Kapitel 1

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Heute war der große Tag. Schon seit Stunden war Familie Tojen auf den Beinen, um alle Vorbereitungen zu treffen.

"Ari kannst du mir helfen Frost zu satteln?"

"Ich komme gleich", rief Ari zurück. Ihr Zwillingsbruder Kilian konnte manchmal ganz schön nervig sein, aber dieses Mal war das verständlich. Heute würden sie aufbrechen nach Buralis, der großen Hauptstadt im Westen, damit Kilian an der Aufnahmeprüfung teilnehmen konnte.

Seufzend stieg Ari langsam die steile Leiter vom oberen Stockwerk nach unten. An dem runden Tisch in der Mitte des kleinen Hauses saß ihre Mutter auf einem hölzernen Stuhl und packte etwas zu Essen in einen Korb aus Leinen. Ari hatte diesen geflochten als sie gerade einmal sieben Jahre alt gewesen war und bis heute, 12 Jahre später, war sie stolz auf dieses Kunstwerk.

"Ariiii!", rief ihr Bruder nochmals quengelnd und steckte seinen braunen Lockenkopf zur Tür hinein. Ihre Mutter lächelte ihn gütig an und meinte: "Kilian, wir haben noch Zeit. Wenn ihr bei Sonnenaufgang losreiten wollt, sind das geschätzt immer noch zwei Stunden."

"Ich weiß, aber trotzdem", antwortete Kilian und sah bittend zu seiner Zwillingsschwester.
"Ist schon gut, ich komme", gab sich Ari geschlagen und ging lächelnd hinter Kilian her zu dem kleinen Unterschlupf, den sie erst vor etwa zwei Jahren mit der ganzen Familie für ihre beiden Pferde Frost und Flocke gebaut hatten.

Frost gehörte ihrem Bruder. Er war ein wunderschöner schneeweißer Schimmel. Seinen Namen hatte er allerdings seinen Augen zu verdanken, die so hellblau waren, dass sie an einen zugefrorenen See erinnerten.
Flocke war ein Tigerschecke und so wunderschön anzusehen, dass schon häufig Räuber versucht hatten sie zu stehlen. Glücklicherweise war Flocke auch extrem schlau und wehrte sich jedes Mal, sodass die Pferdediebe keine Chance hatten.

Aris Vater pflegte dann immer zu sagen: "Wunderschön und schlau, genau wie meine Prinzessin." Dann gab er Ari einen Kuss auf den Scheitel.
Ari war froh über das gute Verhältnis zu ihren Eltern und zu ihrem Bruder. Bestimmt lag das daran, dass sie ansonsten kaum Kontakt mit anderen Menschen hatte. Die beiden Geschwister lebten mit ihren Eltern Riana und Haakon abseits am Waldrand in einem kleinen Haus. Um zu der nächstgelegenen Stadt zu gelangen, war ein halber Tagesritt erforderlich. Trotzdem hätte Ari um nichts in der Welt dieses Leben eintauschen wollen. Sie war glücklich hier, umgeben von der Natur und ihren Liebsten.

In Gedanken versunken sattelte Ari gemeinsam mit ihrem Zwillingsbruder die beiden Pferde und so verging die Zeit wie im Fluge. Schon zeigten sich die ersten Sonnenstrahlen am Horizont. Kilian quasselte ununterbrochen, seine Aufregung war ihm deutlich anzusehen.

Ihre Eltern traten zu ihnen nach draußen, um die beiden zu verabschieden. Frost und Flocke scharrten ungeduldig mit den Hufen auf dem Boden, den eine glitzernde Schicht aus Raureif überzog. Der harte Winter war vorüber und hatte dem milden Frühling Platz gemacht, dennoch war es noch relativ kühl, besonders am Morgen.

Riana überreichte Kilian den nun fertig gepackten Essenskorb, den dieser sorgfältig an Frost befestigte.
"Können wir jetzt los?", fragte Kilian ungeduldig. Er konnte gar nicht mehr stillstehen und hüpfte unruhig von einem Fuß auf den anderen. Ari lachte über ihren Bruder und verdrehte gespielt genervt die Augen. Sie war genau sieben Minuten älter als Kilian und verhielt sich meistens erwachsener als ihr Bruder.

Haakon sah Kilian stolz an, legte seine Hände auf die Schultern seines Sohnes und meinte: "Kilian. Ich bin jetzt schon unglaublich stolz auf dich, dass du den Mut hast, diesen Schritt zu wagen. Für uns zählt nicht, wie das Ganze ausgeht, sondern, dass du es versuchst. Vergiss nicht, dass wir dich so lieben wie du bist. Wir werden in Gedanken immer bei euch sein."

Tränen standen in den Augen der beiden Männer als sie sich umarmten. Während Kilian sich von seiner Mutter verabschiedete, trat Haakon zu Ari und blickte ihr ernst in die Augen.
"Arumilla, bitte pass gut auf ihn auf. Ich weiß, dass ich mich auf dich verlassen kann."

Ari nickte und umarmte ihren Vater ebenfalls. Ihr war klar, dass er es ernst meinte ansonsten nannte er sie nie bei ihrem vollen Namen.

Schließlich war es so weit. Die Zwillinge saßen auf, überprüften ein letztes Mal ihr Gepäck und ritten dann los. Sie winkten ihren Eltern zum Abschied, die Arm und Arm vor ihrem bescheidenen Häuschen standen.

Dann verschluckte der dichte Tannenwald die beiden Pferde und ihre Reiter. Im Galopp ritten sie über Wurzeln, Stock und Stein. Zu Beginn folgten sie noch einem schmalen Pfad, der sich durch den Wald wand, doch nach einiger Zeit, verlor sich dieser im Dickicht.

"Ich sehe die Sonne nicht mehr", rief Ari nach einiger Zeit und brachte damit Kilian dazu in eine langsamere Gangart zu verfallen.
Kilian suchte nach einem Sonnenstrahl, der nicht von den dichten Baumkronen verschluckt wurde, doch Fehlanzeige.

"Was machen wir denn jetzt?", fragte Ari etwas panisch.
"Beruhige dich. Ich habe eine Idee", erstickte Kilian die Zweifel seiner Schwester im Keim.

Noch nie waren die Zwillinge in Buralis, der Hauptstadt und dem Ziel ihrer Reise, gewesen. Die Sonne war ihre einzige Orientierung auf dem Weg. Sobald sie den dichten Wald hinter sich gelassen hätten und sie in belebtere Gebiete kämen, würde es wieder einfacher werden, den Weg zu finden. Jetzt jedoch gab es niemanden, den sie nach der Richtung hätten fragen können.

Kilian stieg von Frost ab. "Willst du etwa auf einen Baum klettern?", fragte Ari spöttisch, "Ich glaube du hast zu viel von dem alten Bilbo gelesen."
Tatsächlich war es so gut wie unmöglich einen Baum hier zu erklimmen. Entweder befanden sich an dem Stamm kaum Zweige, sodass man sich nicht vom einen zum nächsten hangeln konnte, da die Abstände zu groß waren, oder es gab so viele Zweige, die so dicht beieinander lagen, dass man sehr dünn und klein hätte sein müssen, um sich durch dieses Dickicht zu winden können.

Kilian grinste seine Schwester nur an. "Schon wieder vergessen, warum wir uns auf dieser Reise hier befinden?" Zuerst blicke Ari ihn nur verständnislos an, dann fiel es ihr wie Schuppen vor die Augen.

Ihr Zwillingsbruder schloss konzentriert die Augen und legte die Handflächen vor seiner Brust zusammen, sodass es aussah als würde er beten. Fasziniert sah Ari ihn an, gespannt darauf, was nun passieren würde.

Ganz langsam, so, dass man es fast nicht sehen konnte, lösten sich Kilians Füße vom Waldboden. Dann, immer schneller, schwebte er dem Himmel entgegen. Die Augen ließ er dabei die ganze Zeit geschlossen. Erst als er das dichte Baumkronendach erreicht hatte, öffnete er sie. Nun, über den Baumkronen, konnte er die Sonne deutlich erkennen, die bereits einen beträchtlichen Weg zurückgelegt hatte. Kilian merkte sich die Richtung in die sie nun reiten müssten, weg von der Sonne nach Westen, konzentrierte sich und sank wieder gen Waldboden.

"Was hätte ich nur ohne dich gemacht?", seufzte Ari erleichtert. "Du hättest dich gar nicht erst auf diese Reise begeben." Kilian grinste sie unverschämt an und preschte dann los.

Ari schüttelte grinsend den Kopf, sodass ihr ihre langen fast schwarzen Haare ins Gesicht flogen. Dann folgte sie ihrem Bruder. Plötzlich stieß Kilian einen kleinen Freudenschrei aus und erschreckte Ari damit fast zu Tode.

"Juchu! Akademie der Sternenläufer, ich komme!"

Ari betrachtete Kilian nachdenklich und fragte sich, ob er sich bewusst war, worauf er sich da eigentlich einließ.

♡♡♡

Ciao Amigos!

Jap hier ist jetzt mein neues Buch Sternensaga. Etwas ganz anderes als Come Back, aber auch eine Geschichte, die schon länger in meinem Kopf herumgeisterte. Ihr könnt mir gerne einen Kommentar schreiben, wie euch die Geschichte bisher gefällt, was ihr denkt, was noch so alles passieren wird oder was ihr mir einfach mitteilen wollt. Haltet euch nicht mit Kommis und Votes zurück.

Bleibt gesund!

Eure Caro <3

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