Kapitel 13 Edvic Grey

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Maya war in einem gelben luftigen Kleid fern vom Ball.
Falls sie jemand später fragen würde, würde sie schlicht behaupten, dass sie frische Luft gebraucht hätte.

Sie war früh dran, aber auf keinen Fall wollte sie ihren Gast warten lassen. Linetts Bruder, ihr Herz schlug schneller bei den Gedanken daran, dass sie herausfinden wird was mit ihrer ehemaligen Zofe, beste Freundin und noch so vieles mehr passiert war. Dimitri begleitete sie zu den Treffen. Sie war froh, dass er durch einiges an Glück keinen Posten heute Nacht stumpf bewachen musste.

Ein paar ihrer Gedanken drehten sich immer noch um den Ball, ihren Bruder und Rose.

Allein die Aufregung um das Treffen nahm noch mehr Platz ein in ihren Kopf.
Früher, als Kind, hatte sie sich oft in der kleinen Hütte versteckt.
Sie kam sich damals immer rebellisch vor, nun tat sie wirklich etwas rebellisches.
Unsicher hob sie die Hand.

Sollte sie klopfen?
Bevor Maya sich entscheiden konnte, hatte Dimitri schon die Tür geöffnet. Ein einzelner Mann stand in inneren. Er hatte eine lederne Jacke an, ein schmutziges weißes T-Shirt wie Sneakers, doch nicht seine Kleidung, ließ sie nicht mehr Atmen, sondern sein Gesicht.

Er war definitiv hübsch mit diesen blauen Augen und den blonden Locken wie den sinnlichen Mund.
Dieser sinnlichen Mund, welche noch eine andere Person besaß.
Sie musste an sich, Isabell und Fynn denken.
Keinen von beiden sah sie ähnlich. Edvic und Linett dagegen glichen sich bis zum Augenlid.
Übelkeit machte sich in ihr breit.

Er sah so nach ihr aus.
Wusste er wie er aussah, wie er wirkte und was es mit ihr machte?
Mit der Zeit hatte sie es geschafft ihre Gefühle in der Beziehung zu Linett nahezu zu begraben.
Nicht mehr weinen oder wegen der kleinsten Kleinigkeit wütend werden. Nun holte Edvic all diese Gefühle in Maya wieder hervor und trat sie nahezu mit Füßen.

„Du siehst ihr ähnlich", bekam die Prinzessin schließlich zwischen zusammen gepressten Lippen hervor. Anerkennend nickte Edvic.
„Also ist die Prinzessin klug genug genau hinzusehen, aber an Abmachungen halten kann sie sich nicht halten", meinte der Mann, Linetts Bruder.

Verwirrt sah Maya zu Dimitri, der jedoch genauso wenig eine Ahnung zu haben schien.
„Ich verstehe nicht ganz", fing Maya an zu sprechen, aber stoppte fast sofort wieder als sie den wütenden Blick bemerkte.

Bemüht ruhig sprach sie weiter.
„Ich weiß wirklich nicht von welcher Abmachung du sprichst.
Eigentlich war ich nur hier hergekommen in der Hoffnung du könntest mir etwas zu Linett erzählen. Wie geht es ihr?
Ihr geht es doch gut, oder?"

Trocken lachte der blonde auf.

„Eine ironische Frage", stellte er fest, „wenn man bedenkt, dass du, Prinzessin, die Tochter ihres Mörders bist."
„I-ch verste..."
Noch während Maya sprach, begann sie selbst zu verstehen.
Sie begann zu verstehen, aber wollte nicht begreifen.
Sie wollte nicht begreifen, wie das sein könnte.

Ihr Kopf weigerte sich die Information aufzunehmen, irgendwas aufzunehmen.
Die Welt um sie herum begann sich zu drehen.
Hilfesuchend sah die junge Frau zu Dimitri. Er musste sagen, dass das nur ein Witz war.
Er musste sagen, dass Linett noch lebte, aber niemand sagte etwas.
„Das kann doch nicht sein", immer wieder flüsterte sie die drei Wörter.

Erst als eine Hand sich auf ihre Schulter legte, stoppte sie.
Flehentlich sah sie zu Edvic.
„Bitte, sag, dass es nur ein Scherz war", bat sie.
Ein Grinsen legte sich auf seine Lippen. Auf einmal wirkten sie kaum noch sinnlich.

„Leider nicht Prinzessin.
Weißt du man macht keine Witze über den Tot von Angehörigen, ich denke, dass wirst du auch noch herausfinden. Zu der Abmachung, wie soll ich sagen...?
Eigentlich dachten wir, dass Lady Ravens East mit dir kommen wird, die Tochter von Helden, die Tochter von Verbundenen meiner Eltern und die Tochter von Freiheitskämpfern."
Edvics Stimme war beim Sprechen immer leiser geworden, nur um jetzt was unerträglich laut zu sein. „Da sie nicht hier ist, habe ich wohl keinen Grund dir zu treuen.
Startet das Feuer."

Mayas Mund öffnete sich bereit ihn alles zu erklären, ihre Situation zu schildern, aber da hallte schon ein Geräusch durch die Nacht.
Kurz dachte sie, sie wäre tot, dass Edvic eine Waffe gezogen hätte und dann auf sie geschossen hat, aber sie lebte.

Sie lebte.
Dimitri lebte.
Alle hier lebten.
Sie begriff was das heißen musste.
Ihr Bruder, ihre Schwester, ihre Eltern. Sie alle waren in Gefahr.
In Gefahr wegen ihr.
Sie hatte zusammen mit Rose, diesen Mann ins Schloss geschmuggelt.
Es war Maya allein, die die Schuld traf. In ihr hegte sich ein tiefer Groll gegenüber sich selbst.

So schnell wie sie könnte eilte sie aus der Gartenlaube heraus, Dimitri nach. Hinter ihnen hörte man Edvic sagen: „Renn Prinzessin, renn und finde Leichen vor."

Man hörte Geschrei aus dem Ballsaal. Menschen schrien, versuchten zu fliehen und gerieten in Panik.
In all den Chaos hatte Fynn Rose losgelassen. Sie vermutete, dass er zu seiner Familie wollte.
Sie wollte das gleiche.
Sie schrie die Namen ihrer Großmutter und der ihrer Schwester aus vollem Halse.
Zwischen all den Menschen die versuchten aus dem Ballsaal zu fliehen kämpfte sich eine nach drinnen.
Die Prinzessin rief ebenfalls Namen, doch weder Geschwister noch Eltern waren zusehen.
Dann zwischen all den Chaos sah Maya ein Fleck blau.
Die Angst war Rose ins Gesicht geschrieben und wie alle anderen wirkte sie verzweifelt in der schieren Masse an Menschen.
Es war Wahnsinn von sicherem Rückweg noch tiefer in den Raum zu rennen, doch tat es Maya.
Sie wusste nicht mehr was verlieren.
Ihr Leben?
Wie sollte sie überhaupt mit so einer Schuld weiterleben?

Sie war immer die egoistische gewesen und Fynn der perfekte Prinz, aber selbst sie könnte vor den Leid hier nicht die Augen verschließen.
Sie erreichte die andere Frau, wie aus Reflex umarmte Maya sie.
Sicherheit und menschliche Nähe, sie brauchte es einfach jetzt.
Sie brauchte jemand der diesen Schmerz verstand.

Linett war tot, heute Nacht werden wegen ihr noch mehr Menschen sterben und es war allein ihr Versagen. Ungläubig sahen sie grüne Augen an.

„Was machst du hier?", schrie Rose. Leicht schmunzelte Maya, was nur grotesk wirkte zwischen all den Leid. „Wie sollte ich nicht kommen hier ist meine Familie und... du."
Das letzte Wort war kaum noch ein Flüstern und ging zwischen all den Stimmen um die zwei Frauen unter wie ein Stein, der versuchte zu Schwimmen.

Rose bemerkte die letzten Lippenbewegungen, aber fragte nicht danach.
Es interessierte sie schlicht nicht.
Sie können später noch danach fragen, aber nun beherrschte die Angst viel mehr ihren Körper.
Sie ergriff Mayas kalte Hand.
„Wir müssen von hier weg", sagte die rothaarige.
Ihre Stimme klang bestimmt und gefasst.
Es passte kaum zu dem zitternden Körper, aber doch kamen diese Wörter genau aus diesem Mund.
Noch mal wiederholte Rose ihre Wörter, dieses Mal deutlich drängender, als Maya stocksteif stehen blieb.
Egal wie sehr Rose an ihr zerrte und sie anschrie, die junge Prinzessin ging keinen Schritt vor.

Bilder ihrer Schuld liefen vor ihren Augen ab.
Warum sollte sie jetzt noch fliehen. Wollte man sie töten hätte man es schon.
Edvic hatte dazu die Chance gehabt.
Es erschien ihr so unerträglich nur einen Schritt nach vorn zu gehen.

Sie könnte sich nicht in Sicherheit bringen, alles in Maya brüllte, dass das reine Selbstsucht wäre.
Wie erstarrt sah sie in Rose ängstliches Gesicht.

Wo war bei den allen der Punkt.
Linett war tot und nun wo sie die Wahrheit kannte starben noch mehr Menschen.
„Wohin können wir noch? Sie werden es herausfinden und uns hängen... Rose wir können nicht ewig rennen.
Wir können nicht uns retten.
Was ist, wenn uns nur noch Momente bleiben", schrie Maya.

Ihre Augen glänzten und leicht hatte ihre Unterlippe begonnen zu beben.
Verdammt sie wollte nicht sterben.
Sie war zu jung.
War Naivität ein Argument sie zurück zu den Lebenden zu schicken?
Zu ihrer Verwunderung nickte ihre Gefährtin.

„Ich habe mich mein ganzes Leben versteckt. Ich will es nicht noch am letzten tun", ihre Stimme war laut, anders hätte Maya sie kaum gehört, aber doch lag etwas in ihr...
Etwas verletztes und dennoch Sehnsüchtiges.

Eine Frage hatte sich im Kopf der jungen Frau gebildet, war es okay, selbstsüchtig am Ende zu sein.
Bei Gott, sie kannte die Antwort nicht, aber sie tat es.
Rose von Ravens East tat die eine Sache, an die sie nie geglaubt hatte.
Sie küsste!
Ihre Lippen lagen auf denen der anderen Frau.
Es war Krank sie sollte Mayas Bruder küssen, aber niemals könnte sich Rose vorstellen, dass es sich bei Fynn so gut anfühlen würde.

Sachte erwiderte Maya den Kuss.
Das war wohl das Ende, ein Kuss bevor alles vorbei war.

Dieser Gedanke trug so viel Bitterkeit mit sich im Kopf der Prinzessin. Bitterkeit die Schmerz wich, als der zweite Schuss an diesen Abend ertönte. Er hallte ihn ihren Kopf wieder, brannte sich ihn ihren Kopf ein.

Rose Lippen lösten sich von ihren. Es kam Maya wie in Zeitlupe vor, doch war es in Wirklichkeit keine Sekunde. Ein toxisches Gemisch aus Gefühlen machte sich in ihr breit, während ihre Augen noch immer den Körper am Boden fixierten.

Leicht geöffnet waren die Lippe der anderen Frau, sie waren nie so sinnlich gewesen wie die von Linett, aber voller wärme.
Wärme die nun für immer verloren war.
Die grünen leblosen Augen starten hinauf zum Sternenhimmel, als würden sie dort etwas Besseres erwarten, wenn es etwas Besseres gab.
Maya glaubte nicht an Gott, nicht an einen Himmel oder an irgendwas.

Sie sah nur das Blut und keine Erlösung darin.
Rose war fort und das für immer.
Es war Mayas Schuld und auf einmal war sie allein, nur noch Geschrei gab es um sie herum.

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