1.6

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Ihr war nun doch sehr schwindelig und seltsam zumute. Mehrfach musste sie vor Husten- und Niesanfällen rasten.
Na ja ...
Hoffentlich waren die Wächter an der Grenze genauso unaufmerksam wie nahe am Rudelhaus, dann könnte sie in einem günstigen Moment einfach schnell hinüberschlüpfen.

Die Müdigkeit und auch der immer wiederkehrende Husten waren schließlich Schuld daran, dass sie die Wölfe nicht kommen hörte.
Doch auf einmal war sie umzingelt.

Japsend wollte sie zurück auf den Felsbrocken springen, von dem sie gerade heruntergesprungen war, doch dort ragte nun der gigantische schwarze Werwolf auf, von dem sie so sehr gehofft hatte, ihm nie mehr im Leben begegnen zu müssen.
Torben, der Alpha des Taunusrudels. Ihr beschissener Mate!

In ihrem Kopf begann sich alles zu drehen. Hörte sie da wirklich seine Mind-Link-Stimme leise Mia! flüstern? Oder war es nur Einbildung? Er war nicht ihr Rudel und würde es auch niemals sein. Also konnte sie ihn ja gar nicht über den Mind-Link hören. Ja, genau ...

Wut und Angst vermischten sich in ihrem Inneren, als er nun leise grollend zu ihr heruntergesprungen kam und noch ehe sie sich oder ihre gerade absolut todesängstliche Wölfin zurückhalten konnte, stürzte sie sich in einem letzten Aufbäumen ihres Mutes auf den gigantischen Wolf und biss ihm mit böse gefletschten Zähnen so hart sie nur konnte in den Hals.
Leider fast tonlos keuch-fiepend, eher krächzend, statt richtig gefährlich knurrend, wie es sich für eines Wölfin gehört hätte, die einzig nur noch um Stolz und Ehre, statt um ihr ohnehin fast schon verlöschtes Leben kämpfte. Doch leider biss sie an seiner Kehle wie auch an der Schlagader vorbei ...

Scheiße!

Er schien nur ganz kurz starr und geschockt zu sein von ihrem ernst gemeinten Angriff , dann aber knurrte auch er mir rasendem Gejaul- Knurren los und trat ihr hart in den Leib.

Sie riss ihm beim Wegfliegen wenigstens noch ein gutes Stück Muskelfleisch aus dem Nacken-Schulter-Gürtel heraus, als sie auch schon japsend und keuchend-hustend zu Boden ging, beim Aufrappeln sofort wieder niedergestoßen und schließlich mit harter, verwandelter Menschenhand im Nackenfell gepackt wurde.

„Verdammt nochmal ... Beruhige dich, Mia! Ich will dir doch gar nicht wehtun! Aber wenn du mich noch einmal angreifst, schleife ich dich wie einen Welpen den ganzen Weg von hier bis nach Hause!", knurrte er sie zornig, aber leise an und knurrte dann erbost und bösartig klingend in ihr Ohr hinein.
Oh, wie gerne sie ihn dafür nun angebrüllt hätte, ... aber sie konnte noch nicht einmal mehr krächzen.
Er hatte sie wieder eingefangen.
Aus, Schluss, das war's dann wohl. Die ganzen zwei Jahre der harten Ausbildung ... und nun würde sie also doch noch elendig und schwach, ganz so wie ein niederes Omegawölfchen aussehend, sterben.
Ihr Bruder und auch Rahel würden niemals erfahren, was aus ihr geworden war. Und noch immer hielt er sie brutal knurrend am Boden fest und sein Rudel stand um sie beide herum und sah nur entsetzt oder fassungslos zu.
Sie hatte es gewagt, ihren Anführer herauszufordern. Hatte es gewagt, das Blut des Alpha zu vergießen ...
Wie sie so im Matsch lag und seine Hand in ihrem Genick spürte, wurde das Zittern ihrer Glieder langsam immer schlimmer und schlimmer.

Der letzte Angriff hatte sie unglaublich viel Kraft gekostet. Kein Wunder, wenn ihr Gegner ein Alpha war. Noch immer schmeckte sie sein starkes Alphablut auf der Zunge und es war ein unglaublicher Wohlgeschmack. Es tat ihr gut wie ein Liter lindernder Honigbalsam in heißer Milch.
Doch die Erschöpfung legte sich nun gleichfalls bleiern auf ihre Glieder und sie konnte es nicht mehr länger verhindern, dass sie sich zuckend zurückverwandelte und dann binnen zwei Sekunden vollkommen durchnässt im eiskalten Matsch lag.

„Danke, ... Mia.", sagte Torben lediglich kühl dazu und ließ endlich ihren Nacken los. In ihren Ohren rauschte es beständig und schon wieder schüttelte sie ein starker Hustenanfall, während er einfach nur über ihr aufstand und irgendetwas von sich gab, das wie „... können wir jetzt vielleicht mal ganz in Ruhe darüber reden?" klang.

Sie lag aber einfach nur noch da, die Eiseskälte des Matsches kroch unter ihre Haut, bis in ihre Knochen hinein. Ein schriller Pfeifton ließ ihr die Ohren klingeln.
Da wurde sie auf einmal gepackt und an den Armen hochgezogen.
Kurz öffnete sie die glasigen Augen. Sie sah Torbens verschwommenes Gesicht vor sich und hörte ihre Wölfin nun doch einmal leise aufjaulen:

Das ist unser Mate, aber er ist böse. Warum haben wir denn nur einen solch bösen Mate abbekommen? Und was haben wir getan, dass er uns so grausig umbringen will?

Unwillkürlich versuchte sie, ihn wieder abzuwehren und schlug mit der Faust schwach gegen ihn.
Aber ob sie ihn erwischte, konnte sie nicht mehr sagen. Sie brach in seinen Armen wankend zusammen, ... dann wurde es dunkel.

Sie erwachte wider Erwarten in einem breiten Kingsize-Bett liegend, hustend und keuchend und verwirrt.
Hu? Wo war sie denn hier?
Mahmen?, rief sie per Mind-Link nach ihrer Mutter, als sie bemerkte, dass sie nur krächzen konnte.
„Ruhig, ... nur ruhig! Bleib liegen. Es ist alles gut.", sagte eine ihr unbekannte Frauenstimme leise zu ihr.
Mahmen! Wo bist du? Wo bin ich hier?!, rief sie erneut über den Mind-Link und bewegte sich unruhig von der fremden Frauenstimme weg. Sie versuchte wenigstens zu flüstern, aber das wurde nur ein unruhiges Genuschel. Ihr Hals tat ihr weh und ihre Augen auch.
Wieder rief sie über den Mind-Link:
Dared! ... Rahel! ... Hört mich jemand!? Wo bin ich hier?! - Maaaahmen!!!
Sie wollte sich aufsetzen, wurde aber sofort wieder zurück ins feuchte Kissen gedrückt.

„Nein, ruhig, mein Kind. Du musst liegen bleiben. Dein Fieber ist zu hoch, um aufzustehen ..."
Die Frau legte ihr sachte ein kühles, feuchtes Tuch auf die Stirn. Und streichelte über ihre Haare.
Unwillig schlug sie um sich und krächzte wieder auf. Wollte nach Mahmen rufen, konnte es aber nicht.
Wo war sie denn bloß? Sie versuchte, etwas zu sehen, aber ihre Augen brannten wie Feuer, wenn sie sie öffnete.

Erst erkältet, dann Fieber ... Bei Lunas Ohren.
War das etwa wirklich schon die zweite Stufe vom Wolfsfieber?
Aber es hatte doch gerade erst angefangen gehabt, ... hatte sie zumindest gedacht. Und in Mathias' Unterlagen hieß es, dass es Wochen dauern konnte, bevor das echte Fieber ausbrach.

Denn man bekam es schließlich auch nur dann ...

... Wenn der Mate den Gefährten offiziell ablehnt und dieser darüber verzweifelt, sagte die kleine traurige Stimme ihrer Wölfin in ihrem Kopf und Mia hätte am liebsten losgeweint vor Argonie.

Irgendwo ging eine Tür auf.
„Wie geht es ihr jetzt, Selma? Ist sie endlich aufgewacht?"
Die Stimme beruhigte sie mehr, als Mahmens Umarmungen und Küsse es je gekonnt hatten. Ein wunderbarer Duft stieg ihr in die Nase.

Unser Mate! Er ist hier! Unruhig warf sie sich herum, wollte wieder aufstützen, hatte aber keine Kraft dazu.
„Sie ist sehr unruhig und ihr Fieber hoch. Ole hat sie vorhin untersucht, sagt aber, es ist kein Scharlach und es ist auch keine normale Grippe. Ihre Lungen sind frei und doch hustet sie ganz erbärmlich. Eben hatte sie kurz die Augen offen. Sie sind feuerrot und ein Schleier liegt darüber. Ich glaube nicht, dass sie uns gerade sehen kann, Ben.
Und sie verbrennt, ... über vierzig Grad zeigt das Thermometer an. Ich glaube fast, wir sollten sie doch besser ins Krankenhaus bringen ... oder aber im Schwarzwald anrufen, damit sie uns ihren Hausarzt herschicken.", sprach die Frau höchst besorgt.
Sie hörte ein leises, bedrohliches Knurren.
„Du weißt, dass das nicht geht. Dann gibt es Krieg und sie nehmen Mia einfach wieder mit nach Hause."
„Aber Ben! Sie stirbt mir hier unter den Händen weg. Ole hat ihr schon alle fiebersenkenden Mittel verabreicht, die er kennt. Ich kann hier gar nichts tun.", weinte die Frau nun fast.
Mia keuchte nur angestrengt aus und ein und blinzelte.

Schon spürte sie eine andere Hand auf ihrem Gesicht. Sie keuchte wie elektrisiert auf und noch bevor sie wusste, was sie da tat, hatte sie sich tastend die große Hand geschnappt und an ihre heiß brennende Wange gelegt. Sich damit zur Seite gedreht und klammerte sich an ihm fest.

„Oh ...!", brummte Torben leise auf und beugte sich dann dicht über sie.
Sie spürte seinen Mund, der sachte über ihr Ohr strich.
„Ich mach es wieder gut. Hab keine Angst mehr, Mia. Du musst jetzt nur noch gegen das Fieber ankämpfen, hörst du?
Und wenn du meine Kraft brauchst, dann nimm sie dir einfach. Meine Hand, ... mein Herz, ... meine Seele. Ich habe nicht gewusst, was mir fehlte, bis ich dich zum ersten Mal sah. Die vielen Jahre ohne dich waren die reinste Hölle für mich. Und selbst wenn du dich jetzt vor mir fürchtest und mich offen bekämpfst, lasse ich dich nicht mehr von hier fort gehen. Nicht einmal mehr für einen einzigen, weiteren Monat. Und zum Teufel mit meinem Versprechen, darauf zu warten, bis du endlich sechzehn geworden bist ..."

Mia lag still und atmete schwer. Ihre Ohren summten.
Was? ... Was hatte er da gerade gesagt?

Hu?

Sagte er denn überhaupt etwas?
Er roch so gut. Und seine Hand war so schön kühl. Und auch hinter ihr wurde es nun kühler. Als würde eine Feuerdecke von ihr weggenommen und durch wohlige Wärme ersetzt werden.

Torben

Ihr war sicherlich nicht bewusst, dass er sich hinter sie geschoben hatte und sein Arm nun ihr Kopfkissen war, sonst hätte sie vermutlich gleich wieder versucht, ihn zu schlagen.
Doch stattdessen schlummerte sie nur wieder ruhig ein, während Torben nun seine Mutter mit einem stirnrunzelnden Nicken aus dem Zimmer schickte.

Mia schien ihn gerade in ihrer Nähe zu brauchen. Ein gutes Zeichen.
Bisher hatte sie sich immer nur vor ihm gefürchtet, sich ihm verweigert und dann zuletzt sogar offen bekämpft.
Sie nun so verletzlich und schwach, aber doch auch anschmiegsam zu erleben, war natürlich nur erst einmal ihrer Krankheit geschuldet.

Aber auch er benötigte dringend noch ein wenig Regenerationszeit, nachdem sie ihm ein ziemlich großes Stück Fleisch aus der Schulter herausgerissen hatte. Seiner immer schon außergewöhnlich raschen Wundheilung sei Dank erholte er sich ziemlich rasch davon und er war ihr tatsächlich auch schon gar nicht mehr böse.

Nicht, nachdem er erkannt hatte, dass sie wohl gerade im Fieberwahn um sich schlug und schlicht um ihr Leben kämpfte.
Vermutlich hatte sie auch nur gedacht, sie würde erneut angegriffen und gleich zurück in den Lieferwagen gepackt werden.
Sie verteidigte sich bis zum Letzten und das nötigte ihm schon einen gewissen Respekt ab.

Es war gut gewesen, sie bei diesem anderen Mädchen zu lassen, das damals noch ein reiner Mensch gewesen war. Nach allem was auf dem Ball passiert war ... Und trotz des irren Wolfes in ihrem Inneren hatte dieses andere Mädchen, das anscheinend so eine Art taffe Kampfsportlerin gewesen war und diesem Idioten aus dem Schwarzwald beim Ball so richtig eins auf die Mütze gegeben hatte, auch Mia stark gemacht. Nun wusste sie sich wenigstens zu helfen, egal gegen welchen Gegner auch immer.

Sogar gegen ihn selbst.
Ein kleines Lächeln glitt über sein Gesicht, als er seine Nase an ihrem Hals vergrub. Nie im Leben hätte er gedacht, dass einmal der Tag kommen würde, an dem er es tatsächlich begrüßte, ein Werwolf zu sein, einfach nur neben diesem süßen Mädchen zu liegen, ihren berauschenden Mateduft, von dem Silas ihm schon so viel erzählt hatte, einzuatmen und zu wissen, dass sie ihm gehörte. Dass sie wirklich seine Mate war. Und egal ob sie nun auch nur mal kurz auf einen gedachten Besuch gekommen war oder nicht. Sie war endlich bei ihm, zu Hause ... und würde es bleiben. Mit ihrem Bruder, dem Schwarzwald-Alpha, würde er schon fertig werden, wenn er demnächst herkäme, um sie wieder abzuholen.

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