Kapitel 81: Die Rückkehr eines Monsters

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Meine Füße trafen auf festen Grund und ich stolperte ein paar Schritte nach vorne.

Verwundert sah ich mich um. Die Hecken aus dem Labyrinth waren verschwunden und auch die Berge um Hogwarts herum waren nirgends zu sehen.

Inzwischen war es mitten in der Nacht und der Ort, an dem wir uns befanden, wurde nur noch von dem schwachen Licht des Mondes beleuchtet. Als ich realisierte, um was für einen Ort es sich handelte, wünschte ich mir sofort den Tag zurück, denn wir waren von Gräbern umrundet.
Ein Friedhof.

"Wo sind wir?", fragte Harry, während Cedric ihm hochhalf.

"Die Frage ist, warum sind wir hier?", hauchte ich und stierte in die Nachtluft. War das eine weitere Prüfung? Eine Illision? Ein schlechter Scherz, den Dumbledore sich ausgedacht hatte?

Ein kalter Windstoß wehte die Fetzen meines Umhangs um meine Beine und erschaudernd rieb ich mir die Arme.
Es war nicht nur gruselig, sondern auch verdammt kalt.

"Hat euch jemand gesagt, dass der Pokal ein Portschlüssel ist?", wollte Cedric wissen.

"Ne", sagte Harry und auch ich schüttelte den Kopf, "Soll das vielleicht zur Aufgabe gehören?" Seine Stimme hallte leise über den verlassenen Friedhof. Es war beunruhigend still.

Wir zogen unsere Zauberstäbe und sahen uns weiterhin um, mit dem Gefühl, beobachtet zu werden.

"Da kommt jemand", sagte Harry plötzlich und deutete auf eine Gestalt, die zwischen den Gräbern hindurch auf uns zulief.

In ihren Armen trug sie etwas Kleines, Plumpes, dessen Anblick ein Gefühl von Nervosität in mir auslöste.

"Da stimmt etwas nicht", flüsterte ich kaum hörbar und umklammerte meinen Zauberstab fester.

Im Näherkommen sah das Ding, welches die Gestalt trug, immer mehr wie ein Baby aus. Da stimmte etwas ganz gewaltig nicht.

Cedric und Harry tauschten einen Blick, während ich weiterhin die Siluhette vor uns anstarrte. Ich hatte das Gefühl, wenn ich nur einmal woanders hin sähe, würde sie mich anfallen.

Auf einmal brach Harry zusammen, die Hände auf die Narbe gepresst und ein eiskalter Schauer überfuhr mich, als eine unnatürlich dünne Stimme in der Dunkelheit ertönte.

"Töte den Überflüssigen."

"Avada Kedavra!", ertönte eine zweite Stimme.

Für einen kurzen Moment war Alles in gleißend grünes Licht getaucht, dann- etwas Schweres stürzte zu meiner Rechten zu Boden.

Wie in Zeitlupe drehte ich meinen Kopf in die Richtung aus der das Geräusch gekommen war. Als ich es sah, baute sich ein Schrei in mir auf, doch meine Kehle war wie zugeschnürt und mir entfuhr nur ein entsetztes Krächzen.

Da- auf dem Boden- lag Cedric, die Glieder von sich gestreckt, die grauen Augen leblos in den Himmel gerichtet. Der Todesfluch.

Geschockt sah ich wieder zu der fremden Gestalt zurück und taumelte einige Schritte nach Hinten. Diese Person hatte einen Unverzeilichen Fluch angewendet. Sie hatte jemanden umgebracht.

Jene legte ihr Bündel ab und trat aus der Dunkelheit heraus auf Harry zu.

Ich erkannte, dass es sich um einen kleinen buckligen Mann handelte, der sich die Kapuze seines Umhangs tief in das Gesicht gezogen hatte.
Zielstrebig lief er auf Harry zu, die Arme nach ihm ausgestreckt.

Ich hielt den Zauberstab hoch. "Kei- keine Bewegung", sagte ich mit zitternder Stimme.

Noch immer war sein Gesicht unter der Kapuze verborgen, doch der Mann wandte sich mir zu und ich spürte seinen Blick auf mir ruhen.

"Expelliarmus", sprach er schlicht und- plötzlich waren alle Lektionen aus Moodys Privatstundem wie fortgewischt- mein Zauberstab flog aus der schwachen Hand.

Mit einem Schwenk seines Zauberstab beschwor der Mann Seile hervor, die sich blitzschnell um meine Arme schlangen und hinter meinem Rücken an einen Baum banden.

Ich stemmte mich halbherzig gegen die Fesseln, die schon wieder meine Haut aufscheuerten, doch ich war immer noch zu geschockt, um Kraft aufzuwenden oder das Brennen an meinen Handgelenken zu spüren.

Der Fremde wandte sich nun wieder Harry zu, der immer noch Cedric anstarrte, und schleifte ihn ein Stückchen von mir fort.

Ich reckte meinen Hals, um zu erkennen was passierte und sah dabei zu, wie der Mann ihn an ein Grab fesselte, das ich jedoch nur von der Seite sehen konnte.
Auf einmal spürte ich, wie etwas über meine Füße glitt.

Erschrocken riss ich meinen Blick von der sich abspielenden Szene los und sah dabei zu, wie eine gewaltige Schlange vor mir über den Boden kroch.

Automatisch wurde mein Atem flacher und ich versuchte, keinen Laut von mir zu geben, während die kühlen Schuppen des Reptils meine Beine streften.
Sein Körper hatte den Durchmesser eines Oberschenkels und war bestimmt an die vier Meter lang.

Die Schlange verließ mich und hielt auf das Grab zu, an das Harry gebunden war.

Nicht weit von mir entfernt raschelte es. Das Bündel, welches der Mann abgelegt hatte, regte sich ungeduldig auf dem Boden und wieder wuchs ein ungutes Gefühl in mir.

Was hatte es damit auf sich? Wofür waren Harry und ich hier? Eine dunkle Vorahnung machte sich in mir breit und ich kniff die Augen zusammen, wollte nichts mehr hiervon miterleben. Was auch immer dieser Mann vorhatte, er gehörte eindeutig nach Askaban.

"Beeil dich!", sagte das Ding im Bündel vor mir und ich beobachtete nervös, wie der Fremde den schwarzen Stoff auseinanderwickelte und es daraus hervorzog.

Von meiner Position aus konnte ich es nicht erkennen, doch bei seinem Anblick stieß Harry einen dunklen Schrei aus.

Dürre, schuppige Arme schlangen sich um den Hals des Mannes, als er es zu einem brodelnden Kessel vor Harry trug und darin versenkte.
Dann hob der Fremde seinen Zauberstab und ließ seine Stimme bebend über den Friedhof ertönen.

"Knochen des Vaters, unwissentlich gegeben, du wirst deinen Sohn erneuern!"

Er beschwor einen Staubwirbel aus dem Grab hervor, auf dem Harry stand, bei dem es sich wohl um Knochenmaterial handelte und ließ es in den Kessel fallen.
Das kochende Wasser darin zischte und verfärbte sich knisternd in ein stechendes Blau.

"Fleisch- des Dieners- w- willentlich gegeben- du wirst- deinen Meister- wieder beleben."

Mit Abscheu sah ich dabei zu, wie der Mann seine rechte Hand ausstreckte und einen silbernen Dolch darauf niedersausen ließ.
Im nächsten Moment fiel seine Hand, begleitet von einem schmerzerfüllten Schrei, in den brodelnden Kessel hinab und ich musste kurz wegsehen, um mich wieder zu sammeln.

"B-Blut des Feindes- mit Gewalt genommen- du wirst- deinen Gegner wieder erstarren lassen"

Der Mann, immer noch seinen Dolch in der Hand, lief nun zu Harry herüber und machte sich an dessen Arm zu schaffen.
Die Sicht wurde mir von Harrys restlichem Körper verdeckt, doch ich konnte mir denken, was dort geschah.
Blut des Feindes...

Wenn Harry der Feind war, dann-

Auf einmal war alles Gefühl aus meinem Körper gewichen.

Nein, ausgeschlossen.

Dieser Mann- dieses Monster- war tot. Vernichtet. Es war unmöglich, dass er je wieder zurückkehrte, und doch- was würde das für mich bedeuten?

Er musste etwas mit mir vorhaben, sonst wäre ich nicht hier, oder?

Verzweifelt stemmte ich mich gegen meine Fesseln, während der Fremde Harrys Blut in den Kessel schüttete. Was, wenn er mich umbringen wollte? Wenn er mein Lebrn für die Vollendung dieses grausigen Rituales benötigte?

Der Trank im Kessel nahm eine gleißend weiße Farbe an und versprühte blendend helle Funken in die Dunkelheit.
Dichter, weißer Nebel quoll aus dem Kessel hervor und tauchte das gesamte Geschehen in ein weißes Nichts-

Dann ertönte eine kühle, gebieterische Stimme: "Meinen Umhang"

Der Nebel verklärte sich langsam und gab den Blick frei auf eine große, dürre Gestalt, die aus dem Kessel stieg.

Das schwarze Stück Stoff, das ihm sein Diener gebracht hatte, hing um seine Schultern und bildete einen starken Kontrast zu seiner knochenweißen Haut.
Sein Kopf war komplett kahl, die Nase platt mit Nüstern wie die einer Schlange und seine Augen glühten rot in der Dunkelheit.

Abermals wand ich mich.

Ich wollte nicht, dass er wieder da war, wollte nicht, dass er mich sah. Ich wollte nicht, dass wir verwandt waren.

"Streck deinen Arm aus", sagte der dunkle Lord gedehnt.

"Oh, Herr ... ich danke Euch, Herr ...", stammelte sein Diener und hielt ihm den blutigen Armstumpf hin.

Angeekelt sah ich zur Seite, als ein kaltes Lachen ertönte. Ein grausames Lachen.
"Den anderen Arm, Wurmschwanz."

Ungeachtet der Bitten seines Dieners, der anscheinend Wurmschwanz hieß, griff der dunkle Lord nach seinem linken Arm und schob seinen Ärmel hinauf.

Ich schnappte nach Luft, als ich es sah.

Ein dunkler Fleck auf seinem Unterarm, genau wie der, den ich bei Karkaroff und Snape gesehen hatte.

"Es ist wieder da", sagte er leise, "sie werden es alle bemerkt haben ... und jetzt werden wir sehen ... jetzt werden wir erfahren..."

Der dunkle Lord drückte seinen Zeigefinger auf das Mal auf Wurmschwanz' Unterarm, woraufhin dieser einen markerschütternden Schrei ausstieß.

Es waren gerade einmal wenige Sekunden vergangen, da richtete sich der dunkle Lord auf und sah sich auf dem Friedhof um.
Sein Blick fuhr einfach über mich hinweg, als wäre ich ihm egal, was ich erleichtert und gleichzeitig leicht verwirrt registrierte.

"Wie viele werden wohl den Mut haben zurückzukehren, wenn sie es spüren?", zischte der Zauberer grimmig, "und wie viele werden dumm genug sein, nicht zu kommen?"

Er lief auf der Lichtung hin und her, bis er wieder vor Harry stehen blieb.

"Harry Potter, du stehst auf den sterblichen Überresten meines Vaters", stieß er aus, "ein Muggel und ein Tor ... deiner lieben Mutter sehr ähnlich. Doch beide waren sie von Nutzen, nicht wahr? Deine Mutter starb, um dich, ihr Kind, zu schützen ... und ich tötete meinen Vater, doch sieh nur wie nützlich er sich im Tod erwiesen hat..."
Wieder ließ er sein boshaftes Lachen ertönen.

Mir lief es eisig den Rücken hinab. Spätestens jetzt wurde mir klar, dass er sich nichts aus Familienbändern machte- ich musste einzig und allein für irgendwelche seiner Zwecke hergebracht worden sein.

Ich hoffte nur, dass er nichts von unserer Verbindung enthüllen würde. Harry würde mich sicher direkt an Dumbledore verraten und noch vor dem Start ins neue Schuljahr säße ich schon in Askaban-

Sollte ich den heutigen Abend überleben.

"Siehst du das Haus dort oben auf dem Hügel, Potter?", fuhr der dunkle Lord fort.

Ich hatte das Gefühl, dass seine Worte auch an mich gerichtet waren.

"Dort lebte mein Vater. Meine Mutter, eine Hexe, die hier in diesem Dorf lebte, verliebte sich in ihn. Doch er verließ sie, als sie ihm sagte, was sie war ... Er mochte keine Zauberei, mein Vater.
Er ließ sie im Stich und kehrte zu seinen Muggeleltern zurück, noch bevor ich überhaupt geboren war, Potter, und sie starb bei meiner Geburt, so dass man mich in einem Waisenhaus der Muggel großzog ... doch ich schwor mir, ihn zu finden ... ich rächte mich an ihm, an diesem Dummkopf, der mir seinen Namen gab ... Tom Riddle.
Höre, wie ich noch einmal die Geschichte meiner Familie durchlebe ...", flüsterte er.

Die Geschichte meiner Familie. Die meiner Großeltern. Ich starrte ihn mit großen Augen an. Dieser Hass mit dem er sprach...

"Aber ich werde nicht noch rührselig werden... Doch sieh! Meine wahre Familie kehrt zurück..."

Das Rascheln unzähliger Umhänge ertönte um mich herum. Überall auf dem Friedhof, um das Grab meines Großvaters herum, apparierten Zauberer, alle in schwarzen Stoff gehüllt und mit Masken unkenntlich gemacht. Todesser. Seine Anhänger.

Einige von ihnen liefen an mir vorbei als wäre ich nicht anwesend, alle auf den wiederauferstandenen Tyrannen zu.

Nacheinander knieten Sie vor ihm nieder, küssten den Saum seines Umhanges und bildeten einen finsteren Kreis um Harry und den Dunklen Lord herum.

Reihum blickte dieser in die maskierten Gesichter seines Gefolges.

"Willkommen Todesser", sagte er, die Stimme gefährlich leise, "Vierzehn Jahre ... vierzehn Jahre seit unserer letzten Zusammenkunft ... so sind wir denn noch immer vereint unter dem dunklen Mal! Oder nicht?"

Er reckte sein Kinn nach oben und schnüffelte demonstrativ in der Luft.
"Ich rieche Schuld", sprach er, "Der Gestank von Schuld liegt in der Luft."

Ein Schaudern lief durch den Kreis aus Todessern, der auch mich durchfuhr. Sie hatten Angst. Sie alle. Vor ihm.

"Ich sehe euch hier versmmelt, gesund und unversehrt, auf der Höhe eurer Zauberkraft- welch promptes Erscheinen! Und ich frage mich ... warum ist diese Bande von Zauberern ihrem Herrn, dem sie ewige Treue geschworen hatte, nie zu Hilfe geeilt?"

Stille.

Niemand gab einen Laut von sich, außer Wurmschwanz, der immer noch schluchzend seinen Arm umklammerte.

"Und ich antworte mir selbst", flüsterte der dunkle Lord, "Sie müssen geglaubt haben, ich sei gebrochen, sie glaubten, ich sei vernichtet. Sie schlichen sich wieder unter meine Feinde und verkündeten, sie seinen unschuldig, sie hätten nichts gewusst, sie seien mit meinem Zauber unterworfen gewesen.

"Und dann fragte ich mich, weshalb nur konnten sie glauben, ich würde nicht wieder erstehen? Sie, die die Schritte kannten, die ich vor langer Zeit tat, um mich vor dem endgültigen Tod zu schützen?
Sie, die mit einigen Augen gesehen haben, wie weit meine Macht reichte in jener Zeit, da ich mächtiger war als jeder lebende Zauberer?

"Und ich sage mir, vielleicht glaubten sie, eine noch größere Macht existiere, eine, die selbst Lord Voldemord besiegen könne ... vielleicht huldigen sie nun einem anderen ... vielleicht diesem Fürsprecher der Gewöhnlichen, der Schlammblüter und Muggel, Albus Dumbledore."

Er hielt kurz inne und in dem Kreis ertönte vereinzelt leises Gemurmel.

"Es ist eine Enttäuschung für mich ... ich bekenne, dass ich enttäuscht bin..."

Auf einmal löste sich einer der Todesser aus der Reihe und stürzte vor die Füße des Dunklen Lords.

"Herr!", schrie er, "Herr, vergib mir! Vergib uns allen!"

Angewidert musterte ich den Mann. Wie er vor dem dunklen Zauberer niederkniete, sich ihm komplett unterwarf.

Doch er hatte wohl keine andere Wahl.

Das Lachen des dunklen Lords tat in meinen Ohren weh.

"Crucio!", sprach er und zum zweiten Mal an diesem Tag wurde ich Zeuge des Folterfluchs.

Der Todesser kreischte schmerzerfüllt, während der Dunkle Lord völlig gelassen blieb. Er musste dies schon unzählige Male getan haben.

"Steh auf, Avery", sagte er kalt, als er fertig war, "Steh auf. Du bittest um Vergebung? Ich vergebe nicht. Ich vergesse nicht. Vierzehn lange Jahre ... ich will vierzehn Jahre zurückgezahlt haben, bevor ich dir vergebe. Wurmschwanz hier hat bereits einen Teil seiner Schuld beglichen, nicht wahr, Wurmschwanz?"

Er wandte sich dem immer noch schluchzenden Mann zu, welcher ihn wiedererweckt hatte.

Als Belohnung für sein Opfer zauberte kurzerhand eine Hand aus Silber herbei, die sich an Wurmschwanz' verwundeten Arm fügte, woraufhin dieser sich auf den Boden warf und den Umhang des dunklen Lords küsste.

"Auf dass du nie mehr wanken mögest in deiner Treue, Wurmschwanz."

Der Dunkle Lord wandte sich wieder von seinem Diener ab und schritt auf einen anderen zu.

"Lucius, mein aalglatter Freund", wisperte er, für mich kaum hörbar, "Wie ich höre, hast du die alten Bräuche nicht aufgegeben, auch wenn du der Welt ein Achtung heischendes Gesicht zeigst. Du bist immer noch der Erste, wenn es darum geht, die Muggel ein wenig zu quälen? Doch du hast nie versucht, mich zu finden, Lucius ... deine Großtaten bei der Quidditch- Weltmeisterschaft waren vergnüglich, zugestanden ... doch hättest du deine Kräfte nicht besser darauf verwandt, deinen Herrn zu finden und ihm zu helfen?"

"Herr, ich war immer bereit", erwiederte der Angesprochene hastig.

Mein Atem stockte- diese Stimme. Ich hatte ihn nur ein- zweimal reden gehört, doch das war die Stimme von Lucius Malfoy- Dracos Vater! Er war wirklich ein Todesser!

Der Dunkle Lord schritt weiter und sprach auch seine anderen Gefolgsleute an, alle der Reihe nach.

Weitere Namen fielen.
Weitere, die ich kannte. Crabbe. Goyle. Nott.
Sie alle- ihre Eltern waren alle-

Dann fiel mir wieder ein, wer mein Vater war.

Ein Schauder überkam mich.

Jener sprach weiter. Von weiteren Gefolgsleuten, die in Askaban saßen, die verstorben waren, von einem, der derweil in Hogwarts war- ich erinnerte mich an Snape zurück, der Karkaroff sein Mal zeigte. Aber er hatte mit Dumbledore sprechen wollen, oder? Was war mit dem Schulleiter Durmstrangs?

Er erzählte, wie er aus seinem Körper gerissen worden war, wie seine Seele dank seiner Mühen und Experimente überlebt hatte und wie er Tiere befallen hatte, um daran festzuhalten. Von seinen Versuchen, den Stein der Weisen an sich zu reißen, von Wurmschwanz, der zu ihm zurückgekehrt war und von Bertha Jorkins, die ihm als Informationsquelle gedient hatte.

Er hatte einen Todesser nach Hogwarrs eingeschleust, der Harry für das Turnier eingeschrieben und für seinen Sieg gesorgt hatte, damit er heute hierhergelingen würde.

Es war alles geplant gewesen, von Beginn an.

Also war dieser Todesser dafür verantwortlich, dass unsere Namen im Feuerkelch gelandet waren. Ich fragte mich, wer es gewesen war.

Karkaroff und Snape fielen damit in den engsten Kreis der Verdächtigen, allerdings waren sie beide überrascht und entsetzt über das dunkle Mal gewesen, das wieder stärker geworden war. Konnte es sein, dass es noch einen Dritten gegeben hatte?

Als der Dunkle Lord schließlich geendet hatte, wandte er sich wieder Harry zu und trat langsam vor.

"Crucio!"

Harry wand sich schreiend in seinen Fesseln, sekundenlang, bis sein Erzfeind schließlich aufhörte und der Gryffindor erschöpft in den Seilen hing.

Eine weitere Welle des Entsetzens überkam mich und ich riss an meinen Fesseln. Ich musste hier weg!

Der Dunkle Lord erklärte, dass Harry Potter schwächer sei als er und forderte ihn zu einem Duell heraus.

Ich starrte die beiden entsetzt an. Ein Duell? In dem Zustand hatte Harry nicht den Hauch einer Chance!

Aber der Dunkle Lord wollte keinen fairen Kampf. Er wollte eine Machtdemonstration für seine Gefolgsleute, den Beginn einer neuen Herrschaft.

Wurmschwanz band Harry langsam los, welcher sich mit allen Kräften darum mühte, auf den Beinen zu bleiben, und drückte ihm grob seinen Zauberstab in die Hand.

Dann schloss er sich dem Kreis der Todesser an, die Harry umrundeten, eine unüberwindbare Mauer bildeten.

"Man hat dir das Duellieren beigebracht, Harry Potter?", trug der Wind die Stimme des Dunklen Lords zu mir herüber.
Duellieren.

Ich erinnerte mich kurz an mein zweites Schuljahr zurück, in dem Lockhardt versucht hatte, den Duellierclub neu zu gründen. Im selben Schuljahr hatte ich Tom Riddle getroffen, oder zumindest einen Überrest seines Geistes. Des Mannes, der nun einen unschuldigen Jungen umbringen wollte, um seine Macht neu zu besiegeln.

"Wir verneigen uns voreinander, Harry", forderte er und deutete eine Verbeugung an.

Doch Harry verneigte sich nicht.

Unter dem Spott der Todesser zwang der Dunkle Lord ihn schließlich durch einen Zauber, sich doch vorzubeugen und dann ging alles ganz schnell.

Der gefürchtete Magier hob seinen Zauberstab und ließ augenblicklich einen Fluch auf Harry los. Dieser schien erst im Bruchteil einer Sekunde bevor er vom Zauber getroffen wurde, zu begreifen, was gerade passierte, als er auch schon vom Cruciatus-Fluch niedergestreckt wurde.

Erneut musste ich mit ansehen, wie er sich auf dem Biden wälzte, von Schmerzen geplagt wurde.

Ich sah einen Moment weg, musste verarbeiten was vor sich ging, während er weiterhin seine Spielchen trieb.

Als Moody uns am Anfang des Schuljahres die drei unverzeilichen Flüche demonstriert hatte, hatten die meisten die Zauber nicht ernst genommen. Zumindest nicht in dem Sinne, dass sie jemals damit konfrontiert werden würden. Selbst ich hatte sie nicht als allzu bedrohlich abgetan, selbst nachdem ich mitangesehen hatte, wie Marge von ihrer eigenen Schwester gefoltert worden war.

Doch jetzt- dieses Mal war es anders. Der Folter-Fluch wurde weder von einem Lehrer, noch von einer jungen unschlüssigen Schülerin durchgeführt-

Diesmal war es der dunkle Lord, der seinen Erzfeind folterte und all seinen Hass in den Zauber legte.

Und er fand offensichtlich Gefallen daran.

Das hier war tausendmal schlimmer als alles, was ich je miterlebt hatte.

Ich sah erst wieder hin, als auf einmal Schreie ertönten- nicht die gequälten Schreie Harrys, sondern verängstigte Schreie verschiedener Personen. Die der Todesser.

Sie liefen hilflos um die Stelle herum, an der Harry sich mit ihrem Herrn duelliert hatte, doch nun schlimmerte dort eine goldene Kuppel, durch die man nicht hindurchsehen konnte. Aber wo kam sie her? Ein weiterer gruseliger Zauber des dunklen Lords?

Doch die Todesser sahen viel zu panisch aus, als dass es hätte geplant sein können. Also etwas Unvorhergesehenes. Aber Harry konnte doch unmöglich-

Es dauerte Minuten, bis sich wieder Etwas tat. Die Kuppel pulsierte und ab und zu ertönten gedämpfte Kampfgeräusche daraus hervor, während die Todesser völlig aus dem Konzept gebracht um sie herum liefen.

Als die goldene Kuppel sich auf einmal wieder auflöste, schoss Harry daraus hervor, als hätte er sich nie am Bein verletzt und rannte um sein Leben.

Er stieß zwei erstarrte Todesser zur Seite und hielt auf den Feuerkelch zu.

Die ersten Todesser fingen sich wieder und begannen, Flüche auf ihn abzufeuern, denen er durch Glück und Geschick auswich.

Ich riss an meinen Fesseln.

Der Portschlüssel- der Feuerkelch-

Wenn ich ihn nicht zu fassen kriegte, würde ich nicht mehr hier wegkommen. Harry würde mich im Stich lassen.

Nein.

Das durfte er nicht.

Der Gestank von versengter Schnur drang an meine Nase und ich spürte die Hitze an meinen Händen, als ich all meine Energie auf meine Fesseln konzentrierte.

Mit einem Ruck zog ich an ihnen, sodass ihre angekokelten Enden entzwei brachen.

Sofort stürzte ich nach vorne, hielt auf den Feuerkelch zu, der von hier aus viel näher war als von den Gräbern.

Beinahe gleichzeitig erreichte ich ihn mit Harry, welcher Cedric packte und gemeinsam mit mir nach dem Feuerkelch griff.

Der wütende Schrei des dunklen Lords erfüllte die Luft, im selben Moment, in dem der Portschlüssel aktiviert wurde.

Doch ich berührte ihn nie.

Mit einem Ruck wurde ich an meinem Kragen zurückgerissen.

Einer der Todesser hatte mich erwischt und im letzten Moment aufgehalten.

Grob zerrte er mich nach oben und führte mich zu den anderen Anhängern und dem vor Wut tobenden Dunklen Lord zurück.

Zum ersten Mal an diesem Abend lagen dessen rot glühenden Augen nun auf mir.

***

Sooooo, das heutige Kapitel ist ja sehr lang ausgefallen, daher muss ich jetzt wohl cutten...
Aber Freunde, ich glaube ich entwickle mich zu nem Voldemort-Fangirl! Ich hab Harry Potter lange nicht mehr gelesen und ich wusste gar nicht mehr, wie badass der wirklich ist! Seht ihr, was ich mit Redner meine?
Naja... was glaubt ihr, wie es weitergeht?

Ihr werdet es nächste Woche erfahren, bis dahin Ciaoi!
-Absolina

Oh, das hätte ich fast vergessen, ich hab übrigens beim MagischerMuggelAward den dritten Platz in der Kategorie Golden Era gewonnen! *wirft Konfetti in die Luft*
Schaut gerne mal dort vorbei, wenn ihr an weiteren Fanfictions oder Awards interessiert seid, es hat sehr viel Spaß gemacht, mitzumachen^^

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