Daisy

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Eigentlich war die Wasser Aktion mit Liam nicht geplant, da ich im Camp auf Avery gewartet hatte um ihr mit der Wäsche zu helfen. Aber als dann Liam vor ihr ankam, kam alles anders. Es war so warm gewesen, dass Liam sein T-Shirt ausgezogen hatte und in den Korb mit der Dreckwäsche geworfen hatte. Allerdings klebten überall an seinem Körper Holzsplitter, Sägespäne und Baumrinde. Da die Waschräume gerade sauber gemacht wurden, beschloss er den ganzen Dreck im Meer abzuwaschen. Ich wandte mich schnell der Wäsche zu, da ich wusste, dass ich vermutlich wieder einen tomatenroten Kopf haben würde, sobald ich auf seinen nackten Oberkörper sehen würde. Ich hörte wie Liam sich entfernte und dann ein leises Plätschern, als er ins Wasser ging. Ich hing den ersten Korb mit Wäsche auf und versuchte mit aller Kraft mir nicht vorzustellen, wie gut Liam wohl aussah. Das Wasser von seinen Haaren über seine Brust und seinen Bauch lief um dann...

Ich verpasste mir mental eine Ohrfeige.

Reiß dich gefälligst zusammen, Daisy Abernathy!, schimpfte ich mich.

Und dennoch konnte ich nicht verhindern, dass ich in Richtung Strand spähte. Da er im Schatten der Bäume stand, konnte ich nicht viel erkennen.

Nur seinen Rücken und Hinterkopf war zu sehen, da er bis zu den Schultern eingetaucht war.

Ich wandte mich wieder ab.

„Daisy?", hörte ich ihn da rufen.

Ich traute mich in diesem Moment nicht mich umzudrehen und antwortete nur zögerlich.

„Ja?"

„Kannst du mir mal mein Handtuch aus dem Zelt holen?"

Innerlich wollte ich gerade am liebsten meinen Schädel gegen die nächste Wand schlagen.

Wieso musste er mir ausgerechnet so eine Frage stellen? Ich brauchte ein paar Sekunden um mich zu sammeln, ehe ich antworten konnte: „Ja klar, wo genau im Zelt ist es denn?"

„Da müsste so eine dunkelgrüne Tasche an der Zelt Wand stehen. Es ist vermutlich in einer der beiden Seitentaschen."

„Okay."

Normalerweise ging keiner in das Zelt des anderen Geschlechts. Wir alle respektierten die Privatsphäre des anderen. Allerdings war momentan niemand sonst im Zelt der Jungs, weshalb ich vorsichtig eintrat. Da die Jurten aus komplett schwarzem Stoff bestanden, war es fast komplett dunkel in dem Zelt. Lediglich ein Spalt oben an der Zeltdecke, wo man Feuerplane um den Stamm gelegt hatte, ließ etwas Licht herein. In dem Zelt herrschte komplettes Chaos.

Typisch Jungs, dachte ich lächelnd. Zwar konnte man in etwa die einzelnen Schlafplätze von einander abgrenzen, aber in dem ganzen etwas zu finden, schien mir eher unwahrscheinlich. Trotzdem fand ich die Tasche und fischte aus der rechten Seitentasche ein sauberes Handtuch heraus. Als ich zum Ufer ging, um sie Liam zu bringen, stellte ich überrascht fest, dass Liam nirgends zu sehen war. Die Wasseroberfläche lag still und glatt da, wie ein Spiegel. Verwirrt ging ich näher an das Wasser heran. Eben hatte ich ihn doch noch im Wasser gehört. Wo war er denn nun hin?

Unsicher zog ich die Schuhe und Socken aus, legte das Handtuch daneben und ging ein paar Schritte ins Wasser. Innerlich lobte ich mich das ich heute nur eine kurze Hose angezogen hatte.

„Liam?"

Ich ging noch ein wenig tiefer ins Wasser. Das Wasser stand mir bereits bis zu den Waden.

Allmählich bekam ich es etwas mit der Angst zu tun . Was wenn er vielleicht ausgerutscht war und sich den Kopf unter Wasser angeschlagen hatte?

„Liam?", rief ich erneut diesmal eindeutig ängstlicher und lauter.

Und plötzlich schoss etwas direkt vor mir aus dem Wasser hervor. Erschrocken stolperte ich rückwärts, rutschte aus und landete auf dem Hosenboden. Liam stand vor mir und strich sich lachend das Wasser aus dem Gesicht.

Zuerst überkam mich Erleichterung, dass er sich offenbar nur einen Spaß erlaubt hatte und ihm nichts schlimmes passiert war. Danach folgte allerdings ein Stück weit auch Ärger, dass er sich wegen meiner Angst amüsierte.

Außerdem wurde mir gerade wieder bewusst, dass ich im Wasser saß. Das Wasser hatte bereits meine Hose komplett durchnässt.

„Sag mal, spinnst du?", fragte ich verärgert.

Liam lachte.

„Sorry, ich konnte nicht wiederstehen."

Lachend hielt er mir die Hand hin und ich ließ mich auf die Beine ziehen. Liam grinste noch immer. Obwohl ich den Kopf schüttelte, konnte ich mir dennoch ein kleines Lachen nicht verkneifen. Irgendwo war es ja schon witzig gewesen. Ich spritzte ihm einen Schwall Wasser ins Gesicht.

„Hey", rief Liam und wischte sich lachend das Wasser aus den Augen.

„Das ist die Revanche, Payne!", kicherte ich.

Liam spritzte zurück und das Wasser traf mein T-Shirt und Gesicht. Ich kreischte lachend auf und spritzte zurück. Und nur Sekunden später befanden wir uns in einer wilden Wasserschlacht. Immer wilder spritzte das Wasser zwischen uns hin und her, immer weiter wagten wir uns ins Meer vor. Wir lachten, kreischten, fluchten und grölten vor lauter Spaß. Schließlich standen wir bis zur Hüfte im Wasser. Liam kam auf mich zu, ergriff mich an den Armen. Plötzlich spürte ich, wie mich packte und hochhob, als würde ich nicht mehr als eine Puppe wiegen.

Ich begriff zu spät, was er tat.

„Nein, nein, nein! Liam! Nicht!", rief ich lachend und versuchte mich noch an seinen Schultern festzuhalten.

Doch Liam warf mich, so weit er konnte von sich.

„Liam, wa..."

Das Wasser schlug über meinem Kopf zusammen und verschluckte meine Worte. Prustend tauchte ich wieder auf und schnappte nach Luft. Ich hörte Liam kichern.

„Du bist so ein Volldepp!", grinste ich.

„Normalerweise kriegt Niall das immer zu hören", lachte er.

„Vielleicht hat sein Verhalten ja auf dich abgefärbt. Steht dir auf alle Fälle gut", meinte ich amüsiert.

„Was steht mir gut? Das ich ein Volldepp bin?", witzelte er.

„Nein. Du bist mal unbeschwert."

Liams Lächeln schwand und er blickte zu dem Camp.

„Hier gibt es nicht viele Gründe unbeschwert zu sein. Vor allem nicht, nachdem was wir getan haben."

Einen Moment schwieg ich. Ich wusste, dass der Grund warum die Jungs hier waren ein empfindliches Thema war.

„Deshalb müsst ihr euch aber nicht selbst bestrafen", sagte ich vorsichtig.

Liam schwieg.

„Hör mal, was passiert ist, ist scheiße. Aber trotzdem heißt das nicht, dass ihr deshalb schlechte Menschen seid, die es nie wieder verdienen nie wieder glücklich zu sein. Verdient hättet ihr es nur, wenn ihr es mit Absicht gemacht hättet."

„Vielleicht", murmelte Liam, sah mich dabei aber nicht an.

Ich hätte ihn gerne umarmt, traute mich aber nicht. Liam war niemand, der seine Gefühle auf der Zunge trug. Er war immer sehr verantwortungsbewusst und sehr fürsorglich, aber auch sehr in sich gekehrt. Für die anderen vier Jungs war er sowas wie der Vater, obwohl Louis eigentlich der älteste von allen war. So fröhlich und ausgelassen wie vorhin bei der Wasserschlacht, hatte ich ihn bisher selten erlebt. Es war schön ihn lächeln zu sehen.

„Liam!", rief eine Stimme vom Ufer aus.

Liam und ich sahen zum Camp. Zu sehen war niemand, aber die Stimme klang verdächtig nach Harry.

„Shit, ich hab vergessen, dass Harry nachkommen wollte. Der bringt mich um, wenn ich ihm nicht helfe! Ich muss los", meinte Liam plötzlich.

„Okay. Das Handtuch liegt übrigens noch am Ufer", meinte ich.

Liam nickte nur hastig.

„Kommst du auch?", fragte er dann.

Ich schüttelte den Kopf.

„Ich bleib noch n' Moment hier", antwortete ich.

„Okay, dann bis später. Seh dich beim Essen."

Während Liam zum Ufer wartete und sich abtrocknete, ging ich noch ein Stück tiefer ins Wasser. Als es mir bis zu den Schultern ging, ließ ich mich auf dem Rücken im Wasser treiben. Das Wasser schwappte in sanften Wellen um mich herum und schaukelte mich behutsam hin und her. Da meine Ohren unter der Wasseroberfläche waren, war alles vollkommen still um mich herum. Geradezu friedlich. Ich blickte in den Himmel, der sich bereits orange und rot färbte. Bald würde die Sonne untergehen.

Unwillkürlich begann ich leise die ersten Zeilen von einem meiner Lieblingslieder zu singen.

"She packed my bags last night pre-flight

Zero hour 9:00 a.m.

And I'm gonna be high

As a kite by then", und obwohl ich gerade ganz weit unten auf der Erde war, fühlte ich mich als würde ich tatsächlich schweben. Als wäre ich dem Himmel noch nie so nah, wie jetzt.

"I miss the Earth so much I miss my wife

It's lonely out in space

On such a timeless flight..."

Gerade als ich zum Refrain ansetzten wollte, meinte ich etwas zu hören. Ganz dumpf und weit entfernt, da ich noch immer mit beiden Ohren unter Wasser trieb. Ich ließ mich zurück auf die Füße gleiten und sah mich um.

„DAISY!", rief jemand.

Ich sah zum Ufer. Da stand Avery und winkte mir zu. Ich wartete durch das Wasser auf sie zu und begab mich zum Ufer. Avery musterte mich ein wenig verwundert, als sie mich sah. Natürlich verständlich, die wenigsten gehen komplett angezogen im Meer baden. Sie reichte mir ein Handtuch.

„Kommst du dann? In zehn Minuten gibt es Essen", sagte sie dann.

Ich nickte, während ich mir die Haare abtrocknete und das Handtuch um mich wickelte.

„Gehst du immer so baden?", fragte sie mich dann amüsiert.

„Normalerweise nicht. Ist ne längere Geschichte", erklärte ich ebenfalls grinsend.

„Das glaube ich dir gerne", lachte Avery.

Dann grinste sie verschwörerisch.

„Hat diese Geschichte zufällig was mit Liam zu tun?"

Auf der Stelle wurde ich so rot wie eine Tomate.

„Äh...", brachte ich nur heraus.

Das schien Avery bereits zu reichen. Sie grinste breit.

„Ich hab euch zwei vorhin gesehen. Läuft da was?"

„Was? Nein, überhaupt nicht!", wehrte ich schnell ab.

„Aber du hättest es bestimmt gerne, nicht wahr?"

Ich biss mir auf die Lippen. Scheiße, warum war ich immer so leicht zu durchschauen? Meine Mutter hatte mir schon immer jede Lüge oder Geheimnis angesehen. Ich musste wirklich an meinem Pokerface arbeiten. Roxy beherrschte sowas immer perfekt.

Avery schien zu bemerken, wie peinlich mir die ganze Sache war. Beruhigend lächelte sie mich an.

„Keine Sorge. Ich sag ihm nichts. Versprochen."

Ein wenig erleichtert lächelte ich sie an.

„Sag aber bitte auch sonst keinem was. Ich will nicht, dass die Jungs mich damit aufziehen."

„Na ja, abgesehen von Liam wissen die Anderen es aber schon", grinste Avery schelmisch.

Entgeistert sah ich sie an. War meine Schwärmerei für Liam etwa so offensichtlich?

„Was?", stammelte ich.

„Also zumindest laut Harry schon."

Ich rieb mir über die Augen. Na super. Nun war das einzige Geheimnis, was keiner erfahren sollte auch noch raus.

Avery schien zu bemerken, dass diese Information gerade nicht unbedingt hilfreich gewesen war, weshalb sie netterweise das Thema wechselte.

„Spielen wir wieder heute Abend Geheimnissatz? Ich hatte neulich noch keine Chance euch Fragen zu stellen."

„Ja, warum nicht? Ich bin gespannt was du sonst noch von dir zu erzählen hast."

„Glaub mir, alles willst du bestimmt nicht wissen."

„Ach ja? Welche dunklen Geheimnisse schleppst du denn mit dir rum?"

Avery schüttelte lachend den Kopf. Vielleicht hatte ich es mir nur eingebildet, aber für einen Moment meinte ich, dass etwas trauriges in ihren Augen war, als ich sie nach ihren Geheimnissen fragte.

„Geh dich mal umziehen oder willst du so zum Essen kommen?", meinte sie dann, als sie an mir heruntersah.

Als Antwort grinste ich nur und verschwand dann im Zelt.



Heute ging es mal um Dasiy und Liam. Im nächsten Kapitel wird dann die Vergangenheit der Jungs näher beleuchtet. Ich hoffe es gefällt euch, dass ich über die Kapitel verteilt auch mal hier und da einen Song teilweise eingebaut habe.
lg liz;)

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