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Rahel

Sie wusste nicht, wie ihr geschah, schon war dieser Verrückte, der sich für einen echten Werwolf hielt, übers Bett gesprungen, hatte sie gepackt und mit sich gezerrt.
Er hinderte sie auch noch am Schreien und hielt sie eisern fest, während der andere Kerl nun an ihrer verletzten Hand herumfingerte.
Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn und sie zitterte ... aber nicht nur vor Schreck oder Angst, oh nein!
Die Wärme dieses Typen ließ sie wohlig erschauern. Genauso wie sein Daumen, der über ihr Handgelenk strich.

Oh mein Gott!

Was lief hier nur?

Der Typ, der sich selbst Arzt genannt hatte, drückte nun auf ihre Knochen, zog zugleich an einem Finger und noch ehe sie wusste, was sie tat, biss sie Dared fest in die Handkante hinein.
Er knurrte und brummte aber nur wieder ganz leise, statt sie deswegen wütend anzufahren oder zu schlagen.
Verstehe einer diesen irren Kerl?!!
Sie schmeckte sogar sein Blut auf der Zunge und irgendwie war ihr dadurch nun ganz seltsam zumute, schummrig und ... zu warm.
Sie spürte gerade kaum noch Schmerzen, bekam nicht einmal mehr mit, dass der Arzt ihr eine Handschiene verpasste ... oder dass weitere Personen ins Zimmer eintraten und dem Geschehen nun ruhig oder zuversichtlich lächelnd zuschauten.
Rahel sah nur noch in seine eindringlich blickenden grauen Augen, die Sorge darin, die Ruhe und Kraft.
Sie bemerkte sein leichtes, seltsam verwundertes Stirnrunzeln, während er nur immer weiter brummte ... knurrte ... oder schnurrte?
Oder war das etwa eine Sprache, mit der er sie beruhigen wollte?
Rahel wusste es nicht mehr. Es vermischte sich in Klang und Ton zu einem anhaltend brummenden Geräusch, dass sie unglaublich beruhigte, tröstete und

irgendwie sogar geborgen hielt.

Sie lehnte sich schließlich nur noch leise seufzend an ihn, löste ihre Zähne von seiner Hand, atmete im selben Rhythmus wie er und es war ... irgendwie gut.
Er roch so anziehend. Seltsam, aber gut.
Und er hielt weiter den Blickkontakt mit ihr, bis der Arzt auf einmal laut und deutlich, „Fertig!", sagte.
Und da brach der Bann, den er scheinbar mit seinem knurrigen Gebrumm über sie gelegt hatte. Wieder so eine seltsame Zauberei, genauso wie vorhin mit seinem Blick, oder?

Verwirrt blinzelnd ließ sie es zu, dass er sie zurück auf das Bett setzte und in die Kissen drückte, bevor er lächelnd seine blutige Handkante betrachtete.
„So hast du mich nun also auch markiert. Gleiches Recht für alle, meine Luna.", knurrte er sanft und sah dann über seine Schulter zu dem Arzt hin.
„Wie lange muss sie denn das Ding jetzt tragen, Doc?", nickte er auf ihre geschiente Hand runter.
„Nicht lange, Alpha. Nur bis zum Vollmond.", behauptete der wohl ebenfalls irre Kerl nun einfach und packte in aller Seelenruhe seine Sachen wieder in seine Tasche ein. „Wenn sie sich erst einmal verwandelt hat, wird es sehr schnell heilen.", nickte er ihm ernsthaft zu.

„Ihr spinnt doch alle!", schüttelte Rahel nur wieder reichlich fassungslos keuchend den Kopf. „Ich werde mich garantiert nicht verwandeln! Ich bin ein Mensch, klar?", schrie sie Dared erneut aufbrausend an „Eure dämliche Märchenstory über Werwölfe könnt ihr meinetwegen sonst wem erzählen, aber sicher nicht mir! Ich bin doch nicht bekloppt!", tippte sie sich zornig an den Kopf.
Dared grinste sie allerdings nur gutmütig an und nickte kurz.
„Natürlich, Liebste, ganz wie du meinst.", sagte er immer noch sanft klingend und griff zugleich beruhigend nach ihrer gesunden Hand, doch Rahel schlug seine weg. Bitterböse zischte sie ihn nun wieder an:
„Fass mich ja nicht an ... ey ... Verpiss dich, du Tier! Oder denkst du vielleicht, ich vergesse so schnell und nur durch deinen Hokuspokus, dass du mich vorhin in den Hals gebissen hast?
- Halt dich ja fern von mir, sonst raucht es, okay?! Ich warne dich, Freundchen ... Du bist schon zweimal geflogen und einmal KO gegangen. Beim nächsten Mal bin ich bestimmt nicht mehr so nett und lass dich einfach nur am Boden liegen!", warnte sie ihn nun ebenfalls mal knurrend, so wie er es immer tat, wobei ihr das Herz aber bis zum Hals schlug und ihr der Arsch glatt auf Grundeis ging.
Oh man, wenn sie da gerade mal nicht eine dicke Lippe riskiert hatte, was denn dann?
Doch statt, dass sie nun von den Typen in Leder oder Dared, mal gründlich zurecht geschissen wurde, schnaubten, husteten, prusteten oder kicherten die Anwesenden nun alle los, wie die Blöden, sogar der Doktor.
Und auch Dared grinste nur megabreit über ihre Worte und stand nun ergeben die Hände hebend vom Bett auf.
„Wie du es wünschst, meine Liebste. Natürlich. Etwas Ruhe für unsere neue Luna. ... Dennis!", wandte er sich dann weiter grinsend an seinen Beta, der immer noch leicht rot angelaufen hüstelte, und dessen blaue Augen belustigt blitzten.

„Ja, Alpha?"
„Nimm dir Oliver und seine Truppe und holt die Sachen meiner Mate aus der Schule hinterm Wald ab, wie auch meinen Wagen.
Direktor Wagner wird euch sicher helfen, auch wenn ihr ihre Räume garantiert schon von Weitem riechen könnt.
Außerdem hätte ich gerne auch noch ihre Akte hier bei mir im Haus. Niemand soll noch irgendwelche Informationen über meine Mate einholen können, dass das klar ist!"
„Wird gemacht, Alpha!", neigte der blonde, angesprochene Typ nun ganz ernsthaft den Kopf vor ihrem Entführer. Mann, was hatte der seine Riesen-Gang im Griff, dachte Rahel kurz wieder irritiert.
„Ach ja ... und verkündet außerdem im Ort, dass ich meine Mate nun endlich gefunden habe. Vielleicht verzichten dann die Mädchen beim Mate-Ball am Wochenende auf die Nuttenkleider und Highheels und diese widerlichen Parfums.", sagte er zu den anderen Typen, die hinter dem blonden Riesen standen.
„Das wollen wir doch alle hoffen, Alpha!", grinste einer der bulligsten Typen in schwarzem Leder Dared vergnügt an und wieder lachten die Anderen belustigt los.
„Aber ... Nein! Halt...", stotterte Rahel alarmiert von Dareds Anweisungen dazwischen: „Ich bleibe nicht hier! Kannst du sowas von knicken, Mann!", tobte sie dann beinahe wieder los.
Da setzte sich diesmal eine Frau zu ihr ans Bett.
„Luna! Beruhige dich bitte.
Ich verstehe, dass du gerade sehr verwirrt bist. Aber du kannst als neue Luna unseres Rudels nicht mehr länger im Ort oder in der Schule bleiben.
Ein feindliches Rudel oder die verstoßenen Rogues könnten sich dort viel zu leicht an dich heranschleichen.", sagte sie nett und freundlich besorgt zu ihr.

War. Die. Irre???

„Aber ... Ey ...Sagt mal, begreift ihr denn alle nicht mal endlich, dass ich gar nicht LUNA bin? Genauso wenig wie MATE oder SCHÄTZCHEN, oder LIEBSTE oder was auch immer ihr euch in euren kranken Hirnen ausdenken wollt! Ich bin RAHEL!", brüllte sie die Frau wütend an und sah dann auch gleich wieder fassungslos zu Dared auf, der sich nun ernsthaft ein Lachen verbiss.
„Schluss jetzt mit den Erklärungen!", knurrte Dared schließlich wieder bemüht ernsthaft, bevor er der Frau eine Hand auf die Schulter legte.
„Mahmen ...würdest du dich bitte um die rechtlichen Angelegenheiten meiner Luna kümmern?
Ich gehe mal stark davon aus, dass du noch nicht achtzehn bist, Rahel?", fragte er sie samtig weich klingend und nun sogar freundlich lächelnd ... und ihren Namen benutzend!
Es verwirrte sie total. Mal finster dann wieder freundlich ... was zum Teufel war sein verdammtes Problem?
Ich werde in zwei Monaten siebzehn.", knurrte sie nach einer kurzen tief-durchatmen-und-sammeln-Pause betont schroff, aber auch schon wieder ziemlich zittrig vor Unbehagen.
„So jung noch und doch schon ganz eine richtige Luna!", hörte sie die ältere Frau, die Dared Mahmen genannt hatte, andächtig flüstern.
„Na immerhin ist sie nicht mehr fünfzehn oder noch jünger. Das hatte ich nämlich zuerst befürchtet, als ich sie mit ihren Büchern auf der Bank im Schulpark sitzen sah!", meinte Dared nur wieder breit grinsend in die Runde.

„Ja, denn so ist es nun bedeutend leichter sie aus der elterlichen Obhut zu nehmen ...", nickte die Frau ihm lächelnd zu.

Rahel verstand wieder nur noch Bahnhof.
„Wovon redet ihr da eigentlich? - Elterliche Obhut???
Ich habe keine Eltern mehr.
Mein Onkel Harald ist mein Vormund und der wird garantiert nicht zustimmen, mich aus seiner Vormundschaft zu entlassen.", sagte sie höllisch finster zu Dared.
Eher würden Schweine fliegen lernen, dachte sie nur wieder erbost an sein feixendes Bulldoggengesicht mit den Hängewangen zurück, mit dem er ihr verkündet hatte, dass er gedachte, die tollen Sportwagen ihres Vaters als ihr Vormund zu verkaufen ... ebenso alles Andere von Wert, das mal seinem kleinen Bruder gehört hatte. Und natürlich würde das Geld auch nicht ihr zugutekommen, sondern ausschließlich seiner Familie.
Von dem Gedanken runtergezogen, zog Rahel ein finsteres Gesicht, das sicher auch Medusa alle Ehre gemacht hätte.
„Eher geht die Welt unter, als dass dieser Arsch mich vor meinem achtzehnten Geburtstag gehen lässt.", fügte sie noch grimmig hinzu.
Prompt grinsten alle um sie herum wie die Honigkuchenpferde.

- Hallo? Wahnsinnig geworden???
„Ach, du magst deinen Onkel also noch nicht einmal? - Perfekt!", meinte Mahmen nun fast schon glücklich aussehend und Dared sah nur wieder leicht besorgt ihre finster gerunzelte Stirn.
„So, das reicht jetzt, ernsthaft! Meine Mate ist gerade verwirrt genug und sauer noch dazu, weil sie nichts versteht von dem, was wir ihr beruhigend meinend sagen möchten. Denkt daran, dass sie noch gar nichts über uns weiß.
Mia! - Du suchst mal gleich das Buch heraus, dass die außerhalb gefundenen Mate immer zuerst lesen müssen, bevor sie in einem unserer Rudel integriert werden. Bring es Rahel einfach hier hoch.
Vorerst sollte sie sich ausruhen.
Und alle nennen sie Rahel, bis sie akzeptiert hat, wer sie nun ist, das ist ein Befehl!

Ach und Mahmen ... Es war vorhin gerade Mittag in der Schule. Sie hat aber noch nichts gegessen."
Die mütterliche Frau lächelte nur wieder fein.
„Dann koche ich ihr mal besser was Gutes. Mit vollem Magen lässt sich so einiges leichter verdauen. Ein Alpha zum Gefährten, zum Beispiel.", nickte Mahmen nur wieder lächelnd und wuselte zusammen mit dem jungen Mädchen, das Dared Mia genannt hatte, wie auch mit den meisten der Gangtypen, aus dem Zimmer hinaus.

Rahel keuchte immer noch fassungslos von all dem hier auf, griff sich erbebend an die Stirn ... doch Moment? Was war das denn?
Ein Verband!?
Wann hatte der Doktor ihr denn auch noch den Kopf behandelt und verbunden?
Hatte sie ja gar nicht mitbekommen ...
„Ruf mich, Alpha, wenn unsere Luna wieder Schmerzen hat. Vorerst sollte die Spritze jedoch genügen.", meinte der Arzt Mathias noch ernsthaft und respektvoll nickend zu Dared hin, bevor er ihm zögernd die Hand hinstreckte.

„Darf ich meinem Cousin nun zu seiner guten Verbindung gratulieren?"

Dared schlug feixend ein und grinste dann breit: „Klar Doc!" Er schien vor stolz fast platzen zu wollen und sah lächelnd auf Rahel herunter ...

Tja ... bis der junge Doc den Fehler beging, sie ebenfalls anzulächeln. Da waren der Spaß und alle Lockerheit dieses Irren sofort wieder vorbei.
Meine Mate ... Mathias!", knurrte er ihn düster an.
Sein Blick traf erneut den mulmigen von Rahel, die immer noch arge Probleme hatte zu begreifen, dass Dared und die anderen Leute es wirklich ernst meinten mit ihren Worten:
Werwolf, Rudel, Alpha, Luna, Mate ...
Doch erst als Dared den nun hastig verabschiedenden Arzt mit einer Hand im Nacken gepackt nach draußen begleitete und es direkt vor dem Haus zu jaulen und laut zu heulen begann, hielt Rahel dann doch nichts mehr im Bett. Sie sprang auf die Füße und ging schlotternd zum Fenster hinüber.
Was sie da dann sah, ließ ihr das Blut regelrecht in den Adern gefrieren und zugleich einen hitzigen faszinierten Schauer über den Rücken hinunterlaufen.
Der Typ, den Dared gerade eben noch mit Dennis angesprochen hatte, stand da draußen in einer sich schüttelnden Meute von wirklich riesigen Wölfen.
Er schien ihnen irgendwas zu sagen, während diese sich wartend niedersetzten und tatsächlich auch noch zu lauschen schienen.
Dann aber sprang er auf einmal nach vorne.
Sein Körper schien in Sekundenbruchteilen aufzubrechen und zu zerreißen ... und auf einmal stand da ein großer schwarzer Wolf vor der Haustür, inmitten der anderen Wölfe.
Mindestens zwölf waren es, die dem Schwarzen nun hinterher rannten.

Oh mein Gott!
Wie irre!

Einfach.
Nur.
Irre!!!

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