Das Wiedersehen

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,,Das sieht gar nicht schlecht aus, Tim. Bleib' am Besten bei den Farben, die sind perfekt so und da muss auch keine andere mehr rein.'', sagte meine Kunstlehrerin lächelnd, als sie mein surrealistisches Bild betrachtete.
,,Wird gemacht.'', bestätigte ich ihr ebenfalls lächelnd und malte dann an der weltbekannten Uhr weiter, die wohl jeder von dem genauso bekannten Surrealismus-Gemälde von Salvador Dalí kannte.
,,Aber trotzdem, das ist mal wieder ein großartiges Bild von dir. Die drei Einsen hast du auf jeden Fall wieder sicher.'', fügte sie noch viel breiter lächelnd hinzu und musterte mein Bild noch einmal, während sie begeistert nickte.

Dann entfernte sich meine Kunstlehrerin wieder von meinem Platz, ich zeichnete breit grinsend an meinem Bild weiter und machte mir ein neues Lied an meinem Handy an.
Ich konnte es kaum glauben, aber ich war tatsächlich, nach ewig langer Zeit, endlich mal wieder eine ganze Woche zur Schule gegangen und hatte auch keine einzige Stunde geschwänzt oder gar verschlafen.

Selbst meine Mama hatte das sehr verwundert, dass ich tatsächlich jeden Morgen pünktlich unten stand und von meinem Stiefvater zur Schule gefahren werden wollte und, dass ich nicht viel früher, als erwartet, nach Hause kam.
Selbstverständlich hatte es meine Mama sehr gefreut und sie hatte mir heute Morgen sogar gesagt, dass sie ziemlich stolz darauf war, dass ich mich endlich mal wieder darum bemühte, regelmäßiger zur Schule zu gehen und nicht allzu viel zu verpassen.

Wenn ich mal krank war oder einfach keinen Bock auf Schule hatte, dann bemühte ich mich auch nicht großartig darum, dass Versäumte nachzuholen und mir von irgendeinen meiner Klassenkameraden den Stoff zu holen.

Deswegen sahen auch meine Noten dementsprechend aus, weil ich die Hälfte, wenn nicht sogar 90 Prozent, eines Themas ständig verpasste und ich das, was ich im Unterricht geradeso mitbekommen hatte, sowieso nicht in meinen Kopf bekam.
Ich war natürlich auch der typische Schüler, der nach zwei Wörtern und dem Datum sowieso keine Lust mehr auf schreiben hatte und den Block einfach zur Seite schob, um in der Gegend umherzustarren oder etwas auf ein Blatt zu kritzeln.

Ich wusste auch nicht so recht, woher meine plötzliche Motivation für die Schule kam, aber irgendwie konnte ich mich diese Woche jeden Morgen dazu aufrappeln, morgens aufzustehen, mich fertig zu machen und in die Schule zu gehen.
Zugegebenermaßen machte mich das auch ziemlich stolz, dass ich es endlich mal wieder geschafft und mein Leben momentan so gut im Griff hatte. Perfekter konnte es echt nicht mehr werden.
Vielleicht lag meine plötzliche Motivation auch ein wenig an Lukas, denn seitdem wir uns da letzten Montag so ausgesprochen und unser erstes, richtiges Date gehabt hatten, war ich schon die ganze Zeit über extrem glücklich gewesen und konnte die komplette Welt umarmen.

Ich lächelte noch viel breiter, als ich an Lukas dachte und zeichnete still mein Bild weiter, bis es dann zum Stundenende klingelte.
Ich räumte meinen Platz auf, zeigte meiner Kunstlehrerin noch fix mein fast fertiges Bild, wurde nochmal von ihr gelobt und packte dieses daraufhin in die davor gesehene Ablage meiner Klasse.
Dann zog ich mir meine Strickjacke an, schulterte mir die schwere Mappe über, weil ich tatsächlich auch mal Bücher mit hatte, verließ daraufhin den Raum und ging die Treppen herunter.

Ich verließ das Schulgebäude, weil dies meine letzte Stunde war und schaute nochmal fix auf den Vertretungsplan.
Dann ließ ich mich grinsend von der Sonne berieseln und verließ nun endgültig das Schulgelände, um Richtung Parkplatz zu gehen, wo meine Mama schon mit ihrem Dienstauto auf mich wartete.
Sie stand dort mit einer Kippe bewaffnet, auf ihrem Handy tippend und gegen das Auto lehnend.

,,Entschuldigen Sie, haben Sie mal Feuer?'', fragte ich sie grinsend und meine Mama sah verwundert von ihrem Handy auf.

,,Och man, Timi...'', erwiderte sie nur Augen verdrehend, als sie mich bemerkte und schüttelte lachend mit dem Kopf.
Ich lachte nur einmal und fuhr mir noch viel breiter grinsend durch die Haare.

,,Aber hast du trotzdem 'ne Kippe für mich?'', fragte ich meine Mama dann leicht unsicher und kratzte mich am Hinterkopf.
,,Hast du etwa keine mehr, oder warum schnorrst du jetzt bei mir?'', fragte sie stattdessen und ich zog meine leere Kippenschachtel aus der Hosentasche hervor, um ihr mein Problem zu veranschaulichen.
,,Wie wär's mal mit weniger rauchen, mein Hase?'' Sie zog lachend die Augenbrauen nach oben, ich verdrehte bloß grinsend die Augen, doch sie holte trotzdem ihre Zigarettenschachtel heraus, hielt mir diese entgegen und ich zog mir eine Kippe aus dieser, die ich mir selbst anzündete.

,,Und, Timi Schatz? Wie war die Schule heute so?'', fragte meine Mama nach und zog ein allerletztes Mal an ihrer Kippe, ehe sie diese mit ihrem Schuh auf dem Boden ausdrückte.

,,War ganz gut soweit. Vor allem Kunst war wie immer super.'', lächelte ich und nahm einmal einen starken Zug meiner Zigarette.

,,Was habt ihr denn da momentan?'', fragte sie und sah mich interessiert an.
,,Surrealismus.'', antwortete ich ihr und sie nickte verstehend.

,,Ist das nicht diese Kunstrichtung, die du so gerne magst? Bist du da nicht extra mit Opa vor Jahren auf 'ne Ausstellung nach Köln gefahren?'', fragte meine Mama lächelnd und nun nickte ich.
,,Ja, genau. Da hat Opa sich doch noch son Gemälde gekauft, was bei ihm im Wohnzimmer über der Couch hängt.'', erklärte ich ihr lächelnd und nahm nun ebenfalls den letzten Zug meiner Kippe, ehe diese auch ihren Weg auf den Boden fand.

,,Das ist doch schön, dass ihr momentan so ein Thema macht. Obwohl du eh alles zeichnen kannst, was du willst.'' Meine Mama fuhr mir einige verirrte Strähnen aus dem Gesicht und lächelte mich stolz an.
,,Alte Schleimerin.'', erwiderte ich frech grinsend und wich einem Boxer aus.

,,Wollen wir dann mal nach Hause?'', fragte meine Mutter dann, als wir eine Zeit lang schweigend in der Gegend umhergestarrt hatten.
,,Klar!'', stimmte ich direkt zu und ging daraufhin zu der Beifahrertür, um diese zu öffnen.
Ich ließ mich auf dem Beifahrersitz nieder, schmiss meine Mappe nach hinten, schnallte mich an und dann fuhren wir auch schon los.

,,Ist Linda eigentlich schon da?'', fragte ich auf halber Strecke und wurde mit einem Mal leicht nervös, weil ich meine Stiefschwester nach einer so langen Zeit endlich wiedersehen würde.
Ich hatte zwar ab und zu mal mit ihr geschrieben, aber wirklich viele Informationen hatten wir dabei nicht miteinander ausgetauscht und es war nochmal etwas ganz anderes, jemanden persönlich wieder zu treffen.
Ach, das würde alles schon halb so wild werden.

,,Ja, ich hab' sie vor circa 'ner halben Stunde vom Bahnhof abgeholt.'', antwortete meine Mama grinsend und hielt an einer Ampel.
,,Sie hat auch schon nach dir gefragt und war auch ein wenig verwundert darüber, dass du tatsächlich noch in der Schule warst.'', fügte Mama noch lachend hinzu und ich biss mir auf die Unterlippe.
,,Tja, ich hab' mich die Woche ein wenig verändert.'', grinste ich breit und lief einmal rot an.
,,Das finde ich echt super, dass es jetzt so ist. Hoffentlich hält das auch ein wenig länger.'', lächelte mich meine Mama von der Seite an und konzentrierte sich dann wieder auf den Straßenverkehr, da die Ampel auf grün schaltete.
,,Hoffe ich auch.''

Zuhause angekommen, parkte meine Mama ihr Dienstauto direkt in der Garage und ich holte in der Zwischenzeit meine Mappe vom Rücksitz.

Dann gingen wir auch schon aus der Garage heraus und Richtung Haustür, die meine Mutter sofort aufschloss und wir gemeinsam ins Haus traten.
Ich zog mir fix Schuhe und Jacke aus und ging dann ins Esszimmer, um von dort aus in die Küche zu gehen und mir dort eine neue Kippenschachtel aus dem Schrank zu holen.
Doch ich blieb augenblicklich im Türrahmen stehen, als ich folgende Person am Essenstisch mit ihrem Laptop sitzen sah.

,,Linda!'', rief ich theatralisch und sie zuckte einmal kurz erschrocken zusammen, ehe sie von ihrem Laptop aufsah.

,,Tim!'', rief sie grinsend zurück und fuhr sich eine Strähne aus dem strahlenden Gesicht.
,,Na.'', lächelte ich breit und setzte mich zu ihr an den Esstisch.

,,Na, wie geht's dir?'', fragte sie lächelnd nach und klopfte mir einmal auf den Oberschenkel.
,,Soweit ganz gut, dir?''

,,Auch. Vor allem, weil ich jetzt ein wenig entspannen kann.'', grinste sie und seufzte erleichtert auf.

,,Und? Wie war die Schule heute so?'', fragte meine Stiefschwester dann nach und schob ihren Laptop etwas zur Seite, was mich schmunzeln ließ.
,,Auch ganz gut. Vor allem Kunst war wie immer super.'', antwortete ich ihr lächelnd und drehte mich mehr zu ihr.
,,Ach, zeichnest du immer noch so gerne.'', stellte sie noch viel breiter lächelnd fest und stützte ihren Kopf an einem angewinkelten Arm mit der Hand ab.

,,Ja, natürlich!''

,,Und wie läuft dein Studium so?'', drehte ich den Spieß einmal um und legte den Kopf daraufhin schief.

,,Soweit eigentlich gut. Nur, dass es ab und zu mal etwas stressig ist, aber das ist ja normal.'', antwortete sie seufzend und ich nickte verstehend.
,,Ja, so ist das leider manchmal.'', stimmte ich ihr zu und sah leicht betrübt auf meine Hände.

,,Bist du eigentlich noch mit Alex und Marcel befreundet?'', fragte meine Schwester nach.
,,Selbstverständlich!'', sagte ich direkt und man hörte einen Hauch von Empörung in meiner Stimme mitschwanken.
,,Oh, das freut mich aber. Die zwei sind echt so lieb und nett.'', lächelte sie noch viel breiter und meine Mama trat nun in den Raum.
Linda und ich wendeten augenblicklich unsere Aufmerksamkeit zu ihr und sahen sie fragend an.

,,Ist irgendwas?'', fragte ich leicht irritiert nach und legte den Kopf schief.
,,Neeee.'', machte meine Mutter nur und grinste dann.
,,Ich wollte nur fragen, was ihr zwei essen wollt'.'', fügte meine Mama dann hinzu und Linda und ich blickten uns fragend an.

,,Entscheid' du.'', sagten wir beide gleichzeitig und lachten uns daraufhin an.

,,Ich mach' euch zwei einfach Spaghetti Bolognese, okay?! Bis ihr zwei euch geeinigt habt, kann ich schon längst Hardy und Randi vom Kindergarten abholen.'', schlug meine Mama lachend vor.
,,Deal.'', sagten meine Stiefschwester und ich wieder gleichzeitig und grinsten uns an.
,,Ich helfe dir aber.'', sagte Linda noch, bevor meine Mutter in der Küche verschwand.
,,Ach, das brauchst du doch gar nicht. Du bist schließlich zum Entspannen hier. Ich schaff' das schon allein'.'', stritt sie es direkt ab und machte eine abfällige Handbewegung.
,,Na gut...'', gab sich Linda seufzend geschlagen und ließ sich wieder auf dem Küchenstuhl nieder, während meine Mama in die Küche stolzierte und unser Mittag zubereitete.

,,Wie läufst eigentlich so mit deinem Freund? Dennis hieß der doch, oder?'', fragte ich irgendwann, als meine ältere Stiefschwester wieder auf ihrem Laptop starrte und umhertippte.

,,Ja, richtig, der heißt Dennis. Und es läuft immer noch perfekt.'', lächelte sie und ich erwiderte dieses.
,,Und wie läufst bei dir in der Liebe so, Timi? Irgendein Mädchen in Aussicht?'', drehte sie den Spieß einmal um und musterte mich, während ich mich an meiner eigenen Spucke verschluckte.
,,Dazu kann ich dir eventuell später was sagen...'', antwortete ich extrem unsicher, da meine Mama nun wieder ins Esszimmer getreten kam. 

    

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