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Ich hasse Orangensaft.

Zumindest den meiner Großmutter, da er immer wie Wurstwasser schmeckt. Ekliges, frisches Wurstwasser und nicht wie Orangensaft. Deshalb schiebe ich die Packung unauffällig von mir weg.

Mom steht am Herd, den Pancake in der Pfanne wenden, damit er von beiden Seiten schön braun wird. Verträumt beobachte ich sie dabei, tippe mit meinen Fingern in einem ungleichmäßigen Rhythmus auf das Glas in meiner Hand.

"Tut mir leid, dass es so lange mit deinem Frühstück dauert", entschuldigt meine Mutter sich, ihren Zopfgummi, der ihre Haare in einem hohen Zopf zusammen hält, fest ziehend. "Musste noch schnell zur Nachbarin Eier ausleihen."

Mit einem kleinen Lächeln teile ich ihr ruhig mit: "Ist nicht schlimm. Wir fangen heute sowieso später an, da Mr. Boyle noch einen wichtigen Termin hat." Das ist zwar gelogen, doch scheint sie es nicht zu bemerken.

Aber irgendwie muss ich die Zeit tot schlagen, um den unangenehmen Blicken aus den Weg zu gehen. Ebenfalls möchte ich einfach Konflikten aus dem Weg gehen. Und ich habe keine Ahnung, ob Connor sich mit mir unterhalten wird, weshalb ich es einfach drauf ankommen lasse.

Entweder wird er auf unserem Platz sitzen, oder nicht -womit ich klar weiß, wie er im Augenblick zu mir steht.

"Gefällt dir dieses Jahr das Schwimmlager wenigstens?", erkundigt Mom sich plötzlich, den ersten Pancake aus der Pfanne nehmend und auf den Teller legend, den sie danach vor mir stellt.

"Wieso sollte es mir letztes Mal nicht gefallen haben?", harke ich verwirrt nach, da ich eigentlich dachte, dass sie diese Tatsache nie bemerkt hat. Sie war zu dem Zeitpunkt ziemlich beschäftigt und abgelenkt.

"Ich bin deine Mutter, Maxi. Keine Fremde! Denkst du, dass mir nicht aufgefallen ist, dass deine Tampons leer waren. Die gesamte Woche über!"

Schmunzelnd nimmt sie vor mir Platz, ihre Arme auf dem Tisch verschränkt.

"Du hast meine Sachen durchwühlt?", entgegne ich geschockt. So etwas hätte ich von ihr jetzt nicht erwartet.

"Nein", antwortet sie kopfschüttelnd. "Aber irgendjemand musste ja deine frisch gewaschenen Sachen in deinen Kleiderschrank räumen. Da ist mir dieses Detail aufgefallen", gibt sie ehrlich zu, weshalb ich mir am liebsten gegen die Stirn schlagen würde. "Zudem bemerke ich es meistens, wenn du lügst!"

Meistens!

"Ein paar Jungs gaben immer blöde Kommentare ab", flunkere ich. "Da hatte ich keinen Bock mehr." Verlegen auf meinen Teller starrend, nehme ich den ersten Happen von meinem Panecake.

"Naja. Dieses Jahr gibt es das nicht mehr", meint Mom nur noch, ehe sie aufsteht und Pancake Nummer zwei beginnt.

Vom Flur dringt lautes Stöhnen und eine alte meckernde Stimme in die Küche, worauf meine Laune sofort sinkt. Als meine Grandma dann auch noch ihren Kürckstock auf die Fliesen aufschlagen lässt, hängt mein Kopf komplett, nur um ihren Blicken aus dem Weg zu gehen.

Und mein Tempo beschleunigt sich ebenfalls.

Mit großen Bissen verschlinge ich hektisch mein Frühstück, bevor ich mein Glas Milch in einer Rekordzeit leer trinke und vom Tisch aufspringe. Mein Geschirr räume ich in die Spüle, verabschiede mich von meiner Mom: "Ciao- Bis heute Abend!"

Zum Abschied küsse ich sie auf die Wange. Dann gehe ich schon zur Tür, nicke meiner Großmutter notgedrungen zu.

"Denk an die Sonnencreme!", ruft meine Mom mir noch nach. "Und trink genug."

"Sie ist alt genug!", meckert meine Grandma bloß. Sie beschwert sich häufiger über mich. Wenn auch ab und zu nur leise in sich hinein. Doch höre ich sie meistens klar und deutlich. 

Vor der Haustür prallt mir die ätzende Hitze direkt ins Gesicht, so als würde ich gegen eine Wand laufen. Sofort hasse ich diesen Tag und verabscheue es noch mehr, dass ich kein Auto fahren darf, sondern mich auf dem Fahrrad abstrampeln muss.

Aber wie sollten wir uns überhaupt ein Auto leisten? Von welchem Geld den bitte?

Mit mieser Laune und einer schon jetzt schwitzigen Stirn ziehe ich mein Fahrrad von der Hauswand weg, schiebe es bis auf die Straße, wo ich aufsteige und beginne in Richtung Schimmbad zu trampeln. 

Der Fahrtwind macht es auch nicht besser, da nur trockene, heiße Luft mir um die Ohren schlägt. Abkühlung gleich Null! Mist.

Langsam verstehe ich Abigail, warum sie mit all diesen Proleten fickt. Irgendeiner der Idioten wird sie am morgen schon von Zuhause abholen, weshalb sie nicht Fahrrad fahren muss oder noch schlimmer -laufen.

Aber um mich auf so etwas einzulassen besitze ich viel zu viel Selbstwertgefühl und Stolz. Zudem ergeht es mir dann doch nicht so schlecht auf meinem klappernden Drahtesel, um den ich mir jetzt wieder auf diesem holprigen Weg Sorgen mache.

Ein weiterer Punkt warum ich zu spät kommen möchte ist, dass ich somit der peinlichen Situation vor dem Schwimmbadtor aus dem Weg gehe. Wenn Connor weiterhin wütend auf mich ist, dann würde ich alleine vor dem Tor stehen, nur um wie ein Trottel auf Mr. Boyle in seinem hässlichen Trainingsanzug zu warten. Sicherlich nicht!

Da verspäte ich mich lieber und schwimme die Strafrunden.

So schnell wie ich kann radele ich über die doofe Brücke, vorbei an dem See der Verdammnis, wie ich ihn ab sofort nenne.

Bis ich endlich nach gefühlten Ewigkeiten und elendiger Hitze am Schwimmbad ankomme, wo sich tatsächlich alle schon drin befinden. Mein Rad schließe ich mit dem morschen Schloss an, ehe ich durch den Eingang das Bad betrete und sehe, wie alle schon an den Sprungtürmen stehen und Mr. Boyle lauschen, der nun zu mir schaut, da ich langsam auf die Truppe zu trete.

"Miss Shephard, würden Sie mir verraten, wieso sie eine halbe Stunde zuspät zum Unterricht erscheinen?", führt er mich vor allen vor.

Zwanzig Minuten du Trottel, denke ich mir, tische ihm dann gekonnt meine Lüge auf. "Verzeihen Sie Mr. Boyle. Eigentlich hätte ich einen wichtigen Zahnarzttermin heute früh wahrnehmen müssen. Aber mein Zahnarzt ist krank geworden und der Termin ausgefallen."

Kurz mustert er mich skeptisch, bis er einverstanden nickt und mir deutet, dass ich mich schnell umziehen soll. Beim Vorbeigehen an der Truppe bemerke ich kurz den stechenden Blick von Mr. Pavianarsch, weshalb ich schnell wegblicke.

Connors Handtuch liegt unter dem Baum, jedoch befindet sich ein weiteres dort, das mir bekannt ist, weshalb mein bester Freund dann wohl auch heute keine Option für mich ist. Seufzend lasse ich meinen Rucksack neben dem Klettergerüst fallen und schlüpfe aus meiner Hose.

"Der Tag kann doch nur beschissen werden", murmele ich vor mir selbst her, mich der Truppe an gelangweilten und desinteressierten Schülern anschließe.

Während Mr. Boyle so erzählt und erzählt, lasse ich meinen Blick unauffällig über die anderen schweifen, auf der Suche nach meinem Teddybären, bis ich ihn doch tatsächlich neben Oberarschhochtausend entdecke. Und die beiden unterhalten sich auch noch tatsächlich.

Wie haben die denn bitte zueinander gefunden?

"Miss Shephard? Miss Shephard!"

"Äh. Ja?" Totall verwirrt richte ich meinen Blick zu meinem Lehrer, da sich plötzlich viele Köpfe zu mir wendeten. Auch die grünen Augen.

"Da Sie zu spät gekommen sind, würde ich sagen, dass Sie doch mal der Klasse einen Kopfsprung vormachen", meint er, worauf ich sofort kontere: "Aber das war doch nicht meine Schuld."

"Kommen Sie bitte nach vorne!"

Stöhnend trete ich an Jonas vorbei, der vor mir stand, und klettere auf den Startblock. Ich habe das Gefühl, dass alle mir auf meinen Arsch starren, während ich die blöde Startposition einnehme. Auch Mr. Boyles prüfende Blicke sind nicht gerade hilfreich.

"Oh, schöner Hintern Shephard", pfeift plötzlich einer der Jungs hinter mir, genau dann, als ich springen will. Schon mitten im Fall kann ich nur noch erschrocken nach hinten blicken, während ich eher unelegant ins Wasser platsche.

Prustend tauche ich auf und würde am liebsten sofort wieder untertauchen.

"Spinnst du!" Harry schubst Jonas an seiner nackten Brust kraftvoll nach hinten, sodass dieser nur noch von ein paar Freunden aufgefangen werden kann, ehe er zu Boden gebracht wäre.

"Was geht dich das an, Styles", zischt der Ältere der beiden mit einem amüsierten Lächeln. "Stehst du etwa auf Shephard?"

Der Lockenkopf schweigt. Er antwortet nicht. Und Jonas trifft die Realität, weshalb sich ein breites Grinsen auf seinem hässlichen Gesicht bildet.

"Ohhhh", machen er und einige Freunde. "Styles hat sich verliebt."

Die Szenerie beobachten klettere ich aus dem Becken und gehe langsam auf die große Truppe zu. Unser Sportlehrer hält sich bloß aus allem raus.

Unfähiger Idiot.

"Spielt es eine Rolle?", harkt Harry nach, sieht mit verschränkten Armen zu Abigail. "Ich bin single. Da kann ich machen, was ich will."

Hat er?

In Abigails Augen erkennt man den Schock. Sie atmet erst tief ein, dann stampft sie vor und bohrt einen ihrer Nägel gefährlich tief in Harrys angespannte Brust.

"Du kannst nicht einfach mit mir Schluss machen", fährt sie ihn an, wobei ihre Nasenflügel flattern. "Das geht nicht!"

Harry schnaubt amüsiert und verdreht dabei die Augen. Angewidert umklammert er ihr Handgelenk, um ihre Hand von seinem Körper zu entfernen.

"Du bist diejenige, die sich vor eine Trennung entschieden hat, als du mit ihm gefickt hast." Er deutet aufgebracht auf Jonas. "Außerdem gingst du mir schon eine Weile auf die Nerven!"

Sie kann es gar nicht richtig fassen und blickt schockiert zwischen ihren beiden Liebhabern und mir hin und her, bis sie plötzlich mit ihrem giftigen Blick bei mir stehen bleibt.

"Du bist eine Schlampe", keift sie mich an, ehe ihre Hand auf meiner Wange landet.

Brennend bohrt sich der Schlag in meine Haut, während ich nur schockiert meine Hand darauf halten kann. Ebenso muss sie mit ihren Krallen mein Gesicht zerkratzt haben.

"Spinnst du." Conor tritt nun vor und zieht Abigail mit viel Schwung von mir weg, worauf Jonas Conor schubst, sodass dieser auf den Boden landet und vor Schmerz laut zischt.

Und dann landet Harrys Faust in Jonas Gesicht. Beide prügeln sie sich auf den Boden, werden von anderen Schülern angefeuert.

Mit Schwung zielt Harry auf Jonas Nase, der gleichzeitig die Magengrube des Lockenkopfs trifft, der vor Schmerz stöhnt. Sie drehen sich, sodass nun Jonas oben liegt und er voller Wucht die Nase von Harry zum Bluten bringt. Dann drehen sie sich wieder und ich renne hektisch auf sie zu.

Mit meiner ganzen Kraft umklammere ich den Oberkörper des Mannes, der gestern noch so friedlich war, und versuche ihn von dem stöhnenden, am Boden krächzenden Jungen herunter zu ziehen.

"Harry, hör auf!", beruhige ich ihn, wenn auch nur mit halben Erfolg.

Weiterhin sehr aufgebracht steht er schnaubend vor mir, seine Augen auf den jaulenden Jonas fixiert, der nun von Abigail wie ein Baby betuttelt wird.

"Du begibst dich auf deren Niveau", rede ich weiter, schaue hoch zu den Grünen Augen, die sich nun auf mich richten. "Und das finde ich schade, weil du viel besser bist. Wenn du es nur willst."

Schnaubend wirft er erneut einen Blick zu den Schauspielern am Boden, von denen Jonas ja so verletzt sein soll. Währenddessen rinnt bei Harry immer mehr Blut aus der Nase.

Mr. Boyle, der nun endlich begriffen hat, dass er handeln muss, reicht Harry ein Taschentuch, welches dieser jedoch nicht an nimmt. Deshalb schnappe ich es mir und halte es unter die Nase des jungen Mannes.

"Du wirst sowas von eine Anzeige erhalten, du Arsch", keift Jonas nun, da er endlich steht und kommt mit großen Schritten auf uns zu.

Ehe Harry ihn auch nur wieder angreifen kann, antworte ich ernst, den Mann hinter mir zurück drücken: "Dann wird deine Freundin ebenso von mir angezeigt. Und falls es dir nicht aufgefallen ist, sieht man meine Verletzung. Zudem hat sie angefangen!"

Er schweigt. Abigail ebenso. Beide sehen sich an, ehe sie von der Gruppe weggehen und zu ihren Sachen. Auch die anderen Schüler gehen jetzt und verteilen sich im Schwimmbad.

"Wir machen fünfzehn Minuten Pause", kann Mr. Boyle nur noch, total überfordert mit der Situation, allen nachrufen. Dann sieht er zu uns, bevor er nickt und ebenso geht.

"Conor." Hektisch hasste ich zu meinem besten Freund und helfe ihm auf. Keuchend wischt er über seinen Körper, um den Dreck von sich zu bekommen, ehe er mich in eine feste Umarmung zieht.

"Geht es dir gut?", erkundigt er sich bei mir, eine meiner Haarsträhnen hinter mein Ohr schieben.

Mit einem kleinen Lächeln nicke ich aufmunternd. "Mach dir keine Sorgen", versichere ich ihm, dann richten wir beide unserem Blick zu Harry, der mir nun ein Stück von seinem Taschentuch reicht.

"Du solltest das auf deine Wange drücken", meint er zu mir, blickt danach weg.

Gott. Ich hasse ihn immer noch dafür, dass er mich einfach geküsst hat. Und wegen einigen anderen Dingen, aber so, wie er gerade da steht, tut er mir einfach leid.

Er hat vor allen seine -wenn auch nicht so tolle- Freundin verloren und sich geprügelt. Das geht an niemandem einfach so vorbei.

"Harry", seufze ich und trete einen Schritt auf ihn zu, bevor ich ihn in eine Umarmung ziehe. "Danke!"

Überrumpelt erwidert er die Umarmung etwas unbeholfen, doch dann verstärkt er sie und ich schließe kurz meine Augen und lausche seinem aufgeregten und wildem Herzschlag.

Doch dann löse ich mich von ihm, blicke hoch in die grünen Augen. "Du solltest zum Arzt", meine ich, deute besorgt auf seine Nase. "Die könnte gebrochen sein."

Er winkt nur ab, doch ich bestehe darauf. "Keine Widerrede! Du gehst zum Arzt. Mr. Boyle kann nicht zu lassen, dass du ohne Kontrolle einfach so weitermachst. Conor wird dich begleiten, sollte etwas sein."

Mein Teddybär nickt, während der Lockenkopf verwirrt zu mir blickt. "Was ist mit dir?", fragt er dann, schaut auf meine Wange, die mittlerweile aufgehört hat zu bluten.

"Mir geht es gut", gebe ich ehrlich zu, schiebe beide Männer dann langsam zu ihren Sachen. "Los. Zieht euch an und dann geht es ins Krankenhaus."

Ohne Gegenworte ziehen die beiden sich an, wobei Harry sehr viele Probleme hat, da er mit einer Hand das Tuch an seine blutende Nase hält, mit der anderen versucht seinen Hosenknopf zu schließen.

Und eigentlich möchte ich nicht solch großen Kontakt zu ihm haben, bin weiterhin wütend und total verwirrt wegen... Allem. Doch gehe ich seufzend auf ihn zu und schließe seinen Knopf, ehe ich auch den Gürtel zu mache, dabei meinen Kopf gesenkt lasse, um keinen Augenkontakt mit dem jungen Mann zu haben.

"Wir sehen uns", verabschiede ich mich von den beiden, nehme dann komplett am Ende meiner Kräfte auf einer der Bänke hier im Schwimmbad Platz. Kopfschüttelnd gehe ich die ganze Situation noch einmal durch.

Erinnere mich an Harrys Worte. An Abigail, den Schmerz und die Angst. Die Angst, die ich in mir spürte, als Harry von Jonas so fest geschlagen wurde.

Und damit wird mir eins klar. Seit über einem Jahr habe ich mir weis gemacht, ich sei über die Situation des letzten Schwimmlagers hinweg, konnte damit abschließen.

Aber damit liege ich so falsch. Ich habe mich dieses Jahr wahrscheinlich in etwas noch viel Schlimmeres Verfahren.

"Mist", fluche ich einmal laut, blicke mich verzweifelt um.

Ich hätte mit den beiden gehen sollen. Nur um jetzt nicht alleine hier zu sein. Alle starren mich an und flüstern leise etwas miteinander. Da hilft es auch nicht, dass Mr. Boyle uns nun alle wieder zusammen ruft.

In der Gruppe wieder, stehe ich alleine am Rand, während unser Lehrer uns etwas erzählt. Genau hinter mir steht auf einmal Abigail, die leise zu mir murmelt: "Schlampe!", ehe zwei starke Hände sich in meinen Rücken bohren und ich mit Wucht im Wasser lande.

Mit Absicht bleibe ich lange unter Wasser, schließe in dem kühlen Nass meine Augen. Ich hasse sie. Ich hasse sie alle.

Mir ist bewusst, dass jeder über mich lachen wird, sobald ich auftauche und trotzdem trift es mich noch viel härter, als ich prüstend an der Oberfläche nach Luft schnappe und das Gelächter in meine Ohren dringt.

Es fühlt sich so an, als wäre ich wieder ein Jahr jünger und genau zurück an dem Tag, als Harry alles zerstörte und bis heute nicht genau weiß, was er überhaupt mit seinem Handeln anrichtete.

Wütend klettere ich aus dem Wasser und stampfe von der Truppe weg. Auch wenn Mr. Boyle mir etwas nachruft interessiere ich mich kein bisschen für seine Worte.

Mir ist alles so egal.

Hektisch schlüpfe ich in meine Hose und ziehe mir mein Oberteil über. Mein Handtuch stopfe ich in meinen Rucksack den ich mir aufsetze. "Ich bin krank, Mr. Boyle, und fahre nach Hause", verlasse dann das Gelände des Schwimmbads.

Wütend reiße ich mein Rad von dem Fahrradständer und schaffe es tatsächlich mein verficktes Schloss damit endgültig zu zerstören.

"Scheiße", fluche ich. Das Schrottding lasse ich einfach liegen und steige vollkommen aufgebracht auf mein Fahrrad, mit dem ich von dem Schwimmbad davon jage.

Die Konsequenzen interessieren mich gerade nicht ein Stückchen.

Immer schneller und schneller fahre ich. Der Wind weht durch meine nassen Haare, meine Wunde auf meiner Wange brennt und ich brodele innerlich.

Bis ich auf einmal lautstark bremse und auf der morschen Brücke stehen bleibe, meinen Blick auf das Ufer gerichtet, bei dessen Anblick ich mich und Harry wieder dort unten sehe und mich daran erinnere, wie zärtlich und vorsichtig er mich erst küsste, danach immer inniger und leidenschaftlicher wurde.

"Fuck."

Mein Fahrrad schiebe ich nun nach unten an den Fluss und lasse es einfach in den Sand fallen, ehe ich ebenfalls Platz nehme und auf das Wasser blicke, das klar vor mir fließt.

Lange starre ich einfach nur auf das Nass, bis mir eine Idee kommt. Hektisch springe ich wieder auf und ziehe mein Fahrrad hoch, mit dem ich nach Hause jage.

Dort angekommen schließe ich schnell die Haustür auf und renne die Treppen nach oben.

"Maxi?", verwirrt ruft meine Mutter mir nach. "Was machst du den hier?"

"Mr. Boyle ist krank, deshalb durften wir eher gehen", lüge ich sie eiskalt an, renne weiter nach oben in mein Zimmer, wo ich mich an meinen Schreibtisch setze und einen alten, zusammen geknüllten Brief aus einer der Schubladen ziehe.

Dann nehme ich mir ein neues Blatt und beginne zu schreiben. Ich schreibe und schreibe, bis mir nichts mehr einfällt. Alles was mein Herz je sagen wollte, was meinem Kopf einfällt, landet auf dem neuen Stück Papier. Bestimmt eine dreiviertel Stunde schreibe ich, bis ich fertig bin und mein letztes Wort schreibe.

Beide Stücke Papier schnappe ich mir und stecke sie in einen Umschlag, mit welchem ich die Treppen wieder nach unten laufe und raus aus der Haustür. Für mich gibt es nur ein Ziel und auch, wenn dies vielleicht so überstürzt wirkt, habe ich keine andere Idee.

Mein Fahrrad wieder nehmen und aufsteigend fahre ich los. Auf dem direktesten Weg zum Haus der Familie Styles.

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