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Und wir spielten unser Schauspiel weiter mit dem Gedanken, dass alles gut lief. Zumindest bis zu dem Tag, als Jimin zur Gesangsprobe erschien und ein Veilchen sein linkes Auge zierte.

▪︎

"Jimin?", rief ich ihm entsetzt zu, als er den Raum durchquerte und auf mich zuschritt.
Er setzte sich im Schneidersitz neben mich auf den Boden und sah mich ausdruckslos an.
"Hat er ...?", fing ich an, woraufhin ich von Jimin ein schnelles "Jep." erhielt.

Jungkook hatte ihn tatsächlich geschlagen. Er hatte ihn nicht nur verbal angegriffen, sondern war hangreiflich geworden. Mich überkam mit einem Mal ein furchtbar schlechtes Gewissen und ich wünschte, ich hätte Jin niemals davon erzählt und Jimin nicht mitreingezogen. Ich hätte die ganze Sache einfach für mich behalten und warten sollen, bis es vergeht; bis sich das alles einfach erledigt; bis es sich in Luft auflöst, als wäre es niemals da gewesen.

"Es tut mir so leid, wir hätten das niemals machen sollen.", beteuerte ich mit gesenktem Kopf.
Jimin blickte mir verwirrt entgegen.
"Was redest du denn da? Das ist doch genau das, was wir erreichen wollten!", sagte er und setzte ein Lächeln auf.
"Wie bitte? Jimin, ich wollte ihn dazu bringen, sich dir gegenüber auffallend ablehnend zu verhalten. Ich wollte aber nicht, dass er dich verletzt.", entgegnete ich verständnislos.

"Tae, eine auffälligere Reaktion, als das gibt es nicht. Ich hätte zwar nicht damit gerechnet, dass er so krass reagiert, aber das ist doch gut für uns!", versuchte Jimin mich zu beruhigen. Trotz meines schlechten Gewissens musste ich mir eingestehen, dass Jimin Recht hatte. Ein verbaler Angriff ließ sich leugnen, ein blaues Auge jedoch nicht.
"Hmm.", stimmte ich ihm halbherzig zu. "Hast du Schmerzen?"
"Es geht so.", antwortete Jimin mehr oder weniger ehrlich. "Wie ist das überhaupt passiert?", wollte ich wissen.

"Naja, wir proben, weil wir beiden die Hauptfiguren sind, ein paar Mal in der Woche zusammen und gestern war er besonders gereizt. Mir fiel das schon die Tage zuvor auf, aber gestern war es extremer als sonst. Er hat mich, ungelogen, angesehen wie ein nerviges Insekt, das er gerne zerquetschen würde. Nach der Probe, als Jin schon weg war, hat er mit den üblichen Beleidigungen angefangen. Dabei blieb es aber nicht.", erzählte er mir.

"Was hat er gesagt?", fragte ich nach. Jimin erklärte mir, dass es sich bei den Beleidungen mal wieder hauptsächlich um seine Sexualität handelte.
"Er hat mir auf äußerst freundliche Weise ans Herz gelegt, dass ich das lieber nicht so offen ausleben sollte.", scherzte er.
Jimin schien aber auch nichts den Spaß zu verderben.

Ich schüttelte nur den Kopf. Dieser Typ war so grenzenlos unverschämt, er hatte diesmal wirklich eine Grenze überschritten. Er war damit jedoch direkt in unsere Falle getappt.

"Und was wirst du jetzt tun?", fragte mich Jimin.
"Naja, darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Ich hätte nicht erwartet, dass das wirklich funktioniert.", gab ich zu.
"Sag das lieber nicht Jin.", lachte Jimin.

Was war der nächste Schritt? Ich musste das Schauspiel weiterführen. Was würde ich tun, wenn Jungkook meinen Freund verletzt hätte?
"Was würde Jin als Nächstes tun?", fragte ich Jimin, als sei das die einzig richtige Anwort.

"Drama! Jin würde ihm eine Szene machen und auf aggressivste Weise seinen Freund verteidigen!", erwiderte er ohne zu zögern.
"Ich soll ihn auch schlagen?", brachte ich geschockt heraus.
"Nein, du Idiot! Du sollst nur ein bisschen Stress mit ihm anfangen. Vielleicht bekommst du ja ein Geständnis aus ihm heraus.", erklärte er.

Jungkook sollte mir die Gründe für sein Verhalten sagen? Niemals würde er das tun. Doch auch wenn ich daran zweifelte, war es vermutlich der beste, nächste Schritt von Jins genialer Intrige, die niemals schiefgehen konnte, weil es immerhin seine Idee war.
Ich konnte ja nicht einfach ignorieren, dass jemand meinen Geliebten verprügelt!

Ich machte mich also auf den Weg zu Jungkook, um ihm eine Ansage zu machen, bekam meinen viel zu schnellen Herzschlag jedoch nicht einmal mit viel Mühe unter Kontrolle.

Ich machte ihn im Filmstudio ausfindig, wo er auf Jins Klappstuhl saß und wie immer, auf seinem Handy herumtippte.
"Jungkook!", rief ich ihm entgegen und bemühte mich selbstsicheren Schrittes auf ihn zu zu gehen und dabei keinen Funken meiner aufkommenden Unsicherheit zu demonstrieren.

Sein Kopf schnellte nach oben und er sah mich abwartend an. "Was machst du hier, Kleiner? Hast du mich vermisst?", fragte er abschätzig.
Ich ignorierte seinen unangebrachten Kommentar und versuchte mich mental auf diese Situation vorzubreiten.
"Wie kommst du dazu, Jimin zu schlagen?", fauchte ich ihn an.

Jungkook zog eine Augenbraue hoch und hielt meinem wütenden Blick stand.
"Er hat mich provoziert.", murmelte er gelangweilt und zuckte mit den Schultern.
"Ach, hat er das?", fragte ich ungläugig und verengte meine Augen, während ich abwartend die Arme vor der Brust verschränkte.

"Hat er, aber er kam dann doch nicht gegen mich an.", grinste er selbstgefällig.
"Jungkook, was fällt dir ein, meinen Freund so zu behandeln?", versuchte ich ihn zu provozieren, doch er lachte nur.

"Dein Freund ist ein Schwächling.", grinste er weiter. "Aber was erwarte ich auch von so einer Tunte?"
"Er wird niemals so ein Schwächling sein, wie du es bist.", entgegnete ich kühl, drehte mich um und ging.

Jungkook würde niemals einknicken. Er war so abschätzig wie immer, sogar noch ein Stück weit extremer. Wie konnte ich das für eine gute Idee halten? Nur durch dieses Schauspiel würde sich nichts ändern. Jetzt hatte Jungkook sogar noch einen Grund Jimin zu tyrannisieren.
Was sollte ich jetzt nur tun?

Jetzt gab es nur noch eine Lösung. Ich musste Jin fragen, wie wir weiter vorgehen sollten.

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