Problem 48: Charakterdesign

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Die liebe lese-springer hat ebenfalls ein Problem:


Hallo Margo, ich habe gerade das Problem, dass ich mir unsicher bin und mich nicht so ganz entscheiden kann, wie ein Charakter in meiner Geschichte "Gefangen im Märchendorf" aussehen soll. Es handelt sich dabei um die Hexe aus dem Märchen Hänsel und Gretel - wobei es in meiner Geschichte sich um eine Art schräge Realityshow handelt (bisschen so wie bei den Hunger Spielen) z. B. habe ich vor, dass sie im Wald hungrig irren um das Märchen echter für die Zuschauer zu gestallten.

Zur Hexe: Einerseits ist klar, dass sie blind sein muss und ich hatte mir auch überlegt, dass ich sie eventuell nicht so alt und gebrechlich mache. Das nachgespielte Märchen spielt auch in einem Setting wie im Mittelalter. Hier ist mal eine Textstelle, die ich in der Rohfassung aufgeschrieben habe: Ihre Augen wirkten etwas blass, denn die dunkelgrüne Augenfarbe ging in das gräuliche über. Die lockigen, verzottelten Haare waren schwarz, schon an manchen Stellen grau und wurden mit einem aalgengrünen Haarband zusammengebunden. Das Gesicht war relative oval und wurde durch die blutroten Lippen besonders hervorgehoben. Ihr faltenreiches Kleid war rabenschwarz zusammen mit einem rubinroten Untergewand abgestimmt. Ein brauner lederner Gürtel hielt den Faltenrock um ihre Taille. Was haltet ihr davon und habt ihr Anregungen wie eine Hexe aussieht? Könntest du das in deinem Buch - Autoren helfen Autoren - veröffentlichen? Danke :)

Zusatz: Eventuell kannst du aber noch einen Punkt hinzufügen, wie man Charaktere unheimlich darstellt?


***

Liebe Lese-Springer - hier jetzt endlich auch deine Antwort:
Zunächst ersteinmal würde ich deine innovative Idee auch auf die Hexe anwenden - sprich, entstaube alte Vorstellungen und bringe schaffe etwas neues. Die bösen Hexen im Märchen sind immer alt und gebrechlich? Dann versuche es wirklich mit einer, die jung ist, vielleicht sogar schön. Wer ist sie und was ist ihre Motivation? Als Showmasterin wird sie viel selbstbewusster auftreten als wenn sie selbst Teil der Spiele wäre. Lebkuchen sind doch eigentlich auch schrecklich ungesund - vielleicht steht sie ja eher auf "regionale Produkte"? Vielleicht muss der arme Hänsel ja auch erstmal ein bissel Sport machen, damit er gut weg kommt, dann wäre sie eher sowas wie eine mittelalterliche Fitnessfanatikerin. Oder sie hat eine Art Mastbetrieb, wo mehrere Jugendliche festhängen? Von diesen Entscheidungen hängt ganz doll ihr Charakter ab.

Will sie die Kinder überhaupt selber essen? Es könnte ja auch zB sein, dass sie nur Teile will, wie bei verbotenen chinesischen Naturheilmitteln. Oder braucht sie die Kinder vielleicht für ihre Magie? (Im Original ging es doch glaube ich nur ums Aufessen, was ja ziemlich banal war ^^)

Also im Ergebnis sehe ich eine Frau, die für etwas das sie will oder braucht sprichwörtlich über Leichen geht. Sie ist also sehr willensstark und überzeugend. Dazu gehören zB auch eine gute Haltung und wenn sie bei der Show mitmischt sollte sie Charisma haben. Ich weiß nicht, ob du von der Geschichte mit dem Paten gehört hast - das die berühmte Szene mit der Katze entstand soll nur Zufall gewesen sein. Die Katze sei herumgewandert und dem Schauspieler auf den Schoß gesprungen. Jedenfalls war die Wirkung phänomenal. Das jemand etwas böses tut und dabei eine Tier streichelt, also offensichtlich tierlieb ist (gut) hat den Charakter plötzlich super tiefgründig gemacht. Gib deiner Hexe also ruhig eine weitere Dimension. Gibt es eine Möglichkeit, dass sie mit ihren bösen Taten etwas Gutes tun will? Vielleicht braucht ja ein Seniorenheim alter Hexen die Tränke um nicht zu sterben? Sie will der Überbevölkerung zuvor kommen oder, was ich auch cool fände, die Kinder haben etwas Böses gemacht (Fenster eingeworfen, andere gemobbt oder so, kleinere Verstöße) und sind daher für die Hexe Freiwild.

Nachdem sie ja blind ist, solltest du dir überlegen, wie sie sich in der Welt zurechtfindest. Sie könnte vielleicht besonders gut riechen oder, ähnlich den Fledermäusen, eine Art Echo nutzen. Wenn sich jemand im Schatten versteckt und sie schnalzt (Echo) oder schnüffelt und dann lächelt, fände ich das schon ziemlich unheimlich. Arbeite hier vielleicht mit wiederkehrenden Motiven - immer wenn sie sich aufregt, kommt Wind auf. Oder ihre Haarspitzen kräuseln sich. Das ist so ein bisschen wie beim pawlowschen Hund - der wurde immer gefüttert, wenn eine Glocke erklang. Wenn du immer, wenn etwas schlimmes passiert, eine Art Zeichen gibst (und wenn sie sich nur mit einem langen Fingernagel über den Handrücken fährt) wird der Leser unruhig werden, wenn du eine Szene mit diesem Zeichen beginnst. Unheimlich bedeutet für mich auch, dass es eine Art versteckte Angst ist. Man fürchtet sich ja zB vor Menschen im Dunkeln, weil man nicht weiß, was die vorhaben. Verschleiere ihre Absichten, tarne sie mit Freundlichkeit, lasse aber immer wieder einen Teil ihrer Persönlichkeit durchblitzen.

Ich hoffe, ich konnte dir helfen. LG Margo

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