Das hat Mama mir gesagt und was Mütter sagen stimmt

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng


Ich schlug langsam die Augen auf und streckte mich einmal ganz ausgiebig.
Ich fuhr mir übers komplette Gesicht und starrte auf den Wecker, der sich auf meinen Nachttisch befand, welcher neben meinem Bett stand.
Mittlerweile war es kurz vor zwölf und ich ließ mich augenblicklich, seufzend zurück in die total weichen Kissen fallen.

Dafür, dass ich vordem Schlafengehen an etwas so schlimmes aus meinem Leben gedacht hatte, hatte ich eigentlich relativ ruhig und gut geschlafen, was bei mir ein wahrhaftiges Wunder war.
Normalerweise war dies meistens nie der Fall bei mir und ich heulte viel eher die ganze Nacht durch, anstatt vollkommen friedlich und in aller Seelenruhe zu schlafen.
Vielleicht lag es einfach daran, dass ich gar nicht mal so allein' gewesen war, sondern meine Gedanken ab und zu auch immer noch bei dem Treffen von mir und Lukas hingen.

Das Treffen war einfach nur wundervoll gewesen und ich konnte es kaum noch erwarten, um mich endlich wieder mit ihm zusammen zu treffen.
Am Besten sollte es noch die nächste Woche passieren oder von mir aus auch schon direkt morgen oder sogar heute. Unbedingt.
Ich wollte diesen Jungen einfach nur so schnellst wie möglich wieder bei mir haben und nicht noch einmal so verdammt lange auf ihn warten.

Aber so schön das Ganze auch war, gab es trotzdem immer noch etwas, was mich extrem an ihm verwirrte und vorüber ich mir immer mehr den Kopf zerbrach, desto länger ich darüber nachdachte.
Es war nicht Lukas selbst, denn er war ein verdammt toller Junge, total in Ordnung und machte auch alles verdammt richtig, sondern es lag viel eher und ganz allein' an mir.
Es hatte zwar indirekt schon etwas mit ihm zutun, aber es betraf immer noch viel mehr mich allein', als Lukas selbst, denn er spielte in diesem Fall nur eine kleine, wichtige und tragende Nebenrolle.

Es ging um diese Gefühle, die ich meistens nur bei Lukas hatte und bei keiner anderen Person auf dieser fucking Welt - nur bei diesem einen Jungen ganz allein'.
Ich wusste echt nicht, was das genau eigentlich war und ich fragte mich ebenso auch, wieso ich diese ausgerechnet nur bei ihm und bei niemand anderem weiter hatte.
Sie waren so verdammt schön, aber machten mir auch gleichzeitig so eine verdammte Angst. Sie waren mir eigentlich so fremd, aber dennoch irgendwie schon so vertraut und bekannt, weil ich diese schon so verdammt oft bei ihm gespürt hatte und sie scheinbar auch einfach zu Lukas gehörten.

Aber, warum war das nur so?
Wieso fühlte ich mich nur bei Lukas so?
Warum ausgerechnet bei ihm und keiner anderen, mir bekannten Person?
Warum ausgerechnet bei einem Jungen und nicht bei einem Mädchen?
Und was hatten diese Gefühle eigentlich überhaupt zu bedeuten?

So viele Fragen schwirrten mir momentan durch den Kopf und ich wusste einfach nicht so recht, wie ich diese eigentlich alle beantworten sollte.
Es war alles einfach so verdammt verwirrend für mich und ich wollte das Alles einfach bloß nicht mehr.
Wie konnte denn nur ein einziger Junge mein komplettes Leben so auf den Kopf stellen?! Wie war das eigentlich überhaupt möglich?

Ich zog mir die Bettdecke über den Kopf und seufzte einmal vollkommen frustriert auf, weil ich einfach nicht mehr weiter wusste.
Was sollte das denn alles nur, verdammte Scheiße?!
Ich hasse Gefühle - sie sind einfach nur ätzend und führen meistens zu überhaupt nichts Gutem, sondern machten einfach nur alles kaputt!

Wer konnte mir denn nur dabei helfen, mir diese ganzen, für mich verwirrenden Fragen, vernünftig und ehrlich zu beantworten?
Irgendjemand da draußen musste doch wissen, was genau momentan so mit mir los war und wieso ich seit gestern noch viel verwirrter wegen alldem war, was mit mir und Lukas zutun hatte.
Irgendeine Person da draußen musste es doch geben, die das tun konnte...

Ich drehte mich einmal genervt auf die andere Seite meines Bettes und sah durch den kleinen Türschlitz, welcher mir einen kleinen Blick auf den Flur gewährte.
Genau in diesem Moment lief meine Mama mit einem Wäschekorb bewaffnet durch den kleinen Flur, Richtung Bad, und mir schwirrte mit einem Mal ein totaler Geistesblitz durch den Kopf.
Meine Mama konnte mir doch bei so etwas super helfen!

Meine Mama war schließlich eine erfahrende Frau, was die Liebe anging und konnte mir eventuell auch diese ganzen, für mich momentan, eher unklärlichen Fragen beantworten.
Außerdem kannte mich meine Mama verdammt gut, manchmal besser als ich mich selbst und wusste höchstwahrscheinlich auch, was genau mit mir momentan so los ist.
Einen Versuch war es ja immerhin wert und es könnte mir auch ziemlich weiterhelfen, wenn ich sie einfach mal fragte, was sie eigentlich so darüber dachte.

Ich schwang meine Beine über das Bett, hob mein T-Shirt vom Boden auf und zog mir dieses daraufhin auch schon über.
Ich fuhr mir einige verirrte Strähnen aus dem Gesicht, öffnete meine Zimmertür und trat aus diesem heraus.
Ich ging Richtung Bad, in dem sich meine Mutter befand und atmete noch einmal tief durch, ehe ich die Klinke der Badezimmertür herunterdrückte und daraufhin in dieses trat.

Meine Mama war gerade dabei, die Wäsche nach Farben zu sortieren und ich trat ganz zögerlich zu ihr. Ich biss mir nur vollkommen unsicher auf die Unterlippe und wusste gar nicht so recht, wie ich das Gespräch eigentlich überhaupt anfangen sollte.
Ich hatte zwar schon verdammt oft mit meiner Mama über das Thema Liebe im Allgemeinen gesprochen und wir gingen auch relativ offen damit um, aber das hier war dann doch noch einmal eine ganz andere Hausnummer für mich.
Sie bemerkte mich dann auch, blickte nur von der Wäsche zu mir auf, lächelte augenblicklich und sah mich daraufhin auch schon fragend an.

,,Ist was, Timi? Möchtest du dich irgendwie fertigmachen oder aufs Klo? Ich kann das auch noch später machen.'', fragte sie sofort nach, deutete auf die Wäsche und legte den Kopf schief.
,,Nein, nein, alles gut. Ähm...also...ich hab'...ähm...e-eine...F-Frage...'', fing ich unsicher stotternd an und kratzte mich am Hinterkopf.
,,Bevor du aber fragst, hab' ich noch eine schnelle Frage.'', meinte meine Mama dann noch plötzlich.

,,Äh...die wäre?'' Ich sah meine Mama nun fragend an und legte nun den Kopf schief.
,,Hast du eventuell noch irgendwo dunkle Wäsche bei dir im Zimmer rumliegen? Es passt nämlich noch ein bisschen was rein, ansonsten mache ich sie jetzt an.'', fragte sie nach und deutete auf die Waschmaschine, in welcher sich schon etwas dunkle Wäsche befand.
,,Nein, nicht dass ich wüsste.'', verneinte ich ihre Frage direkt kopfschüttelnd.
,,Okay, gut.'', machte sie nur und sortierte daraufhin ganz unbeirrt weiter.

,,Und was wolltest du jetzt von mir wissen?'', fragte Mama dann nach und lächelte mich weiterhin an.
,,Ähm...'', machte ich wieder nur vollkommen unsicher und kratzte mich erneut an meinem Hinterkopf. Fuck...
,,Woran...ähm...woran genau erkennt man, dass man...ähm...v-verliebt ist...halt?'', fragte ich ganz schüchtern nach und grinste augenblicklich schief meine Mama an.

,,Was ist das denn für eine Frage bitte?! Du weißt das doch selber, Timi. Du hattest doch auch schon Freundinnen und warst in diese verliebt.'', erwiderte meine Mama nur leicht verwirrt auf die Frage und packte den Rest der aussortierten, dunklen Wäsche, in die Wäschetrommel. Ja, aber bei denen hatte ich nie solche komischen Gefühle, sondern habe mir diese viel eher nur eingebildet und eingeredet.
,,Es geht ja auch gar nicht um mich.'', meinte ich dann, weil mir kein anderer, passender Grund einfiel, wieso ich meiner Mama ausgerechnet so eine Frage stellen sollte.
,,Ach ja, um wen denn?'', harkte sie stattdessen nach und musterte mich einmal von der Seite.
,,Marcel.'', war meine spontan gewählte und nicht gerade gut überlegte Antwort.

,,Und warum fragt ihr da denn nicht einfach Alex? Sie ist doch zurzeit in 'ner Beziehung und müsste das das dann ja doch am Besten von euch dreien wissen.'', sagte meine Mama nur und musterte mich noch einmal genauer, weil sie höchstwahrscheinlich wusste, dass ich auf was ganz anderes hinaus wollte.
,,Wir fragen Alex nicht, weil sie ein Mädchen ist.'', war mein Argument und nun lachte meine Mama augenblicklich einmal kurz auf.
,,Timi Schatz, ich bin auch ein Mädchen. Ich hab' ebenfalls 'ne Vagina und Eierstöcke, ohne die ich dich auf jeden Fall nicht hätte auf die Welt bringen können.'', lachte sie weiterhin und schüttelte einmal vollkommen belustigt mit dem Kopf.

,,Ja, aber du bist eine erfahrende Frau was die Liebe angeht und weißt viel eher darüber Bescheid, als wie Alex das wahrscheinlich tut.'', sagte ich schief lächelnd. Das war ja noch viel schwieriger als gedacht!
,,Ah, okay. Ich kann also Antworten auf eure Fragen liefern, die Alex eigentlich genauso gut geben kann - alles klar.'', erwiderte meine Mama bloß lachend und fuhr sich ihre blonden Haare aus dem Gesicht.
Sie blickte zu mir, stemmte die Hände in die Hüfte und musterte mich noch einmal haargenau von oben bis unten.

,,Ganz sicher, dass es bei dir nicht momentan viel eher irgendein Mädchen gibt, auf welches du stehst und in welches du dich hochkant verknallt hast?'', fragte meine Mama nun mit hochgezogenen Augenbrauen nach und sah mich vielsagend an.
,,Eher nicht so...'', winkte ich bloß zügig ab und trat näher auf meine Mutter zu. Wird wohl doch eher ein Junge...
,,Aber kannst du ihm nicht trotzdem helfen?! Marcel ist echt verdammt verwirrt und weiß überhaupt nicht, was diese Gefühle eigentlich genau zu bedeuten haben.'', fragte ich völlig verzweifelt und fuhr mir einmal vollkommen aufgebracht durch die Haare. Wenn selbst meine Mama mir nicht weiterhelfen konnte, wer sollte das denn sonst noch tun?

,,Okay, ich versuche euch zweien mal zu helfen.'', stimmte sie dann lächelnd zu, machte noch etwas Waschpulver und Weichspüler in die Waschmaschine und schaltete diese daraufhin auch schon an. Dann wendete sie sich auch schon wieder augenblicklich an mich und sah mich erwartungsvoll an.
,,Danke, das würde uns echt verdammt weiterhelfen - hoffentlich.'', bedankte ich mich glücklich grinsend bei ihr und setzte mich auf die Waschmaschine.
,,Bevor ihr zwei mir hier noch vollkommen verzweifelt und gar nicht mehr weiter wisst, versuche ich es doch lieber einmal, euch zweien eure Fragen zu beantworten.'', erwiderte sie immer noch lächelnd und ließ sich auf dem Badewannenrand nieder.

,,Also, was willst du denn so wissen, mein Spatz?'', fragte meine Mama nach und legte grinsend den Kopf schief.
,,Ähm...a-also...woran....na ja, woran erkennt man denn überhaupt, dass man...dass man halt verliebt...äh...i-ist?'', war meine erste Frage und ich begann augenblicklich ganz nervös mit den Händen zu spielen. Meine Mama dachte in der Zwischenzeit nur einmal kurz nach und pustete einmal geräuschvoll die Luft aus.
,,Na ja, das kommt ganz auf die Gefühle an, denke ich. Was spürt Marcel denn bei diesem Mädchen?'' Meine Mutter sah mich fragend an und ich musste augenblicklich lächeln, als ich an diese wundervollen Gefühle dachte, welche Lukas jedes einzelne Mal in mir auslöste. Sie waren einfach nur verdammt toll und atemberaubend.
,,Marcel meinte zu mir, dass er immer so ein schönes, herrliches Kribbeln in seinem Bauch spürt, wenn er an dieses Mädchen denkt oder sie gar zusammen unterwegs miteinander sind. Dann lächelte Marcel meistens wie der letzte Vollidiot, der er sowieso sonst auch schon ist, es breitet sich eine angenehme Gänsehaut auf seinem gesamten Körper und an den Stellen aus, wo sie ihn auch nur ansatzweise berührt und sein Herz schlägt höchstwahrscheinlich doppelt so schnell, wie das eines Kaninchens, wenn sie in seiner Nähe ist oder er gar nur an sie denkt.'', erklärte ich ihr breit grinsend und lief dabei etwas rot an.

Ein wenig unangenehm und peinlich war es mir ja schon, mit meiner Mama so darüber zu reden, als wäre ich irgendein kleines Kind, das zum ersten Mal so richtig verliebt ist. Was eventuell ja auch genauso war.
Dabei hatte ich eigentlich schon zig Beziehungen hinter mir, war schon seit meinem vierzehnten Lebensjahr keine Jungfrau mehr und sollte mir diese Fragen doch eigentlich auch ziemlich gut selbst beantworten können.
Aber ich hatte bei all diesen ganzen Beziehungen, die mit verdammten Mädchen waren, nie so etwas gespürt, so wie es jetzt eben bei Lukas nun einmal der Fall war. Und dabei war Lukas auch noch ein verdammter Junge - ein verdammter Junge!

,,Puh, das ist ja schon mal einiges...'', machte meine Mama daraufhin nur und pustete erneut geräuschvoll Luft aus ihren Backen.
,,Also, ich verspüre ab und zu auch mal ein Kribbeln im Bauch, wenn ich dich und deine Geschwister ansehe. Aber da ist es dann viel eher die Freude, welche ich bei euch verspüre und dieses Glück, dass ich so wundervolle Kinder habe.'', erwiderte meine Mama und lächelte mich nun einmal kurz ganz stolz an.
,,Ja, aber es liegt dabei nicht nur an der Freude oder dem Glück. Selbstverständlich freut Marcel sich und ist glücklich, wenn er dieses Mädchen sieht, aber dieses Kribbeln kommt nicht nur davon, sondern es ist einfach durchgängig da und sobald sie ihn dann irgendwie an irgendeiner Stelle berührt, dann ist das dort echt verdammt extrem und das Kribbeln wird dann auch noch einmal ein ganzes Stückchen intensiver.'', erklärte ich es ihr etwas genauer und die Miene meiner Mama erhellte sich nun augenblicklich.
,,Okay, verstehe...'', murmelte sie und zog die Augenbrauen nach oben.

,,Hatten sie denn schon irgendwas miteinander oder ist das eher nur auf so einer freundschaftlichen Ebene?'', fragte meine Mutter nun und ich wollte gerade etwas darauf erwidern, doch sie unterbrach mich noch einmal ganz kurz.
,,Aber bitte, nicht so ausführlich. Wenn sie Sex miteinander hatten, dann hatten sie nur Sex, nichts weiter. Keine Stellung, nix.'', fügte sie noch rechtzeitig hinzu, sah mich vielsagend an und ich lachte augenblicklich auf.
Ich wusste ganz genau, worauf sie gerade anspielte, denn als Marcel seinen allerersten Blowjob vor Jahren bekommen hatte, hatte er es mir natürlich ganz ausführlich an unserem Esstisch erzählt, an welchem natürlich nur wir beide ganz allein' saßen und dachten, uns würde bei diesem Gespräch keiner weiter zu hören.
Als Marcel dann fertig mit seiner sehr detaillierten Beschreibung des Blowjobs war, hatten wir irgendwann dann auch mal, eigentlich viel zu spät, bemerkt, dass die Küchentür, welche an dem Esszimmer angrenzte, einen kleinen Spalt offen stand und meine Mama alles haargenau mithören konnte.
Die Arme konnte zu ihrem Glück zu diesem Zeitpunkt auch gar nicht vom Herd weg, darum hatte sie sogar das Radio etwas lauter gedreht, damit sie dies nicht weiterhören musste. Doch Marcel hatte so verdammt laut über seinen ersten Blowjob geredet, sodass noch nicht einmal das wirklich geholfen hatte und sie alles haargenau mithören konnte, ob sie nun wollte oder nicht.

,,Also, sie hatten auf jeden Fall noch keinen Sex miteinander. Sie haben lediglich nur miteinander gekuschelt, Händchen gehalten und Marcel hat ihr schon zwei Küsse auf die Wange gegeben, weil er sich über seine Gefühle eben noch nicht so ganz im Klaren ist.'', erzählte ich meiner Mama weiter und sie sah mich nun sichtlich erstaunt an.
,,Das ist ja schon mal etwas. Aber seit wann ist Marcel denn so schüchtern bei irgendwelchen Mädchen? Macht sie denn den Anschein, als würde sie keine Interesse an ihm haben, oder warum ist er so bei ihr? Das kenne ich ja gar nicht von ihm.'', fragte meine Mutter nun sichtlich verwundert über Marcels angebliches Verhalten nach und legte den Kopf einmal schief. Ich biss mir nur unsicher auf die Unterlippe und starrte dementsprechend in der Gegend umher.
,,Marcel weiß es einfach nicht so recht. Also, sie hatte sich immer voll und ganz auf den ganzen Körperkontakt eingelassen, hatte selber auch welchen gesucht und nie so gewirkt, als wäre dieses Mädchen irgendwie abgeschreckt davon. Außerdem hatte sie die Lippen gespitzt gehabt, als Marcel ihr die Küsse auf die Wange gegeben hat.'', erklärte ich es ihr weiterhin nach und nach etwas genauer und hoffte parallel dazu, dass sie wirklich keinen Verdacht schöpfte, dass ich die ganze Zeit über eigentlich nur ganz allein' von mir, anstatt von meinem besten Freund sprach. Hoffentlich nicht, denn das war echt das Letzte, was ich unbedingt wollte!

,,Oh, das ist ja auch mal wieder etwas, womit man gut arbeiten kann.'', machte meine Mama und fuhr sich einige verirrte Strähnen aus dem Gesicht.

,,Hm...'', erwiderte ich nur und rutschte einmal vollkommen nervös auf der Waschmaschine umher.
,,Aber dieses Mädchen wirkt echt nicht so, als wäre sie abgeneigt von Marcel. Wirklich, überhaupt nicht! So wie du es beschreibst, scheint sie echt wirklich ebenfalls großes Interesse an ihm zu haben. Wäre sie tatsächlich abgeneigt von dem Guten, dann würde sie sich wohl kaum auf das Alles einfach so einlassen und hätte ihn schon längst von sich weg gestoßen und es eventuell auch mal mit Worten ordentlich deutlich gemacht, damit Marcel endlich mal aufhört und merkt, dass sie keine Interesse an ihm hat. Aber das ist nun wirklich nicht der Fall.'', sagte meine Mama ihre Meinung zu der ganzen Sache und lächelte mich nun wieder an.

,,Sie hat auch immer so komische Whatsapp-Status, wenn er mit ihr schreibt oder sie sich miteinander getroffen haben.'', sagte ich dann noch und auch wenn ich es ständig immer verneint hatte, dachte ich immer mehr, dass sich diese Status immer mehr an mich richteten.
Wenn man nach und nach immer mehr eins und eins zusammenzählte, dann würde das Alles schon so seinen Sinn ergeben und es konnte auch langsam echt kein dummer, reiner Zufall mehr sein, dass dies immer ausgerechnet dann passierte, wenn wir uns trafen oder eben miteinander schrieben.
Ich musste mir nachher unbedingt mal Lukas' neuen Status angucken, denn sicherlich hatte er diesen schon längst wieder geändert und ich war ziemlich gespannt darauf, was dieses Mal dort stehen und hinterstecken würde. Irgendwas musste ja sein, denn ich war ihm dieses Mal sogar noch viel näher als sonst gekommen!

,,Was schreibt dieses Mädchen denn da so rein, dass sich Marcel deswegen unbedingt angesprochen fühlt?'', fragte meine Mutter ganz neugierig nach und sah mich erwartungsvoll an.
,,Also, nachdem sie sich das erste Mal miteinander getroffen haben, hatte sie in ihrem Status stehen, dass sie ihn bei jedem einzelnen Atemzug vermisst und als die beiden mal über Stunden hinweg durchgängig miteinander geschrieben haben, hatte dieses Mädchen dann so etwas in ihrem Status stehen, dass ein Teil von Marcels Herzen alles ist, was sie nur möchte.'', erklärte ich ihr und meine Mama zog die Augenbrauen nach oben.
,,Wow, das sollte ihm doch noch viel mehr bestätigen, dass sie wirkliches Interesse an ihm hat. Also, Abneigung sieht und hört sich auf jeden Fall ganz anders an.'', erwiderte sie lächelnd und musterte mich dann noch einmal.

,,Aber trotzdem gibt es da noch ein einziges Problem.'', meinte ich dann aber wieder vollkommen verzweifelt und fuhr mir nur ganz aufgebracht durch die Haare.
,,Was denn für eins?'', fragte meine Mama leicht verwundert nach.
,,Marcel weiß einfach nicht so recht, ob er nun wirklich in sie verliebt ist, oder eben nicht.'', seufzte ich und meine Mutter lachte stattdessen nur.

,,Och Jungs...'', machte sie nur grinsend und schüttelte einmal mit dem Kopf.

,,Ne Mama, Marcel ist richtig verzweifelt deswegen und weiß einfach nicht mehr weiter!'', erwiderte ich noch einmal seufzend darauf und schaukelte meine Beine ganz ungeduldig hin und her, sodass ich leicht gegen die Waschmaschine trommelte.

,,Und dich anscheinend ebenso, so wie du dich hier gerade aufführst, mein Spatz.'', grinste sie und ich sah meine Mama daraufhin nur ganz beleidigt an.

,,Timi Schatz, wenn ich ganz ehrlich bin, dann wirkt es schon so, als wären die beiden vollkommen verknallt ineinander und als wäre das nicht nur irgendeine Freundschaft, ohne jegliche Berührungsängste, so wie es bei dir, Marcel und Alex eben der Fall ist. Marcel scheint sich in dieses Mädchen hochkant verliebt zu haben und sie auch ebenso in ihn.'', antwortete meine Mama auf das Alles nur ganz ehrlich und stand auf, um auf mich zu zugehen.
,,Wirklich?'', fragte ich nach und wollte es gar nicht so ganz wahrhaben. Nein, ich stand nicht auf Jungs und vor allem nicht auf Lukas! Oder vielleicht doch?
,,Ja, ich bin mir da wirklich ziemlich sicher, dass es tatsächlich so ist. Die beiden lieben sich und das ist doch auch vollkommen OK und normal - da ist doch nichts abwegig dran.'' Meine Mama lächelte mich breit an und legte ihre Hand auf meiner Schulter ab.

,,Oder Marcel holt sich eben noch eine Bestätigung.'', sagte meine Mutter dann und zuckte mit den Schultern, während sie von meiner Schulter abließ.
,,Wie meinst du das denn jetzt?'', fragte ich leicht irritiert nach und legte den Kopf schief.
,,Na ja, vielleicht sollte Marcel dieses Mädchen einfach mal ruhig auf die Lippen küssen, um zugucken, ob er da ebenfalls so etwas wie sonst auch fühlt oder ob diese Gefühle eventuell dann noch viel mehr als sonst explodieren.'', erklärte sie mir und lächelte mich noch viel breiter an, während sich meine Augen stattdessen weiteten. Was?

,,Denkst du wirklich, Marcel sollte das tun?'', fragte ich unsicher und biss mir auf die Unterlippe. Sollte ich Lukas tatsächlich einmal richtig küssen?!
,,Klar, warum denn auch nicht?'', fragte meine Mama nur stattdessen und zog die Augenbrauen nach oben.

,,Ähm...also...ich...ach, keine Ahnung...'', machte ich bloß, seufzte und zuckte nur erneut ratlos mit den Schultern.

,,Och Timi Schatz, jetzt tut doch beide nicht so, als wärt ihr zwei kleine Junge, die noch nie eine Freundin gehabt haben oder gar verliebt waren.'', lachte meine Mama und legte ihre Hände wieder auf meine Schultern.
Selbstverständlich hatten Marcel und ich schon Freundinnen gehabt, aber im Gegensatz zu meinem besten Freund hatte ich jetzt auf einmal bei einem Jungen solche komischen Gefühle, welche ich bei einem Mädchen so noch nie erlebt hatte.
,,Es ist doch nur ein ganz kleiner, unschuldiger Kuss, um zugucken, ob Marcel nun wirklich auf dieses Mädchen steht, oder eben nicht. Und selbst, wenn er Gefühle für sie haben sollte, dann ist das doch überhaupt nicht schlimm, sondern vollkommen OK und wie eben schon gesagt, total normal. Marcel brauch' seine Gefühle ihr gegenüber nicht zu verstecken, sondern sollte lernen sie zu akzeptieren. Wer weiß, vielleicht ergibt sich daraus ja auch noch etwas ganz wundervolles und sie werden ziemlich glücklich miteinander. Stell' dir mal bloß vor, was sie alles miteinander verpassen würden, wenn sie ihre Gefühle untereinander weiterhin voreinander verstecken und sich in ihr eigenes Unglück stürzen. Marcel sollte sie einfach küssen, gucken, was so passiert und wenn sich seine Gefühle dann noch mehr bestätigen, dann ist das doch eigentlich verdammt toll und überhaupt nicht schlimm oder sonstiges.'', erwiderte meine Mama dann immer noch lächelnd und strich mir über die Schultern. Recht hatte sie ja schon mit dem, was sie da eigentlich sagte. 

,,Ich werd' ihm das Alles mal genauso sagen und gucken, was sich daraus eben ergibt.'', antwortete ich darauf dann nur und lächelte meine Mama nun wieder an.
,,Hoffentlich klappt das dann auch und es ergibt sich etwas ganz besonderes daraus.'', erwiderte meine Mama mein Lächeln.
,,Hoffe ich auch...'', murmelte ich leise und fuhr mir einige verirrte Strähnen aus dem Gesicht.

,,Gibt's unten noch etwas Frühstück, das ich mir frech abstauben kann?'', fragte ich dann und sprang von der Waschmaschine herunter.
,,Ich glaube, ein Brötchen ist tatsächlich heute noch übrig geblieben. Außer irgendwer hat es schon gegessen.'', antwortete sie und sah mich leicht entschuldigt an.
,,Dann werde ich mal mein Glück versuchen.'', lachte ich und öffnete daraufhin auch schon die Badezimmertür.

,,Timi?'', fragte meine Mama dann noch und ich drehte mich sofort wieder zu ihr um.
,,Ja?'', machte ich daraufhin nur.
,,Und ich sehe in nächster Zeit wirklich kein anderes Mädchen außer Alex hier entlang rennen und in deinem Bett liegen?'', harkte sie breit grinsend nach und musterte mich einmal vielsagend. Diese Frau musste auch echt immer alles mitkriegen!
,,Eher weniger...'', erwiderte ich bloß und drehte mich augenblicklich wieder um, damit sie ja nicht sehen konnte, dass ich in diesem Moment einmal ganz rot anlief. Meine Mama sollte bloß nicht mitkriegen, dass sie mit dieser Aussage eventuell Recht haben könnte...
,,Werde ich ja dann sehen, wenn du mir meine neue, zukünftige Schwiegertochter vorstellst!'', rief sie mir immer noch lachend hinterher, ehe ich ebenfalls lachend die knarzende, kleine Holztreppe hinunterging.
Neuer, zukünftiger Schwiegersohn trifft es doch viel eher...

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro