Kapitel 66: Die heißesten Feger auf der Party

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"Sieh nur, wie schön!", rief Lisa aufgeregt, während sie sich ein rosarotes Kleid vor die Brust hielt und durch den Schlafsaal wirbelte.

Die Zeit war wie im Fluge vergangen und ehe ich es mir versah, war auch schon der 25. Dezember angebrochen.

Die Ferien würden im Vergleich zu sonst ungewöhnlich viele Schüler in Hogwarts verbringen, anlässlich des Weihnachtsballes.

Genauso wie die anderen Mädchen im Schlafsaal war auch ich aufgeregt und nervös und stellte mir ständig vor, wie ich heute Abend mit Duncan tanzen würde.
Seit er mich nach diesem Date gefragt hatte, hatten wir kein Wort mehr geredet und ab und zu hatte ich mich seitdem gefragt, ob er vielleicht doch nur wegen meinem Titel mit mir hatte tanzen wollen.

Bei dem Gedanken daran, in wenigen Stunden vor aller Augen in seinen Armen zu liegen, lief mir ein Schauder über den Rücken und ich sah lieber dabei zu, wie Mandy Sue Li's Haare aufwändig hochsteckte.

Zu gerne hätte ich bei ihnen gesessen und mitgeholfen, doch besonders Mandy schien mir immer noch übelzunehmen, dass ich ihr die Wahrheit gesagt hatte, oder aus ihrer Sicht eben nicht.

Mit der Verbreitung des Gerüchtes, dass ich es wirklich geschafft hatte den Feuerkelch zu manipulieren, hatte ich das ganze natürlich noch schlimmer gemacht. Sollte Mandy mir jemals vielleicht doch geglaubt haben, so würde sie dies nun sicher nicht mehr tun.

Seufzend wandte ich mich von den Mädchen ab und starrte aus dem Panoramafenster. Ich sollte mich vielleicht auch einmal fertig machen-

"Sam?", Cho steckte ihren Kopf in unseren Schlafsaal.

Erwartungsvoll sprang ich auf und umklammerte meine Kette. "Ja!?"
War es etwas wegen den Champions? Oder wollte Duncan mich nochmal sprechen? Vielleicht würde er ja kurzfristig absagen-

"Da wartet jemand vor dem Gemeinschaftsraum auf dich", klärte die Sucherin mich auf. Sie schenkte mir ein vielsagenden Lächeln, doch sie schien nicht ganz so begeistert zu sein, "du sollst dein Kleid und alles was du an Schönhetsartikeln hast, mitbringen."

Ich runzelte verwirrt die Stirn. "Okay. Danke."

Ich langte nach einer silberfarbenen Schachtel, die heute morgen bei meinen Weihnachtsgeschenken gelegen hatte. Die Adressaten waren Jenny und Matthew gewesen.

In der Schachtel befand sich ein gefaltetes Stück Stoff aus blassblauer Seide, das ich mich bis jetzt jedoch noch nicht getraut hatte, herauszuholen.

Irgendwie absurd, dass ich mir bei dem ganzen Trubel um den Weihnachtsball keinen einzigen Gedanken gemacht hatte, was ich überhaupt tragen sollte. Ich war Jenny unendlich dankbar, dass sie mir in dieser Hinsicht unter die Arme gegriffen hatte und bei dem Gedanken daran, wenn sie es nicht getan hatte, schlich sich ein nagendes Gefühl von Unsicherheit in meinen Magen.

Mit der Schachtel unter dem Arm und meinen wenigen Schminkutensilien, zu denen auch ein halbleeres Fläschchen Seidenglatts Haargel gehörte, verließ ich meinen Platz im Schlafsaal und schob mich an Cho vorbei.

"Zur Not kannst du auch gerne nochmal zu mir kommen", raunte diese mir im Vorbeigehen zu. Wirklich gut schien sie auf die wartende Person nicht zu sprechen zu sein.

Als ich den Gemeinschaftsraum hinter mir gelassen hatte und besagte Person an einer Wand gelehnt antraf, wunderte ich mich darüber nicht.
Auf Marge war keiner gut zu sprechen.

Die Hufflepuff war in eine hitzige Diskussion mit dem Portrait von Sir Benthan verwickelt, der beleidigt sein Bild verließ, als ich die Auseinandersetzung unterbrach.

"Da bist du ja endlich", stellte die Hufflepuff trocken fest und zog mich sogleich am Ärmel den Gang hinunter.

"Hey!", protestierte ich, "was hast du vor!?"

Die Fünftklässlerin warf mir nur einen dein-Ernst-Blick zu. "Wir setzen uns auf mein Bett und machen uns hübsch wie normale Freundinnen", erklärte sie ihr Vorhaben, "oder wolltest du dich lieber von Zack schminken lassen?"

"Aber Marge!", rief ich nervös aus, "dein Bett ist im Schlafsaal der Hufflepuffs! Ich kann da nicht hin, ich bin eine Ravenclaw!"

Marge verdrehte nur die Augen, während sie mich weiterhin erbarmungslos durch Hogwarts' Gänge zog. "Kein Wunder, dass du in Ravenclaw bist, du kleine Streberin."

Nach nur wenigen Minuten blieben wir im Kellergewölbe vor einem Stapel Holzfässer stehen. "Wenn du in einen Gemeinschaftsraum reinkommst, dann in den von Hufflepuff."

Marge klopfte einen kurzen Rhythmus auf eines der Fässer, woraufhin es einen schmalen Durchgang offenbarte.

Bevor ich weiter Zögern konnte, hatte Marge mich schon durch den erdigen Tunnel in einen sonnendurchfluteten und mit gelben Wandbehängen gesäumten Raum bugsiert. Überall standen knuddelige Sessel herum und über einem mit Schnitzereien versehenen Kaminsims befand sich das Portrait einer Dame mit Trinkpokal.

Hie und da saßen kleine Grüppchen an Hufflepuffs und unterhielten sich angeregt, doch meine Anwesenheit schien keinen zu stören. Bei genauerem Hinsehen erkannte ich sogar das rotgoldene Wappen von Gryffindor an den Uniformen zweier Schüler.

Unterdessen lotste Marge mich zu einem weiteren Fass, das erneut einen Tunnel säumte.

Ich folgte ihr durch den Gang in einen gemütlich eingerichteten Schlafsaal.

Auf einem der Betten saßen eine Blondine und ein rothaariges Mädchen, welches Marge einen genervten Blick zuwarf, doch die zog mich an ihnen vorbei in eine andere Ecke des Raumes.

"Ignorier die beiden", wies sie mich an, was nicht sonderlich schwer war, denn die Hufflepuff-Schülerinnen hatten schon den Vorhang des Bettes um sich gezogen.

Marge grinste.
"Dann zeig mir mal dein Kleid!"

Etwas zögerlich stellte ich meine Sachen auf einem hölzernen Schminktisch ab und öffnete die silberne Schachtel.

Der Stoff des Kleides lag kühl in meinen Händen und faltete sich wie von selbst auseinander. Anerkennend ließ Marge ihren Blick darüber wandern.

"Sieht gut aus. Los, zieh es an!"
Sobald Marge sich umgedreht hatte, streifte ich meine Schuluniform ab und schlüpfte in das blaue Kleid.
Es passte wie angegossen und schmiegte sich federleicht an meinen Oberkörper.

Abwärts der Taille fiel es fließend bis über die Knie und verbarg in schmalen Falten meine Beine.
Der Kragen war hochgeschlossen, doch der Stoff vom Hals bis zum Dekoltee war transparent, sodass das Kleid elegant, aber nicht steif wirkte. Der Stoff ließ Schultern und Arme frei und automatisch war ich froh, dass der Ball nicht draußen stattfand.

Marge musterte kritisch die Narbe an meiner Schulter, die freigelegt war und kramte eine Packung Make-up aus meinem Schminktäschchen.

"So, dann lass uns mal sehen, was sich damit verdecken lässt", murmelte sie und trug die Masse auf meiner Haut auf.

Nachdem sie den Makel verdeckt hatte, fuhr sie damit fort, mein Gesicht zu schminken, wobei meine Schminke zum ersten Mal überhaupt richtig benutzt wurde.

Als ich mich daraufhin im Spiegel betrachtete, wirkte ich gleich drei Jahre älter. Meine Wimpern wirkten länger als sonst, meine Haut reiner und meine Lippen dunkler. Außerdem hatte Marge meine Wangenknochen mehr betont, was mich verdächtig an Tom Riddle erinnerte. Schnell drängte ich das Bild des Slytherin zurück.

"Wow", rief ich verblüfft aus, "ich wusste gar nicht, dass du so gut in sowas bist!"

Marge ließ ein schwaches Lächeln auf ihre Lippen wandern. "Mein Dad veranstaltet oft private Feiern und Bälle- da muss ich mich auch herausputzen."

"Verstehe", erwiderte ich tonlos. Gerne tat sie das wahrscheinlich nicht unbedingt.

Aber Marge lächelte mich weiterhin warm durch den Spiegel an und löste in geschickten Handbewegungen meinen Zopf.

"Dann wollen wir uns mal um die hier kümmern", grinste sie, "so gerne ich dir eine tolle Hocksteckfrisur zaubern würde", sie kämmte mit den Fingern durch meine Haare, "du musst deine Haare unbedingt mal offen zeigen!"

Nach einigen Stunden Arbeit waren wir schließlich beide fertig.

Meine Haare fielen in sanften Wellen über meinen Rücken und bildeten einen Kontrast zu dem hellblauen Kleid, das ich mit gleichfarbigen Sandaletten kombiniert hatte.

Während die Haare auf der einen Seite mein Gesicht umrahmten, hatte Marge sie mir auf der anderen Seite hinter das Ohr geklemmt und mir schlichte Silberohringe verpasst, die farblich zu meiner Kette passten.

Marge dagegen hatte mir gezeigt, wie ich ihre Haarsträhnen mit einen simplen Zauber flechten konnte und trug ihre Haare in lauter kleinen Zöpfchen, die sie nach hinten gestrichen hatte.

Ihr Kleid war bodenlang und figurbetont geschnitten. Wäre der Schlitz an der rechten Seite des Rockes nicht gewesen, hätte sie sich wahrscheinlich kaum bewegen können.

Ihre Augen hatte sie mit schwarzen Kajal umrahmt und zusammen mit der mattgoldenen Farbe ihres Kleides sah sie aus wie eine ägyptische Göttin.

"Guck nicht so!", hatte sie auf meinen zweifelnden Blick hin geblafft, "schau dir die anderen an! Im Vergleich zu denen ist das hier schlicht!"

Tatsächlich hatte sich ihre rothaarige Zimergenossin inzwischen in ein dunkellilanes Kleid gezwängt, dessen Rock aussah als würde sich darunter ein aufgespannter Regenschirm befinden und ihre Freundin trug ein eng geschnittenes Korsett.

Neben ihnen würde Marge tatsächlich nicht mehr so überzogen aussehen. Außer der Farbe war ihr Kleid sogar schlicht.

Unwillkürlich sah ich an mir hinunter. War mein Kleid vielleicht zu unauffällig dagegen?

Marge schien meine Unsicherheit zu bemerken und drehte uns nebeneinander wieder zum Spiegel hin.

"Sieh uns an, Sam", raunte sie, "wir werden die heißesten Feger auf der Party sein."

Pünktlich um Acht verließen wir die Kellergewölbe und steuerten die Große Halle an. Jeder Gang durch den wir liefen war feierlich geschmückt und die Ritterrüstungen an den Steinwänden trällerten fröhliche Weihnachtslieder vor sich hin.

In der Eingangshalle wartete Duncan zusammen mit seinem Kupel Jason bereits auf mich. Er trug einen dunkelblauen Festumhang und hatte seine blonden Haare nach hinten gegelt, sodass er ein elegantes Auftreren hatte.

Sein Blick verfinsterte sich, als er Marge neben mir sah, doch die löste sich von mir, noch bevor wir bei Duncan angekommen waren, um Daniil und dessen Schwester zu begrüßen. Ihr Tanzpartner trug den gleichen karminroten Umhang, den alle männlichen Durmstrangschüler übergezogen hatten.

"Hey", begrüßte Duncan mich lächelnd.

"Hey", erwiderte ich schüchtern und sah zu Jason herüber. Erst jetzt fiel mir auf, dass auch neben ihm ein Mädchen mit rotblondem Haar und einem karamellfarbenen Kleid stand.

Aus dem Augenwinkel bemerkte ich Draco Malfoy in schwarz und an seiner Seite Parkinson, die über und über mit rosanen Rüschen bedeckt war.

Schnell schenkte ich meine Aufmerksamkeit wieder Duncan, der mich immer noch anlächelte.

Sanft strich er mir eine verirrte Haarsträhne hinter das Ohr. "Dir stehen offene Haare."

Etwas überfordert mit seiner Geste starrte ich schnell zu Boden, bevor er meine errötenden Wangen sah.
Mir war noch nie ein Junge auf diese Art und Weise näher gekommen und diese Tatsache machte mich extrem nervös.

Das schien er zu bemerken, denn er vergrößerte wieder den Abstand zwischen uns und bot mir seinen Arm.
"Wollen wir?"

Etwas zögerlich hakte ich mich bei ihm unter und ließ mich von ihm zu McGonagall führen, die gerade die Champions zu sich gerufen hatte.

Zusammen mit den anderen Champions und ihren Partnern fanden wir uns ein und überrascht stellte ich fest, dass sich unter ihnen einige bekannte Gesichter fanden.

Harry, der mich mit einem höflichen Lächeln begrüßte, war mit Parvati, Padmas Schwester zum Ball gekommen, während neben Fleur Roger Davies stand, der seine Augen nicht von ihr abwenden konnte.
Er schien uns nicht einmal zu bemerken, doch Duncans Grinsen verriet mir, dass er davon gewusst hatte.

Und Krums Begleitung war- Hermine.
Ungläubig starrte ich die Schönheit neben ihm an, die kaum wiederzuerkennen war.
Ihre sonst buschigen Haare waren zu einem eleganten Knoten gebändigt worden und ihr Lächeln offenbarte eine Reihe an geraden, weißen Zähnen.

Mir fiel auf, dass sie genau wie ich ein blaues Kleid trug und ich fragte mich, wie wir auf der Tanzfläche wohl Seite an Seite aussehen würden.

Als letztes traf Cedric zu uns, an dessen Seite eine strahlende Cho lief.

Grinsend beugte Duncan sich zu mir herüber. "Ganz schön Ravenclaw-lastig, was?"

Ich erwiderte sein Grinsen und flüsterte zurück: "die Infiltration hat begonnen."

Kichernd begrüßten wir Cho und Cedric, die uns etwas verwundert ansahen, aber nicht weiter nachfragten.

Die Sucherin trug ein beigefarbenes, chinesisches Gewand und musterte anerkennend meinen Aufzug.
"Hat Daugherty das gemacht?", fragte sie bewundernd.

Ich nickte. "Eigentlich alles, abgesehen davon, dass ich mir das Kleid selber angezogen habe," grinste ich.

"Die sieht ja auch umwerfend aus", kommentierte Duncan und fügte schnell an mich gewandt hinzu: "Natürlich nur fast so umwerfend wie du. Aber ich wusste nicht, dass sie fähig ist, sich so herauszuputzen."

Suchend sah Cho sich um. "Wo ist sie denn?"

Cedric nickte in Richtung der Eingangshalle. "Sicher schon drinnen. Ich glaube, es geht los."

Kaum hatte er dies gesagt, wies McGonagall uns schon an, ihr paarweise in die Große Halle zu folgen, in der die anderen Gäste sich an großen runden Tischen eingefunden hatten.

Duncan und ich bildeten die Nachhut und unter allgemeinen Beifall betraten wir den Festsaal.

***

Fun-Fact 51 Marge's Lieblingsfarbe ist Gelb (Hufflepuff-Pride, hehe)

Guten Morgen allerseits!
Was machen Sachen?
Ich hab ja schon einiges vorgeschrieben, deshalb kann ich euch ja schonmal vorwarnen, dass der Weihnachtsball zwei Kapitel dauern wird. Ich hätte echt nicht gedacht, dass man über das Anziehen von Kleidern und über einen Ball so viel schreiben kann!

Aber zu was ganz anderem: mir gehen die Fun-Facts aus! Wie immer eigentlich...
Wenn ihr Ideen habt, jetzt gerade oder auch in allen anderen Geschichten-
Fragt einfach irgendwas, wie "was ist Marge's Lieblingsfarbe?"- oh, warte, die ist sogar ganz gut!

Ich freue mich jedenfalls, wenn ihr mir solche Fragen stellt, dann kann ich ein bisschen Ideen sammeln...

Bis nächste Woche,
-Absolina

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