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Ich würde Jeon Jungkook eine Chance geben. Die Chance, die er sich selbst nicht gab. Und ich würde ihm zeigen, wie sehr er sie verdiente.

▪︎

Die Müdigkeit nutzte jeden Moment der Ruhe schamlos aus und legte sich wie ein schwerer Schleiher über meinen gesamten Körper. Ich spürte die Schwerkraft an diesem Tag besonders stark, denn meine Glieder fühlten sich an wie Blei.
Dementsprechend energielos bewegte ich mich durch den Tag, der gar nicht enden wollte.

Es stand keine Probe mit Jungkook an. Ich musste lediglich das Tanztraining mit Hobi und das Gesangstraining mit Jimin hinter mich bringen, jedoch wollte ich trotz der Schlaflosigkeit der letzten Nacht unbedingt noch mit Jungkook reden, auch wenn ich dabei einschlafen würde. Immerhin war er es gewesen, der in meinen Gedanken herumgespukt und mich wachgehalten hatte.

Wie ich es auch nicht anders erwartet hatte, ließ Hobi beim Training keine Gnade walten und als ich es dann endlich überwunden hatte, freute ich mich umso mehr darauf, Jimin zu sehen und ihm vom gestrigen Abend zu berichten.

"Was? Das ist tatsächlich passiert? Bist du sicher, dass du das nicht nur geträumt hast?", fragte dieser am Ende meiner Erzählung außer sich.

"Genau das dachte ich auch. Aber Jimin hör zu, ich brauche Jungkooks Handynummer. Weißt du, woher ich sie bekommen kann?"

"Ähm ... Von ihm vielleicht? Jetzt wo ihr fast das Paar des Jahres seid.", lächelte Jimin.
"Nein, ich brauche sie sofort. Ich sehe ihn heute nicht und muss ihm sagen, dass ich später mit ihm reden will."

"Ihr beiden redet zu viel. Wann passiert denn endlich mal was?", gab Jimin zurück und wackelte mit seinen Augenbrauen.

"Jimin, jetzt sag schon.", hakte ich ungeduldig nach.
"Hmm, also Jin müsste eigentlich alle Nummern haben, er hat eine Liste."

"Danke, ganz viel Liebe an dich.", bedankte ich mich und wandte mich schon zum Gehen um.
"HEY! Wir haben gerade Training?!"
"Fang schon mal ohne mich an! Bin gleich wieder da!", rief ich ihm noch entgegen, ehe ich aus der Tür verschwand.

Ein Glück war Jin alleine anzutreffen, weswegen ich ihn gerade heraus nach der Nummer bat.
"Was hast du vor, Taehyung?"
"Ich will eine Online-Anzeige mit seiner Nummer hochladen, mich als Jungkook ausgeben und einen Sugar Daddy suchen. Was denkst du denn?"
Jin hob eine Augenbraue hoch, konnte sich ein Lachen jedoch nicht verkneifen.
"Ich muss ihn heute noch erreichen, Jin."

"Ach, ihr redet wieder miteinander?", merkte er selbstgefällig an, da er mich in der letzten Zeit durchgehend dazu bringen wollte, mich mit ihm auszusprechen.
"Ja, seit gestern Abend, als er mir sein Herz ausgeschüttet hat."

"SHUT UP! Das hat er getan? Erzähl mir alles, ich will Details!", rief er schockiert aus und hielt sich theatralisch die Hände vor den Mund.
"Jin!!! Später, okay? Lass mich das erstmal endgültig klären."

Er gab schließlich widerwillig nach und überließ mir die Nummer, was er eigentlich gar nicht tun durfte. Wir hatten es wohl alle nicht so mit Datenschutz. Oder allgemein mit Regeln.

Ich schrieb Jungkook schließlich eine knappe Nachricht und hoffte, dass er sie auch zur Kenntnis nahm. Doch so oft wie er an seinem Handy hing, konnte sie ihm schwerstens entgehen.


Nach der Arbeit auf dem Balkon
- Tae


Nachdem ich mit Jimin das Training beendet hatte, der sichtlich genervt von meinem Verschwinden war und immer wieder betonte, dass es das hoffentlich wert gewesen war, machte ich mich auf den Weg zum Treffpunkt, den ich Jungkook geschrieben hatte. Als ich nach draußen trat, wehte mir der kühle Wind ins Gesicht, so wie es gestern auch der Fall gewesen war. Es war mittlweile Spätherbst, welcher bald von einem kalten Winter abgelöst werden würde.

Jungkook ließ tatsächlich nicht auf sich warten, doch die Zeit, in der ich dort draußen stand, fühlte sich trotzdem an wie eine Ewigkeit, denn die kalte Luft jagte im Sekundentakt eine Gänsehaut über meinen Körper.

"Taehyung?", fragte Jungkook irritiert.
"Wieso bestellst du mich hierher?"

"Damit wir reden können. Jetzt komm schon raus!", befahl ich dem verwirrten Jungen, der noch immer in der Tür stand.
Er trat einige Schritte zu mir auf den Balkon und fing an mit seinen Fingern zu spielen, die für ihn auf einmal unheimlich interessant zu sein schienen, denn er sah mich nicht an.

"Ja? Okay ... also, worüber ... willst du denn reden?", druckste er herum und sah schließlich doch zu mir auf.
Die Situation war anders als sonst, ihm war klar, dass ich über seine Gefühle Bescheid wusste. Er musste sich unheimlich durchschaubar fühlen.

Er erwartete wahrscheinlich eine Szene von mir. Er dachte vermutlich, ich würde ihn eine Ansage machen wollen. Aus seinem Blick las ich Furcht, sowie Neugierde. Und wie er mir so mit leicht geweiteten Augen entgegenblickte, fiebrig voller unheilvoller Erwartungen ... das brachte mich völlig aus dem Konzept.

Vielleicht führte der Schlafmangel der letzten Nacht auch dazu, dass ich den Verstand verlor.
Mein Herz schlug mir bis zum Hals und ich konnte keinen klaren Gedanken fassen.
Kurzerhand packte ich ihn am Kragen seines locker sitzenden, weißen Hemdes, das seine Schlüsselbeine auf diskrete Weise entblößte und zog ihn an mich heran. Ehe ich mich versah, hatte ich meine Lippen auf die seinen gedrückt und bewegte mich gegen diese. Er versteifte sich für einen Augenblick, ehe ich seine Hände in meinem Nacken spürte und er den Kuss schüchtern erwiderte.

Als ich realisierte, dass er mich ebenfalls zu küssen begann, vertiefte ich den Kuss ein wenig, indem ich ihn noch näher an mich zog und mehr Druck auf seine Lippen ausübte, die sich nun rythmisch gegen meine bewegten. Der Wind übte stoßweise Widerstand auf unsere eng umschlungenen Körper aus, doch alles, was ich spürte, war wie mein Körper in ein brennendes Kribbeln gehüllt wurde, das fast unerträglich war und von dem ich gleichzeitig nicht genug bekommen konnte. Mein Verlangen nach ihm hätte mich beinahe übermannt, hätte ich mich nicht sanft von ihm gelöst und ihm mit noch leicht geöffnetem Mund in sein gerötetes Gesicht geblickt, das meinem noch immer sehr nah war.

Eine Weile sahen wir uns nur an. Ich studierte sein fast unverschämt schönes Gesicht, bis sich ein Lächeln auf diesem bildete. Seine Augen sendeten ein Strahlen aus, das mir erlaubte mich in ihnen zu spiegeln.

"Du hast eine eigenartige Art zu reden.", hauchte er mit sanfter Stimme gegen meine Lippen und drückte ihnen noch einen flüchtigen Kuss auf.

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