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„Ich hoffe, es ist alles gut zwischen uns, Rena. Auch wenn ich deinem Antrag auf Asyl leider nicht statt geben konnte.
Doch im Nordrudel wird es dir gut gehen. Das verspreche ich dir.
Und wir sind ja nun schließlich auch nicht aus der Welt. Wenn du jemanden zum sprechen brauchst, oder Luisa vermisst, kannst du gerne anrufen und ihr könnt natürlich auch skypen.
Dir wird in Notrudel jede Möglichkeit zur Verfügung gestellt, mit uns Kontakt zu halten.", versprach Mia ihr leicht gequält lächelnd. Denn sie sah ihr wohl an das das absolut nichts half.

„Sag auf jeden Fall Bescheid, wenn Rambo dich nicht ordentlich behandelt.", fügte nun auch Alpha Torben noch ernsthaft hinzu.
„Rambo...???", fragte Rena, die Alpha-Luna verwirrt, die lediglich die Augen verdrehte und ihrem Gefährten grollend auf den Arm schlug.
„Nun verwirrte sie doch nicht!", tadelte sie ihn halbwegs belustigt und wandte sich ihr dann erst wieder zu. „Er meinte Gideon, den Alpha des Nordrudels, Rena. Er ist noch jung, erst 18 Jahre alt, und auch nur ein gebissener Wolf, so wie du.
Erinnere dich bitte daran, freundlich zu ihm zu sein, denn er hat dich damals in München gefunden und dir das Leben gerettet, Ja? Und auch wenn er manchmal vielleicht ein bisschen wild rüber kommt, ist er im Grunde doch echt in Ordnung.", versprach sie ihr noch munter weiter.

Aber Rena sah auch das Gesicht des Alpha, der über ihre Worte lediglich großäugig guckend den Mund aufklappte, und dann auch gleich wieder schloß, bevor nun er mal die Augen verdrehte und ganz leicht den Kopf schüttelte.

Der Alpha scheint von dieser Lüge auch nicht überzeugt zu sein. Aber ich glaube, Alpha-Luna Mia möchte einfach nur, dass wir nun nicht wieder so große Angst haben, wenn wir schon fort gehen müssen, meinte Sahaanubhooti (indisch, Lautsprache, deutsche Übersetzung = Mitleid), ihre innere Wölfin, die sie kurz Sahaa nannte seufzend.
Rena nickte nur dazu und zwang sich zu einem kleinen unechten Lächeln, mehr war wirklich nicht drin.
„Immerhin kenne ich ja nun schon ein paar von den Leuten dort. Also wird es sicher nicht so schlimm sein. Außerdem haben sie ja noch gesagt, dass die Werwölfe dort sehr viel menschlicher sind als die Werwölfe hier..."
„ Es ist ein fast reines Gebissenen-Rudel, Rena.", mischte sich auch der Alpha noch mal mit ruhiger Stimme ein und nickte ihr nochmals ermutigend zu.
„Du bist auch eine gebissene, und dort hat man mir versichert, wirst du auch wieder deine eigenen Gottesdienste für deine Götter abhalten können, nach denen du hier ja noch gefragt hattest. Aber wir haben hier wirklich keine Möglichkeit gehabt, einen Haustempel einzurichten.
Dort ist das wohl möglich, in deinem neuen Zimmer und Mia hat extra auch noch mal nachgefragt, ob sie dir gestatten Abbilder von deinen Gottheiten in deinem Zimmer aufzustellen. Schließlich sind sie ja auch eher alle Christen. Sie haben nichts dagegen, solange du ihre Religionen oder auch das Fehlen einer solchen ebenso akzeptierst."
Alpha-Luna Mia nickte auch noch mal gewichtig.
Doch Rena sah sie nur wieder extra ausdruckslos an.
„Aber andere gebissene Inder gibt es dort auch nicht, schätze ich mal.", seufzte sie leise auf und hob dann schlicht die Schultern.
„Naja... Es wird schon werden. Umziehen ist für mich nun wirklich nichts Neues mehr. Ebenso wenig das Unerwünscht Sein an einem Ort wie diesem hier. - Also auf Wiedersehen!", schloß sie zittrig fühlend und stieg dann schnell in den Bus ein, bevor die Alpha-Luna sie aufhalten konnte.
Sie hatte gerade noch mal die Hand nach ihr ausgestreckt, aber Rena schaffte es gerade einfach nicht mehr.
Nein.
Sie Schaffe es nicht, noch irgendwas positives zu denken oder zu sagen.
Wie denn auch?
Ihre letzten Worte waren tatsächlich wahr.
In ihrer Familie war sie das erste Kind gewesen, ausgerechnet eine Tochter. Ihr Vater hätte lieber einen Sohn gehabt und auch die Mutter. Als dann ihre drei Brüder kamen, war sie abgeschrieben. Nur noch die große Schwester, die auf die kleinen Bruder aufpassen und sie verwöhnen sollte. Ihre Spielsachen Teilen, hinter ihnen her räumen Aber sie selbst wurde nicht mehr verwöhnt, weil Ja nur ein Mädchen.
Mit 16 hätte sie eigentlich nach Delhi gehen sollen und dort ihren Cousin zweiten Grades zu heiraten.
Sahli war ein wirklich netter Junge gewesen. Sie hatte ihn gemocht. Aber dann war sie gebissen worden und sich in einer Vollmondnacht, als der Onkel zu Besuch gewesen war, direkt am Esstisch in einen Wolf verwandelt.
Die Gesichter ihrer Familie würde sie wohl niemals wieder vergessen, und auch nicht die Angst, die sie alle vor ihr gehabt hatten.
Sie hatten sie sofort in ihr Zimmer gesperrt und dann über die Polizei abholen lassen und weggegeben, in dieses Center nach Bonn, wo sie zumindest noch versucht hatten das Virus in ihr aufzuhalten oder es zumindest in soweit zu erforschen, dass andere Menschen gar nicht erst krank werden konnten.
Letztlich war alles Vergeblich gewesen.
Und doch hatte sie sich nach über einem Jahr dort eingewöhnt und auch wohl gefühlt.
Sie hatte sogar richtige Freunde unter den Pflegern gefunden, und weil sie immer brav und lieb war und mitarbeitete, dürfte sie dann und wann sogar hinaus und den Leuten bei der Arbeit helfen.
Es war richtig friedlich gewesen. Man hatte sie beachtet und gemocht.
Doch dann waren die echten Wölfe gekommen, und sie waren alle evakuiert worden, nach München. Da gab es dann aber nur noch die Käfige, und niemand mochte sie mehr. Alle sahen sie an wie ein wildes Tier und versucht nur noch einzig und allein sie umzubringen.
Sie hätte das sogar befürwortet. Denn ihre Existenzstand in diesem Leben wohl nur daraus herumgeschoben zu werden wie eine Spielfigur. Weil hier hin, mal dorthin, und dann wieder ganz anders wohin. Kaum genug Zeit, sich irgendwo ein zu gewöhnen und wohl zu fühlen. Kam genug Zeit, um Freunde zu finden und zu behalten. Das würde hier nicht anders sein. Sie hatte sich gerade für immer verabschiedet ... mal wieder.
Shiva schien sie gerade sehr im Blick zu haben. Er zerstörte und transformierte ihre Welt gerade immer wieder. Wohl um das Böse in ihr zu vertreiben.
Vermutlich hatte sie also in ihrem letzten Leben schwer gesündigt. Hatte ihr Land verraten oder sogar jemanden aus Habgier und Böswillen getötet... Und nun musste sie in diesem Leben dafür büßen, indem sie eine Ewige Reise begonnen hatte.
Eine Reise, bei der sie wohl niemals mehr irgendwo ankommen konnte.
Und vermutlich würde das jetzt auch nur wieder ihre nächste Station sein. Auf dem Weg ... egal wohin.
Die Götter hatten es in der Hand.
Und sie hatte schon längst jegliche Kontrolle über ihr Leben verloren.
Nur Sahaa war ihr noch geblieben.
Ihre innere Wölfin.
Und du kannst dich darauf verlassen das ich bleibe, bis wir irgendwann ins Gras beißen, sagte diese auch sogleich mitfühlend.
Mitleidig...
Ja. Wie immer. So wie ihr Name, so war auch ihr Wesen. Sie litt einfach immer mit.
Denn geteiltes Leid ist halbes Leid.
Rena blickte noch kurz aus dem Fenster.Luisa und René standen da und winkten ihr immer noch.
Ihr Hals schmerzte, doch nun ging endlich die Bustür endlich zu und sie fuhren an.
Vor und hinter ihnen die Polizei... damit sie nicht fliehen würden.
Einige Rudelmitglieder waren noch dazugekommen und standen jetzt bei ihrem Alpha und ihrer Luna, als sie davon fuhren.
Sie aber wandte sich endgültig ab und blickte nicht mehr länger hinaus.
In ihrem Rucksack befand sich ein Handy, das hatte sie schon ganz zu Anfang hier erhalten, um mit ihrer Familie wieder in Kontakt treten zu können, wenn sie wollte. Doch die einzige, die sie dann schließlich angerufen hatte, war ihre Naina in Indien. Die alte Dame wäre damals beinah vor Schock gestorben.
Sie hatte angenommen, dass Rena an ihrer Krankheit gestorben wäre.
Zumindest hatten das wohl ihre Eltern ihr so erzählt. Also hatte sie sich später den Anruf bei Ihnen gespart. Wenn sie sowieso schon tot für sie war...
Kurz überlegte sie und kämpfte dabei schon fast wieder mit den Tränen.
Sollte sie sie jetzt auch noch mal anrufen? Es war dort erst Abend, Deutschland um viereinhalb Stunden voraus. 
Doch ... die sollte es tun, oder?
Nur... um ihr zu sagen wo man die jetzt wieder hin bringen würde ... und natürlich um endlich um ein Bild ihrer Eltern zu bitten, denn wenn sie nun wirklich ein eigenes Zimmer bekommen konnte, dann könnte sie dort wenigstens ihre Eltern vor dem Hausaltar aufhängen, so wie es in Indien üblich war. Ein Kind ehrte seine Eltern, auch wenn sie weit weg waren und das Kind vielleicht sogar verstoßen hatten.
Sie wollte aber nicht auch noch in diesem Leben große Schuld auf sich laden, indem sie ihren Eltern keine gute Tochter war und sie vielleicht sogar hasste...

Na ja... Rena... vielleicht sollten wir trotzdem erst mal abwarten, bis wir dort angekommen sind, bevor wir Naina um ein Bild der Familie bitten. Wie du schon sagtest, es könnte mal wieder eine Übergangslösung für uns sein, statt die Endstation. Auch wenn sie uns das wieder und wieder und wieder so gesagt haben. Doch das haben die Leute in Bonn ja auch gesagt, ... du gehst hier nicht mehr weg. Und die in München, ... du wirst hier sterben.
Also... ich glaub auch nicht mehr dran. Irgendwas finden die sicher noch, damit wir wieder fortgehen und weiter ziehen müssen.
Rena nickte nur still zustimmend und seufzte dann unhörbar leise auf.
Sie hatten jetzt eine fünfstündige Fahrt vor sich, hoch hinauf in den Norden. Ans andere Ende von Deutschland.
Toll.
- Nicht!

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