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Es gab ein Rudel im Kellerwald, eins in der Rhön, eins im Schwarzwald (also hier), eins im Bayrischen Wald und eins im Taunus.
Die Rudel bildeten in den Gemeinden, in denen sie lebten, immer so eine Art Adel, sorgten für allgemeinen Wohlstand und Arbeitsplätze für alle, die sich ihren Regeln beugten und die waren:
1. Wer hier lebte, zur Schule ging, weiblich oder männlich, war dazu verpflichtet, ab dem sechzehnten bis zum achtzehnten Lebensjahr an den Mate-Bällen teilzunehmen, die einmal im Jahr im Herbst stattfanden. (Werwolfmädchen und -jungen auch schon mit vierzehn).
Nur Alphas und ihre Lunas nahmen an allen vier Bällen teil, mit jeweils einem ausgewählten Teil ihres Rudels, dass auf Mate-Suche war, wie auch den besten Wächtern.

2. Wer als Mate eines Wolfes gefunden wurde, musste fortan bei ihm wohnen, wurde von ihm möglichst schmerzfrei markiert, dass hieß gebissen, und damit innerhalb eines Monats zu einem Werwolf gemacht.

3. Kein anderer Wolf durfte sich dem markierten Mädchen oder Jungen nähern, mit ihm oder ihr flirten und sie oder ihn auch nur anlächeln, wenn ihr Gefährte dies nicht gestattete, sonst käme es bald schon zum Kampf. - Galt vor allem für die Mate von Alphas.

4. Ein Mensch hatte sich in den ersten Lebenswochen als Werwolf ihrem Mate unterzuordnen und zu lernen, mit dem Rudel zu laufen und den gedanklichen Werwolf-Link zu nutzen.

5. Weibliche Menschenmate mussten nicht kämpfen lernen, doch wenn sie es taten, kämpften sie nicht in Wolfsgestalt und es war auch ihren Kontrahenten oder Feinden bei Androhung einer Verbannung verboten, diese in Wolfsgestalt zu verletzen.

(Ein Glück!)

6. Ein Mate tat alles, um einen Kampf zu verhindern, der zwischen den Rudeln ausbrechen konnte, wenn es zum Beispiel um verbale Beleidigungen ging.
Diese nicht auszusprechen und/oder zu überhören, war Gesetz, denn zu den Mate-Bällen trafen sich auch verfeindete Rudel auf neutralem Boden und durften erst drei Tage nach dem Ball, außerhalb menschlicher Ortschaften, wieder miteinander kämpfen.
7. Wenn ein Mate starb, starb auch der Gefährte - im selben Augenblick.
Dies alles zu akzeptieren, war Gesetz.
Es gab nur seltene Ausnahmen: Wenn das Junge einer Wölfin sie brauchte, weil es zu klein, zu schwach oder verletzt war.
Dann konnte die Liebe zu dem Jungen den Tod überwinden.

!Puh!"

Rahel klappte das Buch wieder zu, löffelte weiter ihr Schokomüsli und dachte mit leichtem Grausen daran, was Mahmen ihr heute Morgen erst erzählt hatte:
Am kommenden Sonntag war der diesjährige Mate-Ball des Schwarzwald-Rudels.
Und sie musste ihn mit Dared zusammen eröffnen ... als seine Luna!
Sie hatte noch nie in ihrem Leben außerhalb einer Disco getanzt.
- Falls sie überhaupt tanzen würden ...
Also im Buch stand zumindest nichts darüber geschrieben. Was wenn es so wie der Wiener Opernball, eine Gala mit Walzer war?
Och neee ... lieber nicht. War nicht ihr Ding, nein, wirklich gar nicht.
Und mit nur einem Wort gesagt: Scheiße!

Die Tür ging auf und herein traten Dared und sein Beta, Dennis.
Die beiden wirkten ja fast wie Brüder, nur das Dared viel zu griesgrämig und finster war, wenn er sich mit seinen übrigen Rudelgefährten unterhielt, dachte Rahel bei sich.
„... müssen wir das unbedingt noch einmal überdenken. Ich will nicht, dass sie da jetzt schon mit reingezogen wird. Sie hat sich noch nicht mal verwandelt.", sagte Dared noch im Korridor äußerst knurrig und sie hielt im Löffeln sowie auch im Kauen inne.
Vielleicht würde sie ja noch mitbekommen, um was es da gerade ging?!
Doch sofort als er sie bemerkte, hellte sich
1. sein Gesicht deutlich auf und er hob
2. abwinkend die Hand, gerade als sein Beta knurrte:
„Den Giftmischern aus dem Taunus ist nicht zu trauen. Sie haben schon letztes Mal einfach gemacht, was sie wollten, aber da war Aristo noch Rudelchef und der hat ihnen ja sogar die Mädchen verk ..."
„Danke Beta!", knurrte Dared ihn schon wieder überaus feindselig und viel zu laut an und Dennis verzog sich.
Schlicht und einfach.
Mund zu und weg war er.

Eindeutig ein Machoproblem, dachte Rahel irritiert, sowohl von diesem Ansatz eines eventuell wichtigen Gespräches, als auch über Dareds nun total strahlendes Lächeln, als er sie ansah.
„Hey? Warum so finster, Liebste?", fragte er sie dunkel und weich klingend. Eine Stimme, die ihr mehr und mehr Gänsehautschauer der wohligen Art über den Rücken hinunterjagte.
Aber zugeben, dass es so war? - Niemals!
Mathias hatte zu ihr gesagt, sie sollte genauso weitermachen wie am Anfang. Die standen hier demnach auf schnippisch und böse und frech, also blieb sie auch erst einmal dabei.

Rahel klopfte also bemüht noch finsterer blickend auf das Buch.

„Da steht in Kapitel 1 drin, dass ein Rudel immer zu seinem Alpha aufsieht, voller Respekt und Zuneigung.", meinte sie skeptisch die Brauen hebend.
„Tja ... Respekt haben deine Leute sicherlich massig vor dir. Sogar einen heiden Respekt, so wie du die andauernd rund machst ...", murmelte sie abschätzig vor sich hin und Dared erstarrte ganz kurz, bevor er sich schließlich kopfschüttelnd neben sie auf den freien Stuhl setzte.

„Was willst du damit sagen? Das mein Rudel mich fürchtet?", fragte er sie leise, fast schon staunend.
„Nicht nur dein Rudel, großer, böser Wolf.", schnaubte sie gewollt abfällig auf. „Eigentlich ist es ja jeder hier, den ich kenne, außer vielleicht Mahmen. Aber das ist bei deiner ständigen Anwesenheit und deinem Rumgekoller auf dem Schulgelände auch wirklich nicht schwer zu verstehen.
Die Leute in der Schule schieben schon Panik, wenn sie dich nur von Weitem sehen und die Jungs und männlichen Lehrer werden zu ihrer eigenen Sicherheit sofort bei deinem Auftauchen weggebracht.
Wenn das so weiter geht mit deinem Kontrollwahn über mich, kann ich bald nicht mehr zur Schule gehen.
Ich kann nämlich laut dem Schinken hier nicht zulassen, dass du da jemanden umbringst, nur weil der vielleicht zufällig an mir vorbeiläuft und mich vielleicht sogar leicht mit seiner Tasche streift. Dann würdest du ihm nämlich sicher gleich das Hirn dafür rausprügeln."
„Du übertreibst.", knurrte Dared lediglich finster.
Daraufhin schob sich Rahel lediglich einen weiteren Löffel Müsli in den Mund, kaute stirnrunzelnd und schluckte erst mal, bevor sie es wagte, ihn wieder anzusehen und mit dem Löffel auf den Korridor zu zeigen.
„Denkst du? Aber genau dasselbe gilt doch auch für dein Rudel, Alpha!", stellte sie (hoffentlich) gelassen klingend fest, ihr Herz begann nämlich gerade schon wieder bei seinem sofortigen Stimmungswechsel (von heiter auf finster und knurrig) Stepptanz zu üben ... Himmel hilf!

„Was willst du damit sagen? Sprich frei heraus und nicht in Rätseln, Rahel.", grollte er sie irritiert lächelnd an.
Rahel wurde es ganz mulmig bei seinem seltsamen Blick. Also ... einfach wieder auf das Müsli runterschauen, atmen und mit offenen Augen da durch:
„Sollte denn euer Doc Mathias nicht noch mal irgendwann nach meinem Kopfverband sehen? ... Hm? - Ihn vielleicht sogar mal wechseln oder so? Ich meine, ich kenne mich mit Medizin ja nicht so gut aus.
Vielleicht sollte ich heute doch mal besser in ein Krankenhaus laufen, weil du ja die ganze Zeit unterwegs bist, ich nicht Auto fahren kann und es hier auch kein Fahrrad gibt?", fragte sie ihn leise weiter.
Er knurrte nur gefährlich sanft klingend auf.
Rahel beschoss, umso schneller weiter zu sprechen:
„Ohhhh ja ... glaub das wäre doch am sinnvollsten. Ich wähle lieber das Krankenhaus, weil du deinen Kumpel sonst vermutlich endgültig erwürgst, nur weil er mir mal gaaanz kurz freundlich zugezwinkert hat, um die angespannte Stimmung zwischen Entführer und Opfer vielleicht mal ein kleines bisschen aufzulockern ... übrigens vor zwei Tagen!
Aber sowieso halten sich ja nun auf deinen Befehl hin alle von mir fern, vermutlich weil du sonst dein ganzes Rudel bald erwürgen müsstest, oder? Vielleicht hast du auch Angst, ich würde sie überreden, mir beim Weglaufen zu helfen?!

Obwohl ich ja nun bald selbst ein Wolf sein muss, dank deines Bisses und mir daher eigentlich alle übrigen Auswege versperrt sind ... Wenn ich nicht zu einer grausigen Bestie unter Menschen werden will.
Aber sowieso gilt in deiner Nähe doch immer nur das Sprichwort: Wenn Mann mich auch nur mal kurz anschaut, ist er dran!", zwitscherte sie nun fast schon süßlich grinsend, weil er immer lauter knurrte ...
Gott oh Gott!!!
Besser einfach weiterplappern und ihn ignorieren, dachte sie bei sich, und grinste extra breit. „Dabei steht im Buch doch drinnen, ... dass eine neue Luna ständigen Kontakt zum Rudel haben soll. - Ja wie denn bitte, wenn du gleich Kleinholz aus allen männlichen Wesen machst, ebenso aus dem Rudelarzt ... Du hast mich doch schon längst gebissen, dachte ich. Was muss den noch alles sein, damit allen klar ist, dass ich laut dem Schinken hier nun dir gehöre?
- Mal davon abgesehen, dass das völliger Schwachsinn ist ... aus dem tiefsten Mittelalter. Ich gehöre weder dir noch anderen, sondern nur mir selbst, damit das klar ist!", versuchte sie zum Schluss wieder düster zu gucken und aß dann aber, ... weil er immer noch nur mit Knurren reagierte, und wohl kurz vor Glühaugen stand, lieber doch weiter ihr Müsli, während Dared sie nun wie vom Wildschwein geknutscht anstarrte.
Und verstummte.

Doch dann stand er plötzlich auf und ging einfach wieder nach draußen.
Tür auf ... Knall ... zu!
Bamm!
Rahel starrte ihm sprachlos hinterher und ließ den Löffel, den sie gerade zum Mund hatte führen wollen, zittrig wieder sinken ... bevor sie wütend aufbrauste:
Na toll! Dann geh doch, du verdammter Arsch vom Alpha-Dienst!", brüllte sie lautstark hinter ihm her.

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