ᴛᴡᴇʟғᴇ

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Ich sas auf der Bettkante und schaute den Kleiderschrank vor mir an. Ich schaute einfach auf den silbernen Griff, der sich von dem dunklen Holz abhob und dachte nach. Was, wenn ich dass tanzen verlernt habe und Taehyung enttäusche? Wenn er realisiert, dass ich nicht die Linya bin, die er glaubt zu kennen?

Mit gemischten Gefühlen stnd ich auf und zog die Schranktüren auf. Nichts besonderes. Der Inhalt hielt sich in den normalen und unauffäligsten Farben. Zwischen den Pullis, Hosen und Wollsocken, lugte das ein oder andere knallige Kleid heraus. Geldverschwendung, die ich über mich habe ergehen lassen, wenn meine Schwester mich zum Einkaufen zwang.

Ich kniete mich hin und schob die Jacken beiseite, um die große Sporttasche hervor zu kramen, in der ich meine Leidenschaft versteckt hielt. Ich zögerte, als ich nach dem Reisverschluß griff. Schon der kleine Entchenanhänger lies mich innehalten. Taehyung hatte ihn mir geschenkt, weil er zu meinem Hintergrund passe, wie er damals grinsend betonte.

Ich schluckte und atmete tief durch.

Als ich die Tasche aufgemacht habe, überfiel mich der Teil von mir, den ich damals entschlossen hier eingesperrt hatte. CDs von den selbstgemixten Tracks, zu denen ich damals mit Freunden und alleine getanzt habe, neonpinke Armbänder mit dem Namen meiner damaligen Tanzschule, sowie Sporthosen und Sport-BHs waren hier sicher verstaut. Meine alten Tanzschuhe, auf denen meine Gruppe unterschrieben hatte. Vorsichtig strich ich über die Unterschriften, in der Hoffnung sie nicht zu verwischen.

Haargummis, eine Bürste und eine Trinkflasche aus Platik fand ich ebenfalls. Die Erinnerungen, die winzigen Bruchstücke aus Momenten, die mir unheimlch viel bedeuteten, kamen mir wieder ins Gedächniss. Ich wollte vor Freude schreien und zugleich vor Trauer aufschluchzen.

Die Sehnsucht nach der Vergangenheit war nun größer, als ich mir hätte vorstellen können. Zugleich sträubte sich mein Kopf gegen dieses Bedürfniss.

Es klopfte an meiner Zimmertür.

Hektisch rieb ich mir über die feuchten Augen, als Lineae vorsichtig die Zimmertür öffnete und ihr brünetter Schopf herein lugte.

,,Machst du dich gerade fertig? Soll ich dir helfen?"

Ich schüttelte den Kopf, sie kam dennoch herein. In ihren Armen eine Kiste. Nicht nur eine Kiste. Es war die Kiste.

Sie setzte sich neben mir auf den Boden und sah mich liebevoll an.

,,Als ich gestern bei Mama und Papa vorbeigefahren bin, haben sie mich gebeten, dir das hier zurück zu geben."

Sie holte eine der goldenen Trophäen heraus und betrachtete sie voller Stolz. Betrachtete mich voller Stolz.

,,Linya Ree. Erster Platz in der Kategorie Hip-Hop. 2011."

Ich regte mich nicht, als sie den Pokal zur Seite stellte und den nächsten hervorzog. Es war eine gläserne Balletttänzerin auf dem weißen Podest abgebildet.

,,Linya Ree. Erster Platz in der Kategorie Klassisches Ballett. 2012."

Und wieder stellte sie ihn beiseite und nahm die nächste Trophäe, die nächste Medallie heraus. Wie in Trance hörte ich ihr zu. Ich wusste, welche Preise ich gewonnen habe. Ich habe sie alle in diese Kiste gepackt und bei meinen Eltern gelassen, weil ich sie nicht mehr sehen wollte. Nicht mehr sehen konnte.

Dann zog sie den letzten Preis aus der Kiste. Ihr Lächeln vertiefte sich, als sie den Pokal musterte.

,,Linya Ree. Erster Platz in meinem Herzen. Ich liebe dich."

Sie stand auf und platzierte die feine Mamorfigur auf meinem Nachttisch. Ich musterte sie dabei.

,,Taehyung hat mir nachher heimlich gebeichtet, das sein Taschengeld für insgesamt sechs Monate flöten ging plus zwei Drittel seiner Sommerferien, die er in dem Café gearbeitet hat, um das Geld aufzutreiben."

Sie drehte sich zu mir um und lächelte mich warm und aufrichtig an. Die hektische Art meiner Schwester war wie weggewischt. Sie war nun wirklich da. Wir waren in diesem Moment wirklich auf einer Wellenlänge.

,,Aber weißt du was? Ihm hat es überhaupt nichts ausgemacht. Er hat gemeint, das dein Lächeln, als er dir den Pokal überreichte alles ausglich."

Ich starrte weiterhin auf die kleine Figur, die einen Engel darstellte, der dem Betrachter ein kleines Herz entgegen hielt.

,,Also bitte, lächle wieder so. Tu es für Mama und Papa, für mich und für Taehyung. Tu es besonders für dich."

Sie beugte sich zu mir runter und platzierte einen Kuss auf meinem Kopf, ehe sie den Raum verlies.

Mein Ziel war es, meine Tasche zu packen. Scheinbar sollte es doch nicht so einfach werden, wie ich es gehofft hatte.


~~~


Ich schaltete den Motor ab und beugte mich vor, um die komplette Höhe des Gebäudes erkennen zu können. Nervös schluckte ich und stieg mitsamt meiner Sporttasche das Auto. Ich schloss es ab und steckte den Schlüssel in meine Jackentasche. Während ih auf das Gebäude zusteuerte, klimperte der Anhänger. Ich konnte mich nicht dazu überwinden, ihn ab zu nehmen.

Ich stieg die Treppen zur gläsernen Tür hinauf und zog diese auf. Mit großen Augen wanderte mein Blick in der Eingangshalle umher. Ich habe das Gebäude schon zig mal von außen gesehen, aber wirklich betreten habe ich es noch nie. Bis jetzt. Meine Schritte hallten von den Wänden wieder, als ich tiefer in die Halle ging.

,,Kann ich ihnen helfen?", fragte plötzlich jemand.

Ich drehte mich zu der Stimme um und zupfte am Ende meines Pullis.

Ein Mann schaute mich fragend an. Grübchen zeichneten sich auf seinen Wangen ab. Er trug Ein aubergin-farbenes Hemd, welches perfekt zu seinem Haar passte.

,,I-ich bin h-hier verabredet mit jemandem..", erklärte ich.

Mein Gegenüber runzelte die Stirn und kam näher: ,, Mit wem denn genau?"

,,Mit Taehyung. E-er hat mir geschrieben ich solle hier hin kommen, denn wir..."; ich fing an in meiner Tasche nach meinem Handy zu kramen, um meine Aussagen zu bestätigen.

,,Linya!"; rief er dann plötzlich und mein Kopf zuckte in seine Richtung.

Er kam auf mich zu gejoggt und haute mich mit seinem breiten Grinsen schon von weitem um.

,,Schön dass du da bist!", flötete er und schaute an mir vorbei zu dem jungen Herrn.

,,Was machst du denn hier RapMon?", Tae's Miene wechselte von fragend zurück zu dem strahlenden Lächeln.

,,Das ist RapMonster, einer meiner besten Freunde."

Ich drehte mich zurück zu dem sich nun am Kopf kratzenden RapMonster um und streckte aus reiner Angewohnheit meine Hand aus.

,,Ich bin...Linya. Freut mich dich kennenzulernen..RapMonster."

Dieser ergriff meine Hand und nickte kurz: ,,Ich heiße eigentlich Namjoon, allerdings bevorzuge ich den Spitznamen RapMonster lieber."

Ich erwiederte das Lächeln ein wenig und nickte.

Taehyung griff nach meinem Handgelenk und fing an mich woanders hin zu ziehen.

,,Hoffentlich sehen wir uns mal wieder!", rief Namjoon noch winkend, ehe Taehyung und ich in einem Aufzug verschwanden.

Taehyung drückte einen Knopf und lächelte mich an.

,,Dann wollen wir mal."


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