ᴛʜɪʀᴛᴇᴇɴ

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,,Die zweite Tür", erklärte mir Taehyung und ies mich unter dem Vorwand, er müsse noch etwas Wichtiges holen, alleine in dem modern gestalteten Flur stehen.

Ich schluckte, als ich vorsichtig die kalte Klinke hinunter drückte. Neugierig betrat ich den Raum.

Eine Wand war komplett verspiegelt. Eine dunkle Holzstange zierte die Mitte des breiten Spiegels, um sich für beispielsweise Dehnungsübungen dort abzustützen. In der hinteren Ecke des Raumes standen ein kleines Sofa und ein Musikpult.

Achtlos schmiss ich meine Sporttasche daneben und stellte mich vor den anziehendsten Punkt des Zimmers. Die fast komplett verglaste Wand bot mir einen übersictlichen und wunderschönen Ausblick über die ganze Stadt.

Ich fuhr erschrocken herum, als die Tür sich erneut öffnete.

,,Bin wieder da~", flötete Tae und hielt triumphierend eine CD in die Höhe.

,,Ich denke, zu dieser Musik wirst du ganz von selbst wieder anfangen können zu tanzen."

Taehyung joggte zur Musikanlage und legte die Disk in den CD-Spieler. Er drückte auf Play und schaute grinsend zu mir. Überrascht weiteten sich meine Augen, als die ersten Töne von 'Feeling Good'aus den Lautsprechern ertönten.

Ermutigend schnappte sich Tae meine Hand und zog mich vor die Spiegel. Ich konnte gerade so meine Jacke zur Seite legen, da wurde ich von ihm in den Bann gezogen. Präzise tanzte er die albernen Tanzschritte, die ich ihm einst gelehrt hatte.

Er hatte mich gefragt, welchen Mist ich doch hören würde. Nach einer ausführlichen Disskussion über Michael Bublé, lies er sich von mir eine Choreo zeigen, die ich mir selbst ausgedacht hatte. Jedes Mal wenn jemand aus unserem Freundeskreis dieses Lied abspielte, mussten wir beide anfangen zu tanzen. Es war wie ein Fluch und Segen zu gleich, damals.

Das Lied neigte sich dem Ende zu und auch das strahlende Lächeln von Tae verlor an Glanz. Missmutig knibbelte ich an meinem Ärmel. Es lag nun mal in der Vergangenheit, dieses damals.

,,Was ist los?", fragte er mich und musterte meine Reaktion haargenau.

Ich zuckte hilflos mit den Schultern.

,,Es fühlt sich nicht richtig an... zu tanzen."

,,Sag das nicht", schoss Taehyung zurück. Nach kurzem Überlegen, lief er ein zweites Mal zum Pult und legte eine andere CD ein.

Als ich reaisierte, dass es der Takt zum Wiener Wazer war, war es scon zu spät. Taehuyng griff nach meinen Händen und zog mich mit Schwung an sich heran.

,,Lass dich von mir führen. Dann wird das Gefühl ganz von alleine kommen."

Er legte einen Arm auf meinen Rücken und verschränkte die andere mit meiner Hand. Er schaute mit einem undefinierbarem Blick auf mich hinunter. Während ich festellte, dass meine Füße ganz von selbst agierten hielt ich seinem Starren stand. Unsere Augen schienen ineinander verankert zu sein.

Mir wurde ganz warm, als er mich drehte und wieder sanft zu sich zog. Den Tick, den er hatte, wenn er mich nach vorne Schob, den hatte er noch immer. Sein Daumen kreiste sanft über meinen Handrücken und lies meinen ganzen Körper erzittern.

Während wir in der Musik und im Tanz versanken, vergaßen wir unsere Umgebung. Wir nutzten den ganzen Raum, den wir zur verfügung hatten. Keine Dile blieb unberührt, kein Zentimeter blieb verschont.

Zum ersten mal nach so vielen Jahren tanzte ich wieder. Ich tanzte mit Taehyung. Und das wichtigste war; ich fühlte mich so verdammt gut.

Wie als würde man warmes Wasser über meinem Kopf ausgießen. Bis hin zu den Zehenspitzen wurde ich von einem woligen Gefühl erfüllt, das noch stärker pulsierte, wenn Tae mir zuzwinkerte.

Selbst als die Musik schon längst aus war, tanzten wir noch. Die Musik spielte in unseren Köpfen, in unseren Herzen weiter.

Mit verträumtem Blick stellte ich fest, dass ich es genoß mich zu bewegen. Der dunkler werdende Himmel gab der Szenerie noch den letzten Kick, um es zu einer perfekten Erinnerng zu machen.

Ohne die Stimme. Ohne Schmerzen und jegliche Zweifel.

Nur ich und er. Zusammen.

Wir lächelten einander an, als wir uns voneinander lösten.

,,Scheinbar ist der Tanz doch nicht ganz verloren", meinte Taehyung und mein Lächen vertiefte sich.

,,Scheinbar..", gab ich zögerlich zu.

,,Ich hol uns ebend etwas zu Trinken, bin sofort zurück", rief er und lief aus dem Zimmer.

Ich drehte mich zurück zur verspiegelten Wand. Kritisch musterte ich mich. Die schwarze Hose, die weißen Chucks und der zwei Nummern zu große, pfirsichfarbene Pullover schmeichelten meiner Figur eher wenig.

Allerdings war etwas Neues zu erkennen.

Meine Wagen waren rosa, mein Gesicht entspannt. Tiefe Grübchen zeigten sich, als ich meinem Spiegelbild entgegengrinste.

Vor ein paar Tagen, hätte ich mir eine derartige Situation nur herbei wünschen können.Das ich jetzt hier stehe und..

Ich sah zur Tür, hinter der Taehyung gerade verschwunden war.

Ich habe es ihm zu verdanken. Wäre er nicht, würde ich wohlmöglich bereits unter der Erde liegen. Er rettet mich vor dem ertrinken. Vor dem Tod. Vor der Stille.

Ich rannte zu meiner Tasche, als mir meine eigene CD in den Sinn kam. Ich holte diese vorsichtig aus ihrer Hülle, als ich mich an der Anlage zu schaffen machte.

Von hippen Tracks bis hin zu romantischen Balladen, befand sich meine eigens zusammengeschnittene Playlist auf ihr. Für einen jeden Abschnitt hatte ich mir eine Tanzabfolge ausgedacht.

Ob das von damals für heute noch etwas wert war? Probieren wir es, dachte ich mir optimistisch. Woher dieser plötzliche Optimusmus?

Ich wähte zufällg die Nummer 16 in der Liste und stellte mich vor den Spiegel.

Die Melodie von 'I hate you, I love you' setzte ein und ich wusste augenblicklich, was ich zu tun hatte. Mein Kopf schaltete ab, mein Körper übernahm. Eigentlich, wurde ich während des Tanzes von zwei weiteren Tänzern begleitet, noch momentan war es egal.

https://youtu.be/zKdquiwGoj4

Ich tanzte mit geschlossenen Augen. Die Bewegungen kamen automatisch. Mein Körper jauchzte vor Freude. Als würde ich ihm etwas verwährt haben, was er nun endlich wieder bekam.

Erschöpft lies ich meine Arme sinken. Meine Kondition scheint gelitten zu haben. Aber ich fühlte mich gut.

Kein Nagen an mir, wenn ich in den Spiegel schaute und mich nicht direkt kritisierte. Es war ein berauschendes Gefühl.

,,Das meine ich"; flüsterte plötzlich Taehyung.

Ich drehte mich um und sah ihn an.

,,Nur du kannst deine Leidenschaft beim Tanz derartig zum Audruck bringen" mit großen Augen stand er im Türrahmen.

Verlegen kratzte ich mich am Kopf. Er reichte mir eine Wasserflasche, die ich dankend annahm und öffnete.

,,Tanzt du mit mir 'Baby Boy'?"

Ich verschluckte mich.



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