1.4

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Ihr Magengefühl wurde noch um etliches unbehaglicher, doch schon startete der Motor. Sie fuhren mit ihr irgendwohin. Sicher eine halbe Stunde, ... was denn dreißig, vierzig Kilometer, schätzte Mia überrascht. Es schien auf jeden Fall ewig zu dauern.
Die Kälte und Dunkelheit setzten ihr zudem viel ärger zu, als dass es Schläge getan hätten. Und als sie dann auch noch anhielten und Mia die Türen schlagen und dann nur Schritte sich entfernen hörte, ohne dass sie die mitgenommen hätten, sah sie sich in einer echt gut gestellten Rogue-Falle gefangen.

Ich gebe dir mein Wort, ... ja, klar. Es hatte schon die ganze Zeit so komisch hier drin gerochen. - Chemie und Blut?!
Das hier war also demnach deren Rogue-Lager.
Ein Endlager!
Scheiße auch ... Ihr Bruder hatte auch so eins. Da kamen besonders gefährliche Mörder, Rudelverräter, wilde Rogues und Vergewaltiger rein und blieben auch da drin, bis sie elendig krepiert waren. Aber im Gegensatz zu diesem Endlager war das im Schwarzwald ein zehn Meter tiefer Betonbunker mit einem gusseisernen Deckel oben drauf. Keine Chance auf ein Entkommen.
Hier aber hatten die Taunuswölfe ihr zum Glück noch ihre Sachen mit hineingegeben.
Und ihre beiden Ausbilder, Sebastian und Jens, hatten sie bestens auf alle möglichen Situationen, in die sie hier vielleicht kommen könnte, vorbereitet.

Sie kroch auf den Knien zu ihrem Rucksack hin und tastete dann mit den Fingern nach der verborgenen Tasche außen und unten am Rucksackboden, die Sebastian ihr für den Notfall bestückt hatte. Dort befanden sich eine kleine, aber starke Taschenlampe, ein multifunktionales Messer, ein Beutel Wasser und ein bisschen Werkzeug eingebettet in Watte, um es nicht gleich ertasten zu können.
Uuund ... yes! Die Dreckskerle hatten das Überlebenskit nicht gefunden. Ein Glück.
Sie kramte also den Notfallbeutel hervor. Riss ihn mit den Fingern auf knipste die kleine Taschenlampe an und erleuchtete das tatsächlich grausige Innere des Wagens. Abgewaschene Blutspuren zeugten von dem normalen und ständigen Gebrauch dieser Todesfalle auf vier Rädern.
Die hatten also tatsächlich nie vorgehabt, sie hier im Taunus willkommen zu heißen. Dared hatte demnach mal wieder Recht behalten, sie schon mit zwölf Jahren vor Torbens Rudel zu warnen. Und Selma hatte wohl mächtig einen an der Klatsche.
Eine Luna - selbst in Vertretung - schwor einem Gefangenen Frieden und schenkte ihm stattdessen den Tod?!
Wenn das die anderen Rudel wüssten ... Das war ein ehernes Gesetz, das sie da gebrochen hatte, verdammt!

Mit dem scharfen Messer befreite sie endlich ihre Hände und schüttelte dann über sich selbst erstaunt den Kopf.
Sie hätte wohl besser einfach auf Rahel hören und zu Hause bleiben sollen, wo sie hingehörte. In Mahmens Armen liegend am Wolfsfieber zu sterben war viel schöner als in so einem stinkigen Transporter.
Zur Begrüßung im Taunus gleich gekillt zu werden, war wirklich nichts, das sie erstrebenswert fand oder angenehm.
Ihr Bruder hatte ihr ja noch zum Abschied zugesichert im Falle von wirklich untragbaren Zuständen, in die sie in Torbens Rudel vielleicht geraten würde, zu ihr zu stehen und sie vor dem Taunus-Alpha zu beschützen, wenn sie einfach wieder heimkehren wollen würde.

Natürlich bedeutete es dann auch gleichzeitig den Bruch dieses ohnehin nur losen Abkommens mit dem Taunus. Den Bruch mit allen Höflichkeiten und jeder Zurückhaltung der Wächter.

Es würde auf einen echten, blutigen Krieg hinauslaufen.

Schade nur, dass sie hier noch wohl zu weit vom Schwarzwald weg war, um mit dem Mind-Link um Hilfe zu rufen. Aber immerhin hatte sie noch ihr Handy in der Tasche, dass ihr Rahel noch eingesteckt hatte.
Doch als sie es herausnahm, hatte sie natürlich keinen Empfang. Was auch sonst.

Scheiße!

Rasch und leise packte sie das Telefon wieder ein und holte sich das Werkzeug aus der Tasche.
In so einem umgebauten Transporter gab es viele Schrauben.
Sie würde sicher eine ganze Zeit lang brauchen, um hier herauszukommen, doch immerhin musste sie so nicht in ihrer eigenen Scheiße sitzend, jämmerlich verenden.

Bei Lunas Ohren ...
Hatte sie es sich je so vorgestellt, die Luna dieses bescheuerten Rudels zu werden? Okay, mit Anfeindungen und Bosheiten, gemeinen Reden und Pisackerei hatte sie natürlich gerechnet, aber ganz sicher nicht hiermit.

Nein, ... absolut und ganz sicher nicht, denn sie war immerhin noch Torbens Luna. In ihrer jugendlichen Naivität hatte sie einfach so angenommen, das würde schon ausreichen, um hier eine sichere Einreise zu halten.

„Dumm, dumm, dumm, Mia!", flüsterte sie nun wieder ganz, ganz leise krächzend und frustriert.

Denn die wollten sie hier wirklich nicht haben. Keine weitere Zeit verschwendend packte Mia sich nun tief durchatmend ihr Werkzeug und ging daran, sich zu befreien.

Die Zeit verging echt langsam, während sie die Platten, die sie ineinander verschraubt hatten, um diesen Käfig ausbruchsicher zu machen, löste, herausnahm und an der Wand anlehnte. Sie bewegte sich vorsichtig und leise und hatte es schließlich nach vielen Stunden schweißtreibender Arbeit endlich geschafft, auch das Bodenblech zu lösen.

Ein Glück nur, dass sie als geborener Werwolf viel stärker war als sie aussah. Es gelang ihr, das Blech hinten am Tank ganz leise zu Boden zu drücken und sie schob ihren Rucksack dann zuerst hinunter ins regennasse, halbhohe Gras.
Wo zum Teufel hatten sie sie hier nur abgestellt, fragte sie sich kurz und kroch dann angespannt ganz leise nach draußen ins Freie.

Ihre Vorsicht war indes absolut unnötig gewesen.
Sie hatten ja noch nicht einmal eine Wache dagelassen und den Transporter einfach nur auf einem wilden Friedhof geparkt.
Wohin sie auch sah, waren da Erdhügel, viele schon sehr alt, andere aber noch deutlich frischer. Sie riss vor Entsetzen die Augen auf.

Bei Lunas Mond!
Gänsehaut lief ihr eiskalt anfühlend den Rücken hinunter und ließ ihre Haare im Nacken sträuben. Der Friedhof für Verräter und Verbrecher des Rudels wie auch für ungewollte Rogues.

Das also war das Versprechen dieser Frau wert. Wir kümmern uns um deine Erkältung, warten bis der Alpha wieder da ist und sehen dann weiter ...
Mia hatte der Frau in die Augen gesehen! Ihr wirklich vertraut!
Sie kommt aber nicht in den Keller ...
Ha!!!
Nur ein Mensch, ja, noch nicht einmal eine gebissene Werwölfin, die hier tatsächlich deren scheiß Luna spielte, und keine Ahnung davon hatte, wie man sich als solche auch verhielt.

Wenn sie sie wenigstens in der Nähe des Rudelhauses geparkt hätten, dann hätte sie gewusst, dass der Alpha sich zumindest noch mit ihr hätte beschäftigen wollen, doch so war es nun ganz eindeutig.

Jeder, der von ganz alleine über die Schwarzwaldgrenze in den Taunus herüberkam, war tot.

Fassungslos den Kopf schüttelnd holte Mia ihre Eisenstange unter dem Transporter hervor und holte sich auch noch ihren Kompass aus der Tasche heraus, sowie auch die Karte des Taunus. Von hier aus und im Dunkeln hatte sie keine Möglichkeit, sich zu orientieren. Doch das war gerade auch nicht ihr dringendstes Problem. Hunger und Durst plagten sie und außerdem noch ein anderes dringendes Bedürfnis, doch zumindest dem konnte sie schnell abhelfen.
Sich zu verwandeln war so einfach wie atmen, gleich als sie am Waldrand angekommen war. Und sich in die Büsche zu schlagen sogar noch einfacher.

Ihr Magen knurrte wie ein wütender Wolf, als sie erleichtert wieder herausgekrochen kam.
Gut, dass es hier nur so von kleinen Tieren wimmelte. So hatte sie schnell ein paar fette Mäuse und einen Hasen gefangen und gefressen. Denn als geborene Wölfin liebte sie die natürliche Jagd, auch wenn sie diese nicht unbedingt brauchte.
Ihre Sinne führten sie schließlich zu einem breiten Bach, an dem sie durstig trank und dann kurz verschnaufte.

Die zittrige Müdigkeit, die sie hier dann aber befiehl, als sie über das Geschehene von gestern nachdachte, brachte sie dann zu der Einsicht, dass es vollkommen sinnlos war, sich noch viel länger in diesem Gebiet der Taunuskrallen aufzuhalten.
Sie sollte besser nach Hause zurückkehren und zwar schnell. Die Tasche wie auch der Stab würden sie beim Heim-Walk nur behindern.
Entschlossen kam sie also wieder auf die Beine hoch und wandte sich nach Osten. Es dämmerte schon, als sie durch die kurz entstandene Lücke der Rudelwächter schlich, die gerade ihren Wachwechsel im inneren Ring vollzogen, ... lachend und schwatzend.

- Idioten.

Denn sie wechselten dabei sogar auch noch ihre Gestalt! Als Werwölfe hätten sie Mia natürlich sofort gewittert und verfolgt. Doch so machte sie nun, dass sie fort vom Taunus kam.
Dieses Arschloch eines Alpha und seine grausige Mutter würden sie nie wieder sehen oder ihr noch irgendwelche weiteren haarsträubenden Anweisungen erteilen. Egal ob nun in Wirklichkeit oder per Telefon.

Der Taunus-Alpha hatte sich das Recht auf seine Mate und Luna gerade eben verwirkt.

Sie rannte los, so schnell sie nur konnte.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro