3.1

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Auch die anderen Archebewohner, die viel zu leicht bekleidet waren machten, dass sie wieder zurück zum Tunnelausgang kamen. Für den Winter würden die Höhlen noch weiter ihre Heimat bleiben, soviel stand schon mal fest. Außerdem lernten sie nun wieder andere Menschen kennen, die die Katastrophe überlebt hatten. Sie waren nicht mehr ganz so alleine oder eingesperrt.
Fee atmete heftig aus und ein und berührte schließlich sachte ihre eigenen Lippen. Samuel hatte sie geküsst, auch wenn er sie damit natürlich überrumpelt hatte. Das nächste Mal würde sie ihm dafür wieder eine runterhauen müssen – ja, natürlich würde sie das tun! Und doch hatte er ihr seine eigene Jacke gegeben und sie ihr sogar umgelegt, ihr auch noch fürsorglich die Kapuze aufgesetzt ...
„He, du!", rief ein fremder Soldat sie an und Fee drehte sich irritiert zu ihm um. Schmierig grinsend kam er auf sie zu.
„Bist du aber ein hübsches Mädchen, Kleine! Viel zu schade für diesen Verrätersohn, der eben mit dir geredet hat. Na, wie wäre es denn mit uns zweien, eh? Ich zeuge dir auch sicher ganz tolle Kinder, wirst schon sehen ... stramme Mädels und kräftige Söhne!", frohlockte er bereits. Und Fees gute Laune war augenblicklich dahin. „Nein danke, ich habe schon jemanden gewählt", sagte sie aufs Geratewohl zu dem Soldaten, dessen Grinsen ihm augenblicklich aus dem Gesicht rutschte, dann aber doch zögerlich und resignierend wiederkehrte. Er lachte sogar plötzlich wiehernd los, fast wie ein Pferd und klopfte sich auf die Schenkel. „Da hat der Verrätersohn also ebenfalls keine Chance bei dir? Das ist gut. Idiot, es überhaupt zu versuchen. War aber klar, ... die Hübschen sind immer schon alle weg", drehte er sich um und stampfte ärgerlich davon. Fee blieb zitternd vor Zorn stehen und sah einmal mehr hinter einem Fahrzeug her, dass sich gerade zu Arche 3 davonmachte. Warum hatte sie das jetzt gerade eigentlich gesagt? Nun würden die Kontrolleure sie sicher sofort zum Gespräch einladen, damit ihre Partnerwahl dokumentiert würde. Sie musste dann später mit dem Kerl zusammenziehen, wenn die Häuser der neuen Siedlung stehen würden. Vielleicht hatte er ja aber auch schon mehrere Frauen bei sich. Das wäre dann doch echt unangenehm für sie, oder?
Aber wenn Samuel echt der Sohn eines Verräters war, dann wollte ihn vielleicht auch gar keine Frau so gerne haben – trotz seines echt guten Aussehens und umwerfenden Lächelns. Und sein Kuss eben war ihr gerade – zugegeben – auch gar nicht so unangenehm gewesen wie einer von den anderen Typen. Ganz im Gegenteil. Außerdem musste sie sich ja nun sowieso irgendjemanden aussuchen und sie hatte doch mit dem Gedanken gespielt, den Erstbesten zu nehmen, der etwas von ihr wollte.

Also warum nicht ihn, der halbwegs nett, anteilnehmend, zurückhaltend und mitunter auch rücksichtsvoll sein konnte? Er hatte ihr seine eigene Jacke gegeben, mitten im Winter bei eisigen Minusgraden ... ohne Hintergedanken, oder? Er hatte sie nur kurz geküsst, aber nicht so schmierig angemacht.
Nicht so wie dessen idiotischer Arche-3-Kumpel, der schon fast seine Hand im Schritt gehabt hatte, um ihr vermutlich auch noch gleich zu zeigen, wie gut bestückt er war.
Ihre Gedanken überschlugen sich aufgeregt.

Ja, ... wieso eigentlich nicht?!
Sie hörte die Soldaten der fremden Archen in der Nähe des Eingangs über die Vorzüge und Nachteile der Arche 2–Frauen reden, so als wären sie alle nur noch Zuchtstuten auf einer Farm, die sie sich nur aussuchen und einkaufen mussten. Als wären sie schon längst keine richtigen Menschen mehr, sondern nur noch Sachen. Gott sei Dank lag das Wahlrecht aber auch bei ihnen und nicht nur bei den Kerlen.

Ihr Herz schlug immer höher bei dem Gedanken an den Kuss.
Nicht mal Tommy, in den sie wirklich mal sehr verliebt gewesen war, hatte so gut geküsst wie dieser Samuel ...
Wieder dachte Fee an ihn, seine Größe, seine sichtbare Stärke und ob sie es mit ihm denn so schlecht treffen würde, wenn er doch gar nicht ausfallend oder schleimig oder fordernd zu ihr gewesen war, sondern einfach nur ... ja ... normal.
Und wenn alle Stricke rissen und er entpuppte sich doch als ein Arsch ...? Sie mussten sich ja eigentlich auch nur ein oder zweimal begegnen, wenn sie ein Kind zeugen mussten und dann, wenn's unterwegs war, konnte sie auch wieder nein sagen und sich noch viel später nach der Geburt wieder einen anderen Typen suchen, wenn sie das wollte. Ach, ... diese lächerlichen Zuchtpläne. Warum der Natur nicht einfach freien Lauf lassen, fragte sie sich wieder einmal verärgert über diesen haarsträubenden Unsinn, den ESA sich da ausgedacht hatte, und drehte sich noch einmal zu den Bergen um ... oder na ja, zu dem, was früher mal die Berge gewesen waren, als sie alle in den gigantischen Tunnel hinabgefahren waren. Es war echt nur noch ein kleines bisschen hügelig, ringsherum, das ja, aber so richtig hoch reichten die Spitzen nicht mehr. Alles herunter geschliffen und geschmolzen. Alles abgetragen mit nun weißen Kuppen, aus weich wirkendem Schnee bedeckt. Es würde ihnen den Neuanfang sicherlich erleichtern, wenn sie ohne die enorme Lawinengefahr in den Bergen leben mussten, ohne Steinschläge oder Erdrutsche. Aber zugleich würde es ihnen das auch schwerer machen, die tatsächliche Höhe herauszufinden, in der sie nun lebten. Hoffentlich schwirrten da oben noch ein paar Satelliten herum, die dem Sonnensturm entgangen waren ...
„Fee! Es wird bald dunkel! Komm schon! Wir sollten zurückgehen!", rief da plötzlich ein Soldat aus Arche 2 herüber, der nicht weit entfernt am Tunnelausgang stand.
Sie gehorchte, sofort wieder in der Wirklichkeit ankommend und drehte sich um, doch wieder kam sie nicht weit. Weitere Arche-3-Typen, die gerade aus Arche 2 herauskamen, stellten sich feixend vor ihr auf. „Na, Kleine? Der geile Erik sagt, du hast schon einen Beschützer und Zuchtpartner? Aber deine Typen aus 2 sagten uns gerade, den hast du noch nicht. Was also soll dein Geflunker? Wolltest du nur Erik loswerden?", stellte sich der Kräftigste von den Vieren vor ihr auf und sah sie von oben bis unten überaufmerksam, ja beinahe lüstern an.
„Nein.", gelang es ihr trotzdem ruhig zu sagen. „Das war kein Fake. Ich habe tatsächlich schon gewählt, doch das weiß hier nur noch niemand. Es war mein Recht zu warten, bis wir ausgebuddelt sind, und genau das habe ich auch gemacht. Und nun geht mir aus dem Weg", befahl sie dem Typen hoffentlich eisig.


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