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Um mich herum ist alles blau und verschwommen. Konzentriert versuche ich so tief wie möglich herunter zukommen und den orangen Ring zu greifen. Mit immer knapper werdender Luft gelingt es mir dann endlich, weshalb ich mich vom Boden abdrücke und nach oben tauche, den Ring meinem Lehrer zeige.

Welch Ironie, dass die Farbe exakt die selbe ist, wie auf seinem Anzug die Streifen. Und das muss doch etwas über seine Kleidungsauswahl sagen.

"Sehr gut, Maxi!", lobt Connor rufend vom Rand, eine Faust in die Luft reißend und kurz aufspringend. Mit einem breiten Grinsen lächelt er mir zu, was mich zum Schmunzeln bringt. Auf ihn ist auch immer Verlass.

"Hey", faucht ihn jedoch jemand plötzlich von der Seite an, die Hände in die Hüften gestemmt. "Pass auf! Die Erde bebt schon."

Abigail lacht gehässig nach ihrem eigenen Kommentar. Und einige der anderen Affen stimmen ein, wodurch sie sich nur noch mehr bestärkt fühlt. "Weißt du, ich kenne einen ziemlich guten Chirurgen, der dir etwas Fett abpumpen könnte. Kann dir gerne seine Nummer geben."

Ihre hässlichen Haare wirft sie so talentvoll in den Nacken, alle anderen bewusst hinter sich stehen habend. Gott, diese Schlange fühlt sich so groß, obwohl ihr Hirn nur die Größe einer Ameise besitzt.

"So gut kann er ja nicht sein", mische ich mich feixend ein, das Geländer der Treppen vom Becken umklammern, um raus zu kommen. "Schließlich hat er bei dir ziemlich versagt!"

Ein selbstbewusstes, provozierendes Grinsen auf meinen Lippen, komme ich aus dem Wasser heraus, mich mit verschränkten Armen vor die Schnepfe stellend, damit mein bester Freund aus ihrem Blickwinkel fällt. Was gar nicht so schwer, um ehrlich zu sein ist, denn ohne ihre High Heels erreicht sie gerade mal eine Größe von einen Meter sechzig.

Nach meinen Worte geht ein lautes 'Ooooh' durch die Reihen, bevor alle gespannt auf die Antwort von Abigail warten. Natürlich erhoffen sich diese Primaten sofort wieder Amüsement zu ihrer Bespaßung. Würden sie im Mittelpunkt des Geschehens stehen und Gefahr laufen blamiert zu werden, dann wären sie von der aktuellen Situation nicht so angetan.

"Oh, guck in deinen eigenen Spiegel, Shepherd!", kontert Abigail fauchend. Ihre Augen durchbohren mich vor Wut quasi. Könnte sie Laserstrahlen aus ihren Augen schicken, dann würde ich aus vielen kleinen Schnipseln bestehen. Aber das einzige mit dem sie jemand wirklich groß verletzen kann, sind ihre elendig langen Nägel.

"Lass ihn einfach in Ruhe und niemand wird dir die Wahrheit sagen, Abigail", entgegne ich, einen Schritt auf sie zu tretend. "Das kann nämlich keiner dieser Idioten scheinbar. Dir ein einziges Mal so richtig sagen, was an dir so abscheulich ist. Und das ist nicht nur dein Aussehen!"

Erneut geht ein lautes Geraune durch die Reihen der Zuschauer, welchen ja quasi nur noch das Popcorn fehlt. Sie sind alle solche Arschkriecher. Keiner von ihnen würde freiwillig den Mund aufmachen und dieser Kuh ins Gesicht sagen, was an ihr alles so bekloppt ist.

Von Kopf bis Fuß regt mich diese Tussi auf, aber sie wird ja nie erfahren, wie viel sie immer falsch macht, da Abigail für alle anderen Queen of everything ist und damit so super toll.

Wenn Abigail ihr Gesicht mit Kuhscheiße einschmiert, dann machen wir das auch!
Wenn Abigail in Unterwäsche zur Schule kommt, dann werden wir dies natürlich am nächsten Tag auch tun!

Wenn Abigail sagt: "Haarspangen mit bunten Tieren dran sind wieder in." Oh wunder, dann sind sie an unser ganzen Schule wieder in!

Ich hasse diesen ewigen Kreislauf von sie tut etwas und alle vergöttern sie. Kann nicht einer einmal begreifen, wie blöd ihre Handlungen sind?

So wie zum Beispiel jetzt ihre gemeinen Worte zu Connor?

Kann nicht einmal jemand anderes ihn beschützen? Einmal Abigail zurecht weisen und ihr mitteilen, wie unnötig ihre Meinung ist? Ein einziger, dem die anderen dann eventuell folgen werden?

Ich meine: Ist es zu viel von den Menschen verlangt andere nicht zu verletzen und nieder zu machen?

Niemand möchte runter gemacht werden, aber andere runter machen ist in Ordnung? Wo ergibt das eine Logik?

Mit einem gemeinen, abfälligen Blick sieht Abigail mich lange starr an, versucht mich einzuschüchtern, während ich ihr komplett standhalte und sicherlich nicht aufgeben werde. Einen weiteren Sieg hat sie gar nicht verdient.

"Lass ihn einfach in Ruhe und kümmer dich um deinen eigenen Kram!", fauche ich sie bedrohlich an, damit sie es vielleicht begreift. Auch wenn ich dies bei ihrem Erbsenhirn bezweifle. Einen Versuch ist es ja wert. "Er hat dir nie etwas getan!"

"Er bedroht uns alle", entgegnet sie plötzlich, was mich komplett fertig macht. "Wenn er zu stark hüpft, dann könnte das die Erde aus ihrer Umlaufbahn bringen."

Stöhnend meine ich, bevor ich Connor an seiner Hand ergreife und von ihr weg ziehe: "Es ist ein Wunder, dass du überhaupt weißt, dass die Erde sich um die Sonne dreht."

Mit großen Schritten gehe ich von der ganzen Truppe weg, meinen Teddybären hinter mir her schleifend, damit er nicht weiter dieser Dummheit ausgesetzt wird. Nach einem guten Abstand zu den ganzen Dummköpfen klettere ich auf das Absperrgeländer, welches um das Becken herum steht, hinauf, lasse meinen Blick über das blaue Wasser gleiten.

Schwimmbäder können ja schon ab und zu schön sein und Spaß bereiten.

Aber nur wenn man sich komplett alleine oder nur mit Freunden dort befindet, aber nicht mit dieser Horde an Affen und Tussis.

Würde dieses Schwimmlager nur aus dem Jungen neben mir, der sanft eines der Handtücher um meine Schultern legt, und mir bestehen, dann könnte ich die Zeit bestimmt genießen und sogar sagen, dass ich Spaß hatte.

Doch mit diesen Haufen an Einzellern bekomme ich nur bei dem Gedanken Kopfschmerzen.

"Danke", haucht mein bester Freund nach einer Weile Stille, liebevoll über meine Arme streichend, da ich ein wenig friere. "Du hättest das nicht tun müssen, aber dankeschön!"

"Keiner von denen macht sein Maul auf, während diese blöde Kuh solch eine Scheiße labbert! Für sie ist die Erde eine Scheibe und ihr Kopf ebenfalls."

Connor schmunzelt schweigend in sich hinein, während er neben mir an das Geländer gelehnt steht und verfolgt, wie nun Shreck und einige seiner Affen untertauchen. Natürlich ist Mr. Supertoll der Erste, der mit dem Ring wieder auftaucht, worauf die blöde Kuh aufgeregt klatscht und wahrscheinlich gerne ins Wasser, direkt um seinen Hals springen würde.

"Er ist genau so dumm wie sie", murmele ich, nachdem ich lange genug das Schauspiel beobachtet habe. "Und ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob das Kind von den beiden strohdumm wird, oder mega schlau."

Strohdumm wäre eigentlich die näherliegende Variante, jedoch vermute ich, dass die beiden einfach zu viel Glück in ihrem Leben haben werden, als dass sie mit einem wandelnden Unfall beglückt werden.

"Minus mal Minus ergibt plus", antwortet Connor mir nur, womit die Sache dann auch durch wäre.

Wie ich sie alle hasse und verabscheue.

Sie, in ihren tollen, sexy Badehosen. Und sie, in den engen, knappen Bikinis.

Sie, mit den stärksten, definiertesten Muskeln. Und sie, mit den buntesten, gefährlichsten Nägeln.

Sie, mit der tollsten Fußballermähne. Und sie, mit den frisch gefärbten Strähnchen.

Sie, mit den kleinen Schwänzen. Un sie, mit den unechtesten Brüsten.

Alle samt sind sie für mich, die wahre Verkörperung von Fußpilz, denen der aus der Umkleide nicht ein Stückchen das Wasser reichen kann! So widerwärtig und abstoßend, mit ihren tollem Leben, den dicken Karren und besten, reichsten Freunden.

Wenn nur einer von ihnen das hätte durchmachen müssen, was meiner Mom oder mir wieder fahren ist, dann wären sie alle anders -wahrscheinlich. Aber sie würden auf jeden Fall einen anderen Kreis an Begleitern besitzen.

Niemand von denen, würde sich ihnen anschließen, wenn das Portmonee Löcher besitzt und das Dach ziegellos ist. Keiner würde auch nur den Finger krümmen, damit es dem anderen besser geht.

Denn dafür, sind sie sich alle samt viel zu fein!

"Wie lange müssen wir noch hierbleiben?", stöhne ich ungeduldig, den Blick zur Uhr neben dem Eingang richtend. "Ich halt das hier nämlich nicht mehr aus."

Quengelnd werfe ich meinen Blick auf die Truppe, die um Mr. Boyle herum steht und beobachtet, wie der nächste von ihnen taucht. Auch Shreck steht zwischen ihnen, während seine Fiona weit und breit nicht zu sehen ist. Als ob sie sich von ihm trennen konnte.

"Noch ungefähr eine Stunde", teilt Connor mir das mit, was meine Laune noch weiter sinken lässt. "Danach fährst du dann sofort zu Styles, oder?"

Nickend summe ich ein 'Mmmh' als Antwort, den Lockenkopf von hinten musternd, wie er bei einem seiner Kumpels einschlägt, der gerade auftauchte und aus dem Wasser stieg. "Glaubst du wirklich, dass ich das schaffe? Also Kellnern und so?"

"Wenn nicht", lacht der Teddy. "Dann lassen sie dich einfach die Teller abwaschen", bevor er mir spielerisch in die Seite boxt, wovon er genau weiß, wie sehr ich das hasse.

"Du bist ja echt eine große Motivation", bedanke ich mich, jedoch ebenfalls schmunzelnd bei ihm. "Mal gucken, wie der Vater von dem Affen überhaupt drauf ist. Vielleicht sagt er ja auch gleich, dass ich gehen kann."

Bei dem Sohn, kann ich mir eigentlich nur das Vorstellen. Doch sein alter Herr muss ja nicht aus dem selben Fleisch bestehen, wie sein Sohn. Der kann ja auch einfach in seinen Babyjahren vom Wickeltisch gefallen sein.

Hoffe ich zumindest!

"Was ich gehört habe, soll der ziemlich nett sein. Die Mitarbeiter da mögen ihn zumindest", erzählt Connor mir, womit er wahrscheinlich ein Wenig von meiner Angst nehmen möchte. "Also der sollte dich schon einstellen. Und die Bezahlung ist sowieso angemessen."

"Bei einer Schülerin im letzten Schuljahr kann man eh nicht so hohe Ansprüche stellen", entgegne ich nur, mich mehr in das Handtuch einwickeln, als ein unangenehmer Windstoß kommt. "Ich meine... Ich besitze keine Ausbildung nichts und bin dazu noch komplett unerfahren."

"Deswegen ist es auch nur ein Aushilfsjob und keine Festeinstellung", feixt Connor, damit mein Argument direkt in den Boden versenken. Danke, du toller Freund.

Ohne ihn, wüsste ich ja gar nicht, was ich überhaupt machen soll. Meine Grandma verlangt so viel von meiner Mom, die mit dem Drachen und der Anzahl von Jobs komplett überfordert ist. Wenn ich ihr da helfen kann, wie auch immer und mit was für einer Auswirkung, dann fühle ich mich auf jeden Fall besser.

Sie braucht mich und vor allem das Geld, ansonsten schmeißt meine Großmutter uns nachher auch noch aus ihrem Haus. Sie drohte schon viel zu oft damit, wenn ich ihrer Meinung nach nur eine Minute zu lang auf den alten Fernseher in der Küche gestarrt habe.

Die alte Schreckschraube hockt selbst nur den ganzen Tag in ihrem muffelnden Haus und bewegt sich keinen Zentimeter, wenn sie nicht dringend aufs Klo muss oder meine Mom sie in die Stadt fahren soll. Ansonsten hört man von der Alten nur Gemecker und Geschreie, da meine Mutter ihr wieder irgendwas bringen soll.

Und am ekeligsten wird es, wenn Mom ihr die stinkenden Füße massieren muss, was nur geschieht, wenn Grandma der Meinung ist, dass etwas nicht nach ihren hohen Ansprüchen gerecht verlief.

"Hier steckst du", ertönt es mit einem Mal neben mir, von dieser all zu bekannten Stimme, bei der ich am liebsten schnell ins Wasser laufen und untertauchen würde. Oder direkt über das Wasser hinweg, durch den Ausgang und bis nach Hause, wo ich mich auf dem Dachboden unter meiner Decke verstecke.

"Ja, und ich bin sofort weg", antworte ich den Typen, der sich, ähnlich wie Connor, nun neben mich an das Geländer lehnt. Als ich von dem Eisen hinunter möchte, umklammert mich der Kerl jedoch erneut -wie schon vorhin- am meinen Arm und lässt mich nicht gehen.

"Ich wollte dir eigentlich beim Tauchen zu sehen", teilt er mir etwas mit, was mich gar nicht interessiert. Aber er klingt ja schon fast traurig.

"Oh", jaule ich gespielt mitleidend. "Tut mir leid, dass ich nicht auf eure königliche Hoheit gewartet habe!"

Meine Augen verdrehend entziehe ich meinem Arm seinen Griff und gehe einige Meter von ihm weg, damit ich meine Ruhe habe. Connor folgt mir, doch dieser Idiot ebenfalls.

"Ich meinte doch bloß, dass mich deine Tauchtechnik interessiert hätte. Außerdem warst du die schnellste von uns allen, laut Mr. Boyle."

Dieser Frosch rennt direkt neben mir und leider ohne große Mühe. Um ihn loszuwerden müsste ich einen Sprint hinlegen, was mir gerade etwas zu anstrengend ist. Er kann ja auch einfach gehen!

"Ist dein Ego jetzt verletzt?", fahre ich ihn an, mich umdrehend und stehen bleibend, um ihn verbissen in die Augen zu blicken. "Tut mir wirklich leid, aber um ehrlich zu sein, habe ich mir nicht einmal große Mühe gegeben."

"Was habe ich dir getan?", kommt es dann auf einmal, schon ziemlich angespannt, von Harry, der die Arme abwartend vor der Brust verschränkt, mich eindringlich anblickt. "Du bist ständig pissig zu mir, obwohl ich nur versuche nett zu sein. Du bekommst ein Lob von mir und kannst nicht einmal dich dafür bedanken!"

Stöhnend murmele ich ein 'Danke', ehe ich mich erneut drehe und im Gehen sage: "Jetzt kannst du mich ja in Ruhe lassen!"

Ich begreife nicht, warum der Affe mir plötzlich so sehr auf die Nerven gehen möchte. In der Vergangenheit war ich Luft für ihn, ein niemand und mit einem Mal muss er mir so auf die Pelle rücken, mich nerven. Was läuft denn bei ihm nicht richtig?

"Alles in Ordnung?"

Mein süßer Teddybär taucht neben mir auf, liebevoll und tröstend einen Arm um mich legend, um sicher zu gehen, dass es mir gut geht. Beschwichtigend nicke ich, schnell tief Luft holen, um nicht doch noch von allem weglaufen zu müssen.

"Das wird schon noch. Du holst dir jetzt erstmal den Job und morgen ist ein komplett neuer Tag", will er mich aufmuntern. "Mr. Boyle meinte nämlich gerade, dass wir jetzt gehen dürfen."

"Morgen ist wieder Schwimmlager", meckere ich nur, meinem besten Freund zu unseren Handtücher auf dem Boden folgend, damit wir uns umziehen können und endlich aus dieser Hölle für zumindest heute entfliegen können.

_______________

Mein Fahrrad schließe ich mit dem alten rostigen Schloss unnötig an einem der Fahrradständer vor dem Restaurant an, bevor ich etwas überwältigt die weinrote Fassade hochblicke. Die Steinputzwand wurde in einem wunderschönen, dunklen Weinrot gestrichen, welches perfekt zu den weißen Fenstern passt und ebenso zu der großen Eingangstür. Der Rahmen dieser wurde ebenfalls weiß gestrichen, jedoch bietet das Milchglas einen verschwommenen Blick hinein in das beleuchtete Restaurant.

Und die Auswahl der Pflanzen beeindruckt mich noch mehr. In einem kräftigen Grün strahlen alle Pflanzen, sehen -trotz der Hitze und Trockenheit- so frisch und stark aus.

Einige Sitzplätze befinden sich draußen, ebenfalls in passenden weißen Möbeln. Dieses Restaurant wirkt so wunderschön, jedoch gleichzeitig hochwertig, edel und sehr teuer, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass hier die "Normallos" geläufiger essen gehen.

Und damit bekomme ich eine weitere Angst.

Was wenn mich diese noble Gesellschaft als ihre Kellnerin gar nicht akzeptiert, sich über mich lustig macht. Ich hab doch von keiner ihrer Regeln eine Ahnung. Was wenn ich versage?

Aber ich weiß auch, wie Connor morgen reagieren wird, wenn ich ihm erzählen würde, dass ich es erst gar nicht probiert habe. Er wäre enttäuscht und würde mich mit Fragen durchlöchern, weshalb ich es morgen dann doch wieder probieren müsste und erneut dieser Furcht ausgesetzt bin.

Zudem möchte ich ihn nicht enttäuschen, weshalb ich meinen Rucksack nun vernünftig schultere und mit großen, wackligen Schritten auf den Eingang zugehe. Mit schwitzigen Händen umklammere ich den goldenen Griff der Tür, lese zum letzten Mal den Namen.

Garcon D'or

In dem Restaurant kommt mir sofort ein Geruch von Essen entgegen, was für ein Knurren meines Magens sorgt. Die Tische sind alle samt leer, jedoch bereits vollständig gedeckt und geschmückt. Auf jedem steht eine weiße Kerze, dazu wurden weiße Servietten gefaltet. Die Tischdecke strahlt in dem selben Rot, wie draußen schon die Fassade und ebenfalls die Wand dieses großen Raumes wurde in dem Weinrot gestrichen, den passenden dunkelbraunen Holzfußboden dazu.

Auf den ersten Blick entdecke ich niemanden, bis ich an der leuchtenden Bar jemanden auf einem Hocker sitzen sehe, vor sich ein etwas dickeres Buch in das geschrieben wird. Der Mann besitzt kurze, braune Haare, mit einem kleinen gräulichen Stich, scheint ziemlich in seine Arbeit versunken, weshalb ich mich noch nicht traue, mich zu räuspern um seine Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen.

Neben der linken Hand des Mannes liegt ein grauer Taschenrechner, daneben ein Glas Wasser stehend. Es bringt doch alles nichts, wenn ich mich still verhalte.

"Entschuldigen Sie?", räuspere ich mich, mit einem entschuldigend Lächeln den Mann anblickend, der sich leicht erschrocken zu mir umdreht. "Ich bin auf der Suche nach Mr. Styles."

"Junior oder Senior?", fragt der Mann mich, was mich kurz aus dem Konzept bringt.

"Eher den Chef von dem Restaurant hier. Wegen dem Jobangebot. Also- Ich würde gerne hier kellnern und-"

Lachend unterbricht er mich, erklärt mir: "Ich habe nur gescherzt. Des Styles mein Name."

Oh! Komplett peinlich berührt schüttele ich seine Hand, die er mir hinhält. "Maxi Shepherd", stelle ich mich dann selber vor.

"Freut mich Miss Shepherd." Der Mann lächelt ziemlich freundlich und auch wirklich einfühlsam. Ist er ist kein Stückchen einschüchternd, was mich stark beruhigt. Zudem wirkt er auf mich nicht, wie ein schnöseliger Typ, der sich für etwas Besseres als seine Angestellten oder eventuell zukünftigen Angestellten hält. "Sie sind also hier, wegen dem Jobangebot?", erkundigt er sich genau bei mir, worauf ich sofort nicke.

"Haben Sie denn schon irgendwelche Erfahrungen in der Gastronomie?"

Kurz überlege ich und muss erneut meinen Mangel an Kenntnissen einstecken. Doch ich antworte ihm ehrlich: "Außer von Masterchef und allen möglichen Gordon Ramsay oder Jamie Oliver Shows. Um ehrlich zu sein, Sir, nein!"

Nicht gerade von dieser Antwort begeistert kratzt Mr. Styles sich am Kinn, mustert mich nachdenklich von Kopf bis Fuß. "Es tut mir leid Miss Shepherd. Aber ich bin eher auf der Suche nach jemand mit Qualifikation und Erfahrung. Deshalb muss ich Sie leider ablehnen."

Was?

Niedergeschlagen lasse ich den Kopf hängen, verfolge komplett paralysiert, wie der Mann mir schon den Rücken zu dreht und scheinbar durch eine Tür verschwinden möchte. Aber irgendwie will ich dann auch wirklich nicht heute umsonst gekommen sein.

"Sir, bitte!", halte ich ihn deshalb auf, einen großen Schritt nach vorne machend, um ihn nach zu eilen. "Wie soll ich jemals die Qualifikation erlangen, wenn niemand mich nehmen möchte? Und wie soll ich Erfahrung sammeln, wenn ich überall wegen diesem Mangel abgelehnt werde? Ich bitte Sie! Bringen Sie mir die wichtigen Grundlagen bei, schenken Sie mir Erfahrung und Qualifikation. Geben Sie mir einfach eine Chance und ich versprechen Ihnen, dass Sie nicht enttäuscht sein werden, weil ich schnell lerne und mir Mühe gebe!"

"Miss Shepherd", möchte er beginnen, worauf ich ihn unterbreche: "Eine einzige Chance und ich sagen Ihnen, dass Sie nicht enttäuscht sein werden."

Hoffnungsvoll blicke ich ihn bettelnd an, drücke mir selber fest die Daumen, bis er meint, dabei aber auch ein wenig schmunzelt: "Sie stehen am Freitagabend um Punkt siebzehn Uhr vor dem Eingang, in schwarzer Jeans und einer weißen, fein gebügelten Bluse, die Haare zu einem hohen Dutt gebunden. Einverstanden?"

Laut quieke ich auf und springe schon quasi wild auf und ab: "Danke Sir! Danke!"

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