(26) Verfolgungsjagd

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Während die Drachenreiter sich entsetzt ansahen, sprang Nachtblitz mit einem Satz in die Höhe, schlug mit den Flügeln und schoss auf die Schneegeister zu. Ohne Rücksicht auf Verluste stieß sie diejenigen, die ihr im Weg waren, zur Seite. Ihre komplette Aufmerksam galt Moira.
Doch als sie direkt über der Mitte der Höhle bremste, sah sie ihre Freundin nicht.
Dort waren nur einige große Kratzer auf dem Eis und Moiras Axt steckte mit einer Klinge im Eis fest, direkt neben dem Stück Papier.
Dass die Schneegeister sich inzwischen von der Überraschung erholt hatten und jetzt auf sie zukamen, bemerkte sie nicht. Dafür schwirrten in ihrem Kopf viel zu viele andere Gedanken rum.
Was war passiert?
Ging es ihrer Reiterin gut?
War sie verletzt?
Hatten die Schneegeister ihr etwas angetan?
Diese und noch weitere, ähnliche Fragen schossen ihr durch den Kopf.
Am allerwichtigsten war aber: Wo ist Moira überhaupt?

Als hätte sie nicht schon genug im Kopf, wurde diese nervige leise Stimme im Hintergrund immer lauter.
Nachtblitz schüttelte zwar ihren Kopf und gab sich alle Mühe, aber die Stimme ließ sich nicht verdrängen.
Dann war die Stimme auf einmal so laut, dass sie dachte, direkt neben ihr würde jemand schreien.
<Nachtblitz!!>
Der schwarze Drache zuckte zusammen. Keinen Herzschlag später fiel ihr dann auf, dass es sich dabei um Moiras Stimme handelte. Sie atmete kurz erleichtert auf. Vor Panik hatte sie die Existenz dieser Verbindung wohl kurzzeitig aus ihrem Verstand verdrängt.
<Moira! Ich... ich habe gar nicht...>
<Ich weiß, ich durfte mir mit anhören, was du gerade alles gedacht hast. Hat einen Moment gedauert, bis mir aufgefallen ist, dass das nicht alles meine Gedanken sind...>
<Wo bist du gerade?>
<...>
Dann änderte sich das Sichtfeld der Drachendame, als sie Moiras Erinnerung aus ihrer Sicht erlebte.

Sie war von Schneegeistern umringt, als einer von ihnen sie an den Schultern packte und mit ihr direkt auf einen der Tunnel zuflog.

Nachtblitz' Sicht wurde wieder normal. Sie sah sich in der Höhle um, bis sie den entsprechenden Tunnel fand.
Sie richtete ihre Schwanzflosse neu aus und schlug kräftiger mit ihren Flügeln.
Plötzlich hörte sie ein Rauschen dicht neben sich. Noch bevor sie wusste, worum es sich handelte, war der Schneegeist auch schon volle Kanne in sie rein geflogen. Der Zusammenstoß sorgte dafür, dass sie ihr Gleichgewicht verlor und zusammen mit dem Schneegeist stürzte. Der weiße Drache krallte sich an ihr fest, war aber nicht darauf aus, sie ernsthaft zu verletzen.
Während sie so auf den Boden zufielen, kamen immer mehr Schneegeister auf Nachtblitz zu, sodass die Drachen sich innerhalb weniger Sekunden zu einem weiß-schwarzen Knäuel verkeilten.
Dann trafen sie auf dem Boden auf, was allerdings keinen der Drachen ernsthaft zu stören schien. Durch das viele mit-den-Flügeln-schlagen war der Sturz sehr stark gebremst worden.

Auch die Drachenreiter und ihre Drachen erholten sich wieder von dem Schock.
Ohnezahn wollte Nachtblitz helfen, aber zwei der vielen Schneegeister hielten ihn erfolgreich von seinem Vorhaben ab.
Als er sich schließlich von den beiden befreit hatte, stellten sie sich ihm drohend in den Weg. Hicks schaffte es gerade noch so, den Alpha davon abzuhalten, die weißen Reptilien mit Plasmablitzen bekannt zu machen.
„Das hilft uns -und Moira und Nachtblitz- auch nicht weiter, Kumpel. Wir würden sie nur noch mehr provozieren."
Noch immer drohend knurrend wandte sich der Nachtschatten von den Schneegeistern ab.
„Würde uns eine Explosion-"
„Nein, das würde sie nicht!"
„Sie würde uns nicht noch mehr in Schwierigkeiten bringen? Alles klar, Schwesterchen, dann mal los!"
Taff klatschte begeistert in die Hände.
Hicks schlug sich verzweifelt die Hände ins Gesicht.
„Ihr kompletten Hohlköpfe, eine Explosion würde euch direkt nach Walhalla befördern!"
Raff sah entgeistert zu Rotzbakke.
„Mich und... und... auch Taff ?!"
„Völlig ausgeschlossen.", meinte ihr Bruder kopfschüttelnd.
„Meine Schwester würde nie nach-"
„Im Falle einer Explosion hier und jetzt schon."
Die Zwillinge warfen ungläubige Blicke in Astrids Richtung.
„Ich kann nicht zusammen mit dem da nach Walhalla!", riefen sie dann gleichzeitig.
„Ich hätte nicht gedacht, dass ich das jemals sage, aber..."
„Unter diesen Umständen verzichte ich ausnahmsweise mal auf eine Explosion.", beendete Raffnuss Taffs Satz.
„Und was machen wir jetzt mit denen?"
Hicks deutete zu den Schneegeistern.
„Naja, alles, was ich über sie weiß, ist, dass sie Wärme sehen, aggressiv sind und diese hier uns von der Höhle weghalten wollen. Und Klöpschen mag sie nicht."
„Ich glaube, ich habe eine Idee..."
„Na dann lass sie uns mal hören, Miss heute-weiß-ich-alles-Astrid."
Wenn Blicke töten könnten, wäre Rotzbakke in diesem Augenblick tot umgefallen.
„Hicks, du hattest uns doch mal erzählt, dass sich Moira auch ohne Worte mit Nachtblitz unterhalten kann, richtig?"
Der einbeinige Wikinger nickte langsam. Er ahnte , worauf seine Verlobte hinaus wollte.
„Dann wird sie ihr bestimmt mitgeteilt haben, was passiert ist und wo sie gerade ist."
„Du meinst, Nachtblitz will zu ihr?"
„Wo sollte sie denn sonst hinwollen?"
Taff verdrehte angesichts Raffs Gegenfrage die Augen.
„Raff, dieser Drache hat vermutlich mehr Grips als wir beide zusammen, woher soll ich also wissen, was in den unendlichen Weiten seines Hirnes vor sich geht?"
Sowohl seine Schwester als auch die Anderen ignorierten seine Bemerkung gekonnt.
„Moira hat ihr also vermutlich ihren derzeitigen Aufenthaltsort mitgeteilt. Dementsprechend wollte Nachtblitz zu ihr fliegen, wurde aber von den Schneegeistern aufgehalten."
Hicks nickte Astrid zu und setzte ihre Rede fort.
„Da sie anscheinend zu einem der Tunnel fliegen wollte, können wir davon ausgehen, dass sich Moira in der Höhle der Schneegeister befindet."
Er hatte kaum geendet, da fing Fischbein auch schon an, aufgeregt zu quietschen.
„Das ist fantastisch! Wenn sie so kommunizieren können... das ist Wahnsinn! Ich... du hast das zwar erzählt, aber... ich meine... Wow !"
Raff dagegen wirkte komplett verwirrt.
„Aber wie kann sie in der Höhle der Schneegeister sein, wenn sie dort ganz offensichtlich nicht ist?"
Sie deutete in die Richtung der Höhle, in der sich Nachtblitz gegen die Schneegeister verteidigte.
Ihr Bruder legte ihr einen Arm um die Schulter.
„Schwesterchen, unser liebenswerter einbeiniger Freund meint damit, dass sie noch eine Höhle haben. Eine Höhle, um Ärger zu machen und eine, um sich neue Dinge auszudenken oder zu schlafen. So wie wir. Nur das wir überall Ärger machen, selbst da, wo wir schlafen."
„Aha! Na dann los!"
Raff und Taff stürmten auf den Tunnel zu, der ihnen am nächsten war.
Sie waren gerade dabei, ihn ihm zu verschwinden, als Astrid sie an der Schulter packte.
„Hey, was soll das?"
„Echt mal! Wir wollen doch Moira retten!"
Astrid konnte es sich nicht verkneifen, mit den Augen zu rollen.
„Ich auch, aber ihr könnt doch nicht einfach so da reinrennen!"
Taffnuss sah sie überrascht an.
„Ähm, ich will ja jetzt keinem zu nahe treten, aber... machen wir das nicht schon, seit wir hier angekommen sind?"

Ohnezahn sah die ganze Zeit über immer wieder zu Nachtblitz hinüber.
Die Drachendame hatte sich auf dem Boden zusammengekauert und war vor lauter Schneegeistern fast nicht mehr zu sehen.
Der Kontakt zu Moira war in dem Moment abgebrochen, als die Schneegeister sie angegriffen hatten.
Ihre Flügel hatte sie schützend über ihrem Rücken, ihrem Kopf und ihren Beine ausgebreitet, selbst ihren Schweif hatte sie sich um die Pfoten gelegt.
Es wirkte so, als wäre sie kurz davor, aufzugeben.
Aber dieser Eindruck täuschte gewaltig.
Unter ihren schützenden Flügeln waren ihre Muskeln angespannt. Sie wartete nur noch auf den richtigen Moment.
Und dann war er gekommen.
Mit aller Kraft drückte sie ihre Beine durch und ihre Flügel von sich weg.
Durch den Druck wurden die Schneegeister von ihr wegkatapultiert und flogen unkontrolliert durch die Höhle, wo die meisten mit dem Boden oder den Wänden kollidierten. Einer krachte in seine zwei Kameraden, die die Drachenreiter von der Höhle ferngehalten hatten.
Nachtblitz nutzte den Schwung gleich aus und war in sekundenschnelle wieder in der Luft. Dann schoss sie auf den Tunnel zu.
Im selben Moment, in dem sie in dem Tunnel verschwand, wurde auch Ohnezahns Schwanzende von der Dunkelheit eines anderen Tunnels verschluckt.

„Los, lauft doch mal schneller! Sonst enden wir alle noch als Tiefkühleis im Vorratsraum dieser Schneegeister!"
„Lauf du doch vor, Rotzbakke! Dann kannst du so schnell laufen wie du willst!"
„Wie wär's, wenn Ohnezahn oder Sturmpfeil vorgehen? Sie wissen am ehesten, wo wir lang müssen."
Da keiner etwas gegen Astrids Vorschlag hatte, wurde Fischbein von Ohnezahn, der bisher ganz hinten lief, abgelöst.
Zehn Meter weiter gab es aber schon wieder das nächste Problem.
Eine Gabelung.
„Warum müssen diese blöden Tunnel immer so viele verschiedene Abzweige haben? Da kann sich doch keiner merken, wo man schon war!", nörgelte Raff gleich rum. Auch Ohnezahn wirkte etwas ratlos. Daher war es gut, dass Sturmpfeil sich an ihm vorbeidrängte und zielstrebig auf den linken Tunnel zulief.
„Ich glaube, sie hat Moira gewittert!"
Immer schneller liefen die Drachenreiter  Sturmpfeil hinterher durch den Tunnel. Doch dann -ganz plötzlich- war die Nadderdame verschwunden.
Das lag daran, dass der Tunnel einen Knick nach unten machte, wie die übrigen Drachen und ihre Reiter dann durch eine Schlitterpartie herausfanden.
Als alle wieder halbwegs sicher standen, setzten sie ihre Suche etwas vorsichtiger fort.

Auch Nachtblitz hatte einige Probleme damit, den richtigen Weg zu finden. Moira konnte ihr nicht weiterhelfen, da sie in den dunklen Gängen fast nichts gesehen hatte.
Dieses Problem hatte Nachtblitz dank ihrer Echoortung nicht.
Dafür bog sie ständig falsch ab und hatte das Gefühl, im Kreis zu laufen. Und dann gab es da noch die Schneegeister, die sich bestimmt nicht so sehr darüber freuten, dass sie durch ihre Gänge wanderte.
Selbige hatten sich zum Teil auch schon wieder erholt und flogen ebenfalls in die Tunnel. Im Unterschied zu Nachtblitz und den Drachenreitern kannten sie die Wege und Abzweige jedoch sehr genau.

„Boa Taff, musst du ausgerechnet jetzt Luft ablassen?"
„Ey, das war ich gar nicht!"
„Und wer war's dann?"
„Naja, wer hat's als Erster gerochen, aus dem ist's wohl gekrochen..."
Astrid drehte sich leicht angeekelt zu den Zwillingen um.
„Ich glaube, das war keiner von euch..."
„Uhm, Astrid, du weißt schon, was man jetzt denkt...?"
„... Das waren höchstwahrscheinlich die Schneegeister."
Die Thorston Zwillinge sahen sich erstaunt und auch ein bisschen  bewundernd an.
„Heiliger Yakmist, doch nicht das, was ihr jetzt denkt!"
Astrid schüttelte entnervt den Kopf.
„Dann sollten wir uns lieber beeilen."
Hicks drehte sich wieder um und der kleine Trupp setzte sich erneut in Bewegung.
„Ich will ja nicht meckern, aber denkt ihr nicht auch, das wir mit diesem Tempo eine leichte Beute sind?"
„Aber Fleischklöpschen..."
Fischbeins Protest ging im Gebrüll der Schneegeister unter.
„Ok, wenn sie so laut brüllen, kann man es echt schwer mit etwas Anderem verwechseln."
Astrid verdrehte angesichts Raffs Bemerkung die Augen.
„Hey, wie wär's, wenn wir einfach durch die Tunnel schlittern? Die sind aus Eis und vorhin hat es doch auch ganz gut funktioniert, oder?"
Nach kurzem Schweigen, während dessen man deutlich die Schneegeister hören konnte, stimmte Hicks Taffnuss zu.
„Die Idee ist eigentlich sogar ganz gut."
„Alles klar, dann jetzt aber los..."

Trotz des schnelleren Tempos wurde das Gebrüll hinter ihnen stetig lauter.
Als Fischbein ausrutschte und hinfiel, konnten die weißen Drachen höchstens noch 100 Meter von Ihnen entfernt sein.
Zu allem Überfluss gingen dann auch noch die Fackeln aus.
„Autsch, das war mein Fuß!"
„Ups..."
„Hey!"
„Au!"
„Leute, könnt ihr euch bitte mal zusammenreißen?!"
„Er hat angefangen!"
„Auf wen zeigst du?"
„Leute!" In einem etwas leiseren Ton wandte sich Hicks dann an den Nachtschatten.
„Kumpel, wärst du so nett...?"
Keine Sekunde später sorgte das bläuliche Leuchten aus Ohnezahns Maul dafür, dass man wieder etwas sehen konnte.
Sturmpfeil machte es Ohnezahn nach und wenig später sorgten auch die anderen Drachen für Licht.
Bei der Szene, die sich Hicks nun bot, konnte er nur schwer ein Lachen unterdrücken.
Rotzbakke war über den am Boden liegenden Fischbein gestolpert und hielt sich mit einer Hand an Raffnuss' Schulter fest, um nicht hinzufallen. Diese wiederum vollführte fast einen Spagat, um nicht auf Fischbein zu treten und hatte Taffnuss ihre eine Hand ins Gesicht gedrückt, während sie mit der anderen in irgendeine Richtung zeigte. Ihr Zwilling drückte ihr ebenfalls eine Hand ins Gesicht, stützte sich mit der anderen an der Wand an und stand mit einem Fuß auf Rotzbakkes Fuß. Seinen Schlitterschuh hatte er verloren. Dieser lag direkt vor Astrids Füßen, die die Szene mit einem fragend-genervtem Blick und verschränkten Armen betrachtete.
„Da geht für fünf Sekunden mal das Licht aus..."
Sie schüttelte den Kopf.
Wie um ihre Aussage zu unterstreichen, ertönte hinter ihnen ein lautes Gebrüll.
Sofort machten sich die Vier voneinander los und Taff zog sich seinen Schlitterschuh wieder an.
„Sie sind schon fast bei uns!"
„Wir werden alle sterben! Ich war immer gut!"
„Ich nicht!"
„Ich auch nicht!"
Raff und Taff klatschten ein.
„Fischbein, beruhige dich! Wir werden nicht sterben!"
„Das ist die typische Aussage eines der-Yakmilchbecher-ist-halb-voll-Typ.", meinte Taff wichtigtuerisch.
„Ich werfe dir gleich deinen halb-vollen Yakmilchbecher ins Gesicht, wenn du nicht sofort deinen Hintern in Bewegung setzt!", drohte Astrid mit einer Stimme, die keinen Zweifel daran ließ, dass sie es ernst meinte.
Der männliche Thorston Zwilling setzte sich schnell in Bewegung, worüber seine Schwester lachte.
„Das gilt auch für dich, Raff!"
Augenblicklich hörte sie auf zu lachen und sah zu, dass sie die Anderen wieder einholte.
Kaum hatte sie sie erreicht, konnten sie auch schon den ersten Schneegeist hinter sich sehen.

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Mal wieder ein Bild aus dem Internet.

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