313-"Oder soll ich noch andere Dinge ausziehen?"

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Kaum, dass wir die Wohnung betreten haben, deute ich Harry, leise zu sein, wozu ich einen Finger auf seine Lippen lege, welche sich wie immer weich anfühlen. Am liebsten würde ich ihn sofort küssen, all meinen Frust und Sorgen loswerden, doch dies geht nicht, da Olivia sich in seinen Armen befindet.

Das schlafende Mädchen befindet sich auf den Armen des Mannes, der sie sicher an seine Brust druckt, an der sie müde döst. Ihr Mund steht leicht geöffnet, während ihre Arme sich um den Hals des Lockenkopfs klammer. Sie sieht so süß und friedlich aus, wie sie dort an ihm hängt, mich an ein kleines Äffchen erinnert.

Ich bin mir sicher, dass ihr der Tag sehr gefiel und sie ihn genoss. Im Zoo strahlte sie ununterbrochen, rannte wild hin und her, spielte mit allen und beim Essen quasselte sie ohne Punkt und Komma von all den Tieren, welche sie unbedingt eines Tages nochmal besuchen möchte.

Harry und ich sind kaum zu Wort gekommen, mussten die Gelegenheit nutzen, wenn ihr Mund voll war. Auch wenn sie meistens trotz der Überladung redete und redete.

Es war richtig lustig mit ihr, was wir dann aber auch gerne beobachteten oder amüsiert drüber lachten.

Ihre Dinonuggets aß sie ordentlich, wenn auch sehr schleppend, auf. Sie nahm sich einen, sprach währenddessen von den Pinguinen, biss kurz ab, ehe wir eine Geschichte über Giraffen hörten und dabei häufig zusehen konnte, wie das Fleisch zerkleinert wurde. Und im Auto schlief sie dann nach wenigen Minuten ein, komplett fertig von diesem Tag, ihren Kopf hängen lassend. Schon sehr belustigend.

Leise und achtsam schließe ich hinter dem Mann die Haustür, bevor ich mich an ihm vorbei drücke, die Schleifen meiner Schuhe öffne. Harry steht irgendwie nur beholfen rum, weshalb ich frage: "Ziehst du deine Schuhe auch noch aus?"

Er grinst giftig zurück, mit einem Nicken auf das schlafende Kind deuten. "Soll ich sie auf den Boden fallen lassen, oder was?", entgegnet er, dann durch ins Wohnzimmer gehen, wohin ich ihm schweigend folge.

Ganz sachte, sowie liebevoll legt er sie auf die Couch, ihren kleinen Kopf bequem auf ein Kissen ablegend, ehe er ihr die Schuhe vorsichtig auszieht. Ohne Worte beobachte ich alles aus dem Türrahmen, beobachte, wie Harry Olivia einen Kuss auf die Stirn drückt, ihr zärtlich durch das blonde Haar streicht, bevor er sich seufzend aufrichtet.

Unsere Blicke treffen sich sofort, kaum dass er sich gedreht hat, und mir erscheint es so, als würde nur der Anblick der grünen Augen mir jegliche Luft rauben. Verlegen bearbeiten meine Zähne meine Unterlippe, meine Hände spielen unwohl mit dem Saum meines Shirts und meine Wange glühen.

Wahrscheinlich könnte man Spiegelei auf denen braten.

Meine Kehle fühlt sich zugeschnürt an, trocken. Schweiß bildet sich auf meinen Handflächen, ein unregelmäßiger Schlag in meinem Herzen. Harrys Wirkung verläuft über meinen ganzen Körper, der immer unfähiger wird. Unfähig sich zu bewegen oder gar mich kleines Lebewesen am Leben zu halten.

Es kommt mir so vor, als könnte ich jede Sekunde umkippen, entweder, da meine Wackelpuddingbeine mich nicht mehr halten können oder ich ganz einfach auf Grund von Sauerstoffmangel, Hyperventilieren und Schwäche umkippe, vor Harry auf den Boden, wie zusammengefaltet lande, Po in die Luft gereckt.

Ich bin ein Wrack, nur wegen einem einzigen Blick.

"Soll ich jetzt meine Schuhe ausziehen?", erkundigt er sich ruhig, einen Schritt auf mich zukommend, wobei er die Hand mit dem Kreuztattoo in seine Hosentasche steckt. Locker und gelassen blickt er tief in meine Augen, leise sprechend, um das Kind nicht aufzuwecken.

Warum wirken meine Augen nicht so auf ihn, wie seine auf mich? Das ist doch unfair!

Einen weiteren Schritt macht er vorwärts, fährt sich mit seiner freien Hand durch die Haare, womit auf einmal eine komplette Leere in meinem Magen herrscht. Da befindet sich einfach nichts mehr, außer diesem aufbrausenden Kribbeln.

"Oder soll ich noch andere Dinge ausziehen?" Der Gesichtsausdruck des Mannes bleibt monoton, trocken, so als habe er mich nach dem Wetter gefragt.

Und ich kann nur sagen -das Wetter ist eine Katastrophe.

Es wechselt so schnell von stürmisch, mit Blitz und Donner, zu Sonnenschein mit Hitze, über Schnee mit Minusgraden. Das Wetter ist verwirrt, ein reines Durcheinander, das sich nicht entscheiden kann.

Ohne Regung, ohne einen einzigen Ton hervorzubringen, starre ich ihn fassungslos, wie zu Eis gefroren an. Was soll ich sagen, wenn mein Hirn Brei darstellt? Ich habe quasi innerhalb einer Sekunde verlernt, wie man überhaupt einen Buchstaben ausspricht.

"Äh", entflieht es mit einem mal meinen Mund, tief und irgendwie eher wie ein Quaken von einem erkälteten Frosch klingt. Beschämt blicke ich weg, spüre die Hitze noch mehr in meine Wangen schießen.

Einen menschlichen Grill stelle ich dar, könnte die Attraktion bei jeder Barbecueparty sein, da man die Steaks auf meinem Körper grillt. Oder im Winter könnte ich den Tee höchstpersönlich selbst kochen, da- Stopp!

Oh Gott, was für einen irrsinnigen Müll denke ich da bitte?

Ich brauche Schlaf, oder zumindest ein Heilmittel gegen totale Verschossenheit in den Lockenkopf, den ich schon seit vier Jahren kenne. Gibt es denn kein Gegenmittel? Oder so einen Superbrille, durch die seine Augen keine Auswirkung mehr auf meinen gesamten Körper haben, oder- Stopp, erneut totaler Blödsinn!

Nun tritt der Mann erneut einen Schritt auf mich zu, wodurch uns nur noch ein paar Meter trennen, ich meinen Kopf wieder hebe und erneut in den Bann der grünen Augen gezogen werde. Kann er sich nicht umdrehen?

Nein, ich liebe ihn, aber warum muss ich mich jetzt gerade wie ein verklemmtes Kind benehmen? Da kommt bloß Selbstscham hoch und das bereitet mir ein ekliges Gefühl im Magen. So flau, als wenn ich mich gleich übergeben muss.

Und wer übergibt sich bitte, wenn man dieses wunderschöne Gesicht von Harry betrachten darf? Wenn man weiß, dass man es berühren kann? Nicht nur das Gesicht, sondern den gesamten Körper? Wenn man all die Linien der schwarzen Tattoos nachfahren kann?

"Kannst du dich umdrehen?"

Zaghaft stelle ich diese Frage, erhalte eine verwirrte Reaktion, sehe, wie er seine Nase runzelt und die Augenbrauen fragend, überrascht zusammen zieht. Nur stockend nickt er, dreht sich auf meine Bitte ganz langsam um, sodass ich seinen Rücken und Hinterkopf sehe.

Genau in diesem Moment, als ich nicht mehr das herrliche Grün sehen kann, lockert sich mein Körper, Luft dringt zurück in meine Lunge und mein Herz schlägt wieder normal. Jedoch fühle ich mich nicht gut, habe dieses Gefühl von Kälte und Einsamkeit in mir, was mich innerlich zerfrisst.

Was mach ich jetzt?

Stark nachdenkend, beiße ich erneut auf meine Lippe, fahre mir einmal nervös durch meine Haare und zerbreche meinen Kopf, in dem mein Gehirn gerade erst wieder eine vernünftige Form annahm.

Die gesamte Zeit über schweigt Harry, scheint abzuwarten, was ich nun tun werde, während ich wirklich etwas unbeholfen hinter ihm stehe und auf seinen Rücken gucke. Seine breiten Schultern bauen sich, wie eine Mauer, vor mir auf, wirken etwas einschüchternd, jedoch gleichzeitig beschützend und stark.

Womit mir eine Idee kommt.

Langsam gehe ich auf ihn zu, meine Hände auf seinen Rücken legen, der sich sofort anspannt. Sanft, zärtlich streiche ich auf und ab, bis sich meine Finger auf seiner Schulter befinden, diese sich etwas in den Stoff seines Oberteils bohren.

Ähnlich, wie der Lufthauch des Windes, küsse ich seinen Hals, muss mich dazu etwas auf die Zehenspitzen stellen, doch schaffe es so hoch, dass ich beginne eine kleine Stelle hinter seinem Ohr zu liebkosen.

Zumindest solange, bis dass ich plötzlich hochspringe, meine Beine um seine Hüfte schlinge und meine Arme um seinen Hals, worauf er mich überrascht auffängt. Leise kichernd halte ich mich fest, grinse ihn von der Seite breit an.

Kurz wirft er noch einen prüfenden Blick dem schlafenden Kind zu, dann geht er aus dem Wohnzimmer, mich weiterhin tragend. Auf seinem Rücken beuge ich mich leicht nach vorne, um die Tür zu zuziehen, kann mir mein Lächeln dabei einfach nicht verkneifen. Zusätzlich drücke ich mich fest an ihn, genieße die Nähe zwischen unseren Körpern.

Plötzlich fühlt sich nichts mehr beklommen und handlungsunfähig an, sondern frei und wunderbar.

Vielleicht reagierte mein Körper einfach so, weil er unbedingt mehr, als nur ein paar Blicke wollte. Vielleicht benötige ich einfach nur Berührungen und Innigkeit. Berührungen und Innigkeit, Liebe und Zärtlichkeit von Harry.

"Ich liebe dich", hauche ich verträumt, einen Kuss auf seine Wange pressend.

Vorhin beschwerte er sich, dass er seine Schuhe nicht mit Olivia auf den Armen ausziehen konnte, und nun kickt er sie sich ganz leicht von den Füßen, mich weiterhin haltend. Danach bewegt er sich in Richtung Schlafzimmer, hält mich an meinen Oberschenkeln oben.

"Ich liebe dich so unendlich sehr, Harry!"

Verträumt schließe ich meine Augen, presse mich noch mehr an ihn heran. Irgendwann höre ich, wie eine Tür geöffnet wird, bemerke, dass es in dem Raum komplett dunkel ist und Harry scheinbar das Licht auch nicht anschalten möchte.

Dann lande ich rücklings auf etwas weichen, öffne aus diesem Grund meine Augen wieder.

Direkt über mir befindet sich Harry, seine Hände neben meinem Kopf abgestützt, zwischen meinen Beinen stehen, die über die Bettkante nach unten baumeln. Einfühlsam streichen seine Finger kitzelnd über meinen Bauch, nachdem er mein Shirt aus meinem Rock zog und unter den Stoff fuhr.

Es kitzelt mich, sorgt aber gleichzeitig für Wärme in mir. Da bildet sich ein großes Verlangen nach dem Lockenkopf, weshalb ich ihn an seinem Oberteil dichter zu mir ziehe, unsere Lippen sich nun zum ersten Mal miteinander verbinden.

Man kann es eine Befreiung nennen, Harry endlich wieder zu küssen, ihn nah bei sich zu haben. Lustig, wenn man bedenkt, dass wir den ganzen Tag miteinander verbrachten.

"Also?", raunt der Mann nach einer Weile heiß gegen meine Lippen, sieht mich verschmitzt an, seine Hände weiterhin neben meinem Kopf ruhend.

"Also was?"

Sein Lächeln wird noch breiter, bevor er antwortet, mir erklärt: "Was soll ich noch ausziehen?"

Immer wieder sorgt er für einen Kurzschluss bei mir, macht mich vollkommen fertig. Deshalb bringe ich nur stotternd, schweratmend hervor: "A-alles."

Wild ziehe ich an dem Bund seiner Jeans, fummele mit meinen Fingern an dem Knopf, damit dieser sich öffnet, auch wenn er noch zusätzlich einen Gürtel trägt. Er weiß genau was ich will, zieht sich sein Shirt über den Kopf, wodurch ich endlich die Tattoos sehe, über diese fasziniert streiche.

Doch Harry stoppt meine Hand, als ich die Schnalle des Gürtels nun öffnen möchte, sieht mich ernst an. "Du aber auch", meint er fordernd.

Dagegen habe ich nichts, nicke einverstanden.

In mir herrscht nur dieses große Verlangen, diese Lust auf Harry, vor allem da ich keine Ahnung habe, wie es morgen weitergehen wird.

Mein Oberteil ziehe ich mir selber über den Kopf, während Harry endlich seinen Gürtel öffnet und dann sich wieder auf mich legt. Leidenschaftlich und gleichzeitig zärtlich küsst er meine Lippen, meine Wange, meinen Hals und arbeitet sich langsam runter zu meinem Dekolletè, vor dem er aber stoppt.

"Ich weiß", beginnt er. "dass du Angst vor morgen hast, aber lass sich das hier bitte nicht, wie ein Abschied anfühlen", fleht er mich, bettelnd in meine Augen sehend.

"Mmmh."

Seine Bitte kann ich vollkommen nachvollziehen, auch wenn es mir schwer fällt. Ich mache mir einfach solch große Sorgen. Nicht um mich, sondern um ihn, da er schließlich dort alleine sein wird, er für uns kämpft und ich nur alleine Zuhause rumsitze.

Das kann man mega unfair nennen. Wobei ich mir schlecht vorkomme.

"Nur ein 'Mmmh' reicht mir nicht, Honor", entgegnet Harry, an dem Bund meines Rockes stoppend. Sein Blick wird nicht ruhiger, nur noch seriöser und unschöner, da damit die ganze gute Stimmung verschwindet.

"Ich verstehe, ja", gebe ich ihm nun als Antwort, nicke verständlich.

"Gut, kannst du dann wieder lächeln?" Sofort bringe ich ein Lachen hervor, grinse ihn breit an.

Doch dann will ich wieder nur ihn, ziehe ihn an seinen Schultern runter zu mir, nah an mich und küsse ihn wieder. Seine Hose strampele ich gleichzeitig mit meinen Füßen nach unten, muss alleine deswegen unentwegt kichern, was ihn auch belustigt.

"Wie ein Baby", lacht Harry feixend, bevor er den Rest der Hose selber auszieht, danach mit seinen Fingern unter den Bund des Rockes fährt und diesen nach unten, über meine Beine zieht.

"Du nennst mich doch immer so... Baby!", kontere ich frech, zwinkere.

"Dieser Abend wird sich noch so in die Länge ziehen, obwohl ich eigentlich schlafen müsste", stöhnt Harry, ein wenig erschöpft wirkend.

"Wir können auch aufhören", meine ich, auch wenn ich dies nicht möchte.

"Nein, nein. Bloß nicht", entgegnet er sofort, unsere Lippen wieder miteinander verbinden.


*This goodie a.k.a me got her first driving lesson tommorow. I'm so scared o_O*

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro