11. Der Typ, in den ich mich fast verknallen könnte

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Das Fett in der Pfanne spritzt, Toby wendet das Fleisch. Ich starre die Pommes beim garen an, machen sie echt gut. Ich schaue auf die Uhr, kurz nach eins.

„Sag mal, was ist eigentlich mit Mom?“, frage ich und wende meinen Blick nicht ab. Vielleicht sind die Pommes dann beleidigt.

„Stimmt, keine Ahnung. Vielleicht hat sie verschlafen“, sagt er und plötzlich flucht er laut auf. Er muss sich verbrannt haben.

„Sollten wir nachgucken?“, sage ich und ignoriere, wie er die Hände unter kaltes Wasser hält.

„Mir egal.“ Mir auch.

„Nachher kommen ein paar Freunde von mir“, kündigt er unter dem Wasserrauschen an.

„Wer denn?“

„Kennst du nicht“, antwortet er und dreht den Hahn zu. Ich öffne die Röhre und heiße Luft stößt mir entgegen. Toby greift ein Stück meines Kleides und zieht mich zurück.

„Lass mich das machen“, murmelt er und zieht Topflappen an. Er sieht aus wie eine Hausfrau. Eine hübsche Hausfrau. Routiniert holt er das Zeug aus dem Ofen und stellt den Herd ab.

„Willst du heute noch was machen?“

„Nö.“

„Nö? Die Anderen kommen erst in ein paar Stunden.“

„Schon okay, hab eh Kopfschmerzen“, zucke ich mit den Schultern.

„Haben wir noch Aspirin?“, frage ich, als er nicht reagiert.

„Nicht für dich.“

„Bitte was?“

„Du musst von diesen dämlichen Tabletten los kommen. Wirklich, Zoe“, kommt es von ihm plötzlich so erwachsen.

„Ich brauch das“, antworte ich patzig.

„Tust du nicht. Bildest du dir nur ein“, beendet er die Diskussion und nimmt zwei Teller mit Essen in die Hände. Er sagt, ich soll was zu Trinken mit nehmen und geht ins Wohnzimmer. Ich gehe an den Kühlschrank und gerade, als ich Cola in Gläser füllen will, höre ich ein lautes Getose.

„Zoe!“, schreit Toby wütend und mir wird bewusst, was jetzt kommt. Toby stürmt zurück zu mir und hält mir sein Handy unter die Nase.

„Ist das dein verdammter Ernst?“, faucht er.

„Ist sie noch dran?“

„Nein man. Du hast sie doch nicht mehr alle. Laufendes Gespräch seit 8 einhalb Stunden“, knurrt er und pfeffert das Handy auf den Küchentisch.

„Das kannst du bezahlen, Zoe.“

„Mit welchem Geld denn?“

„Keine Ahnung, mir doch egal. Ich hab niemanden angerufen, das warst du.“ Ich würde ja gerne sagen, dass es mir leid tut, aber dem ist einfach nicht so.

„Scheiße, Zoe.“ Er rauft sich die Haare und schließt genervt die Augen.

„Wie soll ich die Kacke denn bezahlen?“

„Zerstör doch die SIM-Karte“, zucke ich mit den Schultern.

„Meinst du das bringt was?“

„Keine Ahnung.“

Er greift wieder das Telefon und löst die Hülle. Erst möchte er den kleinen Chip zerbrechen, aber er schafft es nicht. Mit einem geraden Schnitt tötet er sie und legt die Schere zurück ins Schubfach.

„Ich hoffe für dich, dass das was bringt“, murrt er und geht wortlos zurück ins Wohnzimmer.

„Jetzt komm schon!“, ruft er und ich folge ihm.

Toby redet nicht mehr mit mir. Er lässt seine Wut bei MarioCart raus und gewinnt noch deutlicher als sonst gegen mich.

„Jetzt sag doch mal was“, murmele ich mutlos.

„Nö“, antwortet er trocken.

„Es tut mir doch leid.“

„Tut es gar nicht.“

„Ja okay, aber fast.“

„Ich weiß, Zoe. Aber du bist hier nicht mehr im Krankenhaus, wo du von morgens bis abends tun kannst, was du willst. Weißt du? Das Leben läuft so nicht. Wir müssen alle Regeln beachten. Das ist scheiße, ja, aber so ist das halt. Ich liebe dich wirklich, Babe, aber die Welt ist nicht so wattegepackt, wie du denkst.“ Ich will was sagen, aber eine zufallende Tür hält mich davon ab. Das müssen Toby' s Kumpels sein. Eiskalt, wie die einfach rein kommen. Können die nicht klingeln. Toby hält das Spiel an und steht auf. Sie begrüßen sich und ich bleibe still sitzen. Sie kommen vom Flur zu mir und ich will mich nicht umdrehen.

„Zoe? Das sind Anthony und Liam“, kündigt Toby in meinem Rücken an. Sie kommen um die Couch rum, als ich nicht reagiere. Er wiederholt sich nicht. Die beiden Typen sind genau so hübsch, wie Toby. Der eine ist etwas größer als ich. Sein dunkles Haar geht fast ins ebenmäßige Schwarz, die Augen in einem durchdringenden Schiefergrau. Er ist relativ schmal, aber die Schultern sind breit. Er trägt Shorts, die knapp oberhalb den Knien aufhören. Über dem Muskelshirt hat er noch eine Jacke an und ich bin traurig. Warum hat er das blöde Ding an? Er hat bestimmt muskulöse Arme. Er reicht mir seine Hand. Der Druck ist angenehm. Nicht so fest, keine Schlaftablette.

„Anthony“, stellt er sich vor und ich hasse ihn für seine raue Stimme. Liam ist auch so ein Perfektionsarschloch. Groß, blond, grüne Augen. Sommersprossen. Anthony sagt irgendwas mit seiner verdammt nochmal attraktiven Stimme und ich brauche eine Weile, um zu kapieren. Sie wollen zocken und er fragt mich, ob das okay für mich ist. Klar Anthony, für dich doch gerne. Aber bitte, bitte halt die Klappe. Ist ja nicht zum Aushalten. Da kriegt man ja Komplexe. Wirklich, sei leise. Am Ende verliebe ich mich noch in dich.

„Klar, alles cool“, antworte ich auf Anthony' s Frage.

„Willst du mitspielen?“, fragt Liam mich und setzt sich.

„Das ist übrigens Zoe“, stellt Toby mich ziemlich verspätet vor und setzt sich so, dass zwischen Anthony und mir kein freier Platz ist. Na toll, danke Toby.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro