bisschen mein Gesicht und somit lassen sie ihre Handys stecken.

Ich hätte sie eh zusammengeschissen.

Eilig betrete ich den Laden und sehe mich sofort nach einer Verkaufskraft um.
Am Tresen sind mehrere Leute beschäftigt und anhand der Zahl der Kunden, würde es lange dauern, bis ich eine Antwort bekäme.

Stattdessen suche ich nach jemandem, der die Kleidung sortiert und finde schließlich eine junge Verkäuferin.

,,Entschuldigung''

Mit Schwung dreht sich das Mädchen um.
Sie hat rot, kupferfarbene Haare und Sommersprossen unter den Augen.
Ihre braunen Augen strahlen Wärme aus, aber ich liebe nunmal ein Mädchen mit blauen Augen und dem schönsten Lächeln der Welt, das sich auch von ihrem, nicht übertreffen lässt.

,,Wie kann ich Ihnen helfen ?'' sie stockt ein wenig, als ich meine Brille aus Höflichkeit abnehme und sieht mich schockiert an.
,,S-Mr. Sine Sir'' fügt sie hinzu.
,,Ich suche jemanden, ich denke sie kennen sie. Sie heißt Rosalie und arbeitetet hier.''
,,Ro-Rosalie...Sie suchen Rosalie.''
Sie scheint meine Worte erst nach Sekunden zu verstehen, sieht mich wieder sehr verwirrt an, schüttelt dann aber selbst den Kopf und antwortet:
,,Sie ist seit einer Woche nicht mehr zur Arbeit gekommen. Macht blau oder so, tut mir leid. Aber wenn Sie etwas brauchen, können Sie auch eine andere Fachkraft fragen.''

Will sie gerade auf sich selbst anspielen ? uüä...
Tatsächlich scheint sie sich ein bisschen größer zu machen, streckt unbemerkt ihre Brust raus und lächelt anzüglich.
Sie ist bei mir eindeutig unten durch, das ist ja abartig...
Wieso stellen sich Frauen immer so zur Schau, das ist lächerlich !

,,Nein Danke, ich bin nur wegen ihr hier. Sie ist wirklich nicht hier ? Oder Sie wissen nicht wo sie sein könnte ?''
,,Nein, weiß ich leider nicht. Ich habe sie länger nicht mehr gesehen, wie gesagt sie kommt nicht mehr.'' sagt sie selbstsicher und ich höre ihren abschätzigen Wert, der über Rosie lästert, aus ihrer Stimme heraus.

,,Gut, trotzdem danke und hüten Sie das nächste mal ihre Zunge, wenn sie so über meine Freundin reden. Ich glaube doch, sie brauchen diesen Job.''

Sage ich und füge den letzten Teil, über meine Schulter hinzu.
In Sekunden ist ihr Gesicht von ihren ,anzüglichen' Blicken verschwunden und eine erstarrte Maske macht sich breit.
Ich weiß was sie denkt, so habe ich es auch gesagt, aber theoretisch könnte ich auch eine normale Freundin meinen.

Seufzend lasse ich von ihr ab und suche nach Lucie.
Das Mädchen werde ich bestimmt nicht nochmal fragen, die ist genauso falsch wie die Frauen die ich so kenne.

Aber auch sie kann ich nirgendwo entdecken, nur fällt mir ein blonder Junge ins Auge, der mit dem Rücken zu mir gekehrt Kartons wegpackt.

Er war der Junge neben Lucie, der, der mich offensichtlich nicht leiden konnte.
Wie sagt das Schicksal: Man sieht sich immer zweimal im Leben.
Es scheint recht zu haben.

,,Entschuldigung, Paul, richtig ?''
Der große Junge dreht sich verwirrt zu mir um. Rosalie hat mir von ihm erzählt.
Blond, spielt Handball und steht auf Lucie. Ja, das war mir bei unserem ersten Treffen auch aufgefallen.
,,James...ähm...Mr. Sine ?'' wiederholt er sich und legt die Kartons beiseite.

,,Was wollen Sie hier ?'' wieder klingt er nicht gerade freundlich und er zieht seine Augenbrauen zusammen, als würde er mich mit dem Blick töten wollen.
,,Hör mal ich weiß, du magst mich nicht, ok, aber ich muss unbedingt wissen wo Lucie und ihre Freundin sind und ob Rosalie heute oder gerade hier ist ?''

Er verschränkt die Arme.
,,Wieso ? Was willst du von Lucie ?''

Diese Frage war klar.

,,Nichts, ehrlich. Es geht um Rosalie ?''
,,Was ist mit ihr ?'' schon klingt er anders.
,,Sie ist weg. Sie hat mir einen Brief geschrieben und ist mir wieder entwischt. Diesmal hat sie ihn aber in der Vergangenheit geschrieben und es sieht so aus als...als würde sie sich umbringen wollen ...
Ich mache mir einfach Sorgen, also kannst du mir sagen ob sie hier ist ?''

,,Nein. Weder Rosie noch Lucie sind hier. Lucie macht gerade Mittagspause und trifft sich mit Kim. Rosie weiß ich nicht, aber...glaubst du echt das...das sie das machen würde ?''
Er sieht betroffen aus.
,,Ehrliche Antwort. Ich weiß es nicht...seit der Sache vor ein paar Tagen ist sie oft zusammengebrochen aber ich hatte nicht den Eindruck das-''

Auch meine Stimme bricht.
Ich will mir das schlimmste garnicht vorstellen.

,,Zusammengebrochen ? Was war denn vor ein paar Tagen ?'' fragt er und sieht mich verwirrt an.

Hat sie es ihm nicht erzählt...?!

,,Ähm... hat sie es dir nicht gesagt ?"
„Nein, sonst würde ich nicht fragen ?!"
,,Ja, lass es dir lieber von ihr erzählen, wenn wir sie gefunden haben."

Er nickt nur.

,,Ich weiß nicht, wo sie sein könnte. Die Mädchen lieben mehrere Läden hier in der Stadt, sie könnten überall sein, aber vielleicht findest du sie ja im Café hier um die Ecke."
,,Ok, Danke !"

Er nickt nur und klopft mir auf die Schulter.
Vielleicht ändert sich das Klima zwischen uns beiden ja doch nochmal.
Korrekt scheint er mir jedenfalls. Er ist nicht so ein Perversling, wie viele andere hier auf den Straßen.

Ich wende mich mit einem Kopfnicken ab und eile wieder nach draußen.

——-

Nervös und leicht zitternd fahre ich mir durch die Haare.
Weder Rosalie noch Lucie oder ihre zweite Freundin habe ich heute gefunden.

Keiner der drei geht an ihr Handy und Rosalies ist immer noch ausgeschaltet.

Wie kann es sein, dass mir das Mädchen, welches ich liebe, zum zweiten Mal weggelaufen ist und ich sie immer wieder verliere.

Wo ist sie bloß, wieso meldet sie sich nicht und warum fehlt jedes Zeichen einer Spur.

Sie wollte gehen.
Aber wohin ?

Sie wollte sich doch nicht wirklich endgültig verabschieden und mich hier ohne ein Wort auf der Erde zurücklassen.

Ich weiß nicht, was ich mache, wenn es doch so ist.
Wenn mich irgendwann das Wort erreicht, dass sich dieses hübsche blonde Mädchen ungebraucht hat.

Ich würde am Boden liegen.
So fühlt es sich ja jetzt schon an, weil ich sie nicht in Sicherheit weiß.

Hatte sie deshalb so viele Wunden ?
Weil sie sich selbst verletzt hat und Suizid begangen wollte ?
Hatte sie nicht mehr, was sie auf dieser Welt hält , um zu bleiben ?

Wieso war ich mir meiner Gefühle nicht schon eher bewusst ?!
Vielleicht, fühlt sie ja das selbe und wäre an meiner Seite geblieben !

Die Vorstellung allein lässt mein Herz schlagen.
Wenn sie hier wohnen würde.
Jeden Tag mit diesem bezaubernden Mädchen.

Ich würde ihr die Welt zeigen, sie auf Händen tragen und mit allen lieben. Das tue ich jetzt schon.
In diesem Moment.
Blöd nur, dass sie das nicht weiß und sie noch nicht meine Freundin ist.

Vielleicht würde sie es auch nicht wollen, aber das wir uns nicht nach dem Kuss ausgesprochen hatten, war ein Fehler.

Missmutig lasse ich den Kopf hängen und wünschte die Zeit um ein paar Stunden zurückzudrehen.
Nach dem Kuss war es mir doch klar !
Wieso hatte ich nichts gesagt, endlich zugestanden wie verrückt sie mich machte.

Wieso hatte ich nicht auf mein Herz gehört und sie in meinen Armen weiter schlafen lassen ?
Ich hätte sie in mein Bett legen sollen und sie nicht verlassen sollen.

Vielleicht hätte sie dann gut schlafen können. Besser als die letzen Nächte in denen ich doch wusste, dass sie lange aufblieb und doch schon längst die Vermutung hatte, dass sie nicht schlief.

Wieso war ich nie aufgestanden, als unten das Licht anging.

Ich hätte sie beschützen sollen, vielleicht hätte sie mir von ihren Ängsten erzählt ! Ich hätte sie ihr vielleicht nehmen können, ihr helfen !

Stattdessen war ich nur ein dummer Mensch und hatte nichts getan !

Wie ? Wie konnte ich so blind sein ! Und das alles mehr oder weniger runterspülen !
Jetzt, sehe ich es doch als Pflicht, ihr Vertrauen zum Guten zu verwenden und sie damit zu beschützen.
Vielleicht hätte sie mich ihr helfen lassen, wenn ich es ihr nur klar gemacht hätte !

Warum, hatte ich nichts getan...

Ich vergrabe meinen Kopf in den Händen.
Es darf nicht wahr sein.
Jetzt sitze ich hier unbeholfen und kann nichts tun.

Ich weiß nicht wo sie ist.
Ich mache mir Sorgen und gebe mir solche Schuldgefühle.

Wieso hatte ich sie gehen lassen, wenn ich mir doch nichts mehr wünschte als sie bei mir zu behalten, für immer.

Das klingeln meines Handys riss mich aus der Versenkung und ich griff ohne hinzusehen danach.

,,Hallo ?"
,,Sir !''
,,Henry ! Habt ihr sie ?!''

Meine Hoffnung stieg und ich sah gespannt aus dem Fenster, während ich auf eine Antwort wartete.
„Nein Sir, Rosalie ist nicht aufzufinden, aber ihre Freundinnen sind mittlerweile zu Hause."
,,Ja und ?''
,,Nichts. Sie haben keine Ahnung wo sie sein könnte und haben sie heute weder gesehen noch etwas von ihr gehört. Sie machen sich nun auch viele Sorgen, kennen aber keinen Ort wo sie sein könnte.
Auch auf ihre Anrufe an Ms. Miller gibt es keine Antwort."

Ich lasse den Kopf sinken.
Das wars.
Es ist spät Abends,
dunkel und sie ist nicht auffindbar.

Gerade ist mir wirklich zum weinen zu mute.

Ich kann nicht schon verlieren.
Jetzt gerade wo ich denke, dass es schöner nicht sein könnte, wenn sie nur neben mir steht !
Sie kann nicht gehen, ich brauche sie doch !

Ich raufe mir erneut durch die Haare. Reibe meine Augen und gehe im Büro auf und ab.

Ich würde sie gerade so gerne umarmen ihr das Herz ausschütten und sie meine Freundin nennen, wenn sie es will.

Sie kann einfach nicht weg sein...

Erneut klingelt das Handy.
Ich habe keine Lust schon wieder zu hören, dass sie an Ort und Stelle nicht ist.

Trotzdem gehe ich ran, als es nach Minuten immer noch nicht aufhört zu klingeln.

,,Ja ?"
,,James ?"

Ihre Stimme klingt am Hörer anders aber ich höre deutlich ihren süßen Unterton heraus.

,,Rosalie !!!" meine Stimme ist fast ein erleichterter Aufschrei, der durch den Raum geht.

,,Ja, Sry das ich noch so spät Anrufe, eigentlich wollte ich dich nicht mehr stören, aber die wahrhaftig 348 Anrufe in Abwesenheit haben mich doch sehr stutzig gemacht...." sagt sie schnell und ich kann nicht mehr tun, als bei ihrer schnellen, nervösen und rechtfertigenden Stimme zu Lächeln.

Als sie mir endlich lang und breit erklärt hat, warum sie anruft bin ich schon in der Garage und öffne irgendein Auto.
Ich will sofort zu ihr !

,,Wo bist du ?" frage ich ohne auf ihren Vortrag in gewisser Weise einzugehen.

,,Zuhause, wo sonst..." antwortet sie und scheint sehr stutzig.

,,Bleib wo du bist, ich wehe dir..." sage ich und lege noch im Satz auf und fahre über die Auffahrt auf die Straße.

Sie ist zuhause...

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