Prolog

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Medina

Was konnte es schöneres geben, als mit der besten Freundin an einem milden Sommerabend durch den riesigen, grünen Stadtpark zu spazieren? Richtig - ein leckeres Essen im Anschluss!

Eigentlich hatten Finnja und ich vorgehabt irgendein kleines gemütliches Restaurant in der Innenstadt aufzusuchen, doch kaum hatten wir das idyllische Grün des Parks hinter uns gelassen, kroch uns ein himmlischer Duft in die Nase. Er kam von einem kleinen Imbissstand am Straßenrand, vor dem sich eine große Gruppe tummelte.

,,Was ist denn da los?'', murmelte meine Freundin.

Ich zuckte mit den Schultern.

,,Keine Ahnung, lass es uns herausfinden!''

Kurz darauf standen wir vor dem Imbissstand, der nichts außer klassisch amerikanischen Sandwiches zu bieten hatte.

,,Gibt es hier irgendwas umsonst?'', fragte ich einen Typen vor uns.

,,Nein, aber die weltbesten Sandwiches!''

Ich runzelte belustigt die Stirn und sah Finnja an.

,,Wenn wir uns hier was holen, haben wir uns immerhin den Weg in die Innenstadt gespart ...''

Finnja nickte und betrachtete die feierwütigen Personen vor uns skeptisch. Sie mussten in unserem Alter sein, also Anfang zwanzig und waren mit einer Menge Alkohol ausgestattet. Jeder von ihnen bestellte sich etwas zu essen, bevor sie mit Sack und Pack in die belebten Straßen der Großstadt weiter zogen. Nun waren nur noch wir da und traten auf den hell beleuchteten Wagen zu, in dem es laut vor sich hin brutzelte. Drei Männer befanden sich hinter einer kleinen Theke. Ein kräftiger, älterer Herr, der köstlich riechendes Fleisch anbriet, ein dünner Kerl mittleren Alters, der sich um das Brot und die anderen Zutaten kümmerte, sowie ein junger Typ, der uns lächelnd ansah. Er hatte braunes lockiges Haar, das an den Seiten kürzer und oben etwas länger war, auffällige Tattoos an den Armen und auf dem Hals und stechend grüne Augen.

,,Einen wunderschönen guten Abend, was darfs denn sein?'', fragte er gut gelaunt.

Überfordert wanderten meine Augen die Speisekarte an der Wagenwand hoch und runter. Nun verstand ich, warum das Essen so beliebt war, denn es gab ausschließlich gesmoktes Beef, mit den verschiedensten Zutaten und köstlich aussehendem selbstgebackenem Baguette. Ich bestellte ein Sandwich mit frischem Rucola zum Fleisch, einem Zitronendressing und einer hausgemachten Mayonnaise, während Finnja eines mit Chilli und Käse bestellte.

Es dauerte einen Moment bis das Essen zubereitet war, sodass Finnja und ich über belangloses Zeug quatschten. Doch dann waren die Sandwiches fertig und der junge Verkäufer, den ich wenige Jahre älter als uns schätzte, schob zwei Pappboxen über die kleine Theke. Finnja bezahlte zuerst und dann war ich an der Reihe. Ich streckte ihm einen Fünfzig-Euro-Schein entgegen und bemerkte, dass die grünen Augen des tätowierten Kerls mich neugierig musterten. Kurz darauf öffnete er eine kleine Kasse, hantierte mit einem Kugelschreiber und reichte mir anschließend das Rückgeld. Sofort fiel mein Blick auf den Zwanzig-Euro-Schein, auf dem eine Handynummer geschrieben stand. Überrascht huschte mein Blick von dem Geld zu dem verschmitzt grinsenden Typen.

,,Ich hoffe, du rufst an'', sagte er selbstbewusst, was die beiden älteren Männer neben ihm schmunzeln ließ, genauso wie meine beste Freundin. Ich begann zu lachen und legte belustigt den Kopf schief.

,,Weißt du, das ist wirklich nicht clever ...'' Amüsiert wedelte ich mit dem blauen Schein.

,,Warum nicht?'', fragte er, stützte sich, die Hände ineinander gefaltet, lässig auf dem Tresen ab und sah mir mit einem erregten Funkeln in seinen Iriden, tief in die Augen.

,,Also erstmal bin ich vergeben, was bedeutet, dass ich dich nicht zurückrufen werde und wenn ich nun diesen Zwanziger irgendeinem Barkeeper im Club oder einem netten Kellner im Restaurant gebe, dann werden sie womöglich voller Erwartung diese Nummer wählen und anstatt mich, dich an der Leitung haben'', erklärte ich amüsiert, musste mir aber eingestehen, dass das schelmische Grinsen des Typen wirklich sexy war. Aber ich war tatsächlich in festen Händen und hatte nicht vor, meinen Freund Steve, wegen eines viel zu sehr von sich überzeugten Sandwich-Verkäufers, zu verärgern.

,,Da gibt es nur eine Lösung'', meinte der Kerl mit einem strahlend weißem Lächeln, ''Speicher meine Nummer in dein Handy ein und wirf den Zwanni daheim in dein Sparschwein.''

Finnja neben mir kicherte laut, während die Kollegen des Typen die Situation gespannt verfolgten.

,,Sehe ich etwa aus, als hätte ich ein Sparschwein auf meinem Nachtschrank stehen?'', fragte ich mit hochgezogenen Augenbrauen.

Er leckte sich die Lippen, während er entzückt meinen, von einem knappen, blauen Sommerkleid umschmeichelten Körper musterte. Mit loderndem Blick beugte er sich noch ein wenig weiter über den Tresen.

,,Nein, aber du siehst aus wie ein böses Mädchen, das stattdessen einen Vibrator in der Schublade dieses Nachtschranks liegen hat.''

Ich war wirklich nicht auf den Mund gefallen, aber in diesem Moment klappte mir sprachlos die Kinnlade herunter, bevor ein pikiertes Lachen meine Lippen verließ. Was fiel diesem Kerl nur ein? Doch ich gewann rasch wieder Fassung, straffte meine Schultern und legte ihm lächelnd den vollgekritzelten Zwanzig-Euro-Schein vor die Nase.

,,Hier, Trinkgeld für dich. Vielleicht klappt die Masche ja bei der nächsten.''

Ich hörte seine beiden Arbeitskollegen noch auf der anderen Straßenseite lachen, als Finnja und ich uns kopfschüttelnd mit dem Essen auf den Weg nach Hause machten.

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