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"Du hast eine eigenartige Art zu reden.", hauchte er mit sanfter Stimme gegen meine Lippen und drückte ihnen noch einen flüchtigen Kuss auf.

▪︎

Nachdem wir uns voneinander gelöst hatten, da die Kälte ziemlich an uns zu zehren begann, griff Jungkook in seine Hosentasche und hielt mir mit einem verschmitzten Grinsen einen Schüssel vors Gesicht. "Lust auf Tee?"

Er hatte den Schlüssel für den Konferenzraum, den er geklaut hatte, wohl noch immer nicht zurückgegeben, worüber ich in diesem Augenblick jedoch ganz froh war. Wie beim letzten Mal ließen wir uns im Konferenzraum nieder, doch diesmal saßen wir uns nicht mit dampfenden Teetassen gegenüber. Jungkook zog mich an der Hand auf die kleine Couch, die in der Ecke stand, sodass ich halb auf ihm saß.

Und es hätte in dieser Nacht eine Menge passieren können. Doch alles, was wir taten, war auf dieser Couch zu sitzen, während meine Beine auf seinem Schoß lagen und zu reden. Die ganze Nacht lang.

Es war das längste und aufschlussreichste Gespräch, das ich jemals mit ihm oder irgendjemand anderem geführt hatte. Auch wenn ich bemerkte, wie schwer es ihm fiel, so offen mit mir zu reden und auch wenn sich beschämende und merkwürdige Momente einschlichen und sensible Themen angesprochen wurden, war es eine der schönsten Nächte, die ich jemals erlebt hatte. Denn Jungkook zeigte mir, auch wenn es ihn viel Überwindung kostete, Teile seiner unverfälschten Seele, die ich nie vermutet hätte.

Die gesamte Nacht lang ließ er meine Hand nicht los, er hielt sie fest, als sei sie das wertvollste, das er je berührt hatte. Er zeichnete mit seinen Fingern kleine Muster auf meiner Haut und spielte mit den silbernen Ringen, die ich an meinen Fingern trug. Ich hätte niemals gedacht, dass es sich so gut anfühlen kann, wenn jemand nur meine Hand berührt.

Wir redeten über so viele Dinge, die nicht einmal zwingend einen Zusammenhang hatten. Jungkook erzählte mir von seiner Kindheit, dem Reichtum seiner Eltern, der ihrer steilen Karriere zu verdanken war und wie seine Mutter ihm den Weg zum Schauspiel geebnet hatte. Ich wusste, dass sie selbst eine populäre Schauspielern war und ein beliebtes Model noch dazu. Doch Jungkook erzählte mir im Laufe dieser Nacht viele Details über seine beiden Eltern.

Er sprach auch davon, wie sehr sie Homosexuelle verabscheuten und wie sie ihn dazu erzogen hatten, das Gleiche zu tun. Wie viel in ihm vorging, als er bemerkte, dass er genau dem Teil der Gesellschaft angehörte, den seine Eltern zutiefst hassten. Und während er stockend von all den Dingen erzählte, die ihm so nah gingen, packte mich das unbändige Verlangen diesem missverstandenen Jungen die Welt zu Füßen zu legen.
Jegliche Verständnislosigkeit, die ich noch vor Monaten, noch vor Wochen, sogar noch vor Tagen gespürt hatte, beschämte mich nun und ich wollte nie wieder vorschnell über jemanden urteilen.

Denn dieser aggressive, arrogante Typ, den ich kennengelernt hatte, entsprach dem sensiblen, herzlichen Jungen, der nun neben mir saß, nicht im Geringsten. Und ich war froh, diese verletzliche Seite sehen zu dürfen, denn ich hätte wahrscheinlich einen liebenswerten Menschen verpasst, wenn alles anders gelaufen wäre.

Ich erzählte ihm ebenfalls private Dinge und es fiel mir nicht so schwer, sie mit ihm zu teilen, wie ich erwartet hätte.
Er erfuhr, dass mein Vater mich und meine Leidenschaft nicht ernst nahm, dass er über meinen beruflichen Weg spottete und dass meine Mutter sich nicht gegen ihn zu behaupten wusste.
Ich erzählte ihm von meiner Schwester, was für ein wundervoller, passionierter Mensch sie war und wie sehr sie mich unterstützte.

Wir erzählten uns gegenseitig davon, wie wir den jeweils anderen die letzten Monate über wahrgenommen hatten und lachten letztlich sogar über die Tatsache, dass er mich ständig 'Kleiner' genannt hatte, obwohl ich sowohl älter als auch größer war als er.

Es war eine dieser Nächte, von denen ich mir wünschte, sie würden nicht enden. Doch wie alles, das beginnt, dazu verdammt ist zu enden, musste auch diese Nacht ihr Ende finden. Und das tat sie, ohne dass wir es bemerkten. Denn als der Morgen anbrach und die ersten Sonnenstrahlen durch die Vorhänge fielen, schliefen wir aneinander gekuschelt auf dem kleinem Sofa und hatten nicht einmal bemerkt, dass wir uns dem Schlaf hingegeben hatten.

Ich hatte irgendwann meinen Kopf an seine Brust gelehnt, mich an ihn gekuschelt, um mich zu wärmen und er hatte mit seinen Fingern sanft durch mein Haar gestrichen, während wir leise über unsere Schulzeit gesprochen hatten und ab diesem Punkt verdunkelte sich meine Erinnerung.

Erst als mir die Sonne am Morgen in mein Gesicht schien, wurde ich langsam wieder wach und das Erste, was ich bemerkte, war, wie Jungkook's Brust, auf der noch immer mein Kopf lag, sich gleichmäßig hob und wieder senkte. Er schien noch zu schlafen und ich lauschte seinem regelmäßigen Atem, der unheimlich entspannt klang.

Es war ein wirklich beruhigendes Geräusch, das irgendwann jedoch durch den Klang eines sich im Schloss drehenden Schlüssels übertönt wurde. Ich ließ meinen Blick zur Tür schweifen, die sich in just diesem Moment langsam öffnete.

Schock und Anspannung machten sich in mir breit, ehe die Erleichterung einkehrte, da ich bemerkte, dass es Jin war, der gerade den Raum betrat.
Er erschrak sich stumm und blickte mit weit aufgerissenen Augen zu uns in die Ecke des Raumes.
Als er realisiert hatte, dass Jungkook und ich hier eng umschlungen auf dieser viel zu kleinen Couch lagen, veränderte sich sein Blick abrupt zu einem verschmitzten Grinsen und er hüpfte vor Freude auf und ab, während er lautlos in die Hände klatschte.

Ich verdrehte bloß die Augen und gerade als Jin den Raum rückwärts wieder verlassen wollte, hörte ich Jungkook verschlafen brummen. Jin hielt erschrocken inne und ich dachte schon, er würde aufwachen, doch sein wieder einkehrendes gleichmäßiges Atmen beruhigte mich.

Jin schlich langsam aus dem Raum, doch nicht ohne mir noch ein vielsagendes Zwinkern zuzuwerfen.

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