∞24 Mein Leben.

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Das Nächste was ich mitbekam war dass ich aufwachte.
In meinem Bett. Bei Aiden zuhause.
Ich brauchte einen Moment um mich zurecht zu finden und zu erinnern.
Dass ich Nicht mehr auf dem Dach war und nicht mehr über mein Leben kämpfen musste.
Und dann wusste ich was ich als Letztes gespürt hatte.
Tränen schossen mir in die Augen und ich wollte mich abrupt aufrichten.
Doch Jemand drückte mich sanft zurück, ich sah dass es Aiden war.
"Sh Kätzchen, bleib liegen."
Ruhig aber bestimmt hielt er mich dort, eine Träne rann über meine Wange.
Lautlos, als erwartete sie die Nachricht gar nicht, sondern machte sich selbstständig.
"Aiden..."
Flüsterte ich rau und er lächelte schief.
"Es ist alles gut, deine Frauenärztin ist hier. Sie muss dir etwas sagen."
Ich schloss die Augen und biss mir fest auf die Lippen.
Ich sah noch etwas verschwommen, aber ich erkannte dass Aiden's  Gesicht sich durch das meiner alten Freundin aus dem Gefängnis ersetzte.
"Wie geht es dir meine Liebe?"
Fragte Miranda freundlich und mitfühlend und strich mir über die Hand.
Ich wagte es nicht, mich such nur zu bewegen.
"Was ist mit meinem Baby?"
Fragte ich ohne Umschweife.
All die Zeit hatte ich Angst davor gehabt es zu bekommen.
Jetzt betete ich dass ich die Chance Mutter zu werden nicht versäumt hatte.
"Sh deinem Baby geht es gut. Alles ist gut Jessica. Du musst dich jetzt ausruhen."
Ich hatte ihre Hand fest umklammert und liess sie jetzt erleichtert los.
Ich stiess die Luft aus, meine Lungen waren nicht länger zugeschnürt.
Sie blieb über mir damit ich mich nicht bewegen musste.
Ich spürte mein Kind in mir drin, das war das beste Gefühl seit einer Weile und es beruhigte mich.
"Du musst dich jetzt schonen Jessica, hast du mich verstanden? Strenge Bettruhe, mindestens zwei Monate."
Ich starrte sie an.
Ich war nicht der Mensch der einfach herum lag.
Erst recht nicht jetzt.
"Ich weiss was du sagen willst."
Streng sah sie mich an. Und auch sehr ernst.
"Aber als Mutter musst du zuerst an dein Baby denken.
Du hattest viel Stress, wenn man das überhaupt noch so nennen kann. Du bist einer Fehlgeburt so knapp entkommen."
Sie zeigte mit ihren Fingern an wie knapp es war.
Als hätte ich das nicht schon selbst verstanden.
"Es grenzt schon fast an ein Wunder, Mutter und Kind müssen sehr stark sein.
Aber es ist nichts anderem als Glück zu verdanken dass sie das Kind nicht verloren hat."
Glück, sowas kannte ich sonst nicht.
Vielleicht brachte das Kind tatsächlich neue Dinge mit sich.
Sie sah nun Aiden an, der schweigen zugehört hatte.
"Du solltest sie im Bett halten, wenn du willst dass sie sich erholt. Eine Schwangerschaft ist kein Spiel in dem man etwas riskieren kann."
Er nickte nur, er verstand ganz genau.
Zufrieden seufzte Miranda.
"Ich komme ab und zu vorbei, wenn es sicher ist. Aber ich will dass du Bettruhe hälst. Deinem Kind zuliebe. Versprichst du mir das?"
Sie sah mich fragend an und ich liess eine Hand auf meinen Bauch wandern.
Es fühlt sich viel zu gut und sicher an, als das nochmals riskieren zu wollen.
Also nickte ich und brachte ein schwaches Lächeln zustande.
"Versprochen."

In den folgenden Wochen hielt ich mein Versprechen mehr oder weniger freiwillig ein.
Aiden war wegen meiner beinahe Fehlgeburt mehr als aufgebracht und war strenger als jemals zuvor mit mir. Was aber auch seine Vorteile hatte, ich wurde bekocht, die Mitglieder kümmerten sich rührend um mich und vor allem mein Verlobter verbrachte viel Zeit bei mir im Bett.
Kuscheln war angesagt; so viel Ruhe und Frieden hatte ich lange nicht mehr.
In der ersten Woche war noch einiges geschehen.
Aidens Schulter wurde wieder eingerenkt und er hatte sich geweigert einen Verband zu tragen; weil das schwach rüber kommen würde.
Auch der Rest des Inneren Kreises hatte sich relativ gut erholt, Kenans Arm machte etwas Probleme aber er schlug sich tapfer und liess sich das Grinsen nicht verbieten, wenn er mich besuchen kam.
Leons Leiche war nur zweieinhalb Wochen später gefunden worden.
Wir alle hatten getrauert, obwohl er uns Verraten hatte.
Er war ein langes Mitglied gewesen und er hatte den Tod nicht verdient.
Wenigstens war er jetzt bei Lucas, die beiden Freunde wieder vereint zu sehen war das einzig Gute was ich mir in diesem Fall dazu vorstellen konnte.
Es gab ein Begräbnis, natürlich, aber ich war nicht dabei.
Ich lag im Bett und war auch froh darüber.
Ich konnte so jede Veränderung mitbekommen, und in zwei Monaten war das viel.
Ich spürte mein Baby sooft ich konnte und ich liebte es, wenn es herum rumorte während ich eigentlich schlafen sollte.
Mein Bauch war ein rechtes Stück gewachsen und ab und zu hatte ich mich gefragt wie das eigentlich klappen konnte, so fett zu werden ohne zu explodieren.
Aber hey, ich war jetzt erst in der Mitte des Vierten Monats, das hiess es würde noch schlimmer werden als diese kleine Kugel.
Die Zahlen der Toten kamen erst nach einigen Tagen rein.
Es waren viele, aber auch viele die sich dazu äusserten.
Die Familien waren froh das getan zu haben, die ganze Bronx war stolz darauf sich gewehrt zu haben.
Aufgestanden zu sein und für sich eingetreten zu sein.
Aber es gab auch viele die uns für den Verlust ihrer Liebsten verantwortlich machten.
Mich, wenn man genau sein wollte, nur wussten sie nicht dass der Befehl zu dieser Aktion aus meinem Mund gekommen war.
Es gab Probleme mit ihnen, aber es hatten sich seit dem Vorfall so viele Leute unserer Gang neu angeschlossen; dass wir dermassen gewachsen waren, dass Niemand auch nur den Hauch einer Chance hatte.
Ausser die Regierung.
Aber weder von den Reds hatten wir etwas gehört noch vom Senator, der mir auf der Strasse das erste Mal begegnet war.
Sie blieben ruhig und der Untergrund der Bronx sammelte sein Kräfte wieder.
So waren wir, zäh wie Klossbrühe.
Dann war es soweit dass ich die Nachrichten schaute.
Es waren Bilder der Zerstörung.
Der Helikopter der Menschenleben gefordert hatte.
Die verwüsteten Strassen mit den brennenden Bäumen und Autos.
Der rote Rauch von den Hooligans der Grossstadt die sich uns einfach angeschlossen hatten.
Und dann wir.
Es war aufgenommen worden, mein Gespräch mit dem Senator.
Und es wurde ausgestrahlt.
Ich hoffte sehr dass die Leute mich nicht nur als Terroristin sahen, sondern auch als Überbringerin einer Nachricht im Rahmen der Bronx.
Die Polizei äusserte sich auch darüber, die Interviews häuften sich.
In den Medien war das Hauptthema die Black Angel und ihr Aufstieg in die Spitzenklassen der Bedrohungen.
Einige sprachen von Mafia, aber dafür waren wir nicht organisiert genug.
Musste ja niemand wissen.
Wenn wir ein Levelupgrade bekommen hatten, dann mussten wir uns ab jetzt besser schützen und Tarnen.
Denn jetzt waren wir von der Wimper im Auge der Regierung zu einem Dorn geworden.
Einem spitzigen, Fetten Dorn.
Sie würden uns nicht lange in Frieden lassen. Die Bronx stand immer auf ihrem Ziel und sie würden den Kampf ewig gegen uns fortsetzen.
So lief es nunmal.
Als sie Dylan dazu befragten und ich sein Gesicht mit der vernarbten Wange sehen musste, wallten wieder Schmerzen in mir hoch.
Ich musste daran zurück denken was er getan hatte.
Dieser Mann hatte meine Mutter getötet, mit nur fünfzehn Jahren.
Und er hatte nie wirklich dafür büssen müssen, einfach weil sein Dad ein Cop war und die Leute feige.
Ich vermisste meine Mutter sehr, aber ich hatte jetzt die Möglichkeit damit abzuschliessen.
Ich wusste jetzt wenigstens was passiert war und dass sie schnell gestorben war.
Was ich auch wusste war, dass ich Dylan bis ans Ende der Welt jagen sollte. Ich sollte ihn leiden lassen bis er vor Schmerzen starb und nicht seinen Wunden erlag.
Das sollte ich tun. Das sagte die Jessy aus den Bronx, die Anführerin.
Aber mich beschäftigte noch etwas.
Dylans Worte.
Dass sich die Geschichte wiederholte. Dass es ein Muster gab.
Er hatte recht.
Die Ereignisse hatten sich wirklich wiederholt.
Zuerst Markus und der General Garrison, dann Lucas und Dylan.
Jetzt Leon und die Regierung.
Und selbst in der Vergangenheit war es die Sache mit meiner Mutter und ihm.
Vielleicht wollte das Schicksal dass ich meine Fehler einsah.
Dass es mich solange bereuen liess bis ich etwas in meinen Lebeb änderte.
Es war vielleicht das Zeichen es nun besser zu machen und mit dem Ganzen Kampf aufzuhören.
Es den Anderen zu überlassen.
Das war schwer, wenn man schon sein Leben lang mit drin hing.
Aber ich wollte nicht mehr länger sehen wie Menschen, die mir etwas bedeuteten, vor meinen Augen starben. Ich wollte mich nicht länger machtlos fühlen.
Ich musste einen Entschluss fassen und diesen teilte ich den Anderen auch mit.
Das war mein letzter grosser Kampf gewesen.
Ich wollte mich ab jetzt razs halten.
Ich war noch in der Gang wegen dem Schutz und weil ich meine Familie nicht verliess.
Aber ich hörte auf Damit, wirklich Teil davon zu sein.
Nicht nur weil ich es nicht mehr konnte, ein Teil in mir hatte sich immer noch voll dem Kampf um die Gerechtigkeit in den Bronx verschrieben.
Ich tat es auch wegen dem Baby.
Ich wollte aufhören zu töten.
Ich wollte aufhören Menschenleben zu nehmen als wären sie nichts als Spielkarten, die man einsetzen konnte wenn man wollte.
Ich bereute viele dieser Dinge und jetzt wo ich mein Baby in meinem Bauch spüren konnte, veränderte das etwas in mir.
Ich wollte nicht mehr Leute verletzen, ich wollt in Frieden leben, auch wenn ich wusste dass es mir niemals ganz gelingen würde.
Ich konnte hier nicht mitmachen und dann erwarten dass ich keine Konsequenzen trug.
Aber wenigstens friedlicher wollte ich leben. Ruhiger und abgeschottet von all dem Leid dass ich verursacht hatte. Um mir klar zu werden was ich getan hatte.
Ich hatte mich immer und bei allem gerechtfertigt.
Gesagt es gehe ums Überleben, dass nur jeweils einer überleben konnte.
Ich hatte von Rache und Gerechtigkeit gesprochen.
Aber wie konnte ich von Frieden reden, wenn ich selbst alles andere tat.
Nichts auf dieser Welt könnte jemals einen Tod rechtfertigen.
Ich war nicht befugt mir die Macht über eine Person auf diese Weise zu nehmen.
Und ich hatte es so oft getan dass ich mich vergraben wollte.
Also egal was mir Dylan abgetan hatte, ich konnte es ihm nicht verzeihen.
Aber ich konnte schweigen und daran glauben dass er seine Strafe bekam.
Und das nicht ich sein Henker war, sondern das Leben.
Eine Ehe und eine Familie war für gute Leute gedacht.
Menschen die Freude in ihrem Leben verdienten.
Nach all meinen Taten tat ich das nicht.
Trotzdem bekam ich die Chance dazu.
Ich hatte Glück gehabt, wie Miranda sagte.
Aber dieses Glück wollte ich nun nicht mehr länger herausfordernd.
Ich
Wollte anders leben für das Baby.
Ich wollte ein Vorbild sein, nach dem es aufwuchs.
Fern von Gewalt und Angst.
Ich wollte gutes für mein Kind und das konnte ich ihm nicht geben, wenn ich immer eine Pistole bei mir hatte.
Ich würde die Gesichter nie wieder vergessen.
Kein einziges meiner Opfer.
Ich konnte es nicht rückgängig machen aber ich konnte aufhören und den Rest meines Lebens versuchen, nach den Regeln der Strasse zu leben ohne anderen Schmerzen zuzufügen.
Ich dachte wochenlang darüber nach bis ich mich entschied keine Waffe mehr in die Hand zu nehmen.
Die Anderen protestierten, fanden sich dann aber damit ab.
Vor allem Aiden machte sich Sorgen, aber auch er akzeptierte es irgendwann.
Ich fühlte mich leichter nach diesem Beschluss.
Und als hätte das Leben erkannt dass ich mich geändert hatte, sendete es mir ein wunderbares Erlebnis.
Es waren zwei weitere Wochen vergangen in denen sich alles etwas erholt hatte. Und ich konnte kaum glauben dass ich jetzt hier stand.
Ich wusste ja dass Aiden es ernst gemeint hatte, als er sagte er wolle mich heiraten, aber er hatte keine Zeit verschwendet, das auch Wirklichkeit werden zu lassen.
Also fand ich mich jetzt vor dem Spiegel in einem der Strandhäuser in Long Island wieder.
Der Ferienort hatte es uns angetan und da wir keine Kirche wollten sondern Strand, hatten wir uns dafür entschlossen.
Leonie nestelte an meiner Frisur herum und ich konnte mein Zittern vor Aufregung nicht verbergen.
"Du siehst wunderbar aus Jessy."
Sagte sie aufmunternd und ich verzog das Gesicht.
Irgendwie hatte sie da recht.
Meine Augen waren mit dem Blauton des Meeres geschminkt, dezent aber trotzdem so dass meine graue Iris super zum Vorschein kam.
Eigentlich war ich nicht so der Typ des Schminkens, aber es gefiel mir gut.
Meine Haare hatte Leonie kunstvoll auf eine Seite gelockt und sie dort mit einem Steinchen Besetzen Band fest gemacht, dass sie mir durch die Haare geschlungen hatte.
Zuerst war ich skeptisch gewesen, aber jetzt war ich der Meinung dass meine Haare noch nie besser ausgesehen hatten als heute.
Und dann das Kleid.
Mein Hochzeitskleid.
Ich hatte eigentlich etwas einfaches anziehen wollen, irgend ein blaues Strandkleid.
Aber dann war Jake gekommen, mit dem Kleid meiner Mutter, das sie getragen hatte, als sie Dad geheiratet hatte.
Ich hatte geweint als ich es gesehen hatte.
Und ein Mädchen aus der Gang hatte es sogar so umgeändert, dass es über meinen Bauch passte.
Es war wunderschön.
An den Armen erstreckten sich weiche Muster aus Spitze und nur sie hielten das Kleid an mir fest.
Es war eng geschnitten bis zu den Knien, der weisse Stoff von Spitze besetzt wie ab den Armen.
Es fühlte sich weich an und ich hatte das Gefühl dass es nach all den Jahren immer noch nach Mom duftete.
Unter den Knien fiel es locker ab und ein feiner hauch von Schleier begleitete die Schleppe dahinter.
Es war das schönste Kleid das ich jemals gesehen hatte.
Den Blumenstrauss hielt ich zwischen den schwitzigen Händen, ich war kurz davor alles weg zu schmeissen.
Angst war normal, aber ich hatte nie damit gerechnet dass ich mich mehr vor meiner eigenen Hochzeit fürchtete, als davor in einen bewaffneten Laden zu stürmen und zu kämpfen. Aber das war jetzt Vergangenheit für mich.
Es klopfte an der Türe und Leonie sprang hin, das Fliederfarbene Kleid stand ihr wunderbar.
Ich blieb vor den Spiegel stehen und sah mich nochmals an.
Dann hörte ich einen Kuss und sie huschte hinaus.
Als ich mich umdrehte stand Jake dort.
Er hatte einen Anzug an und sah natürlich toll aus.
Er lächelte sanft und kam auf mich zu.
"Bereit Kleines?"
Ich schluckte und schüttelte den Kopf.
"Ich kann das nicht."
Flüsterte ich und meine Stimme brach vor Nervosität.
Er grinste breiter.
"Sag das nicht. Du wirst doch wohl nicht vor der Ehe halt machen."
Er zwinkerte und ich musste gequält lächeln.
"Nicht weinen, du verschmierst noch Leonies Meisterwerk."
Mahnte er mich.
Ich räusperte mich.
"Ja da hätte sie keine Freude daran."
Gab ich zu.
"Na komm her."
Meinte er dann und hielt mich behutsam fest.
Ich atmete tief ein und drückte meinen Kopf so gut es ging an seine Schulter.
"Ich bin sicher Mom und Dad wären stolz auf dich. Und du siehst aus wie sie in dem Kleid."
Ich schauderte bei diesen Worten.
Der Gedanke das meine Eltern vielleicht doch von irgendwo her zusahen und sich für mich freuten, versetzte mir einen Stich ins Herz.
"Denkst du sie sehen das?"
Fragte ich leise und ich spürte dass er nickte.
"Ganz sicher. Und wenn du jetzt da raus gehst, dann werden sie ganz vorne stehen, bei dir und Aiden und euch lächelnd ansehen. Du wirst es spüren."
Ich blinzelte die Tränen weg und nickte.
"Bereit?"
Fragte er noch einmal.
"Ja."
Hauchte ich.
Ich war bereit. Ich wollte das und ich hatte dieses Glück verdient.
Er hielt mir den Arm zum Einhaken hin und ich tat es, stolz dass mich mein grosser Bruder nach vorn führte.
Als ich ihn nochmals kurz ansah, konnte ich sehen dass er Blinzelte. Mir wurde warm ums Herz.
"Ich liebe dich, grosser Bruder."
Flüsterte ich und er lächelte.
"Ich dich auch Kleines. Für immer."
Dann öffnete sich die Türe des Häuschens und wir traten hinaus.
Ich war barfuss, und ich spürte den Sand deutlich zwischen den Zehen.
So warm und weich.
Die Sonne strahlte auf uns hinab und kündete den Hochsommer an, der noch vor der Geburt meines Herbstkindes sein würde.
Der Himmel war blau und die Vögel zogen darin ihre Kreise.
Mein Blick schweifte als erstes zum Meer.
Es lag ruhig da, die weiss schäumenden kleinen Wellen schwappten über den weissen Strand und ich konnte den Geruch nach Salz und Algen riechen.
Es tat gut und war entspannend.
Langsam lief ich weiter, vor mir standen die ersten unseres Kreises.
Wir waren nicht viele, aber es war meine Familie und alles was ich brauchte.
Sie klatschten und lachten, als sie Blumen auf den Weg vor mir streuten, den ich zwischen den aufgestellten Stühlen entlang schritt.
Unter einem Bogen aus grünen Ranken durch, über die ich mit einer Hand kurz strich.
Es fühlte sich gut an und richtig.
Mein Blick streifte Kenan, er nickte lächelnd und trat etwas zurück, Leonie klatschte und sah aus wie eine Fee.
Die Anderen setzten sich, und gaben mir den Blick auf Aiden frei.
Ich war mir sicher das Musik lief.
Aber ich konnte sie irgendwie nicht mehr hören.
Jakes Arm liess mich los in dem Moment, als mich Aiden berührte und mir zu sich nach vorne half, wo Simon in einer so lächerlichen Robe stand.
Er hatte online ein Zertifikat gemacht, er durfte uns trauen.
Es kümmerte mich nicht dass und alle anstarrten.
Auch nicht dass Sam die auswendig gelernten Zeilen zu sprechen begann.
Ich sah nur Aiden an.
Seine muskulöse Brust und die Oberarme zeichneten sich deutlich unter dem Smoking ab, seine langen Beine führten hinab zu schwarzen Schuhen.
Aber das beste an ihm war sein Gesicht.
Die Haare waren zerzaust, niemand hätte ihn je dazu gebracht sie irgendwie zu frisieren.
Ich musste lächeln als ich über die gebräunte Haut zu den weissen Zähnen sah.
Dann in seine Augen.
Sie glitzerten vor tiefer Zuneigung und seine Hand hielt meine Fest umschlossen.
Ich hatte diesen Blick schon einmal bei ihm gesehen.
Aber jetzt war er viel stärker und ich konnte meinen Blick einfach nicht abwenden.
Selbst das Geschrei der Möwen verstummte.
Es gab nur ihn und seine feinen Grübchen, als er lächelte.
"Du siehst umwerfend aus, Kätzchen."
Flüsterte er leise und ich musste noch breiter lächeln.
"Ich freue mich schon dir das Kleid auszuziehen."
Ich biss mir grinsend auf die Lippen.
Aiden konnte zwar romantisch sein; aber er zerstörte solche Momente auch ganz gerne.
Trotzdem war die Stimmung wunderbar.
Simon kürzte die Rede etwas ab und Kenan trat mit den Ringen vor.
Aidens Finger waren ruhig als sie mir den Ring über den Finger streiften, doch ich wusste dass er sich sehr zusammenreissen musste.
Ich zitterte stark, als ich die Geste bei ihm wiederholte, aber es fühlte sich richtig an das zu tun.
"Dann erkläre ich euch hiermit zu Mann und Frau."
Verkündete Simon feierlich und ich spürte wie mein Herz immer lauter pochte.
Ich hatte keine Gelegenheit noch etwas zu tun, denn Aiden lehnte sich schon vor, hielt seine warme, grosse Hand an meinen Rücken und küsste mich.
Sofort ertönte Beifall und Rufe.
Jemand pfiff laut zwischen den Zähnen und die Musik schaltete sich wieder ein.
Ich warf den Strauss einfach hinter mich und umfasste dann mit beiden Händen zärtlich Aidens Gesicht.
Seine Lippen waren so weich, so zärtlich küsste er mich.
"Ich werde dich nie wieder gehen lassen, Jessica Parker."
Murmelte er dann und löste sich von mir.
Ich strahlte übers Ganze Gesicht und konnte mich vor Glück beinahe nicht beherrschen.
"Ach ja und Sie dürfen die Braut dann küssen."
Murmelte Simon noch, bevor er grinsend abzottelte um die Robe los zu werden.
Etwas verspätet, Aiden war mal wieder schneller gewesen als alles andere.
Er drehte mich um und ich konnte in die Fröhlichen Gesichter meiner Freunde sehen, die laut klatschten und Jubelten.
Dann warfen sie Blumen auf uns und ich musste ebenfalls lachen.
Egal was das Leben noch bringen würde, dieser Moment hier war perfekt und Nichts konnte ihn uns weg nehmen.
Er gehörte nur uns.
Leonie hielt den Blumenstrauss in der Hand und ihre Augen strahlten heller als zuvor.
Es tat uns allen gut.
Dann liefen wir los, durch den Weg zwischen den Anwesenden.
Ich spürte einen Windhauch auf meinem Gesicht, obwohl eigentlich Windstille war.
Ich blinzelte und musste dann Lächeln.
Mom und Dad.
Sie waren hier, ich war mir ganz sicher.
Sie freuten sich für mich und zeigten mir all ihre Liebe.
Ich spürte die Tränen auf meinen Wangen, Freudentränen.
Dann legte ich die Hand auf meinen Bauch und machte grosse Augen.
"Aiden!"
Flüsterte ich und liess seine Hand los, um sie zu packen.
"Ja?"
Alarmiert sah er zu mir nach unten und drehte sich von einem Jungen weg, der ihm gerade gratuliert hatte.
"Es tritt."
Flüsterte ich überglücklich und er legte ungläubig seine Hand auf meinen Bauch.
Es hätte sich keinen besseren Moment aussuchen können.
Dann strahlte er und küsste mich erneut.
Da war ein neues Leben.
Und dieses neue Leben trat jetzt ein.
Vielleicht wurde es noch von der Strasse beeinflusst ja. Aber es war mein Leben.
Das Von Aiden, dem Baby und mir.
Unser Leben.

~Ende des 2. Bandes~
(Das dritte Band wird noch in diesem Buch veröffentlicht, einfach umblättern)

Ich finde es ultra Krass dass ich nun schon den zweiten Band der Fight or Die Trilogie beenden kann und ihr immer noch so fleissig dabei seid!
Ich freue mich wirklich sehr darüber und hoffe dass ich euch auch mit diesem Band zum weinen, lachen oder ausrasten gebracht habe. es hat mir viel Spass gemacht und ich hoffe sehr dass ihr auch das Dritte Band lest.
Es heisst: Blood-Kill or Die!
Alles Liebe
Angora77

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