1.5

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Torben:

„Ihr habt bitte was getan?", fragte er diesen Hund von einem missratenen Wolfswächter Liam knurrig.
Seine Mutter hatte ihm gerade von einem noch sehr jungen Rogue-Mädchen berichtet, das anscheinend gestern vor ihrem Rudelgebiet ausgesetzt worden war und das gestern Liam und Arram erfolgreich hatte abwehren können, als diese sie durch den Wald gehetzt hatten, um sie an der Flucht zu hindern.

Seine Mutter hatte der Kleinen scheinbar vorübergehend Aufnahme und auch Pflege angeboten, weil sie krank war. Doch stattdessen hatten diese beiden Idioten aus purer, verletzter Eitelkeit heraus das kleine, kranke Wolfsmädchen in den Endtransporter für gefährliche Rogues gesteckt und zum Verräterfriedhof gefahren, wo sie dann den Wagen nur abgestellt hatten und gegangen waren, ... ohne noch Weiteres für das kleine, gefesselt im Transporter liegende Kind zu tun.

Torben sah kurz seinen Beta an.
Silas nickte nur Ole zu, der mit seinen Wölfen die beiden Ärsche hart packte und ins Bunkergefängnis herunterbringen würde, wo sie schon seit Monaten, ... quatsch, Jahren hingehörten.
- Diese geborenen Wölfe ohne jede Vernunft oder Menschlichkeit waren ihm schon, seit er Alpha geworden war, ein ewig währender Dorn im Fleisch. Er brauchte sich nur einmal umzudrehen, schon stellten sie wieder dieses oder jenes an, quälten Menschen ... oder verletzten sie, ... töteten sie ...
Er war auf den Beinen und zur Tür heraus, noch bevor Ole und sein Team diese beiden Penner aus dem Haus gebracht hatten.
In Wolfsgestalt würde er viel schneller am Ziel sein, wusste er. An der Haustür drückte er noch einmal beruhigend den Arm seiner Mutter, die er in Tränen aufgelöst vorgefunden hatte, in heller Sorge um das verschwundene kleine Mädchen. Und die Wächterwölfe hatten ihr nicht einmal gesagt, was sie mit ihr getan hatten.

Elendes Pack!
Die Kleine hatte Selmas Mutterinstinkte geweckt, was nur höchst selten geschah. Also entweder das Mädchen war da wirklich richtig krank gewesen oder aber noch so klein und jung, dass es geradezu ein Verbrechen gewesen war, sie in einem solchen zarten Alter schon zu verstoßen.
Egal was es auch war ... Er würde sie nun holen und zu seiner Mutter bringen, bevor er endlich drangehen konnte, alles nötige für die Ankunft seiner Luna im nächsten Monat vorzubereiten.
Er konnte es kaum erwarten, sie nach so langer Zeit endlich wieder zu sehen.

Der Wagen war mitten zwischen den neueren Grabhügeln geparkt und es herrschte eine Totenstille.
Kein Pochen, kein Rufen ...
Rasch verwandelte er sich und rannte zu dem Wagen hin.
„Wenn das Kind nun tot ist, zerreiße ich sie beide höchstpersönlich!", knurrte sein Beta ihn an und auch Ole traf gerade mit dem Geländewagen und den Erste-Hilfe-Utensilien ein, als er die hinteren Türen aufriss, ... und sich lediglich einer Menge Schrauben und Metallplatten gegenüber sah, die alle an die hinteren Türen angelehnt worden waren ...
„Was zum Teufel ...?", fragte Silas ihn leise knurrend und bückte sich herunter.
„Sie ist wohl herausgekommen und getürmt, Torben.
Da ist ein bisschen Blut am Boden, eine gute Fährte, der wir folgen können.", wies er kurz in Richtung Wald.
Torben nickte beiden grimmig zu und sie verwandelten sich wieder.

Doch ein seltsamer, ihm wohl bekannter Geruch ließ ihn auf der Stelle wieder erstarren, ... fassungslos und entsetzt verlor er die Kontrolle über seine Wolfsgestalt und fiel brüllend auf die Knie.
Auch seine Freunde verwandelten sich sofort alarmiert zurück.
„Torb...?", fragte Silas ihn erschrocken.
„Nein ... Nein ... Nein ... NEIN!", raufte Torben sich aber nur wild die Haare. „Es ist Mia!", brüllte er seine Freunde verzweifelt an.
Ole fluchte halblaut und Silas sah ihn nun ebenfalls entsetzt an. „Bist du sicher?"
Torben nickte mit leicht glasigen Augen.
„Ihren Geruch würde ich immer unter allen anderen auf der Welt herausriechen können. Sie war hier ... in diesem Wagen ... die ganze Nacht lang und in völliger Dunkelheit! Verdammt noch mal, Silas ...
Diese elenden Schweine haben meine kleine Mate, ihre eigene Luna, hier einfach gefangen, gefesselt und eingeschlossen zum Sterben abgestellt!"

Silas verwandelte sich prompt wieder und aktivierte das Wächternetz, Torben fasste sich und verwandelte sich dann ebenfalls wieder, um die Spur seiner Mate aufzunehmen und Ole fuhr zurück zum Rudelhaus, um die Ankunft der neuen Luna des Taunusrudels vorzubereiten.

Mia erwachte am Morgen des Folgetages unter einem dicken Felsbrocken und streckte sich kurz. Von dem Höllentrip gestern tat ihr noch alles weh, außerdem fühlte sie sich allgemein gar nicht gut. Als sie aufstand, drehte sich kurz alles. Ihr war sehr warm und seltsam zumute. Außerdem brannte ihr Hals nun wie Feuer.

Krank!
Scheiße!

Werwölfe wurden nur sehr selten richtig krank, weil sie ja enorme Heilkräfte hatten, doch wenn es geschah, dann war es schlimm.
Sie musste sofort nach Hause.

Kurz probierte sie den Mind-Link zu Mahmen oder Dared, die sie wohl am ehesten hören würden. Eine Mutter hatte doch immer einen besonders weit reichenden Draht zu ihren Welpen. Doch sie konnte sie nicht hören.
Dabei musste sie der Grenze doch gestern schon erheblich näher gekommen sein.

Sie war den ganzen Tag bis in die Nacht hinein gerannt. Beinahe ohne Pausen. Sie hatte lediglich zwei Mal kurz etwas getrunken.
Denn so wie Sebastian und Jens es sie gelehrt hatten, durfte sie nie zu lange rasten, um nicht doch noch aufgestöbert zu werden. Darum behielt sie die Sonne im Blick, die ihre Bahn über den Himmel zog, um ihre Richtung zu bestimmen.
Wie lange hatte sie früher immer gebraucht, um im tiefen Wald endlich nicht mehr nur andauernd im Kreis herum zu wandern? Jens hatte sie dabei immer als Wächter begleitet, wenn sie diese Prüfung im Orientieren ablegen sollte. Marnie, auch ein Mädchen, das mit ihr zusammen gelernt hatte, wie auch ihre Schwägerin Rahel, hatten diese Disziplin längst bestanden gehabt, aber Mia biss sich drei Mal daran die Zähne aus, bevor sie es beim vierten Mal endlich verstanden hatte, wo wann genau die Sonne stand, und in welche Richtung sie dann gehen musste, um zurück nach Hause zu gelangen.
Und so war sie diesmal wirklich guten Mutes querfeldein, mitten durch den Wald gerast. Nicht ein Mal hatte sie Verfolger gehört, obwohl es solche geben musste.
Das dicht besiedelte Gebiet und Ortschaften umkreiste sie weitläufig, trotzdem war ihr einmal tatsächlich ein echter Jäger begegnet.
Doch der hatte zum Glück seine Flinte nur ungeladen über der Schulter spazieren getragen und lediglich erschreckt, als sie auf einmal vor ihm den Weg kreuzte, einige, saftige Flüche ausgestoßen.
„Ja, du Sauhund ... Wo kommst du denn her? Verdammt, ... nein, ... ein Wolf, ... kein Hund und ein Weibchen, ... noch ganz jung. Dann ist das Rudel sicher auch nicht weit weg. Scheißdreck! Verdammter!
Auch noch hier in meinem Revier, ... na warte!"
Doch noch bevor er seine Waffe laden und heben konnte, war sie auch schon wieder in den Wald rennend verschwunden.

Tja, ... Pech für den Jäger und Glück für sie. Doch am Abend hatte sie einfach rasten müssen. Sie konnte nicht mehr weiter. Alles tat ihr weh und ihre Muskeln zitterten inzwischen vor Schwäche.
Beinahe hätte sie sich sogar wieder verwandelt, also blieb sie lieber unter dem Felsbrocken direkt am Hang liegen und rollte sich dort ein, so gut sie nur konnte, um sich etwas aufzuwärmen.
Um ihre Spuren gut zu verwischen, war sie extra durch Schlamm und Bäche gekrochen. Es hatte ihren Geruch überdeckt, half aber nicht gerade beim Warmhalten und so war ihre Erkältung nun noch viel schlimmer geworden.
Die Erschöpfung tat ihr übriges noch mit dazu.

Oh man!
Warum war sie nur hierhergekommen?
Warum hatte sie darauf bestanden, hier unbedingt die Position der Luna einzunehmen, auch wenn ihr Mate doch sehr deutlich gemacht hatte, dass er sie hasste, dass er sie nicht holen würde und dass er für sie auch nicht mehr erreichbar war.

Kurz schniefte sie an ihren Tränen und spürte sogar ihre Wölfin wimmern.
Ab und an meldete diese sich bei ihr, auch wenn sie sie als geborene Wölfin gar nicht so gut oder deutlich hören konnte.
Aber dass sie in einem Endlager-Wagen zwischen Schargräbern stehend elendig und im Dunkeln sterben sollte, war so hart zu begreifen.
Die Taunuswölfe waren wirklich alle nur Monster.

Ach, wenn sie dich nur schon wieder zu Hause wäre ... Zu Hause würde Mahmen sie sicher erst mal ins Bett packen, ihr heiße Milch mit Honig machen und dann den Rudelarzt Mathias rufen, selbst wenn dieser ihr nicht würde helfen können.
Dared würde sich über den Mind-Link noch ihre unglaubliche Geschichte anhören und diesem Arschloch aus dem Taunus sofort und auf der Stelle den Krieg erklären.
Alpha Torben würde für immer ohne seine Luna dastehen und bald schon sein Leben verlieren, wenn ihres endete. Doch das hatte er sich bisher wohl noch nicht so ganz bewusst gemacht. Schließlich hatte er sie schon gebissen. Es war selbstmörderisch, danach noch auf seine Mate zu verzichten oder sie zu verstoßen. Doch was immer ihn auch ritt, sie konnte nichts mehr tun.
Und letztlich geschah es diesem Hinterwäldler wohl auch recht so.

Einfach alle Rogues oder einfache Rudelwölfe aus fremden Rudeln mit dem Versprechen auf Schutz und vorübergehendes Obdach in die Falle zu locken. ... Und sie vorher auch noch nicht einmal mehr persönlich anzuhören oder zu sehen, bevor er sie zum Tode verurteilte.
Das tat kein ehrenwerter Alpha.

Nachdem sie kurz aus einem nahen Fischteich getrunken hatte und sich tatsächlich auch noch einen fetten, neugierigen Karpfen geschnappt hatte, den sie auf der Stelle fraß, obwohl jedes noch so kleine Schlucken ihr nun höllisch wehtat, setzte sie ihren Weg an die Grenze fort.

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