Daisy

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Nie zuvor war ich so froh gewesen, als ich durchs Fenster Ed mit seinem Truck auf den Hof fahren sah und Linda, Zayn und Louis komplett unversehrt ausstiegen. Nun ja, nicht wirklich unversehrt, wie ich später feststellte. Louis war von Hempton wirklich schlimm verprügelt worden und auch Zayn hatte zumindest einige blaue Flecken davongetragen. Linda war Gott sei Dank verschon worden. Aber allen dreien konnte man deutlich ansehen, dass die Flucht für sie nicht einfach gewesen war. Und die vorherigen Tage vermutlich auch nicht. Liam und ich nahmen sie im Haus im Empfang Ich umarmte Linda, während Liam zunächst Louis umarmte.

Nur ungern löste ich mich von ihr und sah besorgt an ihr herab.

„Geht's dir gut? Und dem Baby?", fragte ich.

„Ja, mir geht's gut."

„Gott, ich bin froh euch zu sehen", sagte ich ehrlich erleichtert.

„Und ich erst."

„Mach mal Platz, werdende Mutter, ich will Daisy auch umarmen", schaltete sich da Louis scherzhaft ein und schob sich an Linda vorbei, um mich zu umarmen.

Lächelnd umarmte ich ihn ebenfalls.

„Wie geht's dir?", fragte ich beunruhigt, während ich ihn vorsichtig an mich drückte.

„Gut", antwortete Louis ein wenig dumpf, da er sein Gesicht in meinem T-Shirt verbarg.

Ich löste mich von ihn und musterte ihn kritisch von oben bis unten.

„Und jetzt mal die Wahrheit?", sagte ich ironisch und mit hochgezogenen Augenbrauen.

„Nein, wirklich. Jetzt geht's mir gut. Ich meine, mir tut noch immer alles weh und das Adrenalin von der Flucht baut sich so langsam ab, aber wir sind jetzt in Sicherheit. Und allein deshalb geht's mir schon so viel besser."

Ich nickte. Ich verstand, was er meinte. Dann umarmte ich kurz Zayn, ehe ich mich an alle drei wandte.

„Geht nach oben. Liam und ich haben Betten für euch vorbereitet. Schlaft euch ruhig etwas aus. Ed wird morgen mit uns über den letzten Fluchtplan sprechen. Also wenn alles gut läuft, haben wir die restlichen vier in zwei, drei Tagen ebenfalls hier."

„Ich hoffe es sehr. Ich glaube nämlich, dass Hempton so langsam alle Hemmungen verliert", meinte Linda und strich sich über ihren Bauch, als wollte sie ihr Kind streicheln.

„Wir kriegen das schon hin", meinte Liam beruhigend und half Linda dann dabei ihre Sachen nach oben zu tragen.

Während die Anderen sich oben einrichteten, saß ich unten und starrte nachdenklich auf meine Hände. Zwar gefiel es mir, auf dem Hof, aber noch immer waren wir nicht richtig frei. Wir durften noch keinen Kontakt zur Außenwelt aufnehmen, geschweige denn rausgehen. Als hätten wir ein Gefängnis für ein anderes eingetauscht. Aber dieses hatten wir freiwillig gewählt. Wir waren hier um wieder frei sein zu können und einen Teil unserer Freiheit hatten wir auch schon wieder erlangt. Wir mussten nicht länger Gewalt und andere Demütigungen erleiden. Und dennoch...Dinge, wie einen Sparziergang machen oder einkaufen gehen, konnten wir uns nach wie vor nicht leisten.

Ich war so in Gedanken, dass ich gar nicht bemerkte, wie Liam zu mir heruntergekommen und regelrecht zusammenzuckte, als er mit seiner Hand meine Schulter berührte.

„Entschuldige", sagte er, als er meinen erschrockenen Gesichtsausdruck sah und sich zu mir setzte.

Ich rieb mir mit der Hand über die Stirn und seufzte.

„Nein, ich muss mich entschuldigen. Ich bin einfach so unglaublich schreckhaft geworden."

„Ich glaube, dafür musst du dich bei keinem von uns entschuldigen", versuchte Liam mich aufzumuntern.

Mir gelang ein schwaches Lächeln. Liam bemerkte jedoch, dass mir noch etwas anderes auf der Seele lag. Seine Hand legte sich auf meine eigene.

„Was ist los?"

„Ich hab Angst. Angst, dass wenn wir zurückgehen, keinen Tag mehr leben können, ohne daran denken zu müssen. Gleichzeitig will ich aber auch nicht in den Alltag starten, als hätte es diese Zeit nicht gegeben."

„Ich weiß. Es wird für niemanden von uns leicht werden, aber wir haben es alle erlebt. Also können wir es auch gemeinsam verarbeiten. Ich hab auch Angst, aber weißt du, wie ich mich tröste?"

„Wie denn?", fragte ich neugierig.

„Ich denke daran, dass wir bald wieder zuhause sind und sich alle diese Strapazen und die Angst gelohnt haben. Und wir so viel Zeit wie möglich zusammen verbringen können", dabei legte er mir den Arm um die Schulter und drückte mich an sich.

Liam küsste mich auf die Wange und ich umfasste sanft sein Kinn und drehte sein Gesicht zu mir um ihn richtig küssen zu können.

„Ich liebe dich", murmelte ich gegen seine Lippen, als wir uns schließlich von einander lösten. Seine Stirn lehnte an meiner und ich spürte seinen warmen Atem auf meinem Gesicht. Meine Augen waren geschlossen, weshalb ich ihn leise lachen hörte.

„Ich liebe dich und wenn wir zuhause sind, werden wir mal ein richtiges Date haben. Und wir werden tun, was immer wir wollen", versprach er mir.

„Das fände ich sehr schön."

„Also dann", Liam entfernte sich ein Stück von mir und strich mir zärtlich eine Haarsträhne hinters Ohr.

„Schluss mit den schlechten Gedanken. Wir sollten jetzt ebenfalls schlafen", meinte er.

Ich nickte zustimmend und erhob mich von meinem Platz.

„Okay, ab ins Bett", meinte ich lächelnd zu ihm und plötzlich spürte ich selbst, wie müde ich war.

„Warte, nur noch einen Kuss", meinte Liam und umfasste mit beiden Händen mein Gesicht um mir einen Kuss auf die Lippen zu drücken.

Ich lachte in den Kuss hinein, erwiderte ihn dann aber zärtlich. Jedes Mal wenn er mich küsste, wurden meine Knie weich und in meinem Bauch breitete sich wellenartig dieses Kribbeln aus. Gott, wenn ich könnte, hätte ich ihn ewig küssen können. Meine Hände fuhren durch sein dunkles Haar und bevor wir es wussten, waren wir in eine leidenschaftliche Knutscherei verwickelt. Liam zog mich so dicht wie möglich an sich heran und seine Hände fuhren meinen Rücken auf und ab.

Vermutlich hätten wir noch ewig so dagestanden, als plötzlich ein lautes Geräusch uns unterbrach. Ein Motor. Ein Auto, das auf den Hof fuhr. Wir lösten uns voneinander.

„Ist Ed schon zurück?", fragte ich verwundert.

Ed war nachdem er die anderen nochmal abgesetzt hatte, direkt zurückgefahren um zumindest noch ein, zwei Stunden Wache zu stehen, da er keinen Verdacht auf sich ziehen wollte. Dann erst wollte er einen anderen Leiter vom Zelt aus wecken um, möglichst keinen Verdacht auf sich zu ziehen. Dass er allerdings nach nicht mal 45 Minuten zurück sein wollte, wunderte mich doch sehr.

Vorsichtig wagten wir uns ans Fenster. Tatsächlich parkte just in diesem Moment ein Auto auf dem Hof. Aber es war nicht Ed's Auto.

„Liam, wer ist das?", fragte ich beunruhigt, als ich sah, wie ein Mann ausstieg.

Liam antwortete mir einen Moment nicht und starrte gebannt nach draußen. Dann weiteten sich seine Augen in Entsetzen und er schaltete sofort das Licht in der Küche aus.

„Scheiße!", murmelte er hektisch und zog mich mit sich.

„Was ist denn?", fragte ich ängstlich.

„Das ist einer der Betreuer. Ich glaube es ist Munch!", flüsterte er mir hektisch zu.

„Was macht der hier?", fragte ich entsetzt, doch Liam schüttelte nur den Kopf.

„Versteck dich, schnell. Ich sag eben den Anderen Bescheid. Und schreib Ed, er soll herkommen", wies er mich leise an.

„Aber was..."

„Daisy, jetzt!", unterbrach er mich und schob mich auf das nächstgelegene Zimmer zu, ehe er die Treppe nach oben lief.

Eine Sekunde zögerte ich, dann hörte wie sich in der Nähe die Haustür öffnete. Scheiße! Instinktiv hastete ich ins nächstgelegene Zimmer. Es schien Ed's Schlafzimmer zu sein und stieg in den Kleiderschrank. Hastig zog ich die Tür hinter mir zu, die allerdings gleich wieder geöffnet wurde und Liam sich neben mich in den Schwank quetschte. Wir hörten Schritte auf dem Gang vor der Tür.

„Schreib Ed, schnell", murmelte Liam mir ins Ohr und ich holte mein Handy heraus und begann hektisch eine Nachricht an Ed zu tippen. Meine Finger zitterten dabei so sehr, dass ich ein paar Mal fast mein Handy fallen ließ.

Dann klickte ich auf Senden und hoffte, dass Ed möglichst schnell antworten würde. Mein Herz hämmerte gegen meinen Brustkorb und selbst mein Atem kam mir zu laut vor, vielleicht war es aber auch nur, weil das Blut in meinen Ohren rauschte.

Fuck, bitte! Lass nicht alles umsonst gewesen sein! Wir sind doch so weit gekommen, dachte ich verzweifelt.

Ich hörte Munch's Stimme.

„Ed? Ed, bist du hier irgendwo?"

„Was zur Hölle will der Kerl hier?", murmelte Liam angespannt.

„Ich weiß nicht", hauchte ich.

Mein Handy vibrierte, doch ich wagte nicht nachzusehen, ob Ed nun geantwortet hatte. Stattdessen griff ich nach Liams Hand und drückte sie so fest ich konnte. Er erwiderte den Druck.

Wir pressten uns soweit es ging an die Schrankwand und wagten kaum zu atmen, als sich die Schritte langsam auf unsere Tür zu bewegten.

„Ed, bist du da, Mann?", fragte Munch's Stimme und ich hörte wie sich die Tür öffnete.

Aus Angst, dass mein Atem mich verraten könnte, presste ich mir instinktiv meine freie Hand auf Nase und Mund. Die Schritte kamen näher. Er war im Zimmer. Das Licht wurde eingeschaltet. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis Munch uns finden würde. Mein Herz hämmerte gegen meinen Brustkorb wie ein Presslufthammer und das Blut rauschte in meinen Ohren wie ein Wasserfall. Ich drückte Liams Hand noch fester und schloss die Augen. Die Schritte verstummten. Munch stand nun genau vor unserer Schranktür. Innerlich verabschiedete ich mich von meiner neu gewonnenen Freiheit, von den guten Erinnerungen mit Liam, von Mom...

„Hallo, wer ist da?", rief plötzlich eine vertraute Stimme von der Haustür aus.

Schlagartig öffnete ich die Augen. Ed.

Ich hörte wie sich schnell Schritte näherten und in etwa bei der Schlafzimmertür aufhörten.

„Munch? Was zur Hölle machst du hier?", hörte ich dann Ed verärgert fragen, der offenbar den Eindringling entdeckt hatte.

„Ich hab dich gesucht, Mann!", erwiderte Munch.

„Aha und deshalb darfst du jetzt in mein Haus einbrechen?! Hast du sie noch alle? Meine Großmutter lebt hier, die hätte vielleicht einen Herzinfarkt bekommen, wenn sie dich durchs Haus schleichen gehört hätte!"

„Jetzt beruhig dich mal, die Tür war doch offen. Ich dachte, dir ist vielleicht was passiert!"

„Die Tür war vermutlich offen, weil meine Freundin noch auf dem Hof gearbeitet hat. Sie war nämlich diejenige, die mir geschrieben hat, dass ich bitte herkommen soll, weil sie geglaubt hat, es sei vielleicht ein Einbrecher da", fuhr Ed ihn aufgebracht an.

Ich musste unwillkürlich etwas schmunzeln. Cleverer Zug von dir, Ed.

„Ich sollte dir was von Hempton ausrichten, ich dachte du wärst du zuhause und das Licht war an! Ich hab geglaubte, dir sei vielleicht was passiert. Außerdem hab ich jemanden im Haus gehört."

Ich hörte Ed laut seufzen.

„Munch, hör mal, ich weiß nicht welche Paranoia du dir bei deiner Zeit im Militär eingefangen hast, aber damit das mal ganz klar ist: Wenn meine Tür offensteht, ich aber nicht auf dein Rufen antworte, ist das für dich kein Grund einfach so mein Haus zu betreten. Wenn du dir Sorgen machst, ruf meinetwegen die Polizei, aber geh nicht rein. Das nächste Mal ruf ich die Cops, kapiert?!"

„Ich hab jemanden gehört, vielleicht..."

„Munch, übertreib es nicht. Meine Großmutter lebt hier und meine Freundin ist auch häufig hier. Das gibt dir aber kein Recht meine Wohnung zu durchforsten", sagte Ed diesmal eindeutig schärfer.

„Schon gut, schon gut, reg dich ab, Mann", versuchte Munch ihn offensichtlich zu beschwichtigen.

„Okay, was wollte Hempton jetzt genau?"

„Er will, dass du ihm nochmal Stroh lieferst. Er sagt, er braucht es, um die Pflanzen im Winter abzudecken und eventuell die Kissen auszustopfen."

„Und dafür hat er dich um diese Uhrzeit zu mir geschickt? Das hätte er mir nicht morgen sagen können?", fragte Ed irritiert.

„Was weiß ich denn? Er hat mir gesagt, ich soll auch dem Nachhauseweg noch bei dir vorbeischauen und dir das sagen. Du hast ja letztes Mal nicht geliefert", spottete Much und ich verdrehte die Augen.

„Ach und woran liegt das? Wegen seiner Faulheit mal den Feuerschutz im Camp zu aktualisieren, hab ich mehrere Strohballen verloren, die mir auch niemand bezahlt hat", meinte Ed genervt.

„Was kann ich denn dafür? Hempton will jedenfalls noch die kommende Woche neues Stroh von dir."

„Sonst noch irgendwelche Wünsche? Ist ja nicht so, dass ich sonst nichts zu tun habe", meinte Ed sarkastisch.

„Mann, Ed. Ich weiß, dass Hempton immer kurzfristig Sachen verlangt, aber das ist nicht meine Schuld."

„Okay, ich kann es ihm liefern, aber diesmal nur lose. Für mehr, hab ich gerade nicht die Zeit", seufzte Ed ergeben.

„Ist gut. Wo warst du eigentlich vorher? Ich dachte, du bleibst sonst immer um die Uhrzeit zuhause", fragte Munch neugierig.

„Hab kurzfristig den Wachdienst mit jemand anderem getauscht. Hatte Stress mit meiner Freundin."

„Verstehe."

„Munch, ich will nicht unhöflich sein, aber wenn's dir nichts ausmacht, würde ich jetzt echt gerne schlafen gehen."

Ich hörte wie Munch sich kurz von ihm verabschiedete und dann wie sich Schritte vom Schlafzimmer entfernten. Kurze Zeit später schlug die Haustür zu. Doch noch immer blieben wir in dem Schrank. Erst, als ich hörte wie sich das Auto vom Hof entfernten. Ließ ich Liams Hand wieder los und öffnete vorsichtig die Schranktür.

Mit wackligen Knien verließen wir beide unser Versteck und traten zu Ed in den Flur.

„Ist alles okay? Hat er euch gesehen oder vielleicht was gehört?", fragte dieser besorgt.

„Nein, ich glaub nicht", meinte ich ein wenig durcheinander.

Ed seufzte erleichtert.

„Glaubst du, er weiß was?", fragte Liam besorgt.

„Ich denke nicht. Er ist bloß etwas paranoid wegen seiner Militärzeit", winkte Ed ab.

„Hat schon jemand im Camp mitbekommen, dass noch Leute aus unserer Gruppe fehlen?"

„Noch nicht. Zumindest scheint noch niemand nach euch zu suchen. Aber von jetzt müssen wir vorsichtiger vorgehen und vor allem schnell vorgehen. Sobald Hempton es herausfindet, wird er vermutlich völlig ausflippen. Ich will mir nicht mal vorstellen, was Hempton mit den restlichen Leuten macht. Wir sollten sie also möglichst schnell holen", meinte Ed ernsthaft besorgt.

„Hat Roxy schon einen Plan dafür?", fragte Liam.

„Den wollte sie morgen mit mir besprechen."

Dann sah er uns an.

„Geht jetzt schlafen. Wir haben morgen vermutlich viel zu besprechen."

Wir gehorchten ohne zu zögern und gingen nach oben zu den Anderen, welche sichtlich erleichtert waren uns zu sehen. Ohne viele Worte legten wir uns in die gemachten Betten und versuchten zu schlafen, trotzdem dauerte es sehr lange bis wir einschlafen konnten, da sich die Angst über uns legte, wie ein Tuch, dass uns alle zu ersticken drohte.

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Hallo, ich bin wieder da. Dieses kleine Kapitel hab ich mal als Lückenfüller eingebaut, aber keine Sorge die nächsten Kapitel werden wieder spannender, versprochen! Ich hoffe, euch hat es gefallen und wenn ja lasst mir gerne einen Kommentar da.
Alles Liebe, eure Liz ;)

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