Eine ungeduldige Person

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"Bist du fertig?"

"Fast."

Kyle ist wirklich eine ungeduldige Person und so süß das auch sein kann, gerade ist es etwas anstrengend. Ich muss mich konzentrieren. Das Bild soll schön werden.

Als ich eigentlich fertig bin, betrachte ich es unzufrieden. Etwas fehlt.

Ich drehe mich mit meinem Schreibtischstuhl um, damit ich nach meinem Buntstiften greifen kann. Kyles Regenbogenflagge soll bunt sein. Normalerweise zeichne ich ohne Farben, aber in diesem Fall möchte ich, dass die Flagge hervorsticht. Sie soll ein Augenfänger sein. Kyle trägt sie mit stolz, er versteckt sie nicht, während er lachend auf einem Jungen sitzt, der unter ihm liegt umgeben von Blumen. Irgendwie habe ich heute etwas mit Blumenwiesen.

Jedenfalls rangeln sie miteinander auf der Wiese. Lachend und befreit von allen Sorgen.

Um Kyles Schultern schlingt sich seine bunte Regenbogenflagge, über ihm fliegt ein kleiner Schmetterling. Es ist ein schönes Bild. Das Gesicht des anderen Jungen male ich nicht, es soll seinen zukünftigen Freund darstellen, dessen Aussehen ich jetzt noch nicht kenne.

"Aww, das ist ja cute!" ,höre ich Kyle direkt neben meinem Ohr, weshalb ich etwas zusammenzucke. Er hat Glück, dass ich keinen Stift mehr in meiner Hand halte.

Er steht hinter mir, legt jetzt seine Arme um mich und beugt sich vor. Sein Kopf ist jetzt direkt neben meinem, während ich seine verschränkten Hände vor meinem Brustkorb spüren kann. Ich versuche seine Nähe zu ignorieren, während ich ihn ansehe.

"Findest du?"

"Ja, das ist sehr süß, aber warum hast du kein Gesicht?" ,fragt Kyle und sieht mich fragend an. Mein Mund öffnet sich einen Spalt, bevor meine Wangen sich erhitzen.

"Das ehm bin nicht ich. Das soll dein zukünftiger Freund sein. Er hat kein Gesicht, weil ich ja noch nicht weiß, wie er aussieht" ,erkläre ich ihm, doch ich sehe Kyle genau an, dass er mir kein Wort glaubt. "Also ich weiß wie er aussieht" ,entgegnet Kyle mit einem Schmunzeln.

"Ach ja und wie?"

"Oh erstmal ist er riesig im Vergleich zu mir. Er trägt gern Schwarz und hat ziemlich viele Mützen in seinem Zimmer hängen. Seine Augen haben einen wundervollen Grauton. Anfangs wirkt er etwas kalt und mysteriös, aber wenn man sich die Zeit nimmt, ihn zu nerven, bekommt man seine softe Seite zu Gesicht.

Man hört ihn Lachen, sieht ihn Lächeln und erkennt ein Feuer in seinen Augen, dass zuvor nicht da war. Ich bin mir sicher, dass er ein sehr liebevoller Freund wäre, aber nur, wenn wir in einer Umgebung sind, in der er sich wohl fühlt. Sind wir an einem Ort sind, an dem er sich unwohl fühlt, kann er bestimmt zur Kratzbürste werden und äußert seine Liebe in Neckereien.

Ich wette mit dir, dass er von sich behauptet kein Romantiker zu sein, aber trotzdem immer wieder romantische Dinge für mich tut. Er ist bestimmt einer von den Leute, die sich um andere Sorgen, wenn sie krank sind. Ich kann mir vorstellen wie ich mit einer Erkältung im Bett liege und er mir einen Tee bringt. Bestimmt legt er sich zu mir und schaut mit mir irgendeinen Disney Film an, bis es mir besser geht. Wir kuscheln den ganzen Tag über und nach zwei Tagen ist er krank. Bestimmt ist er kuschelbedürftig, wenn er krank ist.

Er trägt viel Leidenschaft in sich, das merkt man an der Art wie er sich seiner kreativen Ader hingibt. Selbst die Dinge, die er nicht gut zeichnen kann, sehen besser aus, als jedes meiner Strichmännchen.

Ich denke er ist oft in seiner Gedankenwelt gefangen, weil er nicht wirklich etwas mit seinen Freunden unternimmt und lieber Zuhause ist. Zuhause bei seinen Bildern. Bestimmt ist er wegen seinen Gedanken oft traurig, aber wenn ich mit ihm bin, fängt er an mehr zu lachen. Er beginnt zu strahlen, weil ich ihn aus seinen Gedanken hole und ihm zeige wie schön das Leben sein kann, wenn man Jemanden an seiner Seite hat, der einen versteht.

Oh und bestimmt ist unser Sex atemberaubend."

Kyle schmunzelt wegen seinem letzten Satz, doch ich hänge noch bei seinen Sätzen fest, die er zuvor gesagt hat. Mich beängstigt es ein wenig, dass ich es genau so haben will, wie er es beschrieben hat.

Ich sehe auf die Skizze vor mir. Kurz zögere ich, bevor ich die Schnürsenkel des Jungen bunt mache.

Kyle sehe ich im Augenwinkel Lächeln.

"Dein Gesicht fehlt noch" ,flüstert er in meiner Ohr und legt sein Kopf auf meiner Schulter ab. Ich gebe nach und setze meinen Bleistift an. Mit einem Stirnrunzeln male ich mein lachendes Gesicht auf das Papier. Nachdem ich die Gesichtsform noch etwas an mich angepasst habe, male ich auch noch mein Armband um mein rechtes Handgelenk. Ich trage es immer.

Diesesmal bin ich wirklich fertig und lege meinen Stift zur Seite. Zufrieden betrachte ich das Bild und kann nicht anders als zu lächeln.

Als ich meinen Kopf wieder zu Kyle drehe, bemerke ich, dass er auch lächelt. Allerdings liegt sein Blick nicht auf meiner Zeichnung sondern auf mir. Mein nächster Satz bleibt mir in meiner Kehle stecken, als seine Augen ganz klar auf meinen Lippen liegen. Zwar nur kurz, aber ich habe es bemerkt. Meine eigenen Augen huschen zu seinen Lippen, die sich jetzt zu einem kleinen Lächeln verziehen. Natürlich bemerkt er es.

"Ich weiß, wir haben heute schon ein paar Witze in die Richtung gemacht, aber ich wäre dir wirklich dankbar, wenn du mich küssen würdest. Bitte."

Zu hören, dass er es auch möchte, ist alles was ich noch gebraucht habe, um seine Lippen, an seinem Kinn näher zu meinen zu ziehen. Er lässt mich seinen Kopf näher zu mir ziehen. Seine Hand stützt sich auf der Armlehne meines Stuhles ab un umklammert diesen, während er seinen Kopf leicht schräg legt, um meinen Lippen näher zu kommen.

Als ich seine Lippen gegen meine spüre, fühle ich gleichzeitig auch seine andere Hand, die an meinem Hinterkopf zwischen meine Haare fährt.

Meine Hand streicht über seine Wange, während er den Kuss etwas vertieft. Er bleibt unschuldig, allerdings ändert das nichts an der Tatsache, dass ich mehr will. Nicht im sexuellen Sinne, ich will ihm einfach nur näher sein. Ich brauche mehr Körperkontakt.

Der Kuss kommt zu einem Ende, doch ich sehe ihm an, dass es nicht der letzte Kuss für diesen Abend war. Bevor er mich allerdings nochmal küssen kann, stehe ich auf, schiebe meine Malsachen zur Seite und drehe mich zu ihm um. Kyle mustert mich neugierig, als ich an ihn herantrete. Meine Hände umgreifen seine Hüften, während er seine fast schon automatisch an meine Oberarme legt und mich abwartend ansieht. Ich hebe ihn hoch und setze ihn auf meinen Schreibtisch.

Er breitet seine Beine sofort, damit ich mich zwischen sie stellen kann. Meine Hände sind wieder an seiner Hüfte, fähren allerdings seine Seiten entlang, als er seine Arme um meinen Nacken legt. Ich presse mich nah an seinen Körper und lege meine Wange auf seine Schulter. Schließlich umarme ich ihn.

Von Kyle höre ich ein leises kichern, bevor er sein Kinn auf meiner Schulter ablegt und mit seiner rechten Hand wieder durch meine Haare streicht.

Leise fängt er dabei an zu summen. Ich muss lächeln.

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