∞ 9 Heaven or hell?

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Meine Koffer Phobie verschlimmerte sich um drei Stufen.
Die gesamte Zeit, in der man eigentlich den Blick zu den Stadträndern hätte wenden müssen, war ich damit beschäftigt gewesen, meinen Koffer in Schach zu halten, da er immer und immer wieder die anderen Koffer umwarf gegen die Knöchel der sitzenden Schüler prallte.
Dabei klang er so laut dass sich einige darüber beschwerten, dass es einem Erdbeben glich.
Beinahe hatte ich darüber nachgedacht ob dieses Biest einen eigenen Kopf hatte und es in Erwähnung gezogen, ob ich es einfach aus dem offenen Fenster neben mir schmeissen sollte.
Aber meine Klamotten waren dann doch zu wertvoll.
Selbst als wir ankamen, hatte ich ganze drei Anläufe gebraucht, um dieses Ding aus dem Bus zu heben.
Ich wollte mir die Gesichter meiner Mitschüler gar nicht vorstellen.
Zum Glück war dann Jake gekommen und hatte den Koffer auf den sicheren und sich nicht bewegenden Boden gehievt.
Und nun standen wir, zwei dutzend Schüler und ein leicht gutgläubiger Lehrer, vor einem wunderschönen Strand. Es war das Schönste, was ich je gesehen hatte. Was vielleicht auch daran lag, dass ich bisher noch nie Strandferien gemacht hatte. Ja, das war leider die Wahrheit. Nicht alle konnten sich jeden Sommer zwei Wochen Vergnügungszeit mit der ganzen Familie irgendwo in Spanien oder Italien gönnen. So war das Leben, es war unfair. Aber auch wenn ich noch immer im selben Land war, schien es mir doch wie das Paradies vorzukommen.
Der Strand war mit so hellen Sandkörnchen gespickt, dass er schon fast weiss wirkte.
Die blauen Wellen kräuselten sich, sodass weisser Schaum auf ihren Spitzen entstand. Sobald das Wasser aber über das sandige Ufer floss, löste er sicg auf.
Es war herrlich, ich konnte sogar bis zum Grund sehen, so klar war das Wasser.
Im nassen Sand steckten kleine Muscheln und immer wenn eine Neue Welle sie umspülte, glänzten sie in der hellen Sonne. Das Wasser brach die meisten Strahlen und so kam es, dass tausende gefangene Sonnenstrahlen im Wasser herum zu hüpfen schienen.
Ich atmete wohlig aus und fühlte bereits die Wärme auf meiner Haut. Es roch nach Strand.
Und am Strand, stand ein Haus. Nein, mehrere Häuser.
Falls das überhaupt Häuser waren.
Es waren mehr kleine Strandhäuschen, mit einem Dach aus einer merkwürdigen Kombination aus Ästen, Stroh und Kunststroh, das wohl alles in so einer perfekten Form hielt. Die Häuschen umfassteb wohl nicht mehr als zwei Zimmer, die Wände waren aus Palmenrohren und irgend einem abdichte-Zeug. Davon hatte ich keine grosse Ahnung.
Das Dach war rundlich und zu der Spitze hin nach oben gewölbt, die Fenster waren mit langen Ketten aus Muscheln und Glasperlen geschmückt.
Sie erstreckten sich, aneinandergereiht, bis zum Horizont der Sanddüne.
Es war unglaublich.
Ich hätte nicht gedacht dass Mr. Jones, der langweilige Primarlehrer, so etwas organisieren konnte.
Jetzt verstand ich zwar auch, wieso es nur zwei und dafür wohl teure Tage waren, aber diese Zeit reichte mir. Ich würde sie geniessen und nichts und niemand würde mich davon abhalten.
Die anderen waren wohl derselben Meinung und sahen sich verstört nach einer alten Brechbude um, in die er uns vielleicht schleppen würde, weil das hier einfach viel zu gut für uns war.
Doch anscheinend hatte sich das Schicksal endlich mal zum guten gewendet, denn Mr. Jones verteilte jedem Päärchen je einen Schlüssel für ein Haus.
Leonie und ich bekamen Haus 17, direkt neben Jake und Lucas.
Wenigstens musste ich nicht mit meinem Projektpartner zusammen leben.
Ich linste zu Aiden. Dieser lieferte sich mit einer rothaarigen Schönheit gerade einen Sand-Kampf. Sie kreischte lachend, als der Sand ihr Dekollete fand und Aiden hatte Sandkörner in den zerzausten, glänzenden Haaren. Das braun wirkte in der Sonne erwas golden. Faszinierend.
Ich verzog das Gesicht. Ab mir selbst und ab diesem Typen, der offenbar nichts anderes als ein gewöhnlicher Frauenheld war.
„Alles okey?"
Fragte mich Leonie und schob sich in mein Sichtfeld. Schnell wandte ich den Blick von ihrem Bruder ab.
„Ja. Ja klar."
Sie grinste und schwenkte den Schlüssel vor meinen Augen.
„Das wird sowas von der Hammer!"
Ich lächelte nur und nickte schweigend. Ich hatte immer noch das Gefühl, dieses verdammte Klappmesser in der Hand zu halten. Ich sah nochmals meine Hände an, nur zur Sicherheit. Kein Blut.
"So meine Lieben, da wir nicht alleine hier sind, möchte ich euch die anderen Gäste gerne noch vorstellen.
Sie verbringen hier ihre Ferien und wir werden Rücksicht auf sie nehmen, da sie nämlich ausserschulisch hier sind."
Mit einer sehe fürsorglichen Miene betrachtete er uns, bevor er wie in einer Talentshow, übertrieben fröhlich hinter sich deutete.
Drei Jungs und zwei Mädchen kamen auf uns zu und stellten sich neben unseren Lehrer.
Sie sahen etwas gelangweilt aus und freuten sich wohl nicht all zu sehr uns zu sehen.
Wahrscheinlich wollten sie einfach ihren Urlaub geniessen.
Verstand ich.
Da sie uns mit ihrer Freundlichkeit auch nicht gerade begeisterten, beruhte das ziemlich schnell auf Gegenseitigkeit.
Einer der Jungen hob kurz mal die Hand, ansonsten scharrten alle nur mit den Füssen im Sand.
Mr. Jones scheuchte die fünf Fremden wieder weg als wären sie Hühner.
Mit verwirrten und genervten Blicken machten sie sich davon.
"Nungut, ihr habt heute Abend noch Frei, um euch einzugewöhnen. Aber Morgen und am Sonntag werdet ihr jeweils pünktlich um 9 Uhr mit eurem Partner hier stehen. Hier."
Er deutete auf den aufgewühlten, dunkler wirkenden Sand.
„Ich weiss nicht, ob wir da alle Platz drauf haben."
Äusserte sich Simon besorgt. Kenan schlug ihm auf den Hinterkopf.
„Au!"
„Dankeschön", meinte Mr. Jones.
„Gerngeschehen", grinste Kenan.
„Nungut, weiter im Text.
Ihr werdet bis zum Mittagessen die Natur entdecken und euer Biologieprojekt durchführen und am Nachmittag, könnt ihr euch so richtig entspannen."
Na das klang doch schonmal gut, ausser der Teil mit dem Projektpartner.
Der gefiel mir nicht ganz so gut.
Ich lugte kurz erneut zu Aiden, der sich aber unterdessen konzentriert einem Gespräch mit Einem Kumpel widmete und seine Miene wieder kalt war, gelangweilt und typisch für ihn.
Was für einen wechselhaften Charakter. Vielleicht war er ja bipolar gestört oder so.
Als Mr.Jones endlich verstand, dass wir ihm nicht interessiert zuhörten, verliess er uns schweren Herzens. Aber nicht, ohne vorher die Kühlschränke in den Hütten zu erwähnen, für die man extra zahlen musste, doch so richtig hörte ihm niemand mehr zu.
Denn langsam löste sich die Menge auf und jeder erkundigte sein neues Heim. So auch Leonie und ich.
Wir zogen unsere Koffer über den Sand und schüttelten während dem Laufen immer wieder unsere Schuhe aus, wenn sie sich mit dem warmen Sand füllten.
Als ich die Tür öffnete, klappte mir der Kiefer nach unten.
Das war mehr Luxus als ich jemals in meinem Leben gesehen hatte.
Das Haus war schlicht gehalten, mit zwei Betten und wenigen Möbeln, sowie einer Minibar gleich neben dem besagten Kühlschrank.
Es gab eine kleine Terrasse und darauf war eine Hängematte befestigt, daneben stand ein kleiner Tisch mit Smoothies drauf.
Überall waren Meerestiere und Muscheln aufgehängt, als Schmuck dienten und auch unendlich viele Kissen, in denen ich wahrscheinlich versinken würde.
Es war einfach ein Traum.
Sowas kannte ich sonst nur aus Filmen. Und die Schauspieler darin waren immer viel viel viel vermögender als ich gewesen, selbst im Film. Logisch.
Auch Leonie schien es zu gefallen, denn sie liess sich jauchzend auf das linke Bett fallen.
"Ist das nicht toll? Unser eigenes Haus!"
Ich lächelte. „Wenn auch nur für zwei Tage."
Fügte ich hinzu. Danach würde uns bereits die Realität einholen. Beispielsweise diese, dass ich einen Polizisten ins Bein gestochen hatte. Ihn verletzt hatte. Mein Gott, ich hatte noch nie jemanden verletzt. Ich schluckte.
„Alles okei bei dir?"
Ich blinzelte und setzte sofort wieder ein Lächeln auf. Ich hatte jetzt echt keine Lust, darüber zu reden wie mies ich mich fühlte.
Also starrte ich aufs Meer hinaus und nickte bloss.
„Ja, klar."
Das Meer hatte mich schon immer fasziniert.
So unbändig, friedlich, und von einem Moment auf den anderen Stürmisch und absolut tödlich.
Dort draussen galten die Regeln nicht, die wir Menschen aufstellten und immer befolgen mussten.
Dort draussen herrschte das Meer und wenn es wollte dass du starbst, dann tatest du das auch.
Es erinnerte mich irgendwie an das Leben.
Erbarmungslos.
"Es ist wunderschön."
Ich unterliess es, den Koffer aus zu packen, das hätte sich ja sowieso nicht gelohnt, und stellte ihn kurzerhand neben mein Bett.
Dann kramte ich darin herum, um mein Badezeug zu finden. In dem eiskalten Wasser schwimmen zu gehen war von Anfang an mein Plan gewesen. Das war das, was ich jetzt einfach unbedingt tun wollte.

Ich zog mir meinen dunkelblauen, ziemlich freizügig geschnittenen Bikini an. Ich hatte auch andere, aber ich wollt diesen anziehen. Ich versuchte, mich selbst davon zu überzeugen, dass ich ihn nur trug weil er mir gefiel. Und nicht um irgendwelchen Männern zu gefallen. Insbesondere nicht Aiden. Ich blinzelte und ignorierte Leonies breites Grinsen. Manchmal fürchtete ich, dass sie Gedanken lesen konnte.
Dann lief ich barfuss über den heissen Sand nach draussen.
Ich liebte das Gefühl, wenn mir der Sand über die Füsse rieselte und die Wärme darin verteilte, die er ausstrahlte.
Leonie hatte sich gleich einen Smothie geschnappt, hatte sich aber schlussendlich auch überreden lassen, mit zu kommen, anstatt die Hängematte aus zu checken.
Sie lief neben mir, in einem hübschen grünen Bikini, und mit einem breiten Lächeln. Er passte zu ihren Augen.
Die anderen waren noch nicht draussen. Das hob meine miese Laune etwas und half mir, das Erlebnis von vorhin zu verdrängen. Nicht die beste Lösung, aber momentan reichte es.
Ich breitete mein Handtuch aus und sprintete dann zum Wasser. Ich konnte es gar nicht erwarten, mich hinein zu stürzen.
Sonst gab ich nicht die beste Balletttänzerin oder Kunstturnerin ab, aber was das Schwimmen anging, das Wasser schien meiner vereinzelt auftretender Tollpatschigkeit Einhalt zu gebieten.
Mit einem eleganten Sprung glitt ich hinein und die Wellen schlugen fast unmerklich über meinem Kopf zusammen.
Das Wasser strich über meinen Körper als würde es mich willkommen heissen und ich spürte die Wellen, wie sie mit meinen Haaren spielten.
Ich spürte die Kühle und öffnete die Augen.
Einen Moment brannte es, doch dann klärte sich meine Sicht.
Ich schwamm, im klarsten und trotdem blauesten Wasser der Welt. Der Sand unter mir spiegelte die Sonnenstrahlen, welche wenn ich den Kopf hob, durch die Wassermassen brechen sah.
Ein kleiner Schwarm von winzigen Fischen stob auseinander, und ich tauchte tiefer, um mir eine schöne Muschel aus dem Sand zu schnappen.
Als mir die Luft ausging, stiess ich mich vom Boden ab und flog förmlich einen Meter aus dem Wasser aus dem Wasser.
Kleine Tropfen spritzen dabei um mich, und ich fühlte mich so frei und glücklich wie nie zuvor.
Ich lachte und gab Leonie einen Wink, sie solle auch reinkommen, doch sie sah bloss nervös nach links, und zog de Beine als Selbstschutz Effekt näher zu sich. Mein Winken hatte sie nicht bemerkt.

Aiden
Ich hatte mich umgezogen. Nun trug ich nur noch meine Badehose, und ich hatte auch nicht die geringste Angst, mich so zu zeigen.
Im Gegensatz zu Jill, der etwas gebaut fester war und sowas wie die Sonne auch noch nie gesehen hatte. Er trug selbst im Sommer eine Jacke. Aber er war in Ordnung. Ein Hacker eben.
Ich legte viel wert auf meinen definierten Körper.
Mir war selbst nicht so klar, wieso genau, aber etwas in mir war seid dem Vorfall vor einigen Jahren kaputt gegangen, und es half mir, die Blicke der Mädchen auf mir zu spüren. Es reparierte das Kaputte in mir für einige angenehme Augenblicke.
Dass ich nicht ersetzbar war und kein Spielzeug.
Dass ich derjenige war der Herzen brechen konnte.
Trotzdem wusste ich dass meines nicht zusammenwachsen würde, egal wieviele schöne Frauen ich bei mir haben würde.
Niemand konnte sie ersetzen.
Das bewies ich mir mit jedem strahlenden Mädchen an meiner Seite.
Es war wie ein verrückter Trost dafür, dass ich so dumm gewesen war.
Doch das war alles früher gewesen. Langsam nahm mein Leben eine Form an, mit der ich zufrieden war. Nur etwas störte mich.
Ich schlenderte mit meinen Jungs den Strand entlang, und genoss die Aussicht.
Es war wirklich entspannend, einmal nicht die eng gebauten Häuser zu sehen, sondern wie weiten des Meeres, das mir so ungebändigt vor kam.
Ich schüttelte unmerklich den Kopf, diese Jessica hatte mich zu einem richtigen Softie mutiert, ich sollte mich mehr an meine Regeln erinnern. Und weniger über solchen Quatsch nachdenken.
Ich beschloss gerade einen Blick auf die Mädels im Urlaub zu werfen, um meinen Tag noch etwas zu verschönern, als mir Fabio in die Seite boxte.
„Was?"
"Alter das musst du sehen. Die Black ist echt nicht ohne man!"
Ich sah vom Sand auf und mein Blick blieb an ihr hängen.
Sie hatte einen ziemlich eng geschnittenen Bikini an, der ihre heisse Figur noch mehr betonte.
Ich spürte wie meine Hosen etwas eng wurden, als sie elegant ins Wasser eintauchte.
Wenig später kam sie wieder hoch geschossen und ich musste mich zusammen reissen, um mir nicht über die Lippen zu lecken. Ich war auch nur ein Mann.
Ihre langen Haare klebten ihr am Rücken und feine Wassertröpfchen, säumten ihre Haut.
Sie winkte meiner Schwester zu, doch diese war zu sehr mit Black beschäftigt, der soeben aus seiner Hütte trat.
Das gefiel mir gar nicht.
Er hatte mir schon jemanden weggenommen, meine Schwester bekam er nicht auch noch.
Black schien sie anzulächeln, was mich meine Hände zu Fäusten ballen liess, er sollte meine Schwester nicht einmal ansehen.
Ich hatte Respekt vor Frauen, auch wenn es vielleicht nicht immer so schien, da mir Leonie schon oft um die Ohren geworfen hatte, ich sei sozial inkompetent.
Gar nicht wahr.
In unserer Schule und in dem Leben das ich führte, half es allerdings nicht sonderlich, seine Gefühle preis zu geben.
Je weniger man über mich wusste, desto weniger Angriffsfläche bot ich ihnen.
Doch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, wanderte mein Blick wie fern gesteuert wieder zu ihr.
Nun wendete auch Jessy den Kopf, und unsere Blicke trafen sich.
Ich hatte sie noch nie so fröhlich gesehen, so ehrlich schön und glücklich, wie ein freier Vogel.
Ohne es zu merken musste ich lächeln.
Erst als sie verwirrt und zögerlich zurück lächelte, bekam ich es mit.
Sofort verschwand das Lächeln, ich bekam Panik. Wieso lächelt ich sie auch an. Ich konnte nicht verhindern dass meine Mauer sich hoch fuhr, zu lange hatte ich diese Masche nun gespielt.
Gerne hätte ich sie weiter angelächelt, aber es war schwieriger als ich es mir selbst eingestand, und ausserdem war ihr Lächeln nun auch vergangen.
"Alter, die steht doch voll auf dich!"
Grinste nun stattdessen Fabio, aber ich winkte nur ab und lief auf meine Schwester zu.
Ich sollte besser auf das Einzige aufpassen, dass mir noch etwas bedeutete.
Doch nun war das Kätzchen da, ihr Fauchen hatte mich auf die Idee gebracht sie so zu nennen, und da es sie auch aufregte, passte es perfekt.
Aber jetzt wo sie da war spürte ich, wie meine unnahbare Fassade zu bröckeln drohte.
Und das wollte ich auf keinen Fall.

Jessy
Scheisse, was hatte ich mir nur gedacht?
Ich hatte ihn angelächelt.
Aber das war nicht fair.
Ich war so überrumpelt gewesen, dass ich es nicht aufhalten konnte, es war einfach zu mitreissend gewesen, wie seine Augen einen ehrlichen Schimmer bekommen hatten, als seine Lippen sich zu einem Grinsen verzogen hatten.
Er war schuld.
Und jetzt kam er auch noch auf uns zu, gemütlich und selbstbewusst, als hätte er alle Zeit der Welt.
Bestimmt kam es mir auch nur so vor als ob er sich wirklich dafür interessierte mich von unten bis oben zu mustern.
Wahrscheinlich war das nur eine Masche, deshalb war wohl auch das Prickeln auf meiner Haut wegen der heissen Sonne.
Also eigentlich kam er auf Leonie zu, was man vielleicht erwähnen sollte, aber trotzdem liess er mein Herz höher schlagen.
Natürlich nur, weil ich mich fast übergeben musste, versteht sich.
So viel Kotzbrocken und so wenig Kleidung konnte ja nur schief gehen.
Ich beachtete ihn nicht, und starrte auch nicht auf seinen perfekt trainierten Körper oder seine Augen die in der Sonne noch immer glitzerten wie geschliffene Smaragde.
Ich schlurfte zu meinem Tuch und legte mich drauf.
Aiden und der Rest der Gesellschaft verschwand und ich sah nur noch das unendliche Blau das Himmels, in dem keine einzige Wolke zu sehen war.
Bloss eine Möwe flog ihre Kreise über dem Wasser und ich konnte sogar von hier aus sehen, wie der Wind ihre Flügel umspielte und sie oben hielt, während sie sich nicht einmal bewegen musste.
Ich lächelte leicht und spürte, wie meine Poren die Sonne gierig aufsogen.
Ich liess mich braun brennen, wartete bis die Hitze sich auf meinem Bauch verteilt hatte, bevor ich mich umdrehte, um auch noch meinen Rücke. Zu sonnen.
Dabei legte ich den Kopf auf die Arme und beobachtete Leonie, die gerade dabei war, Aiden von irgendetwas zu überzeugen.
Dieser hob bloss abwehrend die Hände, in seinen Augen spiegelte sich die Sonne und wieder einmal fragte ich mich was die beiden wohl für Eltern gehabt hatten, das sie nun so verdammt gut aussahen.
Es war eindeutig keine faire Verteilung, denn entweder diese Eltern waren beide Models gewesen oder aber ich musste diesen Gendefekt auch irgendwie bekommen.
Ich konzentrierte mich darauf, die Beiden zu beneiden um so andere Gedanken zu verdrängen.
Ihre Haare waren toller, ihre Haut war brauner und selbst ihre Augen sahen aus als hätten sie gerade einen wertvollen Edelstein in ihre Pupillen eingesetzt.
Hätte nie gedacht, dass mein Vorstellungsvermögen so viel konnte.
Dann entdeckte Aiden mich, und ein teuflisches Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit.
Leonie hieb ihm unsanft auf den Arm, doch Aiden lachte bloss und wich weiteren, empörten Schlägen einer knall roten Leonie aus.
Ich fragte mich was ihr wohl so peinlich war, als er wieder ernst wurde.
Und vor allem sollte er aufhören mich anzusehen.
Ach ja, ich vergass, ich sah ihn ja auch an. Es war als würden sich unsere Blicke anziehen wie Magnete.
So ein Quatsch, reiss dich zusammen Jessica.
Dann plötzlich, von einer Sekunde auf die andere, war die Wärme in seinem Blick verschwunden, und Kälte breitete sich darin aus.
Als ich nach der Begründung seiner Todesblicke suchte, viel mein Blick auf Jake, der neben Lucas gemütlich über den Sand lief, auf Leon und die Anderen zu, die bereits etwas weiter weg lagerten, einen Ball und Bier umsichtig wie sie waren, dabei.
Auch ich hatte gemerkt dass Leonie einen kurzen Blick zu meinem Bruder riskiert hatte, was jedoch ein ganz falscher Entscheid gewesen war.
Ich seufzte und überlegte einzugreifen, aber das hätte bloss wieder in einer kindischen Schlägerei geendet. Und ich wollte da auf keinen Fall reingezogen werden.
Auch wenn sich im Sand wälzende Jungs nicht der schlimmste Gedanke dieses Tages war.
Also blieb ich liegen und beobachtete alles von meiner sicheren Position aus.
Aiden bewegte sich unauffällig, wie ein Schatten in der Sonne, und dennoch stand er dann genau so, dass Leonie Jake aus ihrem Blickfeld verlor.
Damit steckte sie in einer Zwickmühle, denn wenn sie darauf reagieren würde, würde Aiden es mit hundert Prozentiger Sicherheit wissen, und auch wenn sie jetzt tat als wäre nichts gewesen, käme er dahinter.
Er setzte zu einigen Worten an, ich konnte sehen sie sehr er sich anstrengte, nicht zu barsch zu seiner Schwester zu sein. Manchmal dachte ich wirklich, dass sie das Einzige war, was ihn nicht zu einem gefühlskalten Stein mutieren würde.
Nicht dass Steine normalerweise Gefühle hätten, aber Aiden wäre dann eben eine härtere Variante von Stein.
Vielleicht war sie ja sein Anker in dieser Welt, um nicht zu dem zu gefrieren, was das Leben aus uns machen wollte.
Sowie bei Jake und mir.
Leonie ballte die zierlichen Hände zu Fäusten und wandte den Blick ab, ihr Gesicht war puderrot, und ich konnte nur entfernt sehen, dass Jake auf die Auseinander Setzung aufmerksam geworden war.
Wachsam schweifte sein Blick zuerst zu mir. Er sicherte zuerst ab, dass bei mir alles in Ordnung war. Es war süss, dass er sich um mich sorgte, und als er sah dass ich in Ordnung war, stand er auf.
Simon versuchte noch ihn zurück zu halten, und redete auf ihn ein, während Lucas von seiner Liegenden Position zu Jake sprach, die Hände argumentierend gehoben.
Es gefiel ihnen wohl nicht, was er imstande war zu tun.
Und sie kannten ihn gut, also musste da was schief laufen.
Bevor mein Bruder noch die Dummheit beging, die wir vielleicht alle bereuen würden, beschloss ich, den Joker ein zu setzen.
Mich.
Jake würde garantiert nichts gegen mich unternehmen und Aiden würde damit bloss Leonie verärgern, was ihm für heute gut genug gelungen war.
"Leonie, kommst du? Du weisst doch noch was wir besprechen wollten."
Ich gab mir Mühe ungeduldig und erwartungsvoll zu klingen. Und ich war erstaunt, wie gut es klappte.
Ich war eine tolle Lügnerin.
Aiden warf mir einen halbwegs finsteren Blick zu, also nicht gerade seine Meisterleistung und Jake unterdrückte ein Schmunzeln, bevor er sich wieder zu seinen Jungs gesellte und sich auf einen Match mit Kenan einliess, der den Ball meisterhaft durch die Luft manövrierte.
Leonie kam erleichter auf mich zu und als sie sich auf ihr Tuch fallen liess, sah sie mich an als hätte ich sie gerade vor einem Hai gerettet. Was irgendwie ja auch so war.
"Danke, ehrlich ich weiss nicht, was ich gemacht hätte wenn du nicht gerufen hättest. Das war perfektes Timing."
Ich grinste schwach, ja das hatte ich mir gedacht.
"Wie dem auch sei."
Entschlossen öffnete sie ihren Zopf und rückte sich auf dem Tuch zurecht, bevor sie geniesserisch die Augen schloss.
"Lass uns braun werden und die ganze Scheisse einfach vergessen."
Sie sprach mir aus der Seele und seufzend schloss ich auch meine Augen, währen ich die Sonne noch Orange durchstrahlen sehen konnte. Nicht nachdenken. Das tat gut.
Bald döste ich jedoch ein, die Wärme ihrer Strahlen auf der Haut und das Rauschen des Meeres in den Ohren.

Aber viele, nasse Tropfen fielen plötzlich auf mich runter und liessen mich hochschrecken.
Beinahe hätte ich den Menschen vor mir ins Gesicht geschlagen, hielt meine Hand aber gerade noch so unten, dass ich den Jungen nicht die Nase brach.
Das war eben mein erster Reflex.
Es war einer der Jungs die hier Ferien machte, sein Nasses Haar war der Grund für die Kälte auf meiner heissen Haut und er grinste mich offen an.
Ich hob eine Augenbraue, wenn er sich jetzt einen Spass erlaubte und mir meine Pause vermasselte, konnte er sich auf was gefasst machen.
Doch sein Blick zeigte keinen Spott oder Hass.
Nur Freundlichkeit, was etwas anderes war, als ich in letzter Zeit so gesehen hatte.
Die Sommersprossen machten ihn zudem noch sympathischer, auch wenn sein Englisch etwas deutsch klang.
Aber da er wirklich anständig zu sein schien, erwiderte ich sein Lächeln langsam.
"Hi, ich bin Alex, und du?"
Er richtete sich etwas auf und ich stemmte mich hoch, um mich hinten ab zu stützen, während ich mir eine Hand vor die Stirn legte und die Augen zusammen kniff, um ihn im hellen Licht besser aus zu machen.
"Hey, ich bin Jessica."
Er stand ziemlich dicht vor mir, was mich zwar nicht störte, mir aber einen vielsagenden Blick von Leonie einbrachte, die kurz die Augen geöffnet hatte.
Urlaubsflirt und so. Das war doch voll in Ordnung, vor allem wenn er sich offensichtlich so sehr bemühte, in meiner Nähe zu sein.
Das fand doch jedes Mädel anziehend. Und ausserdem war ich nicht vergeben, ich konnte also problemlos etwas flirten und seine Aufmerksamkeit geniessen.
Ich grinste und sah wieder zu dem Jungen, als mir einfiel, dass Jake am gleichen Strand wie ich war, und dass es ihm sicherlich auffallen würde, wenn seien Schwester plötzlich, und wortwörtlich, hinter einem unbekannten Jungen verschwand.
Um Alex Gesundheits Willen musste ich ihn darauf aufmerksam machen, dass seine Gesundheit vielleicht in Gefahr war.
"Würde es dir etwas ausmachen, etwas zurück zu treten? Mein Bruder hat einen etwas übertriebenen Beschützerinstinkt, wenn es um mich geht."
Meinte ich und blinzelte in die Sonne.
Entschuldigend lächelte ich, doch es schien seine gute Laune keineswegs zu beeinflussen.
Im Gegenteil, sein Lächeln blieb genauso wie es war.
Verstand er mich überhaupt?
"Na dann.. Ich will ihn ja nicht reizen oder?"
Er bewegte sich nicht.
Kleine Lachfältchen bildeten sich um seine hellblauen Augen.
„Und was genau tust du hier?"
Meldete sich Leonie skeptisch zu Wort.
Alex deutete eine gespielte Verbeugung an. „Ich würde mich nur gerne mit einer schönen Frau unterhalten, mehr nicht."
Ich verzog geschmeichelt das Gesicht. Doch Alex forderte sein Schicksal wirklich heraus gefordert haben, denn mein Lächeln verschwand augenblicklich.
Zu spät.
Er wurde von hinten gepackt und zurück geschleudert, so dass er durch den Sand rutschte und taumelnd zum stehen kam.
Ich konnte nicht einmal normal mit jemandem reden, ohne dass es eine Katastrophe nach sich zog. Ich liebte meinen Bruder ja, aber er übertrieb es so dermassen, ich musste es ihm mal deutlich an den Kopf werfen.
Aber zuerst galt es jetzt mal, ihn zu beruhigen und Alex aus seiner Reichweite zu schmuggeln. Dieser arme Typ hatte ja keine Ahnung gehabt, was er sich selbst eingebrockt hatte.
"Jake, bitte, er..."
Begann ich leicht genervt und sah hoch, um meinen beschwichtigenden Blick an zu wenden, der bei ihm immer so gut wirkte, als ich erstarrte.
Da stand nicht Jake.
Da stand Aiden.

Also wer hat gerade auch dieses Grinsen im Gesicht welches er nicht weg bekommt?^^
Ich auf jeden Fall, was aber auch daran liegt dass ich so viele liebe Kommis bekomme und mich gerne bedanken würde<3
Macht weiter so;)
Angora77

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