227-Arthur McKingsley

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"Wir werden immer Freaks sein", raune ich leise an Harrys Ohr, in welches ich so viele schluchzende, verzweifelte, jedoch auch hoffnungsvolle Worte flüsterte. "Für immer."

Sanft streiche ich eine Strähne aus seinem Gesicht, drücke mich von der Seite an ihn.

Es ging in dieser halben Stunde, in der ich über so viele Dinge sprach, um uns, die Zukunft, darum, wie viel er für mich tut, wie wichtig es ist, dass er kämpft. Darum, dass Olivia ihn braucht, ich ihn brauche. Ich sprach darüber, wie viel Kraft er mir jeden Tag schenkt, dass ich Angst ohne ihn vor so vielen Dingen haben werde.

Alleine davor zurück in die Uni zu gehen.

Sie werden gemeine Kommentare sagen.

Doch noch sollte ich an Harrys Kraft, die Zukunft und unsere Wünsche glauben, mir keine Gedanken um Menschen wie Charlotte oder Leonard machen. Sie werden alle nicht so einfach gewinnen.

"Erinnerst du dich noch an unseren ersten Kuss?", hallt die Frage etwas an den kahlen Wänden wieder. In diesem Zimmer sieht alles so trostlos aus. "Ich sagte dir, dass jeder einen Freak braucht." Die Erinnerung an meine leicht traurigen Worte, da ich solch eine Angst vor ihm hatte, kommen, hoch, doch auch dieses bekannte Gefühl von Vertrauen.

Ich fürchtete mich nicht vor Harry, nur vor seiner Reaktion auf meine Gedanken.

"Du bist mein Freak, der Mann den ich liebe und Harry, ich brauche dich. Jeden Tag!" Die Tränen kann ich nun langsam zurückhalten, wische nur eine kleine weg, die meine Wange runter kullert. "Auch meintest du damals, dass ich dein verdammter Freak sein soll. Schatz -ja ich nenne dich so, auch wenn du den Namen kitschig findest- ich bin so gerne dein verdammter, fucking Freak, wenn du dadurch weiter lebst."

Für immer und ewig möchte ich für ihn da sein, an seiner Seite stehen, ihn halten, so wie er mich hält. In guten, wie in schlechten Zeiten.

"Aber was, wenn du dich an nichts mehr erinnerst? Wenn du gar nicht verstehst, wovon ich rede? Davor habe ich Angst, wenn du unseren Enkelkindern irgendwann nicht unsere Geschichte erzählen kannst, da es kein uns mehr in deinem Kopf gibt", rede ich, zittere dabei, weil dieser Gedanke so viel Trauer in meinen Körper leitet. "Du kannst doch nicht einfach unsere Liebe und unser Vertrauen, all die Versprechen ohne wirkliche Worte vergessen."

Damit würde Leonard nur das erhalten, was er will. Harry und ich wären nichts mehr, womit er seinen Wunsch erfüllt bekommt. Er will doch, dass der Mann mich in Ruhe lässt, bezeichnet ihn als Mörder. Leonard steht vollkommen gegen den Lockenkopf und bekommt das was er sich immer erhoffte nun, durch einen einzigen Stoß.

So darf es nicht kommen!

"Vielleicht verstehst du mich ja so besser", beginne ich, möchte Harry versuchen anders zu motivieren wieder auf zu wachen. "Im Kindergarten, gab es Roller, die aussahen, als könne niemand sie wieder reparieren. Nachdem du daran rumgebastelt hast, konnte man wieder perfekt Runden auf dem Spielplatz drehen." Bei unserem Wiedersehn sorgte genau solch ein Gefährt dafür, dass wir über einen sexuellen Sinn in unseren Worten sprachen und wenn ich mich so zurück erinnere, muss ich darüber schmunzeln. "Oder kannst du dich noch daran erinnern, wie verzweifelt und hoffnungslos ich war, als der Kindergarten brannte?"

Einer der grauenhaftesten Tage in meinem Leben erscheint vor meinem inneren Auge, lässt die Flammen wieder hoch auflodern. Wir wären fast von jemand anderem getrennt worden.

"Ich dachte, ich hätte dich in dem Feuer verloren, doch du rettetest Louis ebenfalls das Leben", erkläre ich, erhalte keine Antwort. Wie lange soll ich noch auf eine warten? "Du bist stark, besitzt einen guten Kämpfergeist und genau deswegen, da bin ich mir sicher, wirst du auch jetzt aufwachen. Wie kompliziert war es denn schon zwischen uns beiden?"

Nur Piepen der Maschine erklingt in dem leicht abgedunkelten Raum, da ich vor zehn Minuten, das Rolle etwas zu zog.

"Und wo stehen wir jetzt?"

Es gab so vieles, das wir erst einmal überwinden mussten, ehe wir nun an diesem Punkt stehen.

Wir mussten uns erst kennen und vertrauen lernen. Harry musste mir beweisen, dass er sich änderte, ihm die vergangenen Geschehnisse leidtun. Unsere Gefühle mussten offenbart werden. Es gab Tage an denen waren wir getrennt, an anderen stritten wir uns. Manchmal war alles wunderbar, perfekt und dann trat Streit ein, Angst und Trauer, da etwas geschah, womit wir nicht rechneten.

Zusammen überlebten wir den beinahe Tod von Olivia, überstanden einen harten Brand und vor allem den Verhör meiner Mutter, die den Mann sehr unter die Lupe nahm. Uns konnte kein Misstrauen trennen, keine Annahme eines Betrugs. Nichts und niemand, konnten uns wirklich trennen.

Da wird uns auch jetzt nichts trennen können!

Ich hoffe es zumindest so sehr.

Meine Hände zittern, nachdem ich so viel, mit einer wackligen Stimme sagte, dabei dicht an ihm lag, keine Regung spürte.

Wenn wir schliefen wirkte das Heben und Senken seines Brustkorbes immer beruhigend auf mich. Dadurch wusste ich, wie ebenfalls durch seinen Herzschlag, dass er sich bei mir befindet.

Jetzt fühlt es sich so an, als würde er in einer anderen Welt leben und diese Vorstellung gefällt mir nicht.

"Honor?", leise, mit einem besorgten, unzufriedenen Ausdruck auf dem müden Gesicht betritt Niall den Raum, einen Kaffeebecher in der Hand. "Draußen steht jemand, mit dem du vielleicht reden solltest", teilt er mir ernst mit, fügt hinzu: "Es geht um Harry und von großer Bedeutung."

"Was ist los?", frage ich ihn verwirrt, richte mich im Bett leicht auf. Ängstlich schiebe ich meine Augenbrauen zusammen, da Niall mir große Angst bereitet, die ich nicht verstecken kann. Worum geht es? Wer steht draußen?

"Zehn Minuten", wendet er sich an mich, nachdem er kurz hinter sich sah, wo scheinbar die Person steht, die mit mir reden möchte.

Seufzend, nicht begeistert stehe ich nun nickend auf, laufe zu ihm. Mir gefällt dieser Ausdruck auf dem Gesicht des Blonden ganz und gar nicht. Er legt seine Stirn in Falten, rümpft die Nase und schaut zerknirscht aus. Es sieht so aus, als wolle er eine Person unbedingt angreifen.

Bei ihm angekommen, stoppt er mich noch, indem er eine Hand auf meine Schulter legt. Seriös rät er mir: "Bleibe ruhig und lass dich nicht provozieren. Du bist tausendmal stärker."

Nun neugierig verlasse ich das Zimmer, in dem sich nun der Mann zu seinen besten Freund setzt, diesen traurig ansieht und entschuldigende Worte nuschelt, die ich nur schwach höre. Doch einen Satz verstehe ich ganz genau: "Wir wissen beide, dass du sie nicht alleine zurücklassen wirst und sie auch nicht vergessen kannst. Also nehme dir nicht so viel Zeit."

Mit dem Thema Zeit spielt er darauf an, dass der Lockenkopf in den Augen des Iren, manchmal zu lange im Badezimmer benötigt oder mit Absicht trödelt wenn wir irgendwo hin wollen.

Doch ich verlasse ihn nun, schließe leise die Tür hinter mir, ehe mir mein Atem vollkommen fassungslos, nachdem ich mich umgedreht habe, stockt.

"Wie-? Du?" Keinen richtigen Ton raus bringend, stammele ich vor mich hin, funkele den Mann vor mir wütend an. "Spinnst du jetzt komplett?"

Aufgebracht stürme ich auf Leonard zu, der ganz unschuldig tuend vor mir steht, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Er sieht unverletzt aus, wenn man mal von dem kleinen Kratzer an seiner Nase absieht. Niall meinte doch, dass Harr gut ausgeteilt hat. Wieso sehe ich dies denn nicht?

Ich wünsche mir, dass er Schmerzen erleidet, blaue Flecken besitzt, kaum laufen kann. Er verdient den Schmerz, den Harry erleiden muss und ich finde es ungerecht, dass nur mein Freund leidet.

Gegenüber diesem unverschämten Mann vor mir empfinde ich nichts außer Hass und Verachtung.

"Du kommst hier her, nachdem du-? Er liegt wegen dir hier und du besitzt diese Unverschämtheit vor seinem Zimmer aufzukreuzen?"

Am liebsten würde ich ihn schlagen, wie ich es einmal aus Wut bei Harry tat, jedoch nehme ich mir Nialls Worte zu Herzen.

Doch es regt mich so sehr auf, wie schweigsam er dort steht.

"Verschwinde, am besten gleich wieder und lass dich nie wieder blicken! Harry wäre wegen dir fast gestorben, er verliert vielleicht sein Gedächtnis und du stehst hier mit einem kleinen Kratzer", rege ich mich weiter auf, werde etwas lauter.

Eine Schwester die an uns vorbei läuft, sieht mich schon mahnend an, sagt jedoch noch kein Wort, sondern geht einfach weiter.

Schnaubend, immer aufgebrachter fahre ich den Mann vor mir an, der keinen Ton hervor bringt. Es kommt mir so vor, als würde er sich für das Opfer in diesem Falle halten und als unschuldig ansehen. Wenn er dies denkt, dann... dann...

Ich weiß es nicht, nur, dass ich ihn nicht mehr lange einfach so in sein Gesicht schauen kann. Er widert mich an.

"Miss Chapel, dürfte ich mich vorstellen?"

Mit einem Mal tritt der Mann hervor, der sich die ganze Zeit hinter Leonard aufhielt und unser 'Gespräch' belauschte. Einen Aktenkoffer in seiner Hand, hält er mir die andere freie hin, setzt dabei ein etwas freundliches Lächeln auf. Die Krawatte um seinen Hals leuchtet in einem weinrot, passt gut zu dem schwarzen Anzug und dazu gehörigen weißen Hemd.

"Ich heiße Arthur McKingsley und bin der Anwalt von Mr. Willoughby", stellt er sich mir nun vor, schüttelt meine Hand kräftig.

"Wieso braucht er einen Anwalt?", erkundige ich mich sofort skeptisch.

Niall erzählte mir, dass es um Harry geht und ich habe das Gefühl, ihn nun verteidigen zu müssen, da Leonard etwas geplant hat, gegen das der Lockenkopf sich in diesem Augenblick nicht wehren kann.

Und ich werde diesen unausstehlichen Mann nicht gewinnen lassen.

"Mein Mandant, Mr. Willoughby und ebenso sein Vater, möchten Mr. Styles wegen Körperverletzung und Beleidigung anzeigen!"

"Wie bitte?" Sofort werde ich laut, reiße entsetzt meine Augen auf.

Noch nie zuvor in meinem gesamten Leben kochte Wut in mir so stark auf, wie jetzt. Sie brodelt und nur unter großer Mühe schlage ich Leonard nicht so heftig, dass er mich begründet wegen Körperverletzung anzeigen könnte.

"Mr. Willoughby besitzt große Schmerzen, wurde für ein paar Tage krankgeschrieben, weswegen wir Ihren Freund eine Anzeige von uns erwarten kann", erklärt der Mann mir, wobei er versucht mich ruhig zu halten.

"Nein!", zische ich. "Nein! Sie zeigen Harry nicht an! Du-" Bedrohlich deute ich mit meinem Finger auf den blonden Kerl, der immer noch keinen Ton von sich gibt, einen auf verletzten Junge macht. "-zeigst ihn nicht an, weil du ganz genau weißt, wie dumm dies ist."

Er schüttelt den Kopf und spricht zum ersten Mal. "Honor, du weißt doch -ganz tief in deinem Inneren- dass Harry hinter Gitter gehört. Er verletzt dich und nun ebenfalls mich!"

"Tut er nicht!" Hitzig trete ich dichter, haue leicht gegen seine Brust. "Du bist derjenige, der hinter Gitter gehört. Wegen dir befindet er sich hier im Krankenhaus, Leonard! Du hast ihn geschubst-"

"Ich habe mich lediglich verteidigt", unterbricht er mich, die Hände abwehrend hebend.

"Einen Scheißdreck hast du", knurre ich. Dieser Mann macht mich so aggressiv, dass ich mein übliches Verhalten vergesse. Er zerstört so viel und dies werde ich nicht weiter zu lassen. "Ich habe ihn fast verloren. Er war tot. Leo, ich verspreche dir, sollte er sich auch nur an eine wichtige Sache nicht mehr erinnern oder unfähig sein, sein Studium fortzuführen, dann..."

"Miss Chapel", mischt sich nun der Anwalt ein, der sich zwischen mich und den Mann schiebt. "Bitte, beruhigen Sie sich. Könnten wir zu Ihrem Freund, damit er über unser Vorgehen aufgeklärt werden kann. Ich würde ihm den Brief nämlich gerne höchstpersönlich überreichen und ein paar Punkte näher erläutern."

"Sie können nicht zu ihm", antworte ich pampig. Wenn, dann wird dieser Anwalt jetzt genau erfahren, für was für eine aussichtslose Sache er da kämpfen will.

"Dürfte ich fragen wieso?"

"Weil er in einer Art Komma liegt, somit nicht ansprechbar. Die Ärzte wissen nicht, wann er wieder aufwachen wird und wie groß sein Gedächtnisverlust sein wird", teile ich dem Mann etwas weinend mit. Die Worte laut auszusprechen, jemand anderem zu erzählen ist so ein großer Kraftakt. Allein das Denken tut weh, aber diese Worte über die Lippen zu bringen, die er vor ein paar Stunden noch liebevoll küsste... "Ihr Mandant, schubste ihn, wodurch er sich den Kopf stieß und nun im Koma liegt. Wenn jemand eine Anzeige schreiben sollte, dann Harry und dies wird er tun!"

Leonard zieht eine Braue hoch, als könne er nicht glauben, dass Harry ihn anzeigen wird, als sei der Lockenkopf dazu nicht befugt.

"Und ich werde ihn dabei unterstützen, so gut ich kann. Du, Leonard Willoughby, wirst dafür büßen, was du uns schon alles angetan hast und du wirst nicht unversehrt davon kommen", drohe ich ihm, meine es vollkommen ernst. "Jetzt bitte ich Sie, das Krankenhaus zu verlassen und nicht wieder aufzutauchen. Geben Sie mir den Brief und verschwinden."

Meine Hand raushaltend nehme ich den Brief an mich, bevor ich zurück in das dunkle Zimmer gehe, die Tür hinter mir zuknallen lasse. Weinend lehne ich meinen Kopf gegen die Wand.

Wie soll dieses Chaos nur enden?

Dieser Mann ist doch vollkommen durchgedreht.

"Worum ging es?", erhebt Niall vorsichtig seine Stimme in der Stille, sieht mich fragend an. "Der Kerl ist ein Anwalt, habe ich recht?"

Deprimiert nicke ich, beiße fest auf meine Unterlippe, ehe ich antworte: "Die zeigen Harry wegen Körperverletzung und Beleidigung an."

"Damit werden die nicht durchkommen, Honor." Der Ire klingt zuversichtlich. "Alle in der Bar haben gesehen, wie es ablief." Er klingt viel zuversichtlicher, als ich es bin.

"Ich schaffe diesen Kampf nicht ohne ihn, Niall", wimmere ich, bevor ich erschöpft auf die Matratze sinke, da ich zum Bett lief, und nun meinen Kopf an die Schulter des Mannes lehne. "Mir fehlt jegliche Kraft, obwohl ich stinksauer auf Leonard bin, da er so dreist handelt."

"Er wird wieder aufwachen!"

"Nur mit welchen Erinnerungen und Folgen?", seufze ich pessimistisch.

Zurzeit bin ich kein fucking Optimist.


*Fettes Happy Birthday to our unicorn unicorn_nelly :) Hoffe, der Muffin ist angemessen für das beste Einhorn der Welt*

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