Kapitel 65: Marges Date

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Mit Marge an meiner Seite lief ich am folgenden Sonntagnachmittag zu Hagrids Hütte herüber, nachdem sie mich auf dem Weg zu ihm am Ufer des schwarzen Sees getroffen hatte.

In den letzten Tagen hatte ich mich oft auf dem Steg niedergelassen, um über dem goldenen Ei zu grübeln, mit Blick auf das Schiff von Durmstrang.

Das sanfte Schaukeln des Dreimasters in meinem Augenwinkel beruhigte mich und bei den allmählich kälter werdenden Temperaturen wurde ich von nur wenigen anderen Schülern gestört.

Als ich nun neben der Hufflepuff herlief, das Ei unter den Arm geklemmt, war ich jedoch froh, wieder ins Warme zu kommen. Der Wind am See wurde von Tag zu Tag schärfer und lange würde ich diesen Platz wohl nicht mehr zum Rätseln beanspruchen können, es sei denn ich wollte mir ein Bett im Krankenflügel sichern.

Bei dem Gedanken daran spürte ich augenblicklich ein leichtes Ziehen an meiner Schulter. Die Wunde war weitestgehend verheilt, doch an der Stelle, an der das Gift am tiefsten eingedrungen war, würde wohl eine Narbe zurückbleiben.

Bei Hagrids Hütte angekommen klopfte Marge an der robusten Holztür an, die kurze Zeit später aufgerissen wurde.

"Marge! Und Sam!", polterte der Halbriese erfreut, "was 'ne Überraschung! Kommt rein!"

Dankbar für die Einladung schob ich mich an ihm vorbei und wurde von einem warmen Kaminfeuer empfangen, das an der gegenüberliegenden Wand munter flackerte.

Mich überraschte kaum, dass auf einem der riesigen Stühle ein schwarzes Fellknäuel lag, welches ich als Eris identifizierte.

Als Hagrid mich auf den Stuhl daneben drückte, stand der Kniesel auf, machte einen ausgiebigen Katzenbuckel und sprang auf meinen Schoß.

Lächelnd registrierte ich das zufriedene Schnurren des Katers und stellte das goldene Ei auf dem Esstisch vor mir ab, um ihn hinterm Ohr zu kraulen.

Währenddessen zog Marge sich einen weiteren Stuhl heran und langte zu meinem Schoß, um Eris ebenfalls zu streicheln.

"Tee?", fragte Hagrid hinter mir und nahm ein paar ungleiche Tassen aus einem Küchenschrank. Ohne auf eine Antwort zu warten stellte er sie vor uns ab und schenkte uns aus einer Basketballgroßen Teekanne ein.

"Danke", sagte ich und probierte einen Schluck von dem Getränk.

Ich war immer noch vom Sitzen am See von oben bis unten durchgefroren und der Tee wärmte mein Innerstes.

Auch Marge schien sich über die Aufwärmung zu freuen. Nach einem Schluck Tee tunkte sie einen von Hagrids selbstgebackenen Keksen hinein, in der Hoffnung, das steinharte Gebäck etwas aufzuweichen.

Der Wildhüter nahm nun ebenfalls auf einem der Stühle Platz.

"Wie geht es den Krötern, Hagrid?", wollte Marge gespielt interessiert wissen.

Augenblicklich lagen die Augen des Angesprochenen auf ihr. "Wachsen sehr gut, die Kröter", erzählte begeistert, "ich glaub sie mögen den Winter. Toben ordentlich 'rum. Ich wollte nächste Stunde nochmal ausprobieren, was sie am liebsten Essen."
Er wandte sich strahlend an mich. "Ich glaub, wir sind ganz nah dran!"

Ich zwang ein gleichermaßen begeistertes Lächeln auf meine Lippen, nachdem ich noch einen Schluck Tee genommen hatte.
"Äh ... toll!"

Hagrid schien zufrieden mit meiner Antwort und fuhr damit fort, von den Krötern zu schwärmen.

Marge neben mir stieg lächelnd in das Gespräch mit ein und ging auf jede Erzählung interessiert ein, während ich etwas unbeholfen zwischen den beiden hin und her sah. Bei ihnen klang es als wären diese explodierende Biester das Interessanteste auf der Welt!

Nach einer Weile wurden sie von einem Klopfen unterbrochen und Hagrid sprang auf, um zu öffnen.

Mit dem Rücken zur Tür und mit Eris auf dem Schoß fiel es mir schwer, zu sehen, wer dort stand, doch schnell erkannte ich die Stimmen der drei Besucher.

"Hallo Hagrid", begrüßte ihn Hermine, nachdem sie und ihre beiden Freunde herzlich von dem Halbriesen empfangen worden waren.

Zusammen mit Ron Weasley nahm sie auf dem freien Stuhl platz, der genügend Freiraum für zwei ließ und nach kurzem Zögern setzte Harry sich neben mich.

Marges Blick, die plötzlich wieder komplett verschlossen aussah, schien ihn einzuschüchtern.

"Hallo, Sam", er wich nervös Marges Blick aus, "ich wusste gar nicht, dass noch andere ab und zu Hagrid besuchen."

Ich nickte zu der finster dreinblickenden Hufflepuff herüber. "Eigentlich nur Marge. Ich bin nur mitgekommen, um mich ein wenig aufzuwärmen."

Harry nickte verstehend, obwohl er sich in Marges Nähe immer noch unwohl zu fühlen schien. Kein Wunder bei ihrem Todesblick.

Eris schien auch das Unbehagen der Hufflepuff zu bemerken, denn er erhob sich von meinem Schoß und war mit einem Satz bei ihr gelandet.

"Oh", rief Hermine interessiert, als sie ihn bemerkte, "ist das ein Kniesel?"

"Das ist Eris", stellte ich ihn vor, "ich habe ihn seit letztem Schuljahr, aber er ist ganz vernarrt in Marge."

Ron warf dem Kater einen verächtlichen Blick zu. Anscheinend war er nicht so der Katzenmensch...

Mit einem Zug trank ich meine Tasse leer.
"Zur Not kannst du ja mit ihm zum Ball gehen, oder hast du schon jemanden?"

Marge schnaubte. "Als ob ich mich um so einen dämlichen Ball bemühen würde! Ich gehe da nur hin, weil ich keinen Bock habe, die Ferien mit meiner Familie zu verbringen, das kann ich auch alleine!"
Demonstrativ biss sie ein Stück von ihrem Keks ab.

"Meine Familienangelegenheiten gehen euch nichts an!", knurrte sie bei den neugierigen Blicken der Gryffindors, die schnell woanders hinsahen.

Ich seufzte. Als ich Marge nur oberflächlich gekannt hatte, hatte ich ständig Angst vor ihren bösen Blicken und ihrer groben Art gehabt, doch jetzt wo ich wusste, was sich unter dieser Fassade befand, schüchterte sie mich nicht mehr ein. Ich wusste, dass sie damit alle potentiellen Freunde vertrieb, um nicht verletzt zu werden.
Marge zu knacken war so schwer, wie einen von Hagrids Keksen zu kauen.

Hermine, die Marge nicht weiter provozieren zu wollen schien, hatte ihren Blick inzwischen auf das goldene Ei vor mir gerichtet.
"Oh, seid ihr dabei, das Rätsel zu lösen?", fragte sie interessiert.

Ich zuckte mit den Schultern. "Ich mache gerade eine Pause. Aber wirklich weit gekommen bin ich noch nicht."

Der Blick der Gryffindor wanderte nun anklagend auf Harry neben mir. "Im Gegensatz zu einer gewissen anderen Person, scheinst du dich ja immerhin schon damit zu beschäftigen." Ihr Ton war überraschend schneidend.

Etwas unwohl rutschte ich auf dem Stuhl hin und her.
"Naja, ich bin vielleicht etwas sehr engagiert..."

Marge schnaubte. "Das Ding tut in den Ohren weh, ich verstehe nicht, wie du das nur einmal mehr öffnen kannst.
Wenn es nach mir ginge, würde ich es einfach im schwarzen See versenken und die Aufgabe auf mich zukommen lassen."

"Keine schlechte Idee", stimmte Ron ihr zu, "dieses Ei ist echt nicht auszuhalten, Hermine."

Angesprochene schüttelte verzweifelt den Kopf. "So geht das doch nicht, Ron! Wenn ihr schon ein Rätsel bekommt, wird die Lösung wichtig für die nächste Aufgabe sein! Ihr könnt nicht einfach in die nächste Aufgabe spazieren, ohne zu wissen, was es damit auf sich hat!"

"Ach was", erwiderte der Weasley neben ihr, "wahrscheinlich kommt da nur irgendein Firlefanz raus und das Ei soll euch nur ein bisschen ärgern!"

Marge verschränkte die Arme und stützte einen Fuß an der Tischkante ab.
"Rätsel lösen ist für Streber", sagte sie kippelnd, "ich würde einfach einen der Veranstalter oder Champions dazu ausquetschen, bis sie mit der Lösung rausrücken. Schummeln ist beim Trimagischen Turnier Tradition. Man muss es nur geschickt anstellen."

Hermine wollte empört etwas erwidern, doch Harry kam ihr zuvor: "Leute, beruhigt euch! Sam und ich haben noch ausreichend Zeit das Rätsel zu lösen! Wir kriegen das schon hin."

Ich nickte zustimmend und nahm das goldene Ei zwischen die Hände.
"Irgendwie werde ich den Zauber dahinter knacken. Zack wird mir sicher dabei helfen und wir können uns ja auch ein wenig austauschen."

Etwas unsicher sah ich zu Harry. Hermine schien immer noch skeptisch zu sein, nickte jedoch langsam.

"Naja, ihr seid beide unfreiwillig Champions und minderjährig. Ich denke, ein bisschen Teamarbeit wäre in Ordnung. Was meinst du Harry?"

Der Brillenträger grinste mich an.
"Ein bisschen Schummeln ist doch Tradition, nicht?"

Ich grinste zurück.

"Na dann", Marge schob ihren Stuhl zurück und stand auf. Sie schien immer noch unzufrieden mit der Anwesenheit der Gryffindors zu sein, "damit ihr ein bisschen mehr Platz habt, gehe ich jetzt wohl wieder", Eris sprang in ihre Arme, "kommst du mit, Sam?"

"Äh- ja, klar", antwortete ich etwas verdutzt über den plötzlichen Aufbruch und schnappte mir mein Ei.

"Wir, äh, sehen uns beim Weihnachtsball", verabschiedete ich mich von Harry und folgte Marge nach draußen.

"Hey!", rief Ron mich noch einmal zurück.

Fragend blieb ich in der Tür stehen und drehte mich zu ihm um.

Nervös sah der Weasley mich an. "Willst du nicht mit mir zum Weihnachtsball gehen?"

Seine Freunde sahen ihn erstaunt an, während ich etwas unbehaglich an einem Scharnier des goldenen Ei's herumfummelte.

"Ähm, ich gehe schon mit Duncan ... Inglebee. Sonst gerne- tut mir Leid", stotterte ich unbeholfen, bevor ich mich ungeschickt nochmal von allen verabschiedete und aus der Hütte flüchtete.

"Mich hat er nicht gefragt", stellte Marge fest.

Ich hob eine Augenbraue. "Was erwartest du bei deinem unmöglichen Benehmen? Ein Wunder dass dich noch kein Mädchen gefragt hat bei deinem pöbelhaften Verhalten!"

"Du meinst, Mädchen stehen auf Pöbler?", hakte die Fünftklässlerin nach.

"Ich meine, dass ich mich dir nicht im Ballkleid vorstellen kann", erwiderte ich augenverdrehend und stieß ihr neckisch in die Seite.

Gespielt beleidigt verschränkte Marge die Arme. "Wie kannst du es wagen? Isch bien die Eleganteste hier!"

Ihr Ton ahmte so gut Fleur Delacour oder eine der anderen eitlen Französinnen nach, dass ich unwillkürlich in Gelächter ausbrach, in das Marge mit einstieg.

Kichernd liefen wir so in Richtung des Schlosses, als hinter uns eine Stimme ertönte.
"Hey ihr Süßen!"

Sie gehörte zu einer schmal gebauten Blondine, die nonchalant ihre Arme um uns legte und uns angrinste.
Ihr roter Umhang verriet mir, das sie aus Durmstrang kam.

"Ich bin Sofia Oretsev und das", sie wies auf einen schweigsamen Jungen hinter sich, "ist mein Bruder Daniil."

Ich musterte ihn kurz. Sein Gesicht war kantig und verschlossen, aber er hatte die gleichen eisblauen Augen wie seine Schwester.

Diese quetschte sich nun komplett zwischen uns. "Mag eine von euch mit ihm zum Weihnachtsball gehen?", sie wandte sich Marge zu, "was meinst du?"

Angesprochene löste sich etwas überrumpelt aus dem Griff der Durmstrangschülerin und starrte sie nur mit großen Augen an. Dann schüttelte sie schnell den Kopf, als hätte sie sich kurz in ihren Gedanken verloren. "Äh, mit ihm, ich meine, ja, klar."

Nervös musterte sie den Durmstrang-Schüler genau. Er war etwas größer als sie und hatte immer noch kein Wort gesagt, aber vielleicht würden die beiden sich ja gegenseitig auftauen.

Die einzige Reaktion auf Marges Musterung war, dass er sich kurz nervös durch die dunkelbraunen Haare fuhr, bevor er seiner Schwester einen unwohlen Blick zuwarf.

Kurz schmunzelte ich in mich hinein, bei dem Gedanken, dass seine Schwester das hier gerade für ihn arrangiert hatte. Ich würde mich auch unwohl fühlen und so schnell wie möglich wieder verschwinden wollen.

Das schien auch Sofia zu bemerken, denn sie löste sich von uns und hakte sich bei Daniil unter, um ihn in Richtung des Durmstrang-Schiffes zu ziehen.

"Schön dass das geregelt ist", strahlte sie, "man sieht sich, Mädels."

Die beiden hatten sich schon einige Meter entfernt, als Marge sich endlich wieder zu fangen schien. "Ich heiße Marge!", rief sie den Durmstrangs hinterher, "Marge Daugherty!"

Sofia hob ihren Daumen, als Zeichen, dass sie es gehört hatte.
"Mach dich für meinen Bruder hübsch, Marge!", rief sie noch zurück, bevor sie und Daniil hinter einem Hügel verschwanden.

Für einen Moment starrten wir noch auf die Stelle, an der sie verschwunden waren.

Dann musste ich angesichts der überraschenden Situation auf einmal Kichern. "Was war das denn?"

Marge grinste ebenfalls.
"Ich würde sagen, mich hat gerade ein Mädchen gefragt."

***

Fun-Fact 50 Marge hat Hagrid früher beim Backen seiner Felsenkekse geholfen. Die Ergebnisse waren dann aber nicht nur steinhart, sondern auch ungenießbar. Seitdem lässt sie es lieber bleiben.

Sooo, guten Morgen allerseits!
Wie geht's wie steht's?
Ich mag das Kapitel von heute ganz gerne, auch wenn es nicht so spannend ist.
Was haltet ihr von Sofia und Daniil?

Viel mehr habe ich heute nicht mehr zu sagen, also verabschiede ich mich bis nächste Woche ; )
-Absolina

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