Sam's Ex

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Hey, hier nochmal was anderes auf meinem Endspurt zu den 100. Viel Spaß beim Lesen. 

"SAAAAAM!" Charly's Stimme hallte von unten herauf durch die Halle und ließ mich verwirrt aufsehen."SAAAAAAM!" So panisch hatte ich ihn nie erlebt und ich sah die fragenden Blicke meiner Kollegen, mit denen ich grade bei einer Tasse Tee zusammen saß. Es musste irgendetwas schlimmes passiert sein, anders konnte ich mir Charly's Verhalten nicht erklären. Also sprang ich auf und lief ihm entgegen, hatte aber nicht damit gerechnet, dass er so schnell die Treppe hinauf kommen würde. Doch das war er und ich blieb ruckartig  stehen, um Charly anzusehen, der vollkommen abgehetzt und keuchend vor mir stand, um mir die Hände auf die Schultern zu legen."Sam, endlich, ich habe dich gefunden!", keuchte er vollkommen außer sich. 

"Charly, was ist los? Warum wählst du nicht einfach den Notruf? Ich..."

"Das ist nichts für's Rettungsteam. Glaub mir," erwiderte er mir beinahe zu Tode erschrocken."Sie ist wieder da!", flüsterte er dann, als spräche er von einer unheimlichen Macht, die ihn holen würde, wenn es ihn hörte.

"Wovon redest du Charly? Wer ist..."

"Oh, Samilein?", schallte es als nächstes von unten herauf und ich wusste, die Besitzerin der Stimme war nicht einmal halb so lieblich, wie sie klang. Mir wurde heiß und kalt zugleich. Ich warf Penny über meine Schulter hinweg einen Blick zu und mir brach kalter Schweiß aus. Niemals hatte ich irgendwem von diesem Teil meiner Vergangenheit erzählt und das letzte was ich wollte war, dass sie es erfuhr. Sie schaute mich verwirrt an, ehe sie einen fragenden Blick mit unseren Kollegen tauschte. 

"Heiliger Funkenflug, Charly. Wimmel sie ab! Sag ihr, dass ich ausgewandert bin. Irgendwas!", bettelte ich verzweifelt, als ich ihn an den Schultern packte. Er musste mir einfach helfen.

"Was meinst du, was ich probiert habe? Aber dank einem speziellen Kinofilm und den Medien, die voll sind von deinem Leben hier in Pontypandy, nimmt sie mich nicht für ernst!", zischte er sauer.

"Und dann führst du sie auch noch direkt hier her? Du hättest sagen können, dass ich im Urlaub bin!", erwiderte ich ungläubig und taumelte einen Schritt zurück. 

"Das hab ich. Sie wollte sich selbst davon überzeugen. Ich bin nur durch die Nebenstraßen voraus gelaufen, um dich zu warnen!", gab er mir immer noch leise, aber auch böse zurück."Bitte sehr, lieber Bruder. Das habe ich sehr gern gemacht, lieber Bruder!", fügte er dann sarkastisch hinzu und verschränkte die Arme vor der Brust. Er war so beleidigt, dass ich das sicher bald wieder gut machen würde müssen.

"Oh,  Samilein, zeig dich! Ich bin's!", säuselte sie wieder und sie war verdammt nahe. Sie musste bereits in der Zwischenetage bei Steele's Büro sein. Panisch sah ich mich um. Ich musste mich verstecken! 

Schnell rannte ich in die andere Richtung und konnte nichts dagegen tun, dass ich knallrot wurde, als ich Penny's fragenden Blick auf mir spürte, als sie mir nach schaute. Ich würde es ihr später erklären müssen. Jetzt galt es erst einmal diese Klette abzuhängen. Wer wusste schon, was sie diesmal wollte - nach all den Jahren. 

Ich versteckte mich hinter der nächsten Ecke zum Fernsehraum und hoffte, das die anderen sie aus diesem Bereich fern halten würden; dass sie mir einmal helfen würden, ohne blöde Fragen zu stellen. Auf ersteres konnte ich mich sicher verlassen, bei zweitem wusste ich, als ich es dachte, dass diese Hoffnung vergebens war.

"Wo ist Samuel?", hörte ich ihre Stimme und ich hörte diesen Unterton darin, der andeutete, dass sie nicht sehr begeistert darüber war, mich noch nicht gefunden zu haben. 

"Offensichtlich nicht hier. Können wir ihm etwas ausrichten, wenn er in ein paar Tagen von seiner Weiterbildung zurück ist?", hörte ich Penny sagen und mein Herz schmolz dahin. Auf sie war immer Verlass. Sie hatte sofort erkannt, wie dringend ich diese Person los werden wollte.

"Wer sind sie überhaupt? Sie können doch nicht einfach in eine Feuerwache stürmen, als wäre es das normalste der Welt." Ellie verpackte ihre Neugier mal wieder perfekt hinter ihrer Empörung über das Auftreten der Fremden. 

"Ich darf das. Immerhin arbeitet Sam hier. Ich bin Gloria. Gloria Jones." Oh, ich hatte so gehofft, dass sie mittlerweile ihren Namen geändert hatte. Ich schielte um die Ecke und sah erleichtert, dass sie mit dem Rücken zu mir stand, während ich die Verwirrung auf den Gesichtern meines Teams sah. Charly stand neben ihr und blitzte sie böse an. 

"Ich wusste gar nicht, dass ihr noch eine Schwester habt, Charly", wandte sich Arnold nun an meinen Bruder und ich stöhnte lautlos, als Gloria ihre Fäuste in die Hüften stemmte. 

"Schwester?! Ich bin Sam's Frau!", erboste sie sich und sowohl geschockt, als auch ein wenig erfreut sah ich, wie Penny erstarrte und sie mit großen Augen ansah. Man könnte meinen, dass es ihr mehr zusetzte als allen anderen. War es, weil ich ihr etwas bedeutete? 

"Ex-Frau!", stellten Charly und Elvis sofort klar und sie schnaubte abfällig.

"Du wusstest davon?", fragte Ellie Elvis sofort.

"Jeder, der Sam von früher kennt, weiß davon. Wir reden nur nicht darüber, weil...naja." Er deutete auf Gloria und das brachte alle immerhin dazu leise zu lachen - auch mich, während sie offensichtlich nicht sehr glücklich darüber war. Penny hingegen war immer noch ziemlich ernst, was mir Sorgen machte. Ich musste so schnell wie möglich mit ihr reden.

"Wie ich sehe, seid ihr beide in all den Jahren nicht erwachsener geworden. Wo also sagtet ihr, finde ich meinen Samilein?" Ich sah überrascht, wie Penny die Fäuste an ihren Seiten ballte und blinzelte kurz, weil ich dachte, dass ich mich verguckt hatte - hatte ich nicht.

"Er ist auf einer Weiterbildung. Sagte ich doch bereits", erwiderte Penny ihr knapp und nicht sehr freundlich und Gloria stemmte die Fäuste wieder in die Hüften. 

"Und wo bitte ist das, Mrs. Neunmalklug?" Jetzt war ich es, der die Fäuste ballte. Niemand durfte so mit Penny sprechen. Ich war schon dabei, aus meinem Versteck zu kommen, um ihr die Leviten zu lesen für diese Unverschämtheit.

"Jetzt reicht es mir! Sie stürmen hier in diese Wache, als wäre es das normalste der Welt und sind beleidigend zu meinem Kollegen und mir? Raus!", schnaubte Penny sie an und erntete überraschte Blicke von unseren Kollegen und meinem Bruder dafür. Was sollte ich sagen? Mir stand ja auch der Mund auf.

"Sie haben mir gar nichts zu sagen!", erwiderte Gloria ihr beleidigt und verschränkte die Hände vor der Brust.

"Das habe ich sehr wohl, denn so lange unser Hauptfeuerwehrmann nicht hier ist, sind Sam und ich hier verantwortlich und wie sie ja selbst gesehen haben, ist Sam auch nicht hier. Also. Raus!", erwiderte Penny ihr noch einmal in strengerem Ton. 

"Wenn Samilein davon erfährt, wird er nicht sehr begeistert sein. Das kostet sie ihren Job Schätzchen, wie heißen sie?"

"Penny Morris", erwiderte sie genervt."Und wenn ich es ihnen nicht auch noch buchstabieren muss, würde ich sie jetzt höflich bitten zu gehen, bevor ich sie eigenhändig raus schmeiße!"

"Das würde ich zu gerne sehen!", murmelte Ellie aufgeregt Arnold zu, aber nicht leise genug. 

"Sie sind eine freche Schnepfe. Was ist das hier? Haltet ihr Samilein alle von mir fern? Er hat ein Recht darauf zu erfahren, dass ich hier bin. Ich..."

"Mein Gott, er wird es erfahren und sich melden, wenn er das denn will. Zum letzten Mal: RAUS!" Ich hatte noch niemals erlebt, dass Penny die Stimme erhoben hatte und blinzelte ungläubig. Heiliger Funkenflug, diese Frau war der Wahnsinn!

"Yeah, Penny! Kratz ihr die Augen aus!", feuerte Ellie ihre Freundin sogar noch an und ich schlug mir die hand vor die Augen. Das konnte doch nicht wahr sein. Aber immerhin schnaubte Gloria noch einmal abfällig und wandte sich der Treppe zu. 

"Das wird sie ihren Job kosten. Dafür sorge ich. Ich werde mich über sie beschweren!"

"Viel Erfolg damit!", rief Ellie ihr nach und wandte sich Penny zu, um ihr ein High Five abzuluchsen, aber Penny schaute noch immer ziemlich verärgert drein und legte die Arme um sich, als wollte sie sich selbst Trost spenden, bevor sie auf dem Balkon verschwand.

Sofort folgte ich ihr, ließ meine Kollegen einfach stehen, denen so einige Fragen im Kopf rum gehen mussten. Aber die mussten warten. Jetzt war erst einmal Schadensbegrenzung bei Penny dran. So wie ich Elvis und Charly kannte, würden sie die anderen beiden schon genug in der Zwischenzeit einweihen. 

Ich trat vorsichtig durch die Tür und schaute noch einmal um die Ecke, um zu sehen, wie Gloria tatsächlich in die andere Richtung von der Wache weg die Straße entlang stürmte. Ich ging zu Penny, die noch immer mit dieser hilflosen Geste am Geländer stand und zu den Bergen in der Ferne aufsah. Ich wünschte, ich könnte es sein, der die Arme um sie legte, um ihr Trost zu spenden und nicht sie selbst es tun musste.

"Danke, Pen. Ich schulde dir was. Es tut mir leid, wie sie sich darin benommen hat."

"Seit wann bist du verantwortlich für das Benehmen anderer Leute?", erwiderte sie, doch ihre Stimme war tonlos, ihr Blick noch immer in die Ferne gerichtet. Ich hätte alles dafür gegeben, wenn ich einen kurzen Blick in ihre Gedanken hätte erhaschen können. 

"Ich hätte diesen Kampf selbst austragen müssen und nicht mich feige verkriechen sollen. Es tut mir leid", seufzte ich und lehnte mich schwer auf das Geländer. 

"Schon gut. Ich wollte nicht, dass es so eskaliert, aber sie hat mich wahnsinnig gemacht. Wie konntest du jemanden wie sie heiraten?", fragte sie mich ungläubig, als sie sich neben mir auf's Geländer lehnte.

"Ich war damals in Cardiff mit ihr zusammen. Sie war wirklich nett und sehr liebenswert. Als Charly dann geheiratet hat und die Zwillinge unterwegs waren, hatte ich das Gefühl, als älterer Bruder, dass ich was verpasse. Also habe ich ihr einen Antrag gemacht und wir haben relativ schnell geheiratet, nachdem ich in Cardiff meinen Abschluss gemacht hatte. Von da an hat sich alles geändert. Sie ist mit mir hier her gezogen und sie war nicht glücklich hier. Es war ihr zu ruhig und unspektakulär."

"Pontypandy zu ruhig?", wandte sie ein und als ich zu ihr aufsah, trafen sich unsere Blicke das erste Mal seit Gloria aufgetaucht war und ich entdeckte ein Schmunzeln in ihren Mundwinkeln. 

"Nun es gab einen akuten Mangel an Diskos und sonstigen Abendveranstaltungen. Da ich auch ständig Wechselschicht hatte, konnte ich sie auch nicht so viel ausführen, wie sie es sich gewünscht hatte und so haben wir uns getrennt. Nachdem ich 2 Jahre nichts von ihr gehört hatte, hatte ich die Scheidung eingereicht und sie hat es wohl akzeptiert und die Papiere unterschrieben. Es lief alles über meinen Anwalt. Ich hatte keinerlei Kontakt mit ihr, was auch daran lag, dass sie böse auf mich war, weil ich damals die Trennung in Kauf genommen habe, statt mit ihr zurück nach Cardiff zu gehen. Wir waren nie füreinander bestimmt. Das wusste ich sicher, nachdem sie ihr wahres Gesicht gezeigt hatte."

"Nein, so anspruchsvoll wie sie ist, passt sie wirklich nicht zu dir", stellte sie fest und ihr Blick verlor sich wieder in der Ferne vor uns."Habt...Habt ihr...Kinder?", fragte sie dann eher zögernd und ich war einen Moment schockiert darüber, was sie von mir dachte.

"Wenn ich welche hätte, hätte ich um sie gekämpft und du würdest sie kennen. Nein, dazu ist es zum Glück nie gekommen. Nicht, dass ich keine gewollt hätte, aber wir waren damals noch sehr jung und so wie alles gekommen ist, wären sie die leidtragenden gewesen!, erwiderte ich nur. 

"Warum hast du die Scheidung eingereicht? Ich meine, wenn man keinen neuen Partner in Aussicht hat, mit dem man sich mehr vorstellen kann, ist es doch nichts, was einem weg läuft", fragte sie mich dann und schaute mich wieder an. Sollte ich ihr sagen, dass ich sie zu dem Zeitpunkt bereits ein halbes Jahr gekannt hatte und nichts mehr wollte, als für sie frei zu sein?

"Ich sah darin keinen Sinn mehr und ich wollte einen Schlussstrich ziehen. Ich...man weiß ja nie, was noch kommt...ich bin vielleicht ein gebranntes Kind und nicht mehr so spontan wie damals, aber...ich hatte jemanden getroffen, so dass ich mir alle Möglichkeiten offen halten wollte, wenn ich sie näher kennengelernt habe", gestand ich ihr zögernd ein. Es musste doch eine Bedeutung haben, dass Gloria Penny so zugesetzt hatte, oder? Vielleicht war jetzt die Zeit reif, für die Wahrheit?

"Du hast jemanden kennengelernt?", fragte sie mich verwundert.

"Vor 5 Jahren. Ich habe mich bis heute nicht getraut, ihr meine Gefühle zu beichten. Ich...will di...sie nicht verlieren", erwiderte ich verlegen und schaute zu Boden, weil ich ihren Blick nicht ertragen konnte, wenn sie meinen Patzer verstanden hatte und nicht das selbe für mich empfand. Ich spürte, wie sie nach meiner Hand griff und war im Begriff aufzusehen, als...

"Samilein? Oh, Samilein, da bist du ja!", rief Gloria fröhlich, als sie durch die Tür zu uns raus auf den Balkon stürmte und wir zuckten beide zusammen. Zu meinem Leidwesen zog Penny auch sofort ihre Hand wieder weg, beinahe so, als hätte sie sich verbrannt."Jenny!", wandte Gloria sich nur mit einem abschätzenden Blick Penny zu. 

"Penny", korrigierte Penny sie."Was wollen sie eigentlich schon wieder hier? Hatte ich sie eben nicht raus geworfen?"

"Sie haben mir gesagt, Sam wäre auf Fortbildung, aber ich habe Steele getroffen und der war ganz entsetzt, zu hören, dass Sam nicht in der Wache ist, wo er sein soll!", keifte Gloria Penny an und musterte sie noch einmal abwertend, bis ich mich schützend vor Penny stellte.

"Was willst du Gloria?"

"Erst einmal, kannst du das glauben? Da komme ich hierher und suche nach dir und dein ganzes Team versteckt dich vor mir und lügt mich an, dass du auf einer Fortbildung bist und dann wird diese...Person da auch noch frech zu mir!"

"Diese Person hat einen Namen und du hast ihr allen Grund gegeben, um so zu reagieren, wie sie es getan hat!"

"Samilein, wie kannst du es erlauben, dass jemand so mit deiner Frau spricht?", erwiderte sie schockiert. 

"Ich werde in keiner Weise und niemals Penny's Handeln anzweifeln oder in Frage stellen. Solltest du also wirklich vor haben, dich über sie zu Beschweren, werde ich sie verteidigen, wie im Übrigen auch das ganze Team und dafür eintreten, dass du hier Haus- und Hofverbot kriegst". erwiderte ich ihr tonlos und sie blinzelte mich überrascht an. Früher hatte ich immer nachgegeben. Heute tat ich das nicht mehr - nicht wenn es um Penny ging."Übrigens, sind wir schon lange nicht mehr Mann und Frau, Gloria. Um genau zu sein, seit dem Tag vor sieben Jahren, als du dich dazu entschlossen hast, mich zu verlassen!", konnte ich mich dann doch nicht zurückhalten, ihr an den Kopf zu werfen. 

"Wie auch immer. Ach komm, Samilein. Das ist so lange her, lass uns doch unsere alte Zeit wieder aufleben", wandte sie dann mit einem koketten Lächeln und Augenaufschlag ein und fuhr mir mit dem Finger über die Brust bis hinunter zu meinen davor verschränkten Armen. 

"Ich will das sicher nicht und das habe ich dir sehr deutlich gesagt", erwiderte ich grummelig, als Penny hinter mir schnaubte und sich wieder abwandte.

"Oh Samilein, wenn du das nicht wolltest, hättest du dir doch schon längst eine andere gesucht. Die Medien haben es doch ganz klar gesagt. Du hast vor Jahren schon die richtige getroffen und wartest darauf, dass sie endlich bereit für dich ist", wandte sie grinsend ein und blinzelte mich vielsagend an. 

"Wer hat das behauptet?", erwiderte ich überrascht und warf Penny einen fragenden Blick zu, die mir aber wieder den Rücken zugedreht hatte und am Geländer lehnte. 

"Das steht im Waliser Klatschblättchen. Sie haben die Info aus einer absolut sicheren Quelle, steht da. Eine treue Leserin, die alles über den großen Feuerwehrmann Sam weiß."

"Na das kann ja nur Dilys gewesen sein", murmelte Ellie an der offenen Balkontür genervt Arnold zu und ich schaute böse zu ihnen herüber, dafür dass sie uns belauschten. Sie waren was die Neugierde anging nicht besser als Dilys und wir wussten auch, dass Dilys für diese Art von Zeitschriften ihre beste und einzige Kundin war.

Ich schrak zusammen, als Gloria sich so plötzlich gegen mich fallen ließ, dass ich erstarrte. Sie kuschelte sich an mich und ließ ihre Hände in meine Haare fahren, während sie mich mit einem mehr als eindeutigen Blick angrinste.

"Komm schon, Samilein. Wir hatten doch so schöne Zeiten..." Ihre Lippen kamen meinen bedrohlich nahe, während ich schon dachte, dass ich mir jeden Moment den Hals verrenken würde, weil ich ihn nicht weiter zurück strecken konnte. Doch eine Hand fuhr zwischen uns und stieß Gloria so plötzlich von mir weg, dass ich zusammen zuckte.

"Jetzt reicht es mir. Sam hat versucht es dir auf nette Art und Weise klar zu machen, dass er deine Annäherungsversuche nicht möchte. Ich schaue mir das nicht länger mit an, wie du einfach seine Wünsche ignorierst. Er hat nein gesagt, respektiere das endlich!", schimpfte Penny und trat vor mich, um sich zwischen mich und Gloria zu stellen. Jeder von uns starrte sie mit offenem Mund an. Keiner von uns hatte sie je so gesehen.

"Wer bist du, dass du glaubst so mit mir reden zu können? Ich bin immerhin Sam's Frau!", keifte Gloria sie erbost an.

"Du warst es und es ist mehr als offensichtlich, dass Sam möchte, dass dem auch so bleibt", erwiderte Penny arg.

"Ach, Sam wusste nie, was gut für ihn war", winkte Gloria gelangweilt ab und ich schnappte empört nach Luft.

"Stimmt, er hat dich ja auch geheiratet", erwiderte Penny cool, was uns alle zum Lachen brachte, Gloria dagegen gar nicht gefiel. 

"Hör mal zu. Nur weil du lieber mit Männern arbeitest, als dir einen zu suchen, musst du deine Frustration nicht an mir auslassen. Wenn du gerne allein bist, heißt das nicht, dass das auch für Sam gilt. Ich..."

"Es reicht!", knurrte ich nun und trat an Penny vorbei vor sie. 

"Siehst du", wandte Gloria sich grinsend an Penny. Sie ging sicher davon aus, dass ich jetzt für sie einstehen würde. Falsch gedacht!

"Ich meinte dich, Gloria. Nicht Penny. Penny ist perfekt, wie sie ist und ich werde nicht zulassen, dass jemand wie du irgendetwas schlechtes über sie sagt!"

"Was wird das hier? Solltest du nicht als mein Mann auf meiner Seite stehen und mich vor ihr verteidigen?!"

"Ex-Mann!", rief das ganze Team genervt und ich konnte mir nur mit Mühe das Grinsen verkneifen.

"Samuel, du solltest wirklich deinem Team mal erklären, dass sie sich aus Familienangelegenheiten heraushalten müssen. Ich..."

"Sie sind meine Familie, Gloria. Mehr als du je warst. Du willst mich nur zurück, weil du dir erhoffst, dass ich dir durch den Kinofilm das glamouröse Leben bieten kann, dass du dir immer erträumt hast. Vielleicht hätte ich dir schon viel früher sagen sollen, dass ich sämtliche weiteren Jobangebote von Hollywood abgelehnt habe und nichts auf dieser Welt wird mich in der Zukunft dazu bringen, auch nur noch einmal in irgendeinem Film mitzuspielen. Ich habe dir damals gesagt, dass mein Leben hier in Pontypondy ist und immer sein wird. Es war dir damals nicht genug, also kannst du mir auch jetzt gestohlen bleiben."

"Ich habe die Papiere nie unterschrieben, Samilein. Nach dem Gesetz sind wir immer noch verheiratet." Ich erstarrte. Das konnte doch nicht wahr sein?!"Wenn du mir schon so quer kommst, sollten wir zumindest mal über Alimente sprechen, nun wo du ja sicherlich von Hollywood recht gut bezahlt worden bist."

"Ich...ich hab das Geld gespendet. Ich habe nichts mehr davon. Ich...", Sie würde mich ausnehmen wie eine Weihnachstsgans und ich würde Penny gar nichts mehr bieten können. Sie würde mich verständlicherweise verschmähen. Wer wollte schon einen armen Schlucker? 

"Oh wie schade. Im Falle einer Scheidung steht mir aber die Hälfte des in der Ehe angesammelten Vermögens zu. Da wirst du wohl einige Überstunden abstottern müssen, oder..." Sie machte eine Pause und nutzte diese, damit ihr verschlagenes Grinsen noch breiter werden konnte."Oder du gibst dich einfach mit unserer Ehe zufrieden und vielleicht ändert das ja auch deine Meinung über Hollywood?!"

"Diesen Kampf verlierst du, Gloria. Sam hat vor Jahren schon die Papiere eingereicht und ihr lebt noch viel länger getrennt. Das ist nachweisbar. Du kannst argumentieren wie du willst. Kein Gericht wird deine Forderungen anerkennen", wandte Penny nun ein, die zum Glück sehr belesen war.

"Oh sie werden. Ist es nicht komisch, dass mein lieber Samilein all die Jahre nach mir Single war? Es gibt Ehen, die sehr gut funktionieren, wo die Partner in verschiedenen Städten wohnen. Fernbeziehung nennt man das. Die Aussage eurer zuverlässigen Quelle wird jeden Anwalt dazu bringen, zu denken, dass du nie über mich hinweg gekommen bist, zumal ich dutzende Leute hier in der Stadt gefragt habe, die alle meinten, dass du seit mir nie wieder eine Freundin hattest, geschweige denn einmal eine Frau auch nur geküsst hast!"

"Wenn das alles ist, was du an Beweis brauchst", hörte ich Penny's Stimme neben mir, ehe ich eine Hand in meinem Nacken spürte. Ich war noch immer so geschockt von Gloria's Erpressung, dass ich gar nicht realisierte, was hier geschah, selbst als Penny mich an sich zog und ihre Lippen auf meinen lagen. Ich verharrte einen Moment, bis ihr wundervoller Duft mich einlullte und ich nicht anders konnte, als mich fallen zu lassen. Nichts auf der Welt würde mich davon abhalten, diesen Moment voll auszukosten, während wir beide spürbar in den Armen des anderen entspannten.

Ich konnte nicht für Penny sprechen, aber ich verlor vollkommen jegliches Zeitgefühl und für eine ganze Weile vergaß ich auch alles um uns herum. Als sich schließlich unsere Lippen trennten und Penny die Augen öffnete, um in meine zu sehen, hätte ich wetten können, dass es ihr genau so ergangen war.

"Ihr solltet euch ein Zimmer nehmen!", wandte Ellie nun schmunzelnd ein und Penny schaute verlegen auf meine Brust, ehe sie sich kurz räusperte und meiner Ex-Frau zuwandte.

"Ich hoffe, das war genug? Frag doch mal diese Quelle über die Gerüchte, die über mich und Sam in der Stadt kursieren. Sie sind alle wahr!", warf sie ihr an den Kopf und ich sah, wie unseren drei Kollegen die Kinnlade hinunter klappte.

"Ach, wirklich?!", konnte ich mich nicht zügeln zu sagen, doch zum Glück fragte unsere Kollegen uns grade verwundert das selbe und so konnte Gloria es nicht hören. Sie schaute mich nur skeptisch an, als ich mich dank Penny's Ellenbogen in meiner Seite etwas versteifte."Ja, genau. Die heimlichen Treffen, das Flirten, die Affäre. Alles wahr", warf ich dann ein und legte Penny den Arm um die Taille, um sie an mich zu ziehen. Dieses Spiel fing an mir zu gefallen."Um genau zu sein möchte ich Penny heiraten und ich wäre dir sehr dankbar, wenn du endlich die Papiere unterschreiben könntest und mir nicht mehr weiter im Weg stehst."

Es war so still um uns herum, dass ich eine Stecknadel hätte fallen hören können, wenn sie einem grade runter gefallen wäre. Gloria blitzte mich an, während ich spürte, dass Penny sich in meinem Arm versteifte. Ich hatte es übertrieben. Verdammt. Vor all unseren Kollegen.

"Das heißt, du bist immer noch nur ein Feuerwehrmann ohne Aussicht auf eine Hollywoodkarriere und das ganze Geld vom Film ist auch weg?", fasste sie noch einmal mit zu Schlitzen verengten Augen zusammen.

"Jep. Ich habe mit Hollywood einen Vertrag unterschrieben, der vorsieht, das meine Bezahlung direkt an diverse Stiftungen ausgezahlt wird und ich bin auch für weitere zehn Jahre vertraglich verpflichtet, meinen Dienst hier in Pontypandy zu absolvieren." Ich musste es ihr so madig wie möglich machen. Sie würde nicht riskieren wieder in dieses 'Nest' zurück kommen zu müssen...oder?

Ihre Augen verengten sich noch mehr, während sie uns musterte. Ich spürte wie Penny den Kopf an meine Schulter legte und mein Herz drohte mir aus der Brust zu springen. Ich genoss diesen Augenblick, dankbar, dass sie dieses Spiel bis zum Ende durchzog. Ich wusste, wenn Gloria erstmal weg war, würde Penny sicher kein Wort mehr mit mir reden.

Gloria schnaubte wütend, riss den Umschlag in ihrer Hand auf und stürmte an unseren Kollegen vorbei zum Küchentisch. Sie krallte sich den Kugelschreiber, der dort lag und unterschrieb die Papiere, ehe sie beides wütend auf den Tisch knallte.

"Versager! So bin ich wenigstens frei und kann mir einen richtigen Mann suchen, der mir geben kann, was ich brauche", keifte sie mich an und stürmte davon.

Ich seufzte erleichtert aus, auch wenn mir ihr Vorwurf, ein Versager zu sein, sehr zusetzte. Ob Penny auch so von mir dachte? Sie wusste bereits, dass ich von dem Geld aus dem Film alles für wohltätige Zwecke gespendet hatte. Sie wusste, was ich hier verdiente und sie wusste was hier los war. Ihr war es immer genug gewesen. Würde ich ihr auch genug sein? 

"Sooo, und wann findet die große Feier denn nun statt?", wandte Ellie sich grinsend an uns und ich zuckte zusammen, bevor ich Penny einen vorsichtigen Blick zuwarf und schon damit rechnete, dass sie mich jeden Moment schlagen und anmaulen würde, wie sie es vorhin mit Gloria getan hatte.

"Da sind wir uns noch nicht ganz einig", erwiderte Penny ihr lächelnd, als sie mir die Hand an die Wange legte und mich sanft dazu brachte, mich ihr zuzuwenden. Zu meiner Freude, sah ich ein neckendes Lächeln auf ihrem Gesicht und ich wusste gar nicht, wie mir geschah, als sie mich wieder küsste. Ich würde mich aber ganz sicher nicht beschweren. Stattdessen zog ich sie unter den Jubel- und Anfeuerungsrufen unserer Kollegen an mich ließ mich ebenso fallen, wie sie. 

"Also bist du mit einem Versager, wie mir zufrieden?", fragte ich sie dann lächelnd, als sich unsere Lippen trennten und ich legte meine Stirn an ihre, um in ihren wunderschönen Augen zu versinken. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Steele unsere Kollegen wieder rein scheuchte, um uns etwas Zeit zu geben. 

"Du bist kein Versager, also sag so etwas nicht! Du bist der wunderbarste, interessanteste und aufregendste Mann, den ich je kennenlernen durfte und ich will nichts und niemanden sonst, außer dir. Gloria weiß gar nicht, was sie verpasst."

"Sag das nicht zu laut mein Herz, nicht dass sie das noch hört und mich doch wieder zurück will", erwiderte ich schmunzelnd.

"Dann kratze ich ihr wirklich die Augen aus", erwiderte sie mir grinsend und ich küsste sie wieder, vollkommen hingerissen von der Liebe in ihren Augen und der Tatsache, dass sie um mich kämpfte, wie eine Löwin. Hatte ich vor einer halben Stunde noch gedacht, dieser Tag würde in einem Fiasko enden, konnte ich jetzt sagen, dass er besser gar nicht hätte laufen können.

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