Kapitel 14 Das Gewicht einer Kröne

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Stocksteif saß Finn da, sah seinen Vater zu, wie er in den Raum herum tigerte. Immer wieder gab der Mann Fluche von sich.
Immer wieder fiel der Name von Lady Rose wie ihrer Familie.
So sehr Fynn auch die junge Frau möchte, so sehr verdächtige er gleichzeitig auch sie.

Wer sollte sonst Rebellen in den Palast schmuggeln.
Ohne anzuklopfen wurde die Tür aufgestoßen.
Wütend sah der König zu dem Wachmann, der sich bei diesem Anblick aufrecht hinstellte und versuchte ein neutrales Gesicht aufzusetzen.
Als der König ihn endlich erlaubte zu sprechen, zitterte seine Stimme.

Fynn fragte sich ob es am König selbst lag oder doch an den Ereignissen.

„Eure Majestät es gab 12 Todesopfer. Ich bedaure zu sagen, dass darunter auch unsere geliebte Königin Sophia war."
Kurz hangen die Wörter nur schwer im Raum, dann ertönte ein Knall. Adonis hatte auf seinen Schreibtisch eingeschlagen, eine kleine Macke würde wohl noch lange daran erinnern.
Die Stimmung im Raum war zuvor schon angespannt gewesen, aber jetzt könnte man sie nur noch mit einem Wort beschreiben 'Eisig'.

„Dafür wird mir diese verdammte Hure büßen, genauso verräterisch wie ihre Eltern und du hättest dir keine bessere aussuchen kö..."

„Mein König", erhob die Wache Einspruch, sichtlich fühlte er sich dabei nicht wohl, „Lady Rose ist eine der zwölf töten."
Der König schien davon wirklich aus seiner Wut gerissen zu sein und wieder etwas nüchtern im Kopf zu sein.
„So", er schien nachdenklich, „haben wir den Schützen fassen können?"

„Nein, eure Majestät. Er hat Suizid begangen, bevor wir ihn in Gewahrsam nehmen könnten", gab der Soldat die Antwort.
Der König schien alles andere als erfreut darüber, aber ließ seine Wut nicht weiter an der Wache aus, sondern verlangte zu wissen: „Die Namen der anderen 10 töten."

Es waren recht banale Namen, niemand wirkliches Wichtiges von Adel und auch eine Bedienstete war darunter.
Trotz dessen hörte der König aufmerksam zu.

„Bereiten Sie alles für eine Konferenz vor. Ich will so schnell wie möglich zu meinem Volk sprechen und gehen Sie sicher, dass in jeder Zeitung morgen steht, dass ich die Täter zur Rechenschaft ziehe, ganz gleich wer sie sind.
Fynn mach dich fertig und such deine Schwestern.
Beide sollten dabei sein, man muss auch noch in dieser schweren Stunde die Einigkeit des Königshauses sehen", meinte der König und wollte schon den Raum verlassen.
Der Prinz sprang schon fast von seinem Stuhl und erhob die Stimme für Widerworte, was allgemein recht selten vorkam: „Vater, Isabell ist vollkommen verängstigt sie zu beruhigen für eine Konferenz ist unmöglich und es ist spät. Von Maya dagegen wissen wir noch immer nicht den Aufenthaltsort."

„Fynn das Gewicht der Krone bedeutet, dass man immer bereit sein muss, das nötige zu tun.
Das war ein Angriff auf unser Land und wir dürfen keine Sekunde den Eindruck erwecken, dass wir eingeschüchtert oder gar ängstlich sind von dieser Missetat und jetzt such deine Schwestern", erwiderte Adonis und war dabei wieder mehr König als Vater.
Damit verließ er den Raum und ließ sein verunsicherter Sohn zurück.

Die Wache war auch davon geeilt um seine Befehle weiter zu tragen.
Fynn dagegen blieb noch einige Minuten dort stehen und versuchte sich zu sammeln.
Er hatte Lady Rose nicht, sonderlich gut gekannt, aber ihr Tod war er nur ein kleiner Tropfen im überlaufenden Fass. Seine Mutter war tot.

Seine Mutter war tot und es ließ ihn nicht los.
Er sah zu Schreibtisch auf dem sein Vater eingeschlagen hatte.
Die kleine Macke war das einzige Zeichen und Zeugnis, dafür dass es sein Vater nicht völlig egal war.
Trotzdem kam es ihn viel zu wenig vor, für die lange Zeit in welche das Königspaar schon Frau und Mann waren.
Weitere Minuten vergingen und schließlich war der einzige Grund warum er aufstand das Verlangen nach seiner Schwester.
Er und Maya waren so unterschiedlich und doch teilten sie sich eine Gemeinsamkeit.
Sie brauchten einander und nun wo ihre Mutter für immer gegangen war, war das Verlangen nach den tröstenden Armen seiner Schwester umso größer. Isabell war sicher in ihrem Zimmer und dort würde er sie als erste aufsuchen. Zwei Soldaten standen vor der Tür und bewachten sie.

'Hätte man doch lieber den Ball besser bewacht', dachte sich der Prinz bei sich und trat ein.
Ganz fürchterlich weinte das kleine Mädchen.
Die arme Zofe bekam sie auch kaum beruhigt.
Mit bebender Stimme verlangte Isabell immer wieder nach ihrer Mami und auch nach ihrem Vater.
Als sie ihren Bruder wahrnahm, streckte sie ihre Hände nach ihn aus. Behutsam nahm Fynn sie hoch und nuschelte in die braunen Haare, dass alles wieder gut werden würde, wobei er sich selbst da nicht sicher war.

Als Isabell erneut nach ihren Eltern fragte, zwang er sich zu lächeln und meinte schlicht: „Alles wird sich klären, versprochen, Bellchen. Wir suchen jetzt Maya, okay?"
Seine Stimme sollte heiter klingen, aber fühlen tat er sich so ganz und gar nicht. Er dürfte nun mit Lügen ausbaden, dass sein Vater nicht selbst zu ihr gegangen war.
Er sah zu den zwei Wachen.

„Bitte, suchen Sie meine Schwester und schicken Sie sie anschließend in die Räumlichkeiten des Königs", befahl der junge Prinz.
Auch er selbst machte sich dort hin auf den Weg.
Egal welche tröstenden Wörter er sprach, Isabell wollte einfach nicht aufhören zu weinen.
Fast als wusste sie ganz instinktiv, dass die Mauern ihrer kindlichen Welt in sich zusammengefallen waren.
Leise klopfte Fynn an die Tür.

Ihn war trotz dem Chaos in seinen Kopf noch bewusst, dass sein Vater zu lautem Klopfen hasste.
Als ein herein ertönte, trat er ein.
Der erste Raum hinter der Tür war eingerichtet wie man sich ein Herrensalon vorstellte mit alten Leder Möbel und mit Holz verkleideten Wänden.
Fynn setzte seine Schwester auf dem gemütlichen Sofa ab und sah zu seinem Vater: „Ich habe Wachen angewiesen nach Maya zu suchen. Vielleicht solltest du mit Isabell sprechen."

„Fynn erledige du das. Ich muss noch an meiner Rede feilen", winkte er ab, dabei bemerkte er nicht wie die Augen seines Sohnes sich in ihn bohrten. „Vater, du hast mir heute gesagt, was ein König ausmacht, aber wie wäre es, wenn du mir nun sagst, was ein Vater ausmacht", verlangte Fynn leise.

Die Wachen vor der Tür sollten keine Auseinandersetzung mitbekommen. Streiten und Widerworte waren erlaubt, Adonis hasste sie zwar, aber solange sie hinter verschlossenen Türen geschahen könnte er sie dulden. „Sie hat blaues Blut, sie wird es verkraften", meinte der König nach einer kurzen Pause, wo er überlegt hatte. Müde rieb er sich seine Stirn und sah weg von seinem Sohn zu den Fenstern.

Fynn wollte zum Widersprechen ansetzen, aber da wisperte seine Schwester was.
Inzwischen waren die Tränen versiegt und sie klammerte sich ans Hosenbein ihres Bruders.
„Was, sagen? Ich will meine Mama", kam es aus dem kleinen Mund.
„Denkst du ich will sie nicht?", donnerte die Stimme Adonis durch den Raum.
Erschrecken sah Fynn zu seinem Vater, so hatte er ihn noch nie erlebt.
„Vater", fing er mit Unsicherheit an zu sprechen, „ich..."
Er stoppte zu sprechen als ein Klopfen ertönte.
Kurz fragte er sich, welcher Dienstbote mutig genug war nach dem Ausbruch seines Vaters noch eintreten zu wollen.

Normalerweise war es immer ein recht guter Rat um den König einen Bogen zu machen, wenn er ein schlechtes Gemüt besaß.
„Herein", kam es störrisch genau von diesen.
Er hoffte, dass das Klopfen von seinem mittleren Kind kommt.
Für alles andere hatte er keine Geduld mehr.
Doch statt der älteren Prinzessin trat eine Wache herein.
Diese schien sich auch alles andere als wohl in seiner Haut zu fühlen.
„Mein Prinz", sprach er Fynn an, nach einer kurzen Verbeugung vor den König, der ihn mit einem Nicken erlaubt hatte zu sprechen, „wir haben wie Ihr gewünscht habt Eure Schwester ausfindig gemacht.

Nur weigert sich Prinzessin Maya mit uns zukommen.
Sie will..."

Der Soldat verstummte, als er den wütenden Blick des Königs bemerkte, aber sprach rasch weiter.
Er wollte die Wut Adonis nicht noch weiter auf sich ziehen.

„Sie wünscht, dass Ihr sie abholt."
Leise seufzte der Prinz. „Natürlich, Vater könnt Ihr auf mich verzichten?", wollte der junge Prinz wissen.
Ein nicken des Königs reichte Fynn um sich wieder an die Wache zu wenden: „Bringen Sie mich doch bitte zu ihr."

Er folgte der Wache zu den Gästekorridor, der seinen Verlobten zugewiesen waren.
Leichtes Unbehagen stieg in ihn auf bei den Gedanken, dass eine der Ladys niemals mehr die Tür ihre Räumlichkeiten öffnen könnte.
Er hatte Lady Rose klar, als Favoritin gesehen.
Sie war nicht nur hübsch gewesen, sondern hatte eine herrliche Persönlichkeit gehabt und er war sich sicher gewesen auch seinen Vater von ihren Vorzügen überzeugen zu können.
Nun war das nicht mehr von Nöten, von einer töten musste er niemanden überzeugen.

Verwundert bemerkte er, dass sie vor der Tür von den ehemaligen Gemächern von Lady Rose stehen blieben.
Ein leises Schluchzen trang durch das Holz zu ihnen.
Kurz glaubte er daran, dass die hübsche Lady doch überlebt hatte und man sie schlicht vertauscht hatte.

Im nächsten Moment würde ihn, aber schon klar, wie lächerlich das war.
Er bedankte sich kurz bei der Wache und schickte ihn dann davon.
Leise klopfte er an dem Ebenholz.
Als ihn bei einem weiteren Mal immer noch niemand hereinbat, machte er schlicht aus eigener Initiative die Tür auf, dahinter erwartete ihn seine Schwester.
Sie hatte das Kissen der Verstorbenen eng an ihren zitternden Körper gedrückt und immer wieder entkamen ihren Mund Schluchzer.

Vorsichtig trat Fynn näher und setzte sich auf die Bettkante.
„Weiß du es schon", fragte er, während er begann beruhigend ihren Rücken zu streicheln.
„Das alle wegen mir tot sind? Ja, wie nicht", wisperte sie in das Daumenkissen hinein.
„Nein, Maya niemand ist wegen dir Tod. Jeder macht sich wohl heute Nacht Vorwürfe, aber es ist nicht deine Schuld.
Niemand kann allein an so etwas großes die Schuld tragen", entgegnete er sanft.
„Wie kannst du so gefasst sein", wollte sie wissen und sah nun aus verweinten Augen zu ihrem Bruder.

„Vater hat mir mehr als deutlich gemacht, dass ich jetzt als Kronprinz nicht zu weinen hätte", entgegnete er. „Ich hasse ihn. Ich wünschte die Kugel hätte ihn statt Mama oder Rose getroffen", brachte Maya trocken über die Lippen.
„Sag so etwas nicht. Vater ist manchmal schwierig, aber..."
„Aber er hat Linett umgebracht und Ecrin wollte deswegen dich oder Isabell umbringen, aber er hat Mama getroffen und dann haben sie weitergeschossen. Rose wollte weglaufen, aber ich habe sie aufgehalten.
Wäre ich nicht zurück in den Ballsaal gekommen, hätte sie es geschafft.
Ich möchte sie.
Nicht so sehr wie Linett, verdammt ich habe sie geliebt, aber Rose schien gut. Weißt du wie gut sie küsst und oh, glaub mir sie küsst sehr gut."

„Maya stopp. Was redest du da", unterbrach ihr Bruder das wirre Gerede.
„Nichts außer, dass ich ihn in den Palast geschmuggelt habe, da ich wissen müsste was mit Linett ist und nun... Hasst du mich?"
„Ehrlich? Will ich die Frage nicht mit Ja beantworten, aber ein Nein, wäre eine klare Lüge."

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