∞ 12 Nur er und ich

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Ich schlug die Augen auf und sofort spürte ich ein Stechen hinter meinen Liedern.
Ich war ja selbst schuld dass ich zum Alkohol gegriffen hatte,  aber wenigstens erinnerte ich mich an alles von Gestern, und hatte keine all zu grossen Kopfschmerzen.
Das war schonmal besser als ich es verdient hatte.
Ich schwang meine Beine über die Bettkante und wollte verschlafen aufstehen, als ich zürückgezogen wurde.
Von einem starken, warmen Arm, der bis jetzt locker auf meiner Hüfte gelegen hatte.
Was zum Teufel machte dieser Arm in meinem Bett?
Mir wurde heiss und ein Schauer machte sich auf meinem Rücken breit.
Und da fiel es mir wieder ein.
Aiden hatte hier übernachtet. Er war also nicht gegangen, nachdem ich eingeschlafen war. Fragte sich nur wieso. Und was sollte ich jetzt machen? Gute Frage.
So tun als würde ich mich an nichts erinnern?
Oder einfach locker bleiben.
So viel Panik in eine Situation zu stecken war auch bloss mir möglich.
Warmer Atem strich über meinen Nacken und jemand vergrub sein Gesicht in meiner Halsbeuge.
Mein Bauch schlug innerliche Saltos und ich versuchte mich so minimal wie möglich zu bewegen.
Das fühlte sich viel zu gut an, als dass ich es mir erlaubt hätte.
Langsam drehte ich mich um und hielt einige Zentimeter vor seinem ebenmässigen Gesicht an.
Die langen Wimpern strichen über die hochgelegenen Wangenknochen.
Aiden' s Haare waren zerzaust und seine Lippen leicht geöffnet.
Er sah aus wie ein Engel wenn er schlief.
Man konnte sich beinahe nicht vorstellen wie teuflisch fies er doch im Wachzustand war.
Ich grinste und fuhr mit dem Zeigefinger seine Wangenknochen nach, im Wissen, dass er noch schlief. Sowas tat ich sonst nicht, aber es hatte mich dazu verleitet, wenn er schon seinen Arm quer über mich strecken musste.
Da öffnete er die Smaragd Grünen Augen und sein allbekanntes Grinsen trat wieder auf.
Schnell zog ich die Hand zurück und sah ihn mit grossen Augen an.
Er hatte also gar nicht mehr geschlafen und hatte meine Aktion sehr wohl bemerkt, auch wenn ich eigentlich das nicht wirklich gewollt hatte.
Scheisse.
Er erwiderte meinen Blick und meinte dann, sich gemütlich auf den Ellenbogen abstützend:
"Gut geschlafen?"
Ich überlegte, mich so schnell es ging von ihm zu entfernen, aber so eine hastige Reaktion wäre einfach nur eine erbärmliche Äusserung meinerseits gewesen.
Also atmete ich aus und liess mich wieder in das federnde Kissen sinken.
Es war mein Bett, wenn dann musste er daraus fliehen, nicht ich.
Dann sah ich langsam auf seinen Arm, der noch immer auf meiner Hüfte ruhte, und sein Blick folgte meinem.
Ich räusperte mich, in der Versuchung es einfach sein zu lassen, und die heissen Blitze auf meiner haut weiter zu geniessen.
Aiden nahm die Arme wieder zurück und ohne dieses wunderbare Hindernis sah ich mich nun gezwungen, doch noch aufzustehen.
Denn ich wusste nicht, ob ich sonst nicht doch noch was Blödes tun würde.
Mein Blich wanderte an mir hinunter, das Kleid war soweit verschoben dass es mir bloss noch über den Bauch reichte, und so hatte ich die ganze Zeit neben ihm gelegen.
"Sag nicht..."
Ich verzog jammernd das Gesicht, und sah ihn mit einem kleinen Funken Hoffnung an.
Vielleicht war er doch ganz tief in seinem Innern ein Gentleman.
Ganz eventuell.
Doch sein breites Grinsen bestätigte meinen Verdacht nur noch.
Ich zog ein finsteres Gesicht, welches aber in Kombination mit meiner Röte nicht all zu überzeugend rüberkommen musste.
„Okay ich...
Nachdem ich es jedoch geschafft hatte Aiden zu überreden nicht hin zu sehen, während ich dieses unbequeme Ding los wurde, hatte ich mich jedoch wieder eingekriegt.
Ich sass, ein Lockeres Hemd um mich geschlungen, auf dem Bett und nahm Aspirin.
Damit er auch wirklich dachte ich wäre Stockbetrunken gewesen.
Ob das schädlich war?
Naja weniger als zuzugeben dass ich gar nicht wirklich dicht gewesen war auf alle Fälle.
"Kätzchen vertragen wohl keine heissen Typen in ihrer Nähe."
Stellte Aiden frech grinsend fest.
Trotz des 'Katers' reagierte der vorwitzige Teil in mir sofort.
Bei ihm musste ich einfach reagieren, dieses provokante Etwas in seiner Stimme liess mir keine Wahl.
"Ich seh hier aber keinen."
Seine Augen blitzten auf, ich wusste dass er es liebte, solche Wort Kämpfe aus zu tragen.
"Versuchs nicht Kätzchen, ich seh genau was du wirklich denkst."
Ich lachte auf, jedoch eher um meine Verlegenheit zu überdecken.
Er war wirklich gut.
Ansonsten gewann ich immer.
Ich hoffte jetzt gerade nämlich inständig dass er nicht wusste was ich dachte.
Denn das war ganz schön unanständig...
"Und was bitteschön?"
Provozierend sah ich ihn an.
Mir war wohl bewusst dass ich vielleicht doch die Klappe hätte halten sollen, aber nun grinste er noch breiter.
Ein Zeichen dafür dass es bereits zu spät war.
Erstaunlich dass er so wortkarg war.
Ah nein, doch nicht.
Stöhnend liess ich mich aufs Bett plumpsen, als er feierlich begann zu erzählen.
"Wenn du mich siehst, dann beginnen deine Augen zu leuchten.
Und du stellst dir uns vor, an schmutzigen Plätzen, völlig verschwitzt."
Er grinste und ich konnte meine Röte nicht davon abhalten, sich wieder auf meinen Wangen zu verteilen.
"Halt die Klappe!"
Empört beugte ich mich vor, er brauchte ja nicht zu wissen das bei seinen Worten tatsächlich einige Bilder durch mein inneres Kopfkino Geschossen waren.
Ich schlug ihm mit den Fäusten auf den Bauch, doch das schien keine besondere Wirkung auf ihn zu haben.
Natürlich nicht.
Plötzlich hielt er meine Fäuste fest und zog mich zu sich.
Blöde Nebenwirkung meiner sehr durchdachten Reaktion. Tja, selbst Schuld Jessy.
Ich war ihm mal wieder viel zu nah.
Mein Atem war unregelmässig und ich konnte seinen durchtrainierten Bauch durch mein dünnes Shirt an meinem spüren.
Langsam sah ich hoch und ihm direkt in die grünen, funkelnden Augen.
"Entschuldige dich", flüsterte er mit einer rauen Morgenstimme.
"Es ist nicht artig, jemanden zu schlagen."
"Tja ich bin auch nicht artig."
Giftete ich und bemerkte zu spät, dass es die falsche Antwort war.
Ich wurde noch etwas röter und versuchte meine Hände los zu machen, doch in aller ruhe zog er mich noch höher hinauf, sodass ich nun direkt über ihm lag.
Wieso mussten Jungs immer so stark sein? Das war echt nicht fair wie die Welt das alles verteilt hatte.
Ich versuchte mich so weit wie möglich in der Luft zu halten, und dennoch spürte ich ihn am ganzen Körper, was eindeutig zu viel für meine Hormone war, die eine wilde Tanz Party veranstalteten.
"Das würde ich gerne genauer herausfinden."
Seine Augen fixierten mich und ich konnte seinem intensiven Blick nicht ausweichen.
Ich schnappte bloss nach Luft und hatte keine Zeit, um in meinem Kopf weiter zu kommen, als dass es gleich gewaltig schief gehen würde.
Im nächsten Moment landete ich auf dem Rücken und Aiden auf mir.
Jap, es war gerade gewaltig schief gelaufen.
Ich hätte eben doch Hellseherin werden sollen.
Er kitzelte mich so sehr aus, dass ich Tränen lachte.
Dabei hielt er meine Beine leicht zusammen, sodass ich nicht entkommen konnte, und er mit Gelingen versuchte, die Kontrolle über mich zu behalten.
"Bitte,bitte hör auf", japste ich zwischen zwei Lachern.
"Erst wenn du dich entschuldigst."
er lachte schadenfroh und machte weiter.
Seine Hände und Berührungen liessen warme Schauer über meine Haut gleiten, die sich jedoch mit dem aufkommenden Bauchweh zusammen mischten.
"Niemals."
Das liess mein Stolz nun wirklich nicht zu.
Und anscheinend hatten wir Blacks einen grossen Stolz.
Ob das etwas gutes war wusste ich nicht.
Aber man sagte dass es einen Menschen definiert.
Ganz nach dem Motto "Lieber frei sterben, als unterworfen zu leben."
Klar hatte ich es leicht abgeändert und es passte nicht zu meiner jetzigen Situation, aber mein Kopf hielt es dennoch für nötig das einmal klar zu stellen.
"Gut, selber schuld."
Ich musste mir schleunigst etwas einfallen lassen.
Aber da ich schon Bauchweh bekam, und das wahrscheinlich meine Denkfähigkeit enorm beeinträchtigte, hob ich einfach den Kopf und meine Lippen legten sich auf seine.
Das war wohl die untypischste Handlung die ich jemals in meinem Leben begangen hatte und ich hatte auch keinen Schimmer wieso, aber kaum spürte ich seine Lippen stellte selbst der Letzte Teil meines Verstands auf Standby.
Sehr schlechtes Zeichen.
Seine Lippen hatten diese spezielle Wirkung auf mich und meine Bedenken waren bald vollkommen fort gewischt.
Also krallte ich mich in seinem T-Shirt fest und zog ihn zu mir.
Er liess von seiner Lebensaufgabe ab und stützte seine Arme neben meinem Kopf ab.
Unsere Lippen bewegten sich regelmässig und ich legte ein Bein um seine Hüfte, während er näher rückte.
Ich schloss die Augen und genoss es einfach.
In diesem Moment war es mir egal, ob er der berüchtigtste Kindheitsfeind meines Bruders und Ganganführer mit einem zu grossen Ego und einem Idiotischen Grinsen war.
Da waren nur er und ich.
Ohne unsere Nationalität, unsere Feinde und Freunde oder unsere Streitereien.
Nur zwei Menschen, die doch har nicht so verschieden waren wie sie es immer gedacht hatten.
Ich schmolz unter seinen leichten Berührungen, beinahe als getraute er sich nicht, mich an zu Fassen, aus Angst ich könnte zerbrechen.
Doch dann ging plötzlich die Tür auf, und eine erschrockene Leonie schrie auf, nur um sich die Hand schnell vor den Mund zu schlagen.
Ich konnte von weitem sehen, wie ihre Augen vielsagend glühten.
Oh nein. Der Morgen konnte ja nur noch schlimmer kommen.
Aiden und ich fuhren auseinander, ich zog das Hemd fester um mich, zog mich weiter von seinem anziehenden freien Oberkörper zurück und sah geschockt von Bruder zu Schwester.
Doch Leonie fing an zu grinsen und kam hüpfend auf uns zu.
Diese Reaktion hatte ich zwar nicht erwartet aber war auch nicht viel besser als die andere.
"Oh nein."
Ich winkelte völlig erledigt die Beine an und sah Aiden hilfesuchend an.
Wir beide wussten dass dieser Blick bei Leonie nur eines bedeutete.
Ein langes Gespräch, jedes Detail und dazu immer wieder ihre Kommentare, sie habe es ja gesagt.
Doch dieser grinste nur und sagte laut.
"Bis dann."
Er hievte sich von dem Bett hoch und warf mir noch einmal einen schelmischen Blick zu. Seine Augen glühten dabei genauso wie die seiner Schwester.
Das tat er jetzt nicht wirklich!
"Du bist sowas von tot!"
Zischte ich ihn an doch er tippte sich nur lachend mit zwei Fingern zum Abschied an die Stirn, bevor er an Leonie vorbei, durch die Tür verschwand und sie kurz an stupste.
Sie hielt ihn nicht einmal auf, er kam einfach so davon. Die ganze Zeit hatte sie mich fixiert.
Ohne ein Wort drehte ich mich um und vergrub mein Gesicht in meinem Kissen.
Leonie war in so kurzer Zeit das für mich geworden, worin ich schon immer kritisch gewesen war, was die Auswahl anging.
Eine Freundin.
Aber dennoch hatte sie ihre kleinen Macken, und diese hier würde mir nicht weiter helfen, mein verwirrtes und alle Anschein nach, kaputtes Gehirn zu reparieren.
Ich hielt mir unter dem Kissen unauffällig die Ohren zu, auch wenn ich sie trotzdem hören würde.
Und dann liess ich einen Lebenslangen Vortrag über mich ergehen.

Ich verbrachte den ganzen Tag im Bett.
Leonie hatte mir über eine halbe Stunde davon abgeraten, meine Gefühle zu verstecken und ich hatte mir Mühe gegeben ihr einfach zu zu stimmen, damit es schneller vorbei war.
Da sie mich durchschaut hatte, gab es natürlich gleich noch einige Minuten extra.
Dann brachte sie mir endlich einen Kübel voller Erdbeereis aus dem Kühler und zusammen löffelten wir ihn leer.
Dabei redeten wir über Gestern, und dass sie einen süssen Typen getroffen hatte, der sie in sein Hotel hatte entführen wollen.
Ich bezweifelte dass alles echt war, aber in ihren Augen leuchtete die Freude über eine gute Erzählung, sie schien zu wissen dass ich es nicht für wahr hielt.
Ich liess mich gerade wieder auf mein Kopfkissen sinken, als es klopfte.
Leonie sprang sofort von der Bettkante auf, wo sie gerade noch gesessen hatte und öffnete sie mit ein Ruck, während ich meine gemütliche Position beibehielt und bloss gemächlich hochsah.
Ich glaube mir wären die Augen aus dem Kopf gefallen, hätte ich heute nicht schon verwirrenderes erlebt.
Ich fuhr automatisch hoch, während ich das Verlangen unterdrückte zu Blinzeln, ob das gerade wirklich echt war
Dort standen Jake.
Und Aiden.
Nebeneinander.
Und beide waren unverletzt.
Mein dummes Herz fing bei Aiden' s
Anblick an, schneller zu schlagen und ich zwang mich, meine Atmung unter Kontrolle zu halten.
Die Beiden so zu sehen war Neu für mich, und wohl auch für Leonie, die die Tür so fest hielt, dass ihre Fingerknöchel weiss hervor traten.
"Was ist?"
Ich bemühte mich, Aiden keines Blickes zu würdigen und möglichst gleichgültig zu klingen.
Doch das war gar nicht so einfach, denn seine glitzernden Grünen Augen schienen mich nicht mehr aus dem Visier lassen zu wollen, bevor er den Blick abwandte und das Kribbeln nachliess.
"Aiden sagte mir, dass er dich nur nach Hause gebracht hatte, und du dann schlafen gingest.
Stimmt das?"
Ich hob die Brauen, so hatte er es also meinem Bruder erklärt.
Kurz sah ich zu Aiden, der jetzt jedoch starr vor sich hin sah, den Blick abgehärtet.
Okay, dass tat weh.
Dass er es verleugnete weil Jake mein Bruder war, war eine Sache, die ich ihm beinahe durchgehen liess.
Aber dass er mich nicht einmal ansah, zudem wieder den Blick aufgelegt hatte, den ich noch von meinem ersten Schultag kannte, das war hart.
Vielleicht tat es deshalb so weh, weil ich wusste wie er mich gestern angesehen hatte.
So weich und sanft.
Dass er sich jetzt so verhielt, selbst seine feindliche Haltung, stach in meiner Brust.
Aber ich schluckte den Schmerz runter und setzte ein Lächeln auf, etwas anderes hätte auch nicht zu mir gepasst.
Ich reagierte immer so, ich stimmte mich auf meinen Gegenüber ab, um nicht unterlegen zu sein.
Er war kalt, ich war kälter.
Ich wollte ihn nicht sehen lassen dass ich vielleicht doch etwas, ein kleines Bisschen weich wurde.
"Klar, etwas anderes hätte ich dem doch nicht durchgehen lassen.
Nicht wahr, Parker?"
Ich lächelte ihn süss an, doch wenn Blicke töten könnten, hätte ich ihn schon lange erdolcht.
"Gut, ich hab Mr. Jones gesagt, dass du krank bist, aber wie' s aussieht, habt ihr zwei andere Pläne."
Jakes Blick blieb an Leonie haften, die ihn unentwegt anstarrte, bevor er schnell zu Aiden sah, als dieser den Kopf schräg legte.
Doch sagen tat er auch nichts, ich wusste nicht was sein Plan war, was er erreichen wollte oder wieso er sonst so reagierte.
Sah er nicht dass es schmerzte, wieder mit dem Blick angesehen zu werden?
Vielleicht hate Leonie es bemerkt, aber da sie sich noch immer nicht geregt hatte, nahm ich an dass sie zu sehr beschäftigt war, meinen Bruder an zu starren, was Aiden mit einem scharfen Blick kommentierte.
Ja klar, ihr verbot er deutlich auch nur einen Blick Richtung Jake, aber mit dessen Schwester durfte er natürlich rum knutschen.
Aber ab jetzt nicht mehr, ich würde genauso hart zu ihm sein wie er zu mir, sollte er doch sehen dass ich keins seiner Spielzeuge war, welches er nach Bedarf besuchte.
Ich würde mich schon wehren, ich wollte nicht eines von diesen Mädchen sein, die ich immer für billig gehalten hatte.
Jake sah nochmals kurz zu Leonie, ich sah dass er kälter war als sonst, was wohl oder übel sein Abwehr Mechanismus war, den er nicht so leicht abschalten konnte.
Dann lächelte er mir kurz zu und verbeugte sich übertrieben.
"Schwesterherz!"
Beinahe hätte ich gelächelt, aber meine Laune war zu mies, als dass sich meine Mundwinkel hätten heben können.
Was ich nicht verstand, war dass er und Aiden langsam aufhörten, sich bei Blickkontakt um zu bringen.
Es war ein Fortschritt, auch wenn ich keine Ahnung hatte woher das herrührte.
Er verschwand und mein Blick traf Aiden' s.
Ich legte soviel Wut und Verachtung für sein Verhalten rein wie ich konnte. Sowas gelang mir immer äusserst gut.
Er schien es zu sehen, genau das wollte ich.
Dass er sah was er machte, und dass es weh tat.
Ich hatte heute Morgen wirklich gedacht, dass er anders war.
Das hinter der undurchdringbaren Hülle ein gutes Herz steckte.
Doch anscheinend hatte ich mich geirrt.
Er drehte sich wortlos um, nickte seiner Schwester bloss zu, die sowieso noch mit dem Blick an Jakes Rücken klebte, um aus der Tür, über den Strand zu laufen.
Ich sah schnell weg und lief auf die Terrasse, Leonie sollte diese peinlichen und überflüssigen Tränen nicht sehen.
Eigentlich waren es ja Wut Tränen, ich war kein Mädchen das heulte weil sie enttäuscht oder verletzt war.
Wenn das der Fall war wurde ich ruhig, ganz Ruhig und zog mich so tief in mich zurück, dass ich meinen Schild hochfahren konnte.
Der mich vor mehr Einflüssen schützen würde.
Aber nun liess ich es sein.
Der Schmerz zeigte mir was Sache war und zwang mich dazu es zu akzeptieren, auch wenn sich alles in mir verbissen dagegen wehrte.
Ich blieb eine Weile so stehen.
Den Wind im Gesicht und die Augen geschlossen, nur auf das Rauschen des Meeres bedacht.
Es half mir mich zu beruhigen, runter zu fahren und meine Gefühle in den Griff zu bekommen, die Momentan Amok liefen.
Beinahe war es mir gelungen, die Hände lagen locker auf dem lackierten Holz der Veranda.
Doch dann brachen sie aus.
Erneut, und noch viel heftiger.
Mit dem Grund, dass sich nun auch Angst hinein mischte, Angst um ihn, die ich eigentlich nicht haben dürfte.
Ich sah Jake nach Links abbiegen und Aiden nach rechts. Obwohl er genau wusste, dass ich ihn beobachtete, drehte er sich nicht um. So ein verdammtes Arschloch.
Dann taumelte eine Gestalt auf Aiden zu. Als ich die Augen etwas mehr zusammen kniff und so der blendenden Sonne entkam, erkannte ich, wer es war. Es war dieser Deutsche Urlauber, der mich kurz angeflirtet hatte. Er sah betrunken aus. Sein Hemd war auch falsch zugeknöpft und seine Augen waren getrübt. Alex stiess Aiden gegen die Brust worauf dieser sich vor ihm aufbaute. Sie schienen zu diskutieren, doch ich konnte nicht verstehen worüber sie redeten. Doch dann eskalierte es. Einfach so. Innert einer Sekunde.
Alex schnellte vor und ich konnte einen erschrockenen Aufschrei nicht unterdrücken.
Als Alex von dem grossen Jungen zurück trat, traf es mich wie einen Schlag ins Gesicht.
Er hielt ein Messer in der Hand, von dem Blut tropfte.
Sowas hätte ich ihm nicht zugetraut. Sein Gesicht war verzerrt. Es zeigte eine verrückte Wut, beinahe als wäre er jähzornig.
Ich kannte solche Menschen und wusste auch wie schlecht sie sich unter Kontrolle hatten.
Vor ihm stand Aiden, der mit zusammengepressten Lippen einige Schritte zurück machte, und die Hand an die Schulter presste.
Zwischen seinen Fingern quoll Blut heraus.
Viel Blut.

Denkt ihr ihr würdet jemanden lieben können, der euch nicht liebt?
Eine komplett andere Frage, aber würdet ihr? Und wenn ja/nein, wieso?
Mal schauen was euch durch die Köpfe geht^^
Allen meinen Sternchen eine gute Nacht;)
Love you
Tala

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