308-Klopf-Klopf-Witze

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Milch, Marmelade, Butter und Honig aus dem Kühlschrank holend, rennt das blonde Mädchen zwischen Tisch und der offen stehenden Tür hin und her. Zwei Gläser in ihren Händen auf einmal halten könnend, erzählt sie mir von Zuhause und vor allem von George, ein achtjähriger Junge, mit dem sie sich scheinbar prächtig versteht.

"Er kann ganz gute Witze erzählen", teilt sie mir mit, wobei sich ein breites Strahlen auf ihrem Gesicht befindet. "Ganz besonders Klopf-Klopf-Witze. Die mag ich am meisten."

"Wirklich?" Freudestrahlend fühle ich noch einen Löffel Kaffeepulver in den Filter, bevor ich die Maschine anschalte und dem Rauschen des Wassers lausche. "Zum Beispiel?"

Kurz überlegt Olivia, nun die Tür meines Kühlschranks schließend, damit nichts warm wird, ehe sie sich nachdenklich am Kinn kratzt, bis sie nickt und beginnt: "Klopf Klopf!"

"Wer ist da?", entgegne ich grinsend.

"Anna."

"Anna wer?"

Schon jetzt gackert das Mädchen, sodass ich befürchte, sie wird den Witz gar nicht mehr zu Ende bringen. Doch dann prustet sie, ihren kleinen Bauch haltend: "Anna Tür hat wer geklingelt!"

Auch belustigt lache ich nun, meine dann zu ihr: "Dein George kann wirklich gute Witze erzählen", worauf sie stolz und zustimmend nickt.

Den Tisch mit drei Tellern, Tassen, sowie Messern und Gabeln deckend quasselt Olivia weiter von George und dem Fest, welches diese Sommerferien im Kindergarten stattfand. Grandpa führte meine Idee von vor vier Jahren, die mächtig in die Hose ging, offensichtlich trotzdem weiterhin fort.

Schließlich hat er nun auch keine zwei verrückten Teenager mehr, die sich während ihrer gesamten Schulzeit nicht leiden konnten und nun von einem Irren gejagt werden -wovon aber nur einer Bescheid wusste- der dann den Kindergarten abfackelt.

Jetzt scheint einiges ruhiger dort abzulaufen.

Und wir haben wirklich vor, gemeinsam den Kindergarten zu übernehmen? Wenn mein Großvater sich das nicht nochmal überlegt, denke ich mir schmunzelnd, verträumt den Apfel vor mir in kleine Stücken schneidend.

"Du schneidest dir gleich in den Finger, Honor", warnt Olivia mich vor und zieht mich somit aus meinen Gedanken. "Und Finger schmecken nicht!"

"Hast du schon mal einen probiert, oder woher weißt du das?", frage ich sie, die Stücken des Apfels in die große Schüssel vom Brett schieben, in der sich schon Weintrauben und Erdbeeren befinden.

"Nein." Sie schüttelt ihren Kopf, wobei die blonden, leicht lockigen Haare hin und her wehen. "Aber George hatte sich mal in den Finger geschnitten und das sah nicht schön aus."

Darauf antworte ich nichts. Was soll man auch groß dazu sagen, dass sich ein kleiner Junge in den Finger geschnitten hat?

"Geweint hat er gar nicht", kommt es dann noch von dem Mädchen.

"Na, dann ist er ja ein ganz tapferer Junge."

Während Olivia nun damit beschäftigt ist Servietten zu falten, da sie dies unbedingt machen wollte, schneide ich noch die restlichen Orangen und presse eine Zitrone. Ihre Faltkünste lernte sie -wie solle es auch anders sein- von George, dessen Eltern ein Restaurant in der Nähe von Corby gehört.

Scheinbar fand das Mädchen einen tollen Freund, mit dem sie fiel Zeit verbringt und der ihr großartige Sachen beibringt. Immer wieder höre ich Geschichten von den Beiden, wie sie Piraten im Kindergarten gespielt haben oder gemeinsam im Streichelzoo waren, wo der Junge auf einer Ziege geritten ist, bis diese ihn abwarf. Bei den ganzen Erzählungen kichert die Blondine häufig und wird im Gesicht ganz rot.

"Guckst du mal, bitte, nach den Brötchen im Ofen? Nicht das die ganz schwarz werden", fordere ich sie auf, nachdem etwas Blumenartiges auf jeden der drei Teller steht.

Nachdem sie vom Stuhl gehüpft ist, lässt sie sich vor der Glasscheibe des Ofens nieder und schaut den Brötchen beim Backen zu, die scheinbar noch gut aussehen. Die Ellen auf den Oberschenkeln abgestützt, den Kopf in die Hände gelegt, sitzt sie im Schneidersitz auf dem Fliesenboden.

Nochmal den Obstsalat umgerührt habend, stelle ich die Schüssel auf den Tisch, stelle die fertige Kaffeemaschine aus, bevor ich ins Wohnzimmer gehe, wo Harry, kaum von der dünnen Decke bedeckt, ausgebreitet auf der Couch liegt und vor sich hindöst.

Am Türrahmen angelehnt, die Arme vor der Brust verschränkt, beobachte ich den Schlafenden schmunzelnd. Er sieht so ruhig aus, kein bisschen wegen dem morgigen Kampf nervös. Ich hingegen zitterte unruhig beim Schneiden, muss immer wieder an so viele Dinge denken.

Harry könnte etwas passieren, und nur auf einen erlösenden Anruf warten zu müssen, beruhigt mich nicht. Mein Handy werde ich den ganzen Tag bei mir tragen, immer wieder auf die Uhr blicken und hoffen, dass endlich ein Zeichen des Lockenkopfs erscheint.

Wir können das beide nicht länger mitmachen -besonders er, leidet schon viel zulange unter seinem Vater.

Und man fühlt sich so hilflos, nutzlos wenn man nicht helfen kann, zusehen muss, wie eine Person alleine versucht alles gerade zu biegen, während, die andere nur zuschauen kann. Häufig habe ich schon überlegt, wie ich helfen kann, da er da nicht alleine durch muss, doch mir fällt nichts ein.

Es fühlt sich an, als habe sein Vater meine Handgelenke mit einem un durchtrennlichen Seil bei unserem Treffen verbunden.

"Honor?", ertönt es plötzlich aus der Küche. "Die Brötchen!"

Kurz werfe ich Harry nochmal einen Blick zu, ehe ich zurück in die Küche haste, mir zwei Handschuhe anziehe und dann das Blech aus dem Ofen ziehe. Genau rechtzeitig rief Olivia nach mir, was ich ihr lobend mitteile, worüber sie stolz grinst.

"Gehst du dich schnell umziehen, damit wir dann frühstücken können?", bitte ich sie. Harry und ich werden später hoffentlich nicht so lange benötigen, obwohl wir noch genügend Zeit haben.

"Darf ich davor Hazza wecken?"

Bei dem Wort Hazza schlägt mein Herz schneller. Sie nennt ihn nicht oft so, doch wenn, dann werde ich wieder daran erinnert, wie sehr sie ihn liebt, wie viel er ihr bedeutet und wie sehr er sich immer um sie kümmerte. Ich sehe wieder das dreijährige Mädchen, das im Kindergarten vor mir weg lief, bis ich sie in einem der Gruppenräume fand, an einen Mann mit vielen, langen Locken gekuschelt, der mir grimmig antwortete, aber sich doch irgendwie anvertraute.

Olivia stellt sozusagen unseren Beginn da.

"Na, schön. Aber dann ziehst du dich schnell an. Am besten eine kurze Hose. Draußen sieht es warm aus", schlage ich ihr vor. Unser Thermometer zeigt alleine jetzt schon vierundzwanzig Grad an.

Freudig hüpfend bewegt sich das Kind aus der Küche, bis ich sie im Wohnzimmer reden höre. Irgendwann kommt ein lustiges Schreien, dann Gackern und ich höre, wie sie lacht, weil Harry sie wahrscheinlich kitzelt.

Verträumt räume ich die Kaffeekanne rüber auf den kleinen Esstisch, lausche den Geräuschen aus dem Wohnzimmer, bei denen ich schmunzeln muss. Die zwei lieben sich und der Lockenkopf tut alles, damit Olivia glücklich ist.

Plötzlich sehe ich, wegen der offen stehenden Tür, wie er sie über seinen Kopf trägt, Flugzeuggeräusche macht und in Richtung Schlafzimmer trägt. Es sah zu lustig aus, wie das Mädchen die Arme und Beine ausgestreckt hatte, während Harry sie sich hielt.

Er besitzt eben eine Menge Kraft.

Vielleicht sollte ich mir deswegen keine Sorgen wegen dem Kampf machen, aber irgendwie verspüre ich trotzdem ein unwohles Gefühl in meinem Magen. Da gibt es eine Sache, der ich einfach nicht vertrauen kann.

Sein Vater.

"Du denkst", kommt es mit einem Mal, rau hinter mir hervor. Erschrocken drehe ich mich um, blicke in die wunderschönen, grünen Augen, die mich auffällig mustern. "Wegen morgen?"

Seufzend nicken nehme ich auf einen der drei Stühle Platz, blicke hoch zu Harry, der nun schon eine Jeans und ein Shirt trägt, mit einem kleinen, aufmunternden Lächeln nach meinen Händen greift. "Das wird schon alles", versichert er mir, weiter meinend: "Glaub mir! Kaum das ich weg bin, bin ich auch schon wieder da. Versprochen!"

"Es ist einfach-", stöhne ich, meine zerzausten Haare raufen. "-dass ich mich so nutzlos fühle. Ich würde dir so gerne zur Seite stehen, darf dies aber nicht. So sollte es einfach nicht sein, Harry!"

Wieder nach seinen Händen greifend, atme ich schwer, schaue tief in seine Augen, bis er sagt: "Es werden noch so viele Morgende auf uns zu kommen und es wird einige geben, an denen ich dir nicht helfen kann, Honor. Manchmal ist das so, aber ich weiß, dass du mir hilfst, wenn du auf Olivia aufpasst."

Einverstanden nicke ich, bevor ich meine Arme fest um ihn schlinge, sanft seine Wange küsse.

"Ich liebe dich, Harry."

"Ich liebe dich, Honor", murmelt er an meine Schulter, kein bisschen schluchzend, so wie ich es tat.

Er bedeutet mir so unendlich viel, macht mich glücklich, schenkt mir Liebe, Geborgenheit und Kraft, wofür ich ihm so unendlich dankbar bin.

"Essen wir jetzt Frühstück?"

Olivia kommt in die Küche gestürmt, auf ihrem Stuhl Platz nehmend und gespannt wartend, jedoch schon mit großen Augen auf die Brötchen vor ihr starrend. Lächelnd richten wir beiden Erwachsenen uns auf, nicken. Harry setzt sich neben mir, unter dem Tisch meine Hand einmal aufmunternd drücken, bevor er sich, das erste Brötchen greift, das er aufschneidet.

"Mir wurde vorhin ein ganz lustiger Witz erzählt", beginne ich ein Gespräch nach einer Weile, um die unangenehme Stille zu unterbrechen.

"Von George", fügt das blonde Mädchen hinzu.

"Wer ist denn George?", mischt sich Harry sofort ein, skeptisch eine Braue bei dem Namen des Jungens heben. Er wird augenblicklich beschützend.

"Olivias Freund", necke ich ihn, genau wissend, wie er bei dieser Aussage reagiert.

Der Griff um das Messer in seiner Hand wird stärker, während Harry versucht ruhig zu bleiben. Verbissen fragt er: "Darf ich den Witz auch einmal hören?"

"Ja." Olivia nickt. "Klopf, Klopf."

"Wer ist da?"

"Anna!"

Harry verdreht die Augen und meint: "Frozen-Witze sind keine richtigen Witze!", weil er wahrscheinlich an Anna und Elsa denkt. Soweit habe ich nicht gedacht.

"Du musst das richtig machen!", meckert Olivia mit ihm, böse ihre kleinen Arme vor der Brust verschränkend.

"Anna wer?" Der Lockenkopf stöhnt.

"Anna Tür hat wer geklingelt", kichert sie vor sich hin und auch ich muss wieder schmunzeln.

Harry sagt nichts, guckt nur monoton, einen Bissen von seinem Brötchen nehmend, bis er locker hervorbringt: "Also meine Witze finde ich besser."

Prustend entgegne ich, mich fast an der Milch verschluckend: "Echt? Nenne mir einen, der besser ist." Herausfordernd sehe ich ihn an, hebe abwartend eine Braue.

"Frau und Mann haben beide ihren sechzigsten Geburtstag. Erscheint eine Fee und sagt: 'Ihr habt einen Wunsch frei.' Sagt der Mann: 'Okay, ich wünsche mir eine dreißig Jahre jüngere Frau.' Sagt die Fee: 'Kein Problem.' Schwupps ist der Mann neunzig Jahre alt." Der Lockenkopf schmeißt sich fast weg, während Olivia und ich ihn ein wenig fassungslos angucken.

"Nein, Harry", meine ich kopfschüttelnd. "Der war nicht annähernd so gut."

"Quatsch, der war super."

"Doof!", ruft das Mädchen. Sie greift sich nun die Marmelade und beginnt ihr Brötchen damit zu beschmieren.

Leicht schmunzelnd beuge ich mich währenddessen zu Harry rüber und flüstere in sein Ohr: "Du bist nur eifersüchtig, dass plötzlich noch ein anderer Mann eine Rolle in ihrem Leben spielt."

"Als ob ich einen Siebenjährigen als Konkurrenz ansehe", feixt er konternd.

"Acht. George ist bereits acht", korrigiere ich ihn, einen Finger hebend.

"Na, das ändert alles."

Wir müssen nun alle drei Lachen und es dauert eine Weile, bis wir uns wieder aufs Essen konzentrieren. Olivia erzählt immer mehr von ihrem Freund und auch noch ein paar weitere Witze, von denen aber keiner Harry großartig zu beeindrucken scheint. Ohne sein Gesicht zu verziehen hört er zu, trinkt seinen Kaffee oder füllt sich Obstsalat auf seinen Teller.

"Ich geh Zähneputzen."

Nachdem wir alle fertig gegessen haben, räumt Olivia ordentlich ihren Teller auf und rennt dann ins Bad, wo ich Wasser höre und ebenso Klappern.

"Sind meine Witze so schlecht?", erkundigt Harry sich nach einer Weile Stille bei mir. "Oder wolltest du mich nur ärgern?"

"Also einige sind wirklich grauenhaft, das musst du zugeben", antworte ich ehrlich, liebevoll über seine Wange streichend, bevor ich einige Dinge zum Kühlschrank bringe. "Andersherum kannst du auch wirklich lustig sein."

Ich schätze, dass er das hinnimmt, da er sich nun die leeren, schmutzigen Tassen greift und in die Spülmaschine räumt, sich danach den Lappen nimmt, um den Tisch zu säubern.

"Hättest du etwas dagegen, wenn meine Mom auch mit in den Zoo kommt? Sie schläft zurzeit bei einer Freundin und ich will sie nicht den ganzen Tag vor morgen alleine lassen."

"Sie ist gerne erwünscht. Schließlich ist sie deine Mutter", teile ich ihm mit, worauf ich in eine enge Umarmung gezogen werde. Meinen Kopf lehne ich an Harrys Brust, schlinge meine Arme liebevoll um seinen Torso und genieße die Nähe zu ihm.

Sanft streicht seine eine Hand über meinen Kopf.

"Können wir im Zoo eigentlich auf Elefanten reiten, Giraffen füttern und mit Pinguinen schwimmen?"

Olivia steht plötzlich hinter uns und bombardiert uns mit Fragen, total aufgeregt wegen dem Besuch im Zoo.

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