Wunder in den Wolken

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Leichtfüßig lief ich über Wolken. Meine Beine versanken in der wattigen Konsistenz. Es roch nach Jahrmarkt; ich spürte den Geschmack süßer Zuckerwatte schon auf meiner Zunge. Zum ersten Mal seit allem fühlte ich mich glücklich, glücklich und frei. Die entspannte Atmosphäre legte sich wie ein Mantel um meine Schultern. Es fühlte sich alles so fremd, so anders, so gut an.

Könnte ich hier nicht für immer bleiben?

Eine Hand berührte zaghaft meinen Arm. Noch nie hat sich etwas mehr nach Zuhause angefühlt als diese zärtliche Berührung. Ich drehte mich um und sah in die sanft glühenden Augen meiner Mutter.

»Mein Kind«, flüsterte sie und strich mir vorsichtig übers Haar.

Mein Herz flatterte, als meine Augen sie erblickten, meine Mutter, von innen heraus leuchtend und gar nicht mehr so bleich. Ich hab einen erstickten Laut von mir und fiel ihr in die Arme.

Oh, meine liebe Mama!

Wir lachten und weinten und aßen Wolkenzuckerwatte und pflückten Blumen vom Regenbogen. Wir flochten uns daraus Kränze, aber eine rote Blume behielt ich in der Hand.

»Ist es nicht ein Wunder?«, fragte meine Mutter mit Blick auf die Blume.

»Ja«, flüsterte ich.

Ihr Blick wurde traurig.

»Du musst gehen«, sagte sie und drückte meine Hand. »Wer länger bleibt, wird selber...« Sie deutete auf sich. Ich umarmte sie ganz fest und stieg Wolkentreppe zurück durch das Fenster in mein Zimmer.

•••

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, hielt ich alles für einen Traum. Doch mein Blick fiel auf die zerknickte Blume, die ich noch immer fest umklammert hielt. Rot. Wut, Leidenschaft, Liebe. IstesnichteinWunderistesnichteinWunderistesnichteinWunder, dröhnt die Stimme meiner Mutter in meinem Kopf. Ich riss die Augen auf und lief aus dem Zimmer. Auf dem Sofa im Wohnzimmer lag mein sterbenskranker Vater. Ich kniete mich vor ihn, rüttelte sanft seine Schulter und flüsterte ihm ins Ohr: »Iss das«

Und er aß es und er wurde wieder so gesund und munter wie vor dem Tod meiner Mutter, denn jetzt wussten wir, dass sie immer noch über uns wachte.

Mit Liebe.

°°°

331 Wörter; bierfreunde
sorry für die Verspätung xx

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