III

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Als Alice zu sich kam, sah sie zunächst nichts. Um sie herum schepperte es und sie wurde kräftig durchgeschüttelt. Sie lag auf einer harten, kalten Oberfläche, die nach Tierkot stank, unter ihren Händen fühlte sie feuchtes Stroh. Währenddem sie sich aufsetzte, blinzelte sie ein paar mal und als ihre Augen sich langsam an die Dunkelheit gewöhnt hatten, schaute sie sich orientierungslos um.

Sie sass in einem fast leeren Transportwaggon. An einer der Wellblechwänden stand ein rotes Motorrad und daran lehnte ein friedlich dösender Junge. Alice zuckte zurück, als sie sich erinnerte, wie er auf sie geschossen hatte uns ihr schreckliche Schmerzen verursacht hatte. Vorsichtig befühlte sie ihre Stirne. Das Einschussloch war weg und ihr Auge wieder da. Ihre Hand fiel in ihren Schoss.

Wie war das möglich? Sie wusste, dass ihre Regenerationskraft weit über der, normaler Menschen lag, aber einen Schuss durch den Kopf hätte selbst sie töten müssen. Und doch war sie noch am Leben.

Sie schaute auf den Jungen, der schlafend so unschuldig und verletzlich aussah, mit seiner blassen Haut und dem leichten Lächeln, welches er selbst jetzt trug. Und doch war in seinem Gürtel eine tödliche Waffe, welche er ohne zu zögern und mit einer brachialen Genauigkeit nutzte.

Alice lehnte sich and sie Wellblechwand und liess sich ihre Möglichkeiten durch den Kopf gehen. Sie könnte zwar entkommen, indem die die Wagontüre öffnete und dann auf gut Glück heraussprang, verletzen würde sie sich zwar schon, aber es würde wieder heilen, das grössere Problem war allerdings, dass sie dann mitten im Nirgendwo wäre, und sie keinerlei Ahnung von der Aussenwelt hatte.

Also fiel das weg.

Die zweite Möglichkeit, war, dass sie wartete bis der Junge aufwachte und sich dann von ihm Erzählen liess, was eigentlich los war.

Die dritte und gleichzeitig letzte Möglichkeit war, dass sie wartete bis sie an einem Bahnhof hielten, um dann zu entkommen. Wenigstens waren dort Menschen und sie konnte die Polizei benachrichtigen.

Nein, das wäre schlecht, keine Polizei, was sollte sie ihnen denn Erzählen? Dass sie erschossen worden war, sich dann aber wieder regeneriert hatte? Das würden sie ihr entweder nicht glauben, oder aber, sie würde in eine Forschungsanstalt geschickt. Und dann wäre es aus mit ihr. Nein, sie schüttelte den Kopf, Polizei ist schlecht. Einfach nur ein Versteck suchen. Dann würde sie weiterdenken.

"Bist du wach?" Alice zuckte zusammen. Sie schaute auf, direkt in zwei gletscherblaue Augen, die im Dunkel seltsam reflektierten.

Möglichkeit zwei dann, vielleicht verbunden mit Möglichkeit drei.

"Wie heisst du eigentlich? Ich bin Jules!" Er lächelte breit und seine Eckzähne kamen wieder zum Vorschein.

"Das tut nichts zur Sache. Wieso hast du das gemacht?"

"Was denn?"

Alice starrte ihn an. Der Junge starrte mit ehrlichem Gesicht zurück "Was meinst du mit was denn? Du hast mich erschossen und dann entführt."

"Ach das...," Jules kicherte, "Luce hat es mir gesagt!" Ein stolzes Grinsen zierte seine Lippen.

"Wer ist Luce?"

"Mein Boss, aber eigentlich ist er mein Papa. Meine Mama und mein anderer Papa sind eben gestorben und dann hat mich Luce bei ihm und Yukihime und Ventura wohnen lassen. Er hat ein ganz grosses Haus! Und er hat mir gezeigt, wie man mit einer Pistole schiesst und dann musste ich ganz oft Leute erschiessen und Luce lobt mich dann immer und ich kriege Schoko!" Blubberte es aus Jules wie ein Wasserfall und er liess sein naives Lächeln erstrahlen. Alice sass ein wenig perplex da.

Das war übel. Dann war dieser unschuldig aussehende Junge ein Auftragskiller und Luce vielleicht der Vermittler. Alice hatte schon Bücher darüber gelesen.

Sie dachte nach.

"Was wollt ihr mit mir machen?"

"Ich glaube Luce möchte dich auch bei ihm wohnen lassen. Weil du hast ja auch keinen Papa und keine Mama! Und dann wirst du meine kleine Schwester!"

"Klein?"

"Du bist doch fünfzehn, hat mir Luce gesagt! Ich bin sechzehn."

"Aha."

Alice liess ihren Blick über die zierliche Figur des Jungen gleiten, konnte nun jedoch die sehnigen Muskeln unter seinem roten Kaputzenpulli erahnen.

Sie würde also auch zur Killermaschine gemacht werden, wenn sie nicht floh.

Wenn sie darüber nachdachte, wäre es tatsächlich sehr praktisch, für ein Vermittler, ein unverletzliches Werkzeug zu haben.

Aber sie liesse es nicht so weit kommen

Um sie herum ratterte es und die Räder quietschten, als der Zug in eine Kurve fuhr.

Alice legte den Kopf nach hinten und überlegte.

Was würde sie in der Aussenwelt erwarten? Wenn sie darüber nachdachte, war Jules der erste Junge in ihrem Alter, den sie je gesehen hatte.
Sie schaute ihn aus den Augenwinkeln an.

Der dünne Körper mit den langen Beinen. Braune, dicke Haare und helle, dichte Wimpern, welche unglaublich blaue Augen umrahmen. Er war hübscher als jedes Mädchen, dass Alice je gesehen hatte.

Alice hatte sich junge Männer immer gross und breit vorgestellt, mit kleinen schmalen Augen und Bartflaum, kurzen Haaren und breiten Augenbrauen. Wenn sie Jules ansah, war nichts davon zu sehen. Er betrachtete seine Fingernägel und pulte etwas mit einem Strohhalm darunter hervor. Als er den Kopf hob, bemerkte er ihr Blick und lächelte breit.

"Ich habe dein Blut unter meinen Fingernägeln! Ich konnte zwar meine Hände in einem Bergbach waschen, aber dich nicht, tut mir leid."

Alice hob ihre Hand zu ihren Haaren und spürte einen Feuchten Klumpen. Als sie auf ihre Handfläche schaute, war diese Rot und klebrig.

Sie zuckte mit den Schultern und wischte sich ihre Hand auf ihrem Rock ab.

Ihre Schuluniform war sowieso hinüber. Über und über mit Blut bespritzt und dreckbefleckt. Ihre weisse Bluse war am Ärmel eingerissen, ihre Strumpfhose hatte mindestens 5 Laufmaschen und sie hatte einen Schuh verloren. Aus einem Loch schaute ihr grosser Zehen hervor, den sie nun anstarrte.

Obwohl sie mit einem Jungen, der sie nur Stunden vorher erschossen und sie gerade entführte im gleichen Waggon sass, hatte sie noch immer keinerlei Angst. Nun, da sie wusste, dass sie es sogar überlebt hatte, als jemand ihr Gehirn weggepustet hatte, noch weniger.

Sie fühlte sich gleichgültig.

Sie rumpelten über eine Weiche und Alice's Kopf knallte an die Wellblechwand, sie verzog das Gesicht. Das sie eine stärkere Regenerationkraft hatte, hiess nicht, dass sie keinen Schmerz verspührte.

Unter ihnen queitschen die Räder in ohrenbetäubender Lautstärke.

Sie bremsten.

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