TAPE 21《Happy Birthday, Shane》

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Achtung: Auroras Haare SIND NICHT GANZ KURZ :D anscheinend habe ich mich falsch ausgedrückt, denn viele Leser sind abgegangen weil sie dachten das sie ganz kurze Haare hätte :D nach dem Schnitt gehen ihr ihre Haare noch bis zur Brust also alles gut :D

Zügige Schritte erfolgten, ehe die ersten an der Türschwelle an Jack vorbeitraten und schnell das Weite suchten. Jack hingegen ließ sich nicht von der Gruppe mitführen, sondern schaute gleichermaßen hart zu Shane rüber und die Zornesfunken, die sie sich gegenseitig dabei zu warfen elektrisierten den ganzen Raum. Elvana neben mir lehnte sich leicht nach vorne und fragte leise:

»Habe ich gestern Abend zufällig etwas verpasst?«

Doch im selben Moment fing, zu meinem Glück Elvanas Hustenanfall wieder an, sodass ich mich dieser Frage nicht entgegenstellen und sie somit ein weiteres Mal belügen musste.

Oh ja Ela, verpasst hast du definitiv so einiges. Doch als ich bemerkte, dass immer mehr Leute Shanes Befehl nachgingen und Elvana und ich wieder die letzten im Schlepptau sein würden, fasste ich sie kurzerhand am Handgelenk und zog sie mir mit zur Tür.

»Komm. Wir sollten schleunigst einen Abgang machen bevor wir den ganzen Ärger dieser beiden zu spüren bekommen«, flüsterte ich ihr leise zu und beschleunigte meine Schritte.

Elvana nickte zustimmend, warf einen letzten mitleidigen Blick nach hinten zu Shane als auch zu Jack, ehe ich sie aus dem Raum gezogen hatte und mit einem letzten Blick zu sehen bekam wie Jack einige Schritte weiter nach vorne trat und nun mitten in Raum stand. Nachdem Elvana an ihrem Schreibtisch angelangt war, begab ich mich zur Bürotür, um diese zuzuziehen. Allerdings ließ ich dabei unauffällig einen kleinen Spalt offen und drehte mich wieder zu Elvana um, die sich in dem Augenblick nur mit knapper Not und mit zittrigen Beinen an ihrem Pult festhielt und ein weiteres Mal hustete. Besorgt trat ich zu ihr und strich behutsam über ihren Rücken.

»Das hört sich gar nicht gut an, vielleicht solltest du dich doch lieber Zuhause etwas ausruhen.«

Sie schüttelte verneinend den Kopf.

»Das geht nicht Mr. Caprino braucht mich. Das kriege ich schon hin. Übrigens hast du die Haare etwas kürzer?«, fragte sie leicht verwundert, als sie mich näher unter die Lupe nahm und meine brustlangen Haare zu sehen bekam.

Ich ging nicht auf ihre Bemerkung ein, sondern wiederholte ein weiteres Mal meinen zuvor genannten Satz, doch auch dieses Mal war ihre Antwort keine andere.

»Ich wasche mir kurz das Gesicht, das wird schon«, sagte sie und begab sich dann in den linken Korridor rein von dort aus sie zu den Toiletten gelangen konnte. Einen Augenblick lang lauschte ich ihren immer leiser werdenden Fußstapfen, ehe ich danach einige Schritte Richtung Shanes Büro machte.
Vorsichtshalber schaute ich mich nochmal nach ihr um, doch als ich immer näher zur Tür rückte aus der Jacks Stimme erklang, hielt ich kurz inne und verfolgte konzentriert die einzelne Satzfetzten die bis zu mir durchsickerten mit wachsamster Vorsicht.

»Du musst dort anrufen. Du hattest einen Rückfall, Shane«, hörte ich die entschlossene Stimme Jacks und gebannt machte ich einen gezielten Schritt zur Tür, um die Antwort darauf ja nicht zu überhören.

»Ich habe heute mit meinem Agenten gesprochen. Misch dich gefälligst nicht ein. Ich kriege das schon hin.«

»Ich will dir doch nur helfen!« Die Stimme gewann an Aggressivität. Ausnahmsweise mal konnte ich Jack sein Verhalten nichts entgegenbringen, denn die unbeteiligte Stimmlage von Shane ging selbst mir total auf den Geist.

Ein lautes Schnauben war kurz darauf wahrzunehmen.

»Ja, das habe ich bemerkt.«

»Shane ich...«

»Was willst du hier Jack? Nachsehen wie es mir geht? Gestern Abend habe ich zu viel getrunken. Ich kann mich nur noch schleierhaft an manche Sachen erinnern, manch andere sind ganz wegradiert. Denkst du wirklich das sie mich interessiert? Mich? Shane Caprino? Der Grund für meinen Ausbruch war nicht sie. Warum sollte es auch so sein? Mein einziges Problem bestand darin, dass ihr sowas vor mir geheim gehalten habt, dass du sowas von mir verheimlichst Also steck dir deine Sorgen sonst irgendwohin. Mir geht es gut.«

Wusste ich es doch. Es ging ihm nur um sich selbst.

»Shane es tut...«

»Ich möchte es nicht hören, Jack. Ich denke es ist das Beste, wenn du die Büroarbeit einige Tage lang Zuhause oder sonst irgendwo erledigst. Aber trete mir nicht vor die Augen und dasselbe kannst du gerne auch den anderen übermitteln. Und Zac würde ich an deiner Stelle raten lieber die Stadt zu verlassen, sonst kann ich für nichts garantieren.«

Jack seufzte tief aus.

»Nochmals ... es tut mir leid, dass es so gekommen ist.«

»Du kannst jetzt gehen«, antwortete Shane kühl und einige Sekunden später nahm ich Schritte von innen wahr, die immer weiter auf mich zukamen. Ich trat schnell zurück und lief dann eilig aber schleichend wieder zurück auf meinen Schreibtisch zu. In dem Moment als ich mich gesetzt hatte, ging die Tür auf und Jack trat mit gesenktem Blick und mit einer recht mürrischen Haltung aus dem Büro. Kein Hallo, keine dummen Anmachsprüche folgten. Er zog lediglich sein Handy aus der Innentasche seiner Jacke raus und begab sie auf den Aufzug zu, vor dem er wartete. Kurz darauf sprach er in den Hörer rein.

»Hey, ich bin's. Es ist aussichtslos, er ist immer noch wütend auf uns.«

»Nein, nein Mia es bringt nichts!«, sagte er und fuhr sich gestresst durch die Haare.

»Ich kenn ihn doch. Er wird im Moment niemanden an sich ranlassen.«

Kurz schwieg er und lauschte der Stimme am anderen Ende der Leitung.

»Ja, das mit der geplanten Geburtstagsfeier können wir vergessen. Ich reserviere euch die Tickets für den Rückflug. Das Beste wäre im Moment ihm seinen Freiraum zu lassen.«

Die Aufzugstür ging mit diesen Worten urplötzlich auf und mit einigen Schritte befand er sich in diesem, ehe sich die Tür schloss und ich unverweigerlich in Gedanken versunken dasaß. Ich hatte was ich wollte. Die Gruppe war zersplittert, doch warum fühlte ich mich nicht komplett zufrieden mit der ganzen Situation? Warum fühlte ich keine Erheiterung?

»Mir ist übel«, erklang plötzlich Elvanas Stimme wie aus dem nichts und sie ließ sich mit blassem Gesicht und die Hand auf dem Bauch haltend in ihrem Sessel nieder.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen und beäugte sie besorgt von meinem Schreibtisch aus. Dann aber hielt ich es nicht länger aus, stand auf und lief zu ihr rüber.

»Du siehst überhaupt nicht gut aus. Bitte geh nach Hause.«

Sie fuhr sich übers Gesicht, ehe sie sich an den Tisch schob und einige Blätter in die Hand nahm.

»Nein, ich muss...«

Ich legte meine Hand auf die Papiere, um sie von ihrem Vorhaben abzuhalten.

»Du musst rein gar nichts, Elvana. Du kannst dich hier doch nicht zu Tode arbeiten. Pack deine Sachen, ich ruf dir ein Taxi. Diese Unterlagen kannst du auch später weiter fortführen.

»Aber Mr.Caprino...«

»Mr. Caprino wird es überleben. Also... wird's jetzt bald.«

Ich wusste zwar, dass ich zu barsch mit ihr umging, aber anderweitig würde sie es nicht verstehen. Immer der Ansicht zu sein alles perfekt machen zu und jedem helfen zu müssen, war natürlich recht lieb gemeint, aber auf Anhieb war es nicht immer als gesund zu bezeichnen und das wusste ich aus eigener Hand sehr gut. Demzufolge musste ich hier jetzt einen Schlussstrich ziehen.

Wie sich herausstellte behielt ich recht. Auch wenn es nicht einfach war einen mürrischen Shane anzusprechen und ihm die Situation zu schildern, willigte er letzten Endes bei Elvanas kränklicher Lage ein und wünschte ihr zusätzlich gute Besserungen. Etwas Manieren besaß er anscheinend doch noch und obwohl Elvana mittlerweile seit einigen Stunden Zuhause war und ich mich erleichtert fühlte, dass sie nicht mehr dagegen protestiert hatte, konnte ich nicht anders als an den Nachteil zu denken, der dadurch zustande kam. Denn in dem ganzen Papierhaufen, der vor mir ausgebreitet lag, würden ich niemanden zum Quatschen bei mir haben, während ich das Ganze abarbeiten musste.

Frustriert gab ich einen Seufzer von mir, der sich mit dem Geräusch, der sich nun öffnenden Aufzugstür unterging.
Ich richtete meine Augen in folgende Richtung und heraustrat zu meiner großen Verwunderung Mia, die wie immer nicht perfekter hätte aussehen können.

Das lange blonde Haar, welche sie fest nach hinten gebunden hatte, hatte sie mit einem Kleid aus Baumwolle, das im Marinelook gehalten wurde kombiniert. Zusätzlich schmückten elend langen Stiefeln ihre glatten langen Beine und ließen sie somit noch schlanker wirken, als sie es schon war. Ihr Ausdruck wirke recht kalt und die dunklen Gläser ihrer Sonnenbrille, die sie trug, machten es mir schwieriger ihre mentale Lage zu beurteilen. Mit festen Schritten lief sie auf meinen Schreibtisch zu und dann an mir vorbei.

Meine Mundwinkel hoben sich spöttischen die Höhe.

So, so... sie war also beleidigt.

»Entschuldigen Sie Madame. Haben Sie einen Termin?«, fragte ich in einem provokanten Ton zu ihr gewandt nach, was sie dazu verleitete auf halbem Wege zu Shanes Büro zu stoppen und sich langsam in meine Richtungen umzudrehen.
Sie schnaubte laut auf, als sie sah, dass ich mir einen kleinen Spaß erlaubte.

»Unglaublich...«, murmelte sie, kam dann auf mich zu und blieb vor meinem Schreibtisch stehen.

»Nein. Ich werde in einer Stunde am Flughafen erwartet und wollte mich nur kurz verabschieden. Wenn das so ist dann informieren Sie Shane, dass ich ihn gerne persönlich sprechen möchte.«

Ich nickte und griff nach dem Telefon neben mir.

»Ja?«, erklang die dominante Stimme urplötzlich und da ich wusste das Mia mich aus dem Augenwinkel ausgiebig beobachtete, riss ich mich zusammen, um mir ja nicht anmerken zu lassen, dass der Farbklang seiner Stimme mich nach wie vor nicht völlig kalt ließ.

»Mr. Caprino, Miss Lades ist da und würde Sie gerne sprechen. Soll ich Sie zu Ihnen schicken.«

»Nein. Ich habe keine Zeit«, und dann legte er auf. Mein Lächeln vergrößerte sich als ich das Telefon wieder auf seinen Platz legte und meinen Blick hob, um in Mias Gesicht blicken zu können, welches angespannter denn je wirkte.

»Entschuldigen Sie, aber Mr. Caprino ist im Moment sehr beschäftigt und kann Sie leider nicht empfangen.«

Mia verzog das Gesicht, was ihre Verärgerung eindeutig aufzeigte, ehe sie sich an dem Tisch abstützte und sich zu mir runterbückte.

»Das war nicht fair, Aurora«, gab sie gepresst von sich und ich lehnte mich erheitert durch ihre Offenheit in meinem Sessel zurück.

»Ich glaube du bist einer der letzten Menschen, der mir Predigten über Fairness halten kann.«

Nach diesen Worten nahm sie sich die Sonnenbrille ab und blickte mir tief die Augen. Das Kupfer ihrer Augenfarbe war leicht gedämmt und durch unterschiedlich ausgeprägte Augenringe umworben. Ich konnte mich nicht daran hindern, dass meine Gesichtszüge kurzzeitig entglitten, als ich die Erschöpfung und die schlaflose Nacht in ihren Augen ablesen konnte. Demzufolge war ich nicht die Einzige, die keinen Schlaf abbekommen hatte.

»Ich kann nicht glaube, dass du das getan hast. Was ist nur aus dir geworde? Die Aurora, die ich kannte, würde keiner Menschenseele etwas antun.«

Ich lachte auf und bereitete die Arme aus.

»Da muss ich dich enttäuschen. Diese Aurora gibt es schon lange nicht mehr. Schau mich an, ich bin das Resultat eurer Taten. Gefällt dir eure Arbeit nicht? Wie Schade aber auch...«

Sie presste die Lippen aufeinander.

»Du hast erreicht, was du wolltest. Du hast uns aufgemischt. Bist du nun zufrieden? Shane spricht noch nicht einmal mit Jack, dem fast wichtigsten Menschen in seinem Leben.«

Als sie keine Reaktion aus mir entlocken und sie meinen Gesichtsausdruck nicht deuten konnte, fuhr sie weiter fort.

»Hör zu, ich werde heute zurückfliegen. Bekomme ich aber noch eine Tat mit die Shane als auch Jack schaden könnte, dann werde ich es Shane sagen. Dann werde ich Shane die Wahrheit erzählen«, drohte sie mir und ich hob eine Augenbraue nach oben.
Das war die Mia, die ich kannte. Trotzig, zickig und rebellisch. Na, endlich zeigte sie wieder ihr wahres Gesicht. Diese Maskerade ging mir gewaltig auf die Nerven.

Auch ich stand bei dieser Drohung von meinem Sessel auf, die Hände dabei an den Tisch gedrückt und kam ihr mit meinem Gesicht entgegen.

»Ich glaub's einfach nicht«, sagte ich belustigt und schaute sie an. Irritiert blickte sie mir ins Gesicht und ein fragender Ausdruck zeichnete sich in ihren Zügen auf, während sie zu überlegen schien, was an ihren Worten so lustig gewesen sein mochte.

»Du scherst dich um Jack, nach all den Jahren tust du es weiterhin. Du liebst ihn immer noch, nicht wahr?«

Erschrocken riss sie die Augen auf.

»Das... das stimmt nicht!« fing sie an zu stottern.

»Ist das vielleicht der Grund weswegen du Shane nicht von vorn herein gesagt hast, dass ich es bin, mhh? Weil du Angst hattest, dass ich den Jungs verrate, dass das Mädchen was sie Jahre lang als kleine Schwester angesehen haben, sich ausgerechnet in einen von ihnen verliebt hat.«

»Nein!«, beharrte sie und schlug wütend auf den Tisch.

»Damit kannst du mich nicht erpressen, Aurora. Es sind Jahre vergangen. Ich liebe ihn nicht mehr.«

Ich legte den Kopf leicht zur Seite und betrachtete sie. Sie log nicht, aber trotzdem lag eine gewisse Unsicherheit in ihren Augen, die mich stutzig machte.

»Was ist es dann? Weshalb hast du es Shane noch nicht verraten?«, fragte ich sie und bekam eine leichte Regung ihrerseits mit. Sie schluckte hart und ihre Ohren erröteten. Triumphal verengten sich meine Augen.

»Moment mal...Du hast etwas zu verbergen. Du hast ein Geheimnis«, gab ich argwöhnisch von mir und als ich das blanke Entsetzen in ihrem Blick ausfindig machte, wusste ich das ich den richtigen Punkt getroffen hatte. Jetzt ergab ihr nettes Verhalten einen Sinn.

»Du weißt ganz genau, dass ich dich ins Visier nehmen würde, sobald du Shane auch nur ein Sterbenswörtchen davon erzählen würdest. Deshalb hälst du dich zurück.«

»Aurora...«, fing sie flehentlich an, doch ich schnitt ihr das Wort ab.

»Keine Sorge. Dein Geheimnis bleibt dein Geheimnis. Ich bin nicht daran interessiert, was für Leichen du im Keller versteckt hast. Solltest du aber den Fehler begehen einen falschen Schritt zu machen, werde ich diese Schatulle öffnen und dein Geheimnis wird deinen Untergang bestimmen, das verspreche ich dir. Du hast die Wahl. Entweder... oder.«

Die darauffolgenden Tage verliefen unspektakulär und eher still. Wie ich zufällig mitbekam, hatte jeder einen Rückzug hingelegt, denn Zac, Mia als auch Jess waren zurückgereist und Shane weigerte sich immer noch jegliche Anrufe von ihnen anzunehmen, zeitgleich er Jack weiterhin die kalte Schulter zeigte, was er wiederum gänzlich schwer ertrug. Ich musste schon sagen Jack niedergeschlagen zu Gesicht zu bekommen, war merkwürdig mitanzusehen. Es schien als hätte er seine ganze Lebensenergie verloren. Selbst vorbeilaufenden Mitarbeiterinnen starrte er nicht mehr hinterher und Jack war definitiv der ich-schaue-jeder-Frau-auf-den-Hintern Typ. Er schien in Gedanken versunken zu sein, was darauf hindeuten ließ, dass die Abweisung von Shane ihn doch recht negativ beeinflusste. Shanes Situation war nicht viel anders zu beurteilen. Im Gegensatz zu Jack, der sich zurückgezogen hatte und einer Implosion ausgesetzt war, war es bei Shane genau anders herum. Er explodierte regelrecht nach außen hin, was wir die letzten Tage deutlich zu spüren bekommen hatten. Mürrisch, streng und schlecht gelaunt, kommandierte er jeden herum, war unfreundlich und kritisierte jede Kleinigkeit bis ins letzte Detail. Der Druck, der herrschte, weil wir die Produktionen und Planungen vorverlegt hatten und an denen wir wie verrückt Tage lang arbeiteten, stimmten ihn natürlich umso gereizter. Heute jedoch war die Stimmung verändert, als ich das große Gebäude betrat. Denn am heutigen Tage waren die Menschen froh darüber eher aufbrechen zu dürfen und die Arbeit abzuschließen an denen sie Tage lang schlaflos gesessen hatten.
Denn heute war der 31. Oktober. Heute war Halloween und... Shanes Geburtstag.

Gerade als ich an diesen Gedanken anknüpfte, bekam ich eine erneute Mail auf meinen Rechner zugeschickt mit den herzlichsten Glückwünschen an Shane, die ich aber unbeantwortet ließ, da mir dieser zuvor ausdrücklich befohlen hatte, ihm heute keine Mails, Telefonate oder sonstiges zustellen lassen, weil er viel arbeiten müsse. Selbst als Jack vor ein paar Stunden gekommen war und in der Hand eindeutig ein verpacktes Geburtstagsgeschenk hielt, wollte er ihn nicht empfangen. Gerade war ich dabei meine eigenen Nachrichten abzuchecken, als mein Handy vibrierte. Als ich Elvanas Namen auf dem Bildschirm sah, hob ich ab.

»Hey, na wie geht's dir?«

Ein lautes Röcheln übertönte meine Frage und geduldig ließ ich diese Prozedur über mich ergehen, bis sie sich wieder beruhigt hatte.

»Miserabel... ich kann kaum atmen«, sagte sie und ich verzog bemitleidend das Gesicht.

»Wie läuft es auf der Arbeit?«

»Heute ausnahmsweise weniger stressig. Fast alle Mitarbeiter sind aufgebrochen, um mit ihren Kindern oder Freunden den Abend zu verbringen. Die letzten verlassen das Büro denke ich spätestens in einer halben Stunde und ich kann mich mit Mr. Caprino hier noch weitere Stunden herumschlagen.«

»Das ist wirklich gemein. Ich wünschte ich könnte dir ...«

Noch ein lauter Hustenanfall erklang.

»'tschuldigung. Aurora hast du vielleicht die Chance gleich kurz rauszugehen und meine Medikamente bei der Apotheke abzuholen. Ich weiß, es ist zu viel verlangt, aber ich habe gerade keine Kraft mich...«

»Schick mir die Adresse. Ich erledige das schon.«

Ein erleichterter Seufzer verließ ihre Kehle, ehe sie weitersprach.

»Was würde ich nur ohne dich tun. Du bist meine Rettung. Danke.«

»Da gibt es nichts zu danken. In all dem Stress hier habe ich wenigstens eine Ausrede, um das Büro kurzzeitig verlassen zu können«, sagte ich und ich wusste, dass bei meinen ausgesprochenen Worten, Elvana am anderen Ende der Leitung leicht schmunzeln musste.

Nachdem auch die allerletzten Mitarbeiter das Gebäude verlassen hatten und es seelenruhig herging, nutzte ich diese Gelegenheit Shane zu fragen, ob ich kurz zur Apotheke gehen dürfe, um Elvana die nötigen Medikamente zu besorgen. Shane hatte nach meiner gestellten Frage nur kurz nach draußen geblickt. Dadurch das die winterliche Jahreszeit wieder angebrochen war, war es wie üblich deutlich früher dunkel geworden als sonst, also bestand er darauf, dass sein Chauffeur die Medikamente abholen solle. Am liebsten hätte ich vor ihm die Augen verdreht, aber da ich dringend etwas frische Luft benötigte und nicht klein beigeben wollte sagte ich, dass ich diese selbst erledigen müsse, was letztendlich trotzdem dazu führte, dass ich seinen Chauffeur am Halse hatte. Sturkopf.

»Madame?«, erklang die weiche Stimme des Fahrers, der durch den Rückspiegel zu mir nach hinten schaute. Es war anscheinend nicht das erste Mal, dass er nach mir rief.

»Verzeihung, ich war kurz abgelenkt«, sagte ich, doch da bemerkte ich auch schon das wir zum Stehen gekommen waren.
Ich streckte meinen Kopf zur Seite und versuchte durch die Dunkelheit und anhand der Lichter der verschiedener Läden etwas zu erkennen und genau in dem Augenblick als der Fahrer mir zu berichten gab, dass wir unser Ziel erreicht, genau da erkannte ich auch die Apotheke gegenüber von uns.
Ein 'O' formte sich auf meinen Lippen und ich bedeutete dem Fahrer kurz zu warten, ehe ich hinaus trat und in den kleinen hell erleuchteten Laden trat. Zwei Minuten später war ich auch schon wieder draußen. Gerade wollte der Chauffeur seine eigene Tür öffnen, um mir entgegenzukommen, doch da hob ich meine Hand. Ich war schließlich kein kleines Kind und konnte meine eigene Tür selbst aufmachen. Mit dieser Absicht streckte ich meine freie Hand raus, um nach dem Türgriff zu greifen, aber meine Hand verharrte in der Luft als etwas meine Aufmerksamkeit auf der anderen Straßenseite auf sich zog. Einige Sekunden verstrichen, ehe ich die Tür aufriss und die Tüte mit den Medikamenten auf den hinteren Sitz legte, ohne mich ebenfalls ins Innere zu begeben.

»Ich habe noch kurz was zu erledigen, nur einen Augenblick«, sagte ich und bevor der Fahrer protestieren konnte, schlug ich die Tür etwas zu eilig zu, sodass ein harter Knall zu hören war. Einige Sekunden lang wartete ich am Straßenrand auf den günstigen Moment und als sich der Verkehr dann einigermaßen gelegt hatte ging ich mit schnellen Schritten rüber und kam genau vor dem Laden zum Stehen, der meine Neugierde auf sich gezogen hatte.

Ja, ich hatte nicht halluziniert, dachte ich, als ich im Schaufenster über die süßen, kunterbunten und in verschiedenen Größen gestapelten Torten sah.

Ein kleiner Gedanke durch den Kopf... Sollte ich?

Nein! Nein, Aurora. Ich schüttelte den Kopf. Lass es.

Andererseits...
Niemand sollte seinen Geburtstag alleine feiern geschweige, denn ohne eine Kleinigkeit zu bekommen beenden. Auch wenn ich im Kriegsbein mit ihm stand, wünschte ich selbst ihm so etwas nicht. Vielleicht konnte ich ja für einpaar Stunden auf einen Waffenstillstand übergehen. So wie es die Soldaten im ersten Weltkrieg während der Weihnachtszeit ebenfalls getan hatten, sprach ich mir zunächst einmal ermutigend zu bis ich bemerkte mit was ich das überhaupt verglichen hatte. Ein grandioser Vergleich, verspottete ich mich selbst und verdrehte meine Augen. Die kalte Luft knallte an meine Haut, sodass ich mich kurzerhand entschied ohne großartig darüber nachzudenken einfach hineinzugehen. Bei meinem Eintritt kam ein amüsanter Ton zustande und aus der hinteren Ecke trat eine lächelnde alte Dame hervor, die sich vorne an eine ebenso farbenfrohe Theke begab.

Einige Sekunden lang stand ich wie versteinert da und wusste nicht was ich sagen sollte.

»Hallo meine Liebe wie kann ich Ihnen behilflich sein?«, fragte mich die alte Dame lächelnd.

»Ehh ich... ich... ich wollte jemandem eine kleine Nascherei zum Geburtstag kaufen.« Wow Aurora, super ausgedrückt...

»Oh und das noch an Halloween, wie lustig. Für Ihren Freund?«, fragte sie mich und ich schüttelte hastig den Kopf.

»Nein, nein ganz bestimmt nicht. Es ist nur für meinen Chef.«

»Verstehe«, sagte sie, doch aufgrund ihres Grinsens im Gesicht war nun ich es die sie nicht verstand.

Ich räusperte mich.

»Haben Sie vielleicht etwas, was Sie mir empfehlen könnten.«

Sie deutete auf die großen Torten vor sich in der Kühltheke.

»Die mit Himbeerfüllung kann ich ihnen empfehlen, die gefallen vielen meiner Kunden ganz gut.«

»Ich möchte nur etwas kleines, so etwas wie in der Größe eines normalen Muffins«, sagte ich und verwundert hob sie eine Augenbraue. Ich hatte ganz bestimmt nicht vor mich da hinzusetzten und mit Shane Kuchen zu essen und Kaffee zu trinken.

»Oh sicherlich, da hätte ich auch was tolles für Sie.« Und während sie meine Bestellung in eine ordentliche Verpackung packte, fragte ich mich, was um alles in der Welt ich hier gerade überhaupt tat.

Als ich wieder im Büro war, lief ich leise auf mein Schreibtisch zu, doch da hörte ich bereits Shanes Stimme, dessen Tür leicht offen stand, nach mir rufen.

»Miss Duront.«

Ich atmete einmal tief aus, richtete mein Oberteil zurecht, nachdem ich meinen Mantel weggelegt hatte und begab mir dann zu ihm ins Büro.

»Sir, ich bin wieder da«, sagte ich und bekam einen Shane zu sehen, der mit einem vorne am Kragen gelösten Hemd und ebenso mit seinen leicht zerzausten pechschwarzen Haaren vor seinen Unterlagen gebückt saß und mit seinem Stift vorsichtig auf den Pult tippte.

»Gut. Machen Sie mir einen Kaffee«, war das Einzige wozu er sich äußerte.

Bitte sagen war für ihn anscheinend ein sehr Fremdwort, dachte ich mir und lief dann in die kleine Küche, von dort aus ich seinem Befehl nachging. Anschließend holte ich das Paket mit der Nascherei heraus und legte es auf einen extra Teller.

Eigentlich hatte es dieser Mistkerl überhaupt nicht verdient. Warum machte ich das überhaupt? fragte ich mich während ich erneut sein Büro betrat. Er schaute kein einziges Mal auf, auch nicht als ich den Teller sowie die Tasse direkt vor ihm aufs Pult legte. Kurz darauf griff er instinktiv jedoch nach seiner Tasse, stoppte aber urplötzlich und runzelte die Stirn. Vorsichtshalber ging ich einige Schritte zurück.

»Was ist das?«, fragte er hart und blickte mir dann in die Augen.

Ich lächelte ihn leicht an.

»Happy Halloween und happy Birthday, Sir«, sagte ich, doch auch nach Sekunden verschwand der harte Ausdruck in seinem Gesicht nicht.

Das nenne ich einen gewaltigen Korb, Aurora.

»Warum haben Sie das getan?«

Oh, war das jetzt sein Ernst? Ein danke hätte völlig gereicht, aber anscheinend wollte er sich wieder einmal mit mir anlegen. Nein, nein heute wollte und konnte ich mich wirklich nicht noch damit herumschlagen.

»Ich wollte Ihnen nur gratulieren, Sir«, antwortete ich, einer höflichen Tonlage bemüht und fügte, um das Gespräch zu beenden hinzu:

»Nochmal alles Gute. Wenn Sie etwas brauchen rufen Sie einfach nach mir.«
Ich drehte mich um und trat den Rückweg an.

»Warten Sie!« Abrupt stoppte ich bei seinen eindeutigen Worten.

»Ich kriege das Ganze hier ganz bestimmt nicht alleine runter. Leisten Sie mir Gesellschaft.«

Mein Körper versteifte sich und ich drehte mich meine Panik zu verbergen bemüht langsam wieder zu ihn um.

»Vielen Dank Sir, aber das war nur für Sie gedacht. Ich...«

»Wollen Sie dem Geburtstagskind etwa eine Bitte abschlagen. Das wäre nicht ganz höflich, oder?«, fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen und ich wusste, dass das indirekt eigentlich heißen sollte:

Wollen sie sich ihrem Boss widersetzten und gefeuert werden?

Also blieb mir keine andere Wahl. Ich lief zu ihm und ließ mich dann vorsichtig in den Sessel ihm gegenüber nieder.

Seine Augen waren wachsam auf meine gerichtet und durch ein innerliches Bedürfnis geleitet erwiderte ich diesen Blick ebenfalls.

Das konnte was werden... Niemand war weit und breit in dem Gebäude außer Shane, ich und dieser verfluchten kleine Kuchen zwischen uns, der mir das ganze hier eingeheimst hatte.





Ich halte es nicht lang nur möchte ich euch die tollen Cover zeigen die mir die liebe @AUTHORLCJ freiwillig als Geschenk gemacht hat.

Und so würde es als Buchcover aussehen *-* Hach ich liebe dieses Teil total ♡

Auch die anderen beiden letzten Cover hat sie mir aus eigenem Wille gemacht und ich musste euch einfach fragen: findet ihr die Cover nicht genauso fantastisch wie ich ? ♥.♥

Ein großes fettes Danke schön nochmal an dich, obwohl ich es glaube ich schon sehr oft getan habe, aber dein Talent musste ich einfach hier nochmal erwähnen:D

Nun das wars eigentlich auch schon. Da aber das nächste Kapitel erst ist zwei Wochen erscheint habe ich noch zum Abschied etwas für euch ^^


Ok das ist gemein, ich weiß :D Aber in zwei Wochen werdet ihr sowieso mehr erfahren alsoooo

Bis dann ♥

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