ᴛᴡᴇɴᴛʏ-ғᴏᴜʀ

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Es war bereits halbneun, als Lineae und ich wieder zu Hause ankamen. Mit einem erschöpften Seufzen lies ich die Einkaufstaschen im Eingangsbereich fallen, striff mir meine Schuhe ab und folgte meiner Schwester ins Wohnzimmer, wo sie sich bereits auf die Couch geschmissen hatte.

,,Meine Füße tun sooo weh", jammerte sie und ich plumste neben sie.

,,Wenn man den ganzen Tag in solchen Schuhen herum läuft", schulterzuckend musterte ich ihre roten Pumps, die neben dem Teppich lagen.

,,Ich hab Hunger. Magst du auch was?", fragte sie mich und stand auf, tapste in die Küche, wie als wäre der Schmerz bereits vergessen.

Ich schüttelte den Kopf.

,,Nein, danke. Ich bin satt."

Lineae blieb im Türrahmen zur Küche stehen und drehte sich stirnrunzelnd zu mir um.

,,Du hast heute morgen einen Joghurt gegessen und sonst den ganzen Tag lang nur was getrunken. Schon beim Mittagessen wolltest du nichts, du musst jetzt etwas essen."

Ich schüttelte nervös den Kopf.

,,N-nein, ich mag wirklich nichts. Ich bin voll, ich kriege nichts runter."

,,Na komm, wenigstens ein halbes Brot", erklärte Lineae und drehte sich ohne meine Antwort ab zu warten um, um das Abendessen fertig zu machen.

Was soll ich machen? Ich werde das nicht essen können.

Dann kotz' es nachher aus, hoffentlich wirst du dann auch den Joghurt von heute und den Zwieback von gestern los.

Meine Nägel bohrten sich in meine Handflächen, als ich leider feststellte, dass die Stimme mich weiterhin verfolgte. Was denn auch sonst?

,,A-aber.."; hauchte ich.

Kein Aber. Du bist fett und musst abnehmen. Wenn du nicht willst, dass deine Schwester was davon erfährt, musst du mitessen. Wage es allerdings nicht, es länger als eine halbe Stunde drin zu behalten.

Ich nickte langsam und schluckte meine Zweifel herunter, trottete dann auch in Richtung Küche, wo sch Lineae volle Mühe mit dem Belegen zweier Brote gab.

Ich musste mich zusammenreißen, das Ei-Brötchen nicht angeekelt an zu starren. Es war viel, viel zu groß.

,,Was möchtest du Trinken?", fragte Lineae und holte zwei Gläser aus dem Schrank.

,,Wasser", antwortete ich leise und nahm die zwei Teller mit ins Esszimmer, nahm dort Platz und wartete auf meine Schwester.

,,Guten Appetit", verkündete sie und biss beherzt in ihr Brot.

Zögerlich nahm ich das riesige Teil in die Hand und führte es zu meinen Lippen. Ganz vorsichtig biss ich ab, in der Hoffnung ich würde es wie nichts einfach runter schlucken können. Doch Fehlanzeige; das starke Aroma der Mayonaise lies mich den Mund verziehen.

Scheiß Mayonaise. Jetzt sind die letzten 2 Wochen fürn Arsch. Langsam glaube ich, du willst weiterhin fett bleiben.

,,Was ist? Schmeckt es dir nicht?", fragte Lineae mich besorgt und hielt in ihrem Mampfen inne.

Wieso bist du damals nicht gestorben - dann hätte ich diesen Stress jetzt nicht.

,,A-alles gut!"; erklärte ich und biss wieder in das Bort, nahm diesmal einen etwas größeren Bissen.

Der Würgereflex setzte ein und ich hielt mir die Hand vor den Mund, schluckte alles herunter, trotz des Kloß in meine Hals.

Ich gebe dir zwei Minuten, wenn das Alles bis dahin nicht wieder draußen ist, dann wirst du heute noch so richtig leiden.

Ich biss erneut in das Brot und bereute es sofort. Mein Magen rebellierte und ich sprintete ins Badezimmer, wo ich mich über die Kloschüssel hing und alles was raus ging wieder hoch würgte.

Die zarten Finger meiner Schwester banden mein offenes Haar zu einem kleinen Knoten zusammen. Sie streichelte mir über den Rücken, während ich versuchte auch das heruas zu bekommen, was schon längst draußen war. Es war einfach dieser Drang nach 'Erleichterung', von dieser Schwere befreit zu sein, von der Last zu viel gegessen zu haben.

Als ich es aufgab und realisierte, dass nichts mehr hoch kommen würde, drückte ich hustend die Klospülung.

,,Es tut mir so leid..", entschuldigte sich Lineae und reichte mir ein Glas Wasser, welches ich bei dem grässlichen Nachgeschmack dankend annahm.

,,Du wolltest nichts essen und ich hab dich dazu gedrängt...tut mir leid."

Ich schüttelte den Kopf.

,,Alles okay, mach dir keine Sorgen. Ich habe einfach ein wenig Kopfschmerzen und will nur noch in mein Bett."

,,Ich mache dir noch einen Tee", meine Schwester sprang auf und eilte aus dem Raum. Ich lehnte mich an den kleinen Schrank unter dem Waschbecken und schloss die Augen, hielt mir das kühle Glas an die Schläfe.

Soll ich dir was sagen?

,,Geh weg", stöhnte ich und verzog das Gesicht.

Du hast sieben Minuten und 43 Sekune damit verbracht diese scheiß zwei Bissen wieder aus zu kotzen. Demnöchst solltest du deine Kleidung in Übergrößen kaufen.

,,Ich habe Kopfschmerzen, lass mich bitte in Frieden..nur heute.."

Schau mal kurz auf deine Verbände.

Ich öffne ein Auge und schaue auf den schneeweißen Stoff um meine Handgelenke.

Was siehst du?

,,Weißen Stoff."

Ich sehe den armseligen Versuch sich umzubringen, welcher dann kläglich scheiterte.

,,Hör auf! Ich hab schon oft genug gehört, dass-"

Das was? Man kann nicht oft genug wiederholen wie beschissen du bist.

Ich stellte das Glas beiseite, holte tief Luft und drängte mich dazu die Tränen zurück zu halten.

Du hattest die Möglichkeit, ohne große Probleme von der Bildfläche zu verschwinden und hast sie vergeudet. Also will ich jetzt nie wieder was von deinem Gejammer hören, du kleines Stück Scheiße.

,,Ich will doch nur meine Ruhe...Ich will doch nur leben..", wimmer ich und plötzlich kam mir der kuss von heute in den Kopf. Trotz der Euphorie heute Morgen war ich nun wieder an einem Tiefpunkt angelangt.

Denkst du, du bist ihm was wert? Er spielt nur mit dir. Öffne die Augen, er ist nicht in deiner Liga. Er verdient was Besseres.

Tränen traten mir in die Augen, welche ich nicht wegwischen konnte, da ich mich zu sehr darauf konzentrierte, nicht laut los zu schreien und alles um mich herum in Schutt und Asche zu schlagen.

Merk dir meine Worte, Hure.

Ich zuckte bei der Beleidigung schon gar nicht mehr zuammen, sondern lies einen weiteren Tränenschwall über meine Wangen laufen.

Ich gebe dir noch ein, höchstens zwei Monate. Danach werde ich dich zerstören. Im Vergleich zu dem jetzigen, wirst du leiden. Du wirst wie die Hölle leiden.

Ich ziehe meine Knie an und ersticke mein Schluchzen in meiner Armbeuge.

Wieso muss alles nur so schwer sein?



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