Kapitel 7 Die Gelehrte

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Lucia trug ein schlichtes blaues Kleid. Ihr war die Wahl recht leichtgefallen. Sie besaß zwar einige mehr und dazu in alle Farben des Regenbogens als Joy, aber an sich gefiel ihr nur die Farbe Blau.
Dazu einen geschlossenen Ausschnitt und lange Ärmel und schon fühlte sie sich wohl.
Ihre Mutter hatte es nie sonderlich bemängelt, dagegen ihre Gouvernante hatte diese Entwicklung immer mit wachsamen Augen beobachtet.

Es war auch immer die strenge Frau gewesen mit der Hochsteckfrisur, die Lucia seit dem Säuglingsalter betreut hatte.
Ihre Mutter hatte nur eher geringes Interesse gehabt, außer sich darin sich zu rühmen, weil man die nächste Königin von Iliara geboren zu hatte.
Ihr Vater war sie dagegen ähnlicher.

Er war ein kleiner eher rundlicher Mann, welcher gerne Bücher las.
Oft, wenn er nicht gerade für Geschäfte vereiste, möchte er es seiner Tochter etwas vorzulesen.
Henry von Darkwood war kein einfacher Adliger.
Viel mehr ein Kaufmanns Sohn, der clever geheiratet hatte und nun zu den besseren Prozenten der Gesellschaft gehörte.

So war auch die Verlobung seiner Tochter kein Zufall gewesen. Großzügige Spenden hatten Lucia attraktiv gemacht trotz ihrer halb bürgerlichen Herkunft.
Es war wohl der Deal seines Lebens gewesen.
Für Lucia war diese Verlobung okay.
Sie vergötterte den Prinzen nicht maßgeblich, aber sie wusste gut genug, dass man nicht aus Liebe heiratete, sondern aus Taktik.
So hat es ihr Vater gehandhabt und diesen Mann verehrte sie tatsächlich zu tieft.

Ihr Kindermädchen hatte ebenfalls stets zu ihr gesagt, dass ihr Mann später keine Wilde zu Bällen ausführen wollte, die ihn vielleicht privat beglückte und dafür öffentlich blamierte.
Die Frau hatte schon ihre eigenen Methoden besaß und gegen Lucias Abneigung gegen Pink und andere knallige Farben war sie immer sehr unglücklich gewesen, aber trotzdem war die Amme ein Grund warum die junge Lady nun so war, wie sie war.

Unter den wachsamen Augen hatte sich das kleine Mädchen immerhin zur feinen Dame entwickelt.
Noch kurz strich Lucia den Rock glatt, dann ging sie zu eigenständig zu dem Turmzimmer.
Sie lehnte Zofen wie Eskorte ab. Immerhin war sie kein Dorfdummchen, dass dem Weg nicht alleine fand oder sich nicht Ankleiden könnte.

Es war der Blondine klar, dass dies gegen die Etikette verstoß, aber es kratzte ebenso an ihrem Ego bei alltäglichen Dingen Hilfe anzunehmen. Die blonden Haare hatte sie sich in weiser Voraussicht zu einem Dutt gesteckt.
Wer wüsste schon was der Prinz vorhatte. Nach einigen Treppenstufen war sie auch endgültig, an der richtigen Tür angekommen.
Entschlossen klopfte sie.
Innerlich rief sie sich noch mal ins Gedächtnis, dass sie keine Angst oder Nervosität nötig hatte.
Sie war durch und durch eine Dame und das würde sie den Prinzen auch zeigen.
So setzte sie ein kühles, aber auch freundliches Lächeln auf mit den sie in Fynns Gesicht blickte.

Der Prinz dagegen lächelte schon eine Spur zu breit.
Es war Lucia schon zuvor aufgefallen, dass er nicht so ganz das Mienenspiel beherrschte.
„Ich freue mich, dass sie da sind", er deute eine leichte Verbeugung an. Darüber musste Lucia tatsächlich kurz schmunzeln, aber setzte recht schnell wieder die wohlerzogene Maskerade auf.

„Nicht doch die Freude ist ganz meinerseits", sagte sie und hielt den Prinzen ihre Hand entgegen.
Dieser Lächelte kurz und hauchte einen sanften Kuss auf den Handrücken. Diese Lady schien einfacher zu sein als die letzte trotzdem merkte er sich vor, nach der Anzahl der Geschwister zu fragen.

Endgültig trat Lucia vollständig in den Raum und ihre Augen glänzten kurz vor Freude.
Sie kam sich für ein paar Sekunden vor wie zu Hause und zu gleich fühlte sie sich geschmeichelt, anscheinend hatte Fynn sich wirklich Gedanken gemacht. Das Turmzimmer war keines, wo sich Dornröschen an einer Spindel stach, sondern ein wahres Falkennest.

„Ein geheimnisvoller Helfer hat mir erzählt, dass sie sich stark für Vögel interessieren.
Obwohl es ansonsten ziemlich viel anderes noch gibt woran Sie Begeisterung finden", zwinkerte der Prinz ihr zu.
Er hatte sich daran erinnert, dass sich Lucia auf den letzten Ball recht lange mit einem seiner Hauslehrer gesprochen hatte.

Ein Biologe und dieser hatte er nach einem Tipp gefragt für ein geeignetes Date.
Als er erwähnt hatte, dass sich Lady Lucia für Ornithologie interessiert, war es dem Prinzen klar gewesen, dass die Falknerei perfekt war.
Er wusste, dass frühere Könige es wirklich benötigt hatten, aber nun war es rein für das Ego seines Vaters da.
Die anderen Adligen sollten sehen, dass es im Schloss von Iliara alles gab was sie sich erträumen könnten.

Fynn selbst würde wohl einigen diesen Schickschnack abschaffen, wenn es soweit war.
Jetzt jedoch schien der Schickschnack seinen Sinn zu erfüllen.
Recht interessiert sah die blonde zu dem hübschen gefiederten Tier. „Ihr ominöser Helfer hat Ihnen, dann wohl gute Informationen geliefert. Tatsächlich interessiere ich mich für die Ornithologie", meinte Lucia.

Fynn lächelte.
Anscheinend würde dieses Date ihn wohl wirklich weniger Kopfschmerzen bereiten.
Er hielt Lucia den ledernen Handschuh hin, diese nahm ihn mit einem Funkeln in den Augen entgegen.
„Sie sind heute noch nicht gefüttert worden, also wollen Sie vielleicht?", fragte er.
Lucia sah kurz zu dem roten Eimer. Kurz keimte Übelkeit in ihr auf.
Die blutigen Fleischstücke sahen auch einfacher widerlich aus, dazu aß sie es noch nicht einmal gerne.
Doch in der Aussicht die Vögel zu füttern, überwand sie sich.
„Ich würde es gerne versuchen. Tatsächlich war ich noch nie in einer Falknerei", meinte sie.
Ein Lächeln huschte Fynn über das Gesicht. „Ich könnte Ihnen helfen, wenn es Ihnen nicht zu viel ausmacht", bot er an.

„Ja, sehr gerne", nahm Lucia das Angebot an.
Vorsichtig ergriff Fynn den Arm der Dame, als sie den schweren Handschuh übergestülpt hatte.
Es war die erste richtige Berührung. Natürlich hatte er schon Rose und Joy seinen Arm angeboten, aber beide Male war es formell gewesen, aber nun hatte es nichts mehr mit einem Protokoll zu tun.

Kurz erschauderte er, dann brachte er den Arm der Dame in die richtige Stellung.

Es war ungewohnt hinter der Dame zu stehen und ihr auf diese Art zu helfen. Er hatte sich von Anfang vorgenommen, den Ladys zur Seite zu stehen, besonders Rose und Joy, wenn beide schon auf so unglücklichen Verhältnissen stammten, doch so hatte er sich das nicht vorgestellt.

Ein Falken landete auf dem Arm von Lucia. Vergnügt lachte sie auf und damit löst sich auch der Kloß in Fynns Hals.

Jap, ich habe mich für Lucia entschieden... Wer wohl als nächste an der Reihe ist?

Naja, ich bin auf jeden Fall gespannt ob jemand erratet hat, dass es Lucia war.

Na dann bis zur nächsten Woche:)●

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