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Nervös tippe ich von einem Fuß auf den anderen, während ich ungeduldig warte, dass mir jemand die Tür öffnet.

Vielleicht zehn Minuten brauchte ich bis hier her -so schnell bin ich gefahren.

Das Haus besitzt einen großen Vorgarten mit wunderschönen Blumen. Ebenso befindet sich eine Birke hier, die in einem wunderschönen Grün blüht.

Der Brief befindet sich in meiner Hand.

Und während ich so warten muss, weiß ich gerade nicht, ob das hier vielleicht doch ein Fehler ist.

Jedoch öffnet sich genau in diesem Moment die Tür und Harry schaut verwundert zu mir.

Seine Nase blutet nicht mehr und er trägt auch keinen Verband, was mich etwas erstaunt ihn betrachten lässt. Zudem mustere ich seinen nackten Oberkörper, an dem sich einige blaue Flecken langsam bilden.

Wir beide schweigen eine Weile, bis ich ihn neckend frage: "Öffnest du so jedem die Haustür?"

Schmunzelnd entgegnet er: "Nein, nur Frauen die einige Beleidigungen für mich parat haben und wegen denen ich mich prügele."

Er sieht mir in die Augen, mit diesem undefinierbaren Blick.

Murmelnd antworte ich ihm, mich wieder an die Situation erinnernd: "Darum habe ich dich nicht gebeten."

Sich an den Türrahmen lehnen kontert er: "Ich seh das Mal als Dankeschön an", und schmunzelt leicht.

Still schweigend stehen wir beide danach eine Weile zwischen dem Türrahmen. Ich sehe verlegen auf den Boden, um den halb nackten Harry nicht an zugaffen.

Doch dann frage ich: "Wie geht es deiner Nase?"

"Ach. Alles gut. Der Doc meinte, dass ich ziemliches Glück hatte", erzählt er mir. Und dann schweigen wir wieder.

Gott, ich gehe dem, was ich tun wollte ziemlich aus dem Weg.

"Bist du nur hier, weil du dich nach meiner Nase erkundigen wolltest?", harkt der Lockenkopf dann nach, mich musterend betrachten.

Schnell schüttele ich meinen Kopf und verneine. Dann seufze ich einmal tief. "Kann ich vielleicht kurz reinkommen?"

Nickend tritt Harry einen Schritt beiseite und deutet mir mit einer einladenden Handbewegung, dass ich reinkommen darf.

Dankend trete ich ein und blicke mich etwas neugierig in dem schönen Flur um. An der Wand hängen ein paar Bilder, während eine weiße Kommode mit Blumen dekoriert ist. Einige Jacken hängen an einer Garderobe, darunter stehen Schuhe.

"Wir könnten in mein Zimmer gehen", schlägt Harry vor, worauf ich ihm die Treppe nach oben und in sein Zimmer folge.

Dort nimmt er stöhnend auf seinem Bett Platz, beobachtet mich, während ich jeden Fleck seines Zimmers mustere.

Eine Filmposter befinden sich an der Wand, während ein großer, schwarzer Schreibtisch vor dem Fenster steht, durch das man in den Garten hinter dem Haus blicken kann. Dort befindet sich ein großer Pool und einige Liegen.

"Also?", räuspert der Mann sich nach einer Weile. "Warum bist du hier?"

Mir auf meine Unterlippe beißend drehe ich mich zu ihm, den Brief in meiner Hand nun hoch halten.

"Ja, ähm. Du hattest gestern gesagt, dass du nicht weißt, was überhaupt mein Problem mit dir ist", beginne ich und erhalte ein zustimmendes Nicken. "Ich kann das echt nicht so gut so frei in Worte fassen. Deshalb habe ich es hier ausgeschrieben."

Vorsichtig überreiche ich ihm den Brief und nehme danach ebenfalls auf dem Bett neben Harry Platz.

Leicht verdattert sieht er immer wieder zwischen mir und dem Brief hin und her. Dann will er ihn schon aufreißen, weshalb ich schnell meine Hand auf seine lege und ihn davon abhalte.

"Könntest du damit bitte warten, bis ich nicht mehr hier bin?", flehe ich schon fast. Ich würde es nicht aushalten seine Reaktion beim Lesen beobachten zu müssen.

Wenn auch leicht nicht damit einverstanden nickt er und legt den Brief vorsichtig auf seinen Nachttisch, dreht sich danach wieder mir zu und seufzt.

"Kann ich eine Sache sagen?", erkundigt er sich bei mir.

"Was?"

"Ich bin jetzt bestimmt nur noch ein halb so großer Idiot, da ich nicht mehr mit Abigail zusammen bin."

Skeptisch ziehe ich eine Braue hoch und wundere mich, was er mir damit sagen möchte.

"Heißt, es ist kein Betrügen mehr, wenn ich jetzt jemand anderen küsse."

Ich ahne, worauf er hinaus will, auch wenn ich mir das nicht ganz vorstellen kann, antworte ihm jedoch: "Das stimmt."

Langsam nähert er sich mir mit seinem Gesicht, schaut immer wieder zwischen meinen Augen und meinen Lippen hin und her, bis ich mich selbst einfach nach vorne lege und unsere Münder miteinander verbinde.

Es kommt einfach so über mich.

Innig erwidert der junge Mann den Kuss, fährt vorsichtig mit seinen Fingern durch meine Haare, während wir immer schneller und wilder werden.

Irgendwann entziehe ich mich ihm kurz keuchend, weshalb er sich nach hinten lehnt und mich mit sich mit zieht.

Seine großen Hände gleiten weiter. Von meinem Kopf, zu meinem Hals und von dort auf meine Hüfte, wo er sie ruhen lässt.

Totall verträumt löse ich mich erneut von ihm, starre in die grünen Augen, die mich anfunkeln. Schon vor einem Jahr fand ich sie magisch.

Erneut küsse ich ihn, lasse meine Hände über seinen nackten Oberkörper gleiten, genieße die Wärme, welche von ihm ausgeht.

"Harry, wieso bekomme ich von dem Krankenhaus-"

Vor Schreck lasse ich mich von dem Lockenkopf runterrollen und lande mit voller Wucht auf dem harten Fußboden.

Erschrocken starren wir beide zur Tür, wo sein Vater uns ebenso überrascht ansieht. Mist.

Warum den ausgerechnet sein Dad? Mein Chef! Hätte es nicht seine Mutter sein können?

Auch Harry wirkt sehr überfordert, da er ziemlich lange, wie zu Eis erstarrt auf dem Bett hockt, bis er sich mal bewegt und mir aufhilft.

Leicht vor Schmerz mein Gesicht verziehen, richte ich schnell meine Haare und Kleidung, lasse dann meinen Blick zu Boden sinken.

"Dad, kannst du nicht anklopfen?", erhebt Harry als erster das Wort. Die Reaktion seines Vaters möchte ich gar nicht sehen.

"Ich wollte nur fragen, wieso ich von dem Krankenhaus einen Anruf erhalte? Hast du dich geprügelt?" Harsch fragt er dies nun, scheinbar nicht so begeistert.

"Der Arsch hatte es nicht anders verdient" zischt der Lockenkopf neben mir. "Er und Abigal hatten Maxi als Schlampe bezeichnet und angegriffen."

Die Tatsache, dass er mich gerade mit seinem Sohn auf dem Bett gefunden hat, hilft diesem Punkt, glaube ich nicht so ganz weiter.

"Außerdem geht es mir gut", winkt Harry ab.

"Gut sieht anders aus, Harry", entgegnet sein Vater jedoch. "Gut, heißt nicht, dass mich das Krankenhaus in mitten eines wichtigen Meetings anruft, du nicht in der Schule bist und dich zudem mit eine meiner Angestellten auf deinem Bett vergnügst."

Er wurde immer lauter und hat nun seine Hand zu einer Faust geballt, auch Harry scheint innerlich zu brodeln, spannt sich ebenfalls an.

"Das sie für dich arbeitet spielt gar keine Rolle in diesem Szenario! Und außerdem war ich nur im Krankenhaus, weil sie-" Energisch deutet er auf mich. "-es wollte. Ansonsten hätte es mich einen scheiß interessiert."

Harrys Vater geht einfach. Laut schlägt er die Tür hinter sich zu und lässt uns beide alleine zurück.

Schnaubend dreht Harry sich zu mir um, scheint sich jedoch wieder zu beruhigen. "Tut mir leid."

"Schon gut", murmele ich, trete verlegen von einen Fuß auf den anderen. "Er hat recht. Wir sollten nicht einfach hier auf deinem Bett-" Kurz muss ich mich räuspern, weil mir dieser Gedanke gar nicht gefällt. "-Runknutschen, während wir uns eigentlich in der Schule befinden sollten. Er hat sich Sorgen gemacht, Harry."

Zustimmend nickt er, tritt danach einen Schritt dichter auf mich zu und schiebt eine Haarsträhne hinter mein Ohr. Sein heißer Atem schlägt dabei in mein Gesicht.

"Dir ist die Situation so unangenehm, habe ich recht?", harkt er nach. Ein stimmen Nicken von mir genügt ihm. "Naja. Nur weil du für ihn arbeitest, heißt das nicht, dass wir etwas zusammen machen dürfen."

"Das ist es doch gar nicht", antworte ich. "Es geht einfach darum, dass es echt unangenehm und peinlich ist, wenn dein Chef schon vor deinem ersten Arbeitstag ein völlig falsches Bild von dir hat oder dich in so einer blamierenden Situation erwischt hat. Dazu noch mit seinem Sohn", erkläre ich Harry, der es scheinbar nicht ganz zu verstehen scheint, weshalb ich nur genervt stöhne und mich an ihm vorbei dränge.

"Willst du schon gehen?"

Etwas enttäuscht sieht er zu mir, so als solle ich bleiben. Aber das kann ich nicht.

Deshalb nicke ich und trete langsam wieder auf ihn zu. "Es ist besser so. Glaube mir. Du- Lies erstmal den Brief. Wer weiß, was du danach von mir denkst."

Als ich mich wieder umdrehe, zieht Harry mich an meinem Handgelenk zurück, sodass ich leicht gegen seine Brust pralle, ehe er mein Gesicht zwischen seine Hände nimmt und mir liebevoll einen Kuss auf die Lippen gibt. "Egal was, dass wird meine Meinung über dich nicht ändern. Du bist das coolste, wunderbarste und frecheste Mädchen, dass ich je kennenlernen durfte."

Gerührt von seinen Worten küsse ich ihn erneut kurz, dann löse ich mich und verlasse sein Zimmer.

Leise schleiche ich die Treppe nach unten und öffne die Haustür, als ich aus dem Wohnzimmer, dessen Tür öffen zum Flur steht, Mr. Styles hinter einer Zeitung versteckt, rufen höre: "Wir sehen uns dann am Freitag auf Arbeit, Miss Shephard."

Verdattert weiß ich nicht, was ich sagen soll, weshalb ich hektisch das Haus verlasse und zu meinem Fahrrad eile, mit dem ich davon radle.

Gott. Wie konnte dieses Schwimmlager mich so ändern?

Zuhause angekommen und die Haustür hinter mir zufallen lassen, begebe ich mich auf den Dachboden, wo ich mich um mein Bett nch hinten fallen lasse und tief seufze.

Wieso wünsche ich mir, dass ich die weichen Lippen des Mannes immer noch auf meinen spüren kann?

Kopfschüttelnd schließe ich meine Augen, erinnere mich an unseren Kuss am Wasser, dann an den von heute und Harrys Hände.

Doch dann, verfalle ich in die viel ältere Vergangenheit und die traurigen Zeiten des letzten Schwimmlagers.

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Erschrocken blicke ich auf, als einer der Jungs laut aufschreit und wild mit etwas in seiner Hand umher wedelt. Mit einem ängstlichen Blick gucke ich zu Connor, de beruhigend eine Hand auf meine Schulter legt, während ich nur panisch atme.

Mir wird übel.

Jonas, der mittlerweile sich den Brief geschnappt hat, lacht amüsiert auf, das Stück Papier in die Höhe haltend. "Styles hat einen Liebesbrief bekommen", teilt er allen mit, worauf die ganze Klasse lacht.

Auch Harry tritt nun vor und schnappt sich den Brief, welchen er skeptisch mustert. Mit einer Hand fährt er sich durch die wunderschönen braunen Locken, mit der anderen faltet er den Brief etwas auf, sodass er ihn nun lesen kann.

Währenddessen versammelt sich die gesamte Klasse um die Jungs und wartet ungeduldig darauf, dass der Lockenkopf etwas sagt. Wie die Geier starren sie ihn an, hoffen sicherlich, dass er ihnen den Inhalt vorliest.

"Ich muss hier weg, Connor", teile ich meinem besten Freund mit und will schon hektisch aufspringen. Doch hält er mich energisch zurück.

"Bleib! Wenn du jetzt gehst, wissen sie, dass er von dir ist." Beruhigend sieht er mich mit einem einfühlsamen Blick an.

Ich muss hart schlucken, da mir immer schlechter wird. Diese ganze Situation ist so unangenehm.

Warum war ich den so bescheuert und dachte mir, dass ich meine Gefühle in einem Brief sammeln muss? Wie blöd bin ich eigentlich? Ich mach mich vor der ganzen Klasse zum Affen.

"Lies ihn vor", ruft ausgerechnet Abigail Harry nun zu, der sie etwas verdattert und überfordert ansieht. "Los! Wir wollen ihn alle hören."

Was mich am meisten verunsichert ist, dass er noch nicht ein einziges Mal zu mir gesehen hat. So als würde ich ihn anekeln und er lieber meinen Blicken ausweichen. Und das schmerzt nur noch mehr.

"Connor, ich war so blöd. Guck ihn dir nur einmal an", unauffällig deute ich auf den Jungen zu, der mir seit zwei Jahren den letzten Nerv raubt. "Er ist nun mal Harry und ich bin nur..." Seufzend meine ich: "Ich!"

"Beruhig dich! Du bist eine wunderbare Person. Er wird den Brief sicherlich nicht vorlesen", beruhigt Connor mich, doch genau in dem Moment feixt Jonas laut: "Wie süß. Jetzt lies ihn schon vor, Harry!"

Und tatsächlich beginnt der Lockenkopf zu lesen. Er liest den Brief, welchen ich voller Angst, jedoch mit der puren Ehrlichkeit und Hoffnung gestern Abend schrieb, vor ganzen Klasse vor. Und bei fast jedem Wort muss einer einen gehässigen Kommentar abgeben, da sie wissen, dass ihre eigenen Gefühle damit nicht verletzt werden.

"Ich muss kotzen!", amüsiert sich Abigail.

"Wie erbärmlich", äußert Lea sich.

Und ich kann hier nur sitzen und mir die Tränen zurückhalten, während Harry den Brief immer weiter und weiter vorliest. Er immer mehr den unsichtbaren Dolch in meine Brust rammt und mich kränkt. Es schmerzt.

Bei jedem Wort wird das Lachen der Klasse lauter. Bei jedem Wort wird der Lockenkopf von jemanden unterbrochen, der sich über meinen Text amüsiert.

Bei jedem Wort werde ich unglücklicher, trauriger und verletzter. Bei jedem Wort schmerzt es mehr und mehr.

"Ich will im Erdboden versinken, Connor", murmele ich leise an meinen Freund gewandt, muss laut schniefen. "Bitte, im Erdboden versinken und an der Erde in meiner Lunge sterben."

"Das werde ich nicht zu lassen. Wenn auch nur einer einen Kommentar sagt, dann werde ich die fertig machen", entgegnet er mir ernst, nimmt mich mehr in den Arm.

Und ich bange, da ich weiß, dass wir uns immer mehr dem Ende nähern, ich weiß, dass bald der Teil kommen wird, an dem jeder weiß, von wem der Brief geschrieben wurde. Und ich habe solche Angst davor.

Zum einen, da alle mich auslachen werden. Jedoch noch viel mehr, vor Harrys Reaktion, seinem Blick, wenn er damit fertig ist, den Brief komplett vorzulesen.

Warum war ich so blöd und dachte, dass er die selben Gefühle hegt?

Weil er mir ständig Blicke zu wirft? Weil er mir letzten seine Hilfe in Mathe anbot und sich sehr viel Mühe gab, mir die Aufgabe zu erklären? Weil wir uns im Sportunterricht immer gut verstanden?

Blödsinn! 

Ich bin dumm und bescheuert. Er ist Harry Styles. Wieso sollte er auch mehr als Abneigung und Mitleid für jemanden wie mich empfinden?

"Vielleicht siehst du das genau so", dring die raue Stimme des jungen Lockenkopfs an mein Ohr, sodass mir ein Schauer über den Rücken läuft. "Ich hoffe es zumindest, den du bist ein großartige, liebenswerter Mensch, Harry."

Die anderen Lachen laut, während der junge Mann schweigt und mit einem unlesbaren Blick auf die Zeilen schaut.

Ich weiß, dass nur noch mein Name fehlt.

"Lies weiter, Mann!", fordert Jonas ihn auf, schlägt sehr stark auf die Schulter seines Freundes.

Kopfschüttelnd antwortet Harry: "Da steht nichts mehr?"

"Wie?" Verwirrt entreißt ihm Abigail den Brief und sieht selber nach, während ich total verwirrt die Situation beobachte. Es fehlt nur noch-

"Oh, Gott", keuche ich erleichtert.

"Mmmh?" Connor sieht zu mir, weshalb ich ihm leise erkläre: "Meine Mom ist in mein Zimmer gekommen und ich habe den Brief schnell weggepackt. Den Namen muss ich vollkommen vergessen haben."

Und jetzt, legt sich zu dem Schmerz und der Enttäuschung ein Stück Erleichterung.

Eine gute Mischung: Erleichterung, Trauer, Schmerz, ein gebrochenes Herz und die Bloßstellung vor der gesamten Klasse, von dem Mann, dessen Erwiderung deiner Gefühle du dir erhofftest.

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