Kapitel 6

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Zögernd legte sie eine Hand auf seinen muskulösen Brustkorb. Die Rüstung, die ihn schützte, war warm und mit dunkler Teufelsmagie durchdrungen.

Nalayah wusste nicht sonderlich viel über diese Art von Magie, die vorzugsweise von den Anhängern der Brennenden Legion eingesetzt wurde. Das Einzige, was sie gehört hatte, war, dass sie auch als "das Fel" bezeichnet wurde und brutal sowie zerstörerisch sein sollte. Beinahe wie eine süchtigmachende Droge, die bei übermäßigem Gebrauch sogar dämonische Mutationen hervorrufen konnte.

Widerstrebend ließ die Nachtelfe ihre Finger über die finsteren Symbole und Bilder des Schreckens gleiten, die in seinen Harnisch eingearbeitet worden waren.

Bei allem was ihr heilig war, sie hoffte ihr Gedächtnis nach dem heutigen Tage wieder löschen zu können, damit sie vergaß, dass sie ihn freiwillig berührt hatte.

Seine Atmung beschleunigte sich allmählich und sein Brustkorb hob und senkte sich schneller. Das grüne Feuer in seinen Augen loderte nun heller auf, als noch zuvor.

Konnte er ihre Berührungen etwa durch seine Rüstungsplatten hindurch spüren? Ihre Nackenhaare sträubten sich bei dem Gedanken. Es fühlte sich so unglaublich falsch an, ihn anzufassen. Sie konnte seine Nähe jetzt schon kaum mehr ertragen und immer wieder blitzten Bilder ihrer am Boden liegenden Raubkatze vor ihrem inneren Auge auf, für deren Tod dieser abscheuliche Dämon verantwortlich war.

Energisch schluckte sie ihre Wut herunter und versuchte ihre hinderlichen Gedanken auszublenden.

Ein flüchtiger Kuss auf seine Lippen musste ausreichen. Auf keinen Fall würde sie sich dazu herablassen und ihm mehr von ihr geben. Nicht, wenn es sich irgendwie vermeiden ließe.

Nalayah hatte das Gefühl, als würde sie mit dem, was er von ihr forderte, all ihre Prinzipien verraten und damit auch sich selbst. Wie hatte es nur soweit kommen können? Sie, eine stolze Kommandantin der Nachtelfen, als Gespielin eines ekelerregenden Dämons. Alleine den Gedanken daran fand sie äußerst erniedrigend.

Seine imposanten Fledermausschwingen waren ausgebreitet, als sie sich auf ihre Zehenspitzen stellte und zu ihm beugte. Sie wollte diese Schmach einfach nur so schnell wie möglich hinter sich bringen.

Zaghaft streifte sie seine Lippen mit ihren und ein unzufriedenes Knurren drang aus seiner Kehle. Es war nicht sonderlich schwer zu erraten, dass er mehr von ihr begehrte, als bloß einen flüchtigen Kuss.

Gerade, als sie sich wieder zurückziehen wollte, grub er seine Klaue in ihre Haare und hinderte sie daran. Zeitgleich schlossen sich seine kraftvollen Schwingen um ihren Körper, sodass sie ihm nicht mehr entkommen konnte. Panik stieg in ihr auf und sie versuchte sich zu befreien, doch er beabsichtigte nicht, sie wieder freizugeben.

Gierig presste er seine Lippen auf ihre und ihr Herz hämmerte laut gegen ihre Brust, als er sie ohne Zurückhaltung küsste.

Wie ein unaufhaltsames Feuer brannte er sich durch ihre inneren Schutzmauern und traf sie völlig unvorbereitet. Sie keuchte überrascht und wusste sich nicht anders zu helfen, als ihm fest auf die Unterlippe zu beißen, bis sein grünes Blut floss.

Nalayah bereute gleich, was sie getan hatte, als sich der faulige Geschmack seines Blutes in ihrem Mund ausbreitete. Ihr aufsteigender Ekel drückte schwer gegen ihren Magen, der Dämon hingegen störte sich weder an seiner blutenden Lippe, noch an dem kurzen Schmerz. Er zuckte nicht einmal zusammen und wurde stattdessen nur noch wilder. Nichts konnte ihn mehr aufhalten und er küsste sie stürmisch und fordernd.

Frostige Eissplitter bildeten sich in ihrem Inneren und tobten in ihr, wie ein wütender Blizzard, der immer gewaltigere Ausmaße annahm. Dieser aufdringliche Dämon würde an der eisigen Kälte ersticken, wenn er noch näher kam und zu ihrem Kern vordringen wollte. Sein schwarzes Herz würde gefrieren und durch eine der spitzen Eisscherben in tausend Teile zersplittern. Wie konnte er es nur wagen, sich wie ein wildes Tier auf sie zu stürzen und sie derart zu bedrängen?

Azgaroth schien nichts von dem mitzubekommen, was gerade in ihr vorging. Er wurde allmählich sanfter zu ihr und legte all seine Gefühle in seine leidenschaftlichen Küsse. Zärtlich knabberte er an ihrer Unterlippe und saugte an dieser. In dem Moment war er ganz bei ihr, mit allem, was er hatte.

Die gefühlvolle Art wie er sie küsste, drängte die Kälte zurück und ließ sie kurzzeitig vergessen, wie verdorben sein Blut schmeckte.

Immer weiter zog er sie hinab in die Tiefe, bis sie an seinen intensiven Küssen zu ertrinken drohte. Ihr entglitt zunehmend die Kontrolle, die langsam durch ihre Finger rieselte, wie die feinen Körner einer Sanduhr. Sie hatte ihn unterschätzt und nicht damit gerechnet, dass er so zärtlich sein konnte.

Das leichte, verräterische Kribbeln in ihrem Unterleib sorgte letztendlich dafür, dass sie wieder zur Vernunft kam.

Mit der Erinnerung daran, wer genau er war und was er getan hatte, legte sich eine frostige Eisschicht über sie und schirmte ihre Gefühle vor ihm ab. Erst jetzt kam ihr wieder ihre Waffe in den Sinn. Viel zu lange hatte sie ihm sein inakzeptables Verhalten bereits durchgehen lassen. Er hatte eine Grenze überschritten, wofür er nun bezahlen würde.

Nalayah nutzte den kurzen Moment der Klarheit und zog ihre Gleve, ehe sie ihn attackierte.

Ihr Angriff überraschte ihn und sie hätte seine Brust getroffen, wenn er ihren Schlag nicht im allerletzten Moment mit seiner Klaue abgefangen hätte.

Die Klinge grub sich tief in sein Fleisch und grünes Blut spritzte aus der Wunde. Er schrie vor Schmerzen auf und sein gellendes, dämonisches Kreischen erfüllte die Luft. Ihre Nackenhaare kräuselten sich bei dem grässlichen Geräusch. Nur ein Wesen, das aus der Hölle selbst entstiegen sein musste, konnte so dermaßen grausig klingen.

Endlich bekam der Schreckenslord, was er verdient hatte. Er sollte an seinen Qualen elendig zugrunde gehen. Nicht nur, dass er das Leben unzähliger Nachtelfen auf dem Gewissen hatte, er wollte sie auch noch mit seinen aufdringlichen Küssen gefügig machen.

Seine gewaltigen Schwingen öffneten sich wieder und er fletschte zornerfüllt die Fänge. Eine dunkle Ader an seiner Schläfe trat deutlich hervor und in seinen Augen flackerte wahnsinnige Mordlust auf. Er war verdammt wütend und seine Krallen wurden sogar noch länger, als er ihr einen vernichtenden Blick zuwarf.

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