Ein Flirt und die Eifersucht

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Rauchend stand ich vor dem Tennisplatz und hielt es kaum noch vor lauter Aufregung aus.
Ich war fünfzehn Minuten zu früh da und für meine Verhältnisse war das schon recht komisch, weil ich mich meistens viel eher um fünfzehn Minuten verspätete.
Aber ich traf mich immerhin mit Lukas, dem tollsten Jungen auf dieser ganzen Welt und da war ans zu spät kommen gar nicht erst zu denken. Nie.

Ich zündete mir meine nächste Kippe direkt nach der Anderen an und wurde immer aufgeregter und nervöser, desto näher es an 21 Uhr heranrückte.
Lukas würde jeden Moment hier um die Ecke biegen und allein' der Gedanke daran machte mich schon ganz hibbelig und kribbelig.
Ich wollte nur noch, dass er jetzt endlich mal kommen und um diese scheiß Ecke biegen würde. Ich musste ihn unbedingt sehen.

Als ich mir gerade die nächste Kippe, vor lauter Aufregung, anzünden wollte, kam plötzlich ein zu großgewachsener Junge um die Ecke gebogen und ich steckte sie sofort wieder zurück in meine Zigarettenschachtel und mit meinem Feuerzeug zusammen wanderte beides wieder zurück in meine Gesäßtasche, damit ich ihn vernünftig begrüßen konnte.

,,Bin ich zu spät?'', waren Lukas' erste Worte und ich sah kurz auf mein Handy.
,,Eher vier Minuten zu früh.'', antwortete ich und musste augenblicklich lächeln, als ich diesen Kerl sah.
,,Oh, dann kann ich ja noch in Ruhe 'ne Runde spazieren gehen!'', erwiderte er darauf lachend, drehte sich um und wollte gerade zu seinen ersten Schritten ansetzen, doch ich hielt ihn noch rechtzeitig fest.
,,Hey, bleib' gefälligst hier, du Idiot!'', lachte ich und er drehte sich wieder zu mir.

,,Keine Sorge, ich gehe schon nicht.'', beruhigte er mich und lachte erneut kurz auf. Das hoffe ich doch.
,,Gut, ich hatte schon Angst, dass du jeden Moment die Flucht ergreifst.'', atmete ich erleichtert aus und lächelte ihn an.
,,Keine Angst, so schnell wirst du mich schon los. Ich klebe dir jetzt erst einmal wie ein ekeliger Kaugummi an der Schuhsohle.'' Lukas klopfte mir auf die Schulter, was mir ein höllisch angenehmes Kribbeln durch den kompletten Körper trieb, sah mich gespielt mitleidig an und nun lachte ich einmal kurz auf.
,,Liebend gerne doch.''

,,Aber jetzt müssen wir uns erst einmal vernünftig begrüßen.'', meinte Lukas dann und lächelte mich vielsagend an.
,,Na dann komm' mal her.'', lächelte ich ebenfalls und öffnete meine Arme.
Sofort zog ich Lukas in diese und er schlang seine Arme um mich, um mich dichter zu sich zu ziehen.

Ich vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge, atmete seinen atemberaubenden Duft ein und drückte mich ihm so sehr entgegen, wie nur irgendwie möglich. Halt mich für immer.
Mein Bauch kribbelte wie verrückt und ich wollte mich am liebsten gar nicht mehr aus seinen schützenden Armen lösen.
Doch natürlich war dieser Moment, wie viele andere tolle Moment im Leben nun mal leider auch, viel zu schnell vorbei und wir lösten uns glücklich lächelnd und nach einer zu kurzen Zeit voneinander. Zieh' mich bitte sofort wieder zurück in deine Arme.

,,Wollen wir denn mal alles nötige zum Grillen einkaufen gehen?'', fragte ich grinsend, als wir für eine kurze Zeit miteinander geschwiegen hatten.
,,Klar! Desto schneller wir mit dem Grillen fertig sind, desto früher gewinne ich!'', stimmte Lukas frech grinsend zu.
,,Du meintest wohl viel eher: Desto schneller wir grillen und essen, desto früher verlierst du!'', zwinkerte ich ihm zu und zog ihn, bevor er überhaupt noch irgendwas erwidern konnte, an seinem Ärmel Richtung Real.

,,Also, was für Würste wollen wir? Große oder doch eher kleine?'' Fragend sah ich Lukas an und dieser sah nachdenklich ins Kühlregal.
,,Hm, ich mag beides. Aber mir sind die Großen um einiges lieber.'', antwortete er wahrheitsgemäß und sah mir dabei ziemlich tief in die Augen.
,,Gut, dann nehmen wir die Großen.'', lächelte ich schief, kratzte mich unsicher am Hinterkopf und nahm zwei Packungen aus der Truhe. Ich legte sie in den Korb, den Lukas festhielt und wir gingen weiter durch den Laden.

,,Ich wäre ja dafür, dass wir auch ein wenig Brot mitnehmen.'', schlug Lukas vor, als ich gerade dabei war, verzweifelt an eine Ketchup-Flasche heranzukommen.
,,Was stellst du dir da vor? Brötchen oder doch eher Baguette?'', fragte ich nach und sprang einmal hoch, doch bekam die Flasche trotzdem immer noch nicht.
,,Ich wäre für Baguette, du?'' Er sah mich belustigt und fragend zugleich an und ich wendete meine Aufmerksamkeit von der Ketchup-Flasche ab, um sie stattdessen Lukas zu schenken.
,,Baguette klingt super.'', stimmte ich ihm lächelnd zu.
,,Toll! Und jetzt geh' mal weg da, du Zwerg.'', lachte Lukas, schob mich zur Seite und versuchte ebenfalls an die Flasche zu kommen.

,,Ich glaube, du musst noch etwas wachsen, mein Lieber. Gut, dass du noch mitten in der Pubertät steckst.'', kommentierte ich ihn lachend, als er ebenfalls nicht an die Flasche herankam, obwohl Lukas ein verdammter Riese für sein Alter war.
,,Das gibt es doch nicht! Also bei mir sind die Regale viel kleiner!'', meinte er auf seinen Versuch nur und seufzte einmal.
,,Tja Lukas, jeder Real ist nun mal anders, auch wenn sie den gleichen Namen haben.'', munterte ich ihn lächelnd auf und knuffte ihm in die Seite.

,,Das ist voll fies gegenüber kleinen Menschen. Ich mein, wenn selbst wir da nicht herankommen, was machen die denn da?'', dachte Lukas nach und legte den Kopf schief, während er das verdammt große Regal musterte.
,,Höchstwahrscheinlich klettern sie das Regal hoch oder verzichten notfalls einfach drauf.'', lachte ich und musste mir gerade Alex dabei vorstellen, wie sie ausgerechnet vor so einem Regal stand, weil sie neben Randi und Hardy einer der kleinsten Personen war, die ich kannte. Ich musste ihr schon so unfassbar oft irgendwelche Dinge von Regalen herunterholen, weil sie einfach so verdammt winzig ist.
,,Oder sie bestechen große Menschen, damit sie ihnen das herunterholen. Pass' bloß auf, Tim! Die sind 'ne richtige Mafia und stechen uns alle ab, sobald wir uns über die lustig machen!'', philosophierte Lukas weiter und wir brachen augenblicklich in schallendes Gelächter aus.

,,Oh man, diese Vorstellung.'', bekam ich gerade so heraus.
,,Vielleicht haben sie auch schon ganz viele große Menschen in ihren dunklen Kellern gefangen, welche sie dort knebeln und foltern, weil sie nie so riesig geworden sind und nun Rache verüben wollen.'', berichtete mir Lukas weiter von seinen kranken Vorstellungen gegenüber kleinen Menschen und ich hielt mich verzweifelt an ihm fest, weil ich ansonsten lachend auf dem Boden zusammenbrechen würde.
,,Oh Gott, hör' auf, ich kann nicht mehr!'', lachte ich weiterhin und wir sahen uns gegenseitig grinsend in die Augen.

,,So, jetzt stehen wir hier schon seit zehn Minuten und haben immer noch nicht diese verdammte Ketchup-Flasche.'', meinte Lukas dann, als wir uns von unserem andauernden Lachflash nach und nach wieder erholt hatten.
,,Wie sollen wir auch da rankommen?! Ich bin zu klein, du bist zu klein und die Omi da kommt da ganz sicher auch nicht heran.'' Fragend sah ich ihn an und deutete zeitgleich auf die kleine Oma, welche mir schätzungsweise gerade so bis zum Bauchnabel ging.
,,Hm...vielleicht sollte ich dich einfach hochheben...'', schlug Lukas dann plötzlich grinsend vor und ich sah ihn mit leicht geweiteten Augen an. Das hatte er doch nicht gerade ernsthaft vorgeschlagen, oder?

,,Ähm...'', machte ich nur und Lukas biss sich augenblicklich auf die Unterlippe.
,,Sorry, die Idee war dumm.'', erwiderte er darauf nur, kratzte sich verlegen am Hinterkopf und seufzte einmal leise.
,,Nein, ich...ähm...das kam nur total...ähm...unerwartet halt...'', meinte ich und schenkte ihm ein unsicheres Lächeln.
Lukas sah mich nur völlig zerknirscht an und ich lächelte ihn aufmunternd an, ehe ich mich dazu durchrankte, nach ewiger Diskussion mit mir selbst, mich vor ihn zu stellen.

,,Na komm', heb' mich hoch, damit wir unser verdammtes Ketchup kriegen.'', lachte ich, drehte meinen Kopf zu ihm und sah Lukas erwartungsvoll an.
,,Soll ich das wirklich machen? Bist du dir da wirklich sicher?'', fragte er immer noch total unsicher nach und ich verdrehte grinsend die Augen. Und ich dachte, ich wäre der Überdenker und  die Drama-Queen von uns.
,,Willst du dein Ketchup für die Bratwürste nun haben, oder nicht?'', fragte ich grinsend nach und zog die Augenbrauen nach oben.
Lukas lachte leicht, umschloss mit seinen Händen meinen Bauch und hob mich dann, mit welcher Kraft auch immer, vom Boden ab und ich griff sofort nach der Ketchup-Flasche, nach welcher wir uns solange sehnten.
Ich zeigte sie ihm grinsend und kurz darauf hatte ich wieder Boden unter den Füßen, und stand alleine wieder auf meinen Beinen.

Doch anstatt mich sofort wieder los zu lassen, hielt Lukas mich stattdessen an der Hüfte fest und ich drehte mich etwas zu ihm, um in seine hübschen Augen zu schauen.
Meine Seiten kribbelten wie verrückt und mein Herz schlug augenblicklich einige Takte schneller, nur weil er mich berührte.
Lukas strich mir ganz leicht, fast schon vorsichtig, über meine hervorstechenden Knochen. Ich spürte, wie sein warmer Atem meine Wangen streifte und ich erwischte ihn dabei, wie sein Blick für ein paar Sekunden hinunter zu meinen Lippen, doch dann wieder sofort hoch zu meinen Augen glitt.

,,Tim, ich...'', fing er leise an, doch ein Räuspern hinter uns unterbrach ihn, noch bevor er seinen Satz richtig zu Ende sprechen oder ich ihn gar irgendwo zu ordnen konnte. Wir sahen nur in die Richtung, wo das Geräusch herkam und blickten zu der kleinen Omi, welche bis eben noch bei den Fleischprodukten gestanden hatte.

,,Entschuldigt, ihr jungen Burschen, aber ich müsste mal daran.'', erklärte sie und deutete auf das Regal, welches wir momentan blockierten.
Erst jetzt realisierte ich so wirklich, was Lukas und ich da eigentlich gerade taten und blitzschnell hatten wir uns voneinander gelöst.
Was war das eben gerade nur gewesen? Warum hatten wir das überhaupt getan? Und vor allem, was wollte mir Lukas gerade eben sagen, bevor er leider unterbrochen wurde? 

,,Tut uns aufrichtig Leid!'', entschuldigte sich Lukas direkt bei der alten Dame und wir taten einige Schritte zurück, damit sie mit ihrem Rollator durchkam.
,,Ach, kein Problem, Jungs! Habt euch ruhig lieb, auch wenn ihr Regale blockiert.'', lachte sie und griff nach irgendeinem Gewürz, welches ich von hier aus nicht richtig erkennen konnte.
,,Ähm...'', machte ich nur, doch da zog mich Lukas auch schon an meinem Ärmel Richtung Backwaren.

Ich ging den letzten Satz der Oma immer und immer wieder in meinem Kopf durch und konnte gar nicht richtig realisieren, was sie da eigentlich über uns dachte.
Lukas und ich haben wie ein verdammtes Pärchen auf sie gewirkt, obwohl wir davon meilenweit entfernt waren. Wir waren ja noch nicht einmal wirklich Freunde, da konnten wir jawohl schlecht ein Liebespärchen sein!
Außerdem war das eben nichts weiter, außer eine einfache Hochhebe-Aktion. Das hatte rein gar nichts mit Liebe zutun, sondern wir kamen einfach nicht an das Ketchup heran und aufgrund dessen hatte mich Lukas einfach hochgehoben. Aber auch nicht sofort wieder losgelassen.

Ich schüttelte über meine Gedanken einmal unauffällig mit dem Kopf und lachte einmal kurz auf.
Das wäre auch ziemlich absurd, wenn Lukas und ich zusammen wären und etwas miteinander hätten. Wir waren beide weder schwul noch bi - obwohl ich mir bei mir manchmal gar nicht so sicher war.
Irgendwo war da schon etwas zwischen uns gewesen, aber ich konnte es nicht richtig zu ordnen, was genau das eigentlich und vor allem wieso das eigentlich so war.

Ich schob diese ganzen Gedanken in die hinterste Ecke meines Kopfes und wollte einfach keine weitere Zeit mehr damit verschwenden.
Ich wollte mich einzig und allein' nur auf Lukas und unser Treffen konzentrieren. Das war jetzt viel wichtiger, als dieses andere Thema, welches hauptsächlich nur mich betraf und worüber ich gar nicht so gerne nachdachte.
Da war schon nichts, keine Angst.

Ich sah zu Lukas, welcher mittlerweile ein Baguette in den Korb gepackt hatte und mich anlächelte, als er meinen Blick bemerkte. Ich schenkte ihm nur ein ehrliches, breites Lächeln zurück und fuhr mir durch die Haare.

,,Ich denke, wir haben alles, oder?'', harkte Lukas dann nach.
,,Ich denke das auch.'', lachte ich und er stimmte sofort mit ein.
,,Dann sollten wir vielleicht zur Kasse gehen.'', schlug er grinsend vor.
,,Vielleicht sollten wir genau das tun.'', stimmte ich ihm zu und wir machten uns lachend auf den Weg Richtung Kasse.

,,Ich bezahle übrigens.'', sagte ich dann, als wir uns an der Kasse anstellten und Lukas sah mich leicht schockiert an.
,,Was? Nein!'', erwiderte er sofort und schüttelte dazu auch noch mit dem Kopf.
,,Doch! Du hast mir letztes Mal schon das Eis spendiert und deinen Kinder-Joy habe ich auch noch auf dem Gewissen.'', hielt ich strikt dagegen und packte die Ware auf das Band.

,,Wie oft soll ich dir denn noch erklären, dass ich das Geld dafür nicht wiederbrauche?'', fragte er lachend nach.
,,Und wie oft soll ich dir noch erklären, dass das nur fair ist?'', harkte ich stattdessen nach und zog die Augenbrauen erwartungsvoll nach oben.
Lukas seufzte nur und sah sich dann vollkommen nachdenklich in der Gegend um.

,,Na, hast du etwa kein passendes Argument parat?'', harkte ich grinsend nach und stieß Lukas mit meiner Schulter leicht an.
,,Quatsch...'', machte er bloß, überspielte seine Unsicherheit und machte eine abfällige Handbewegung.
,,Ich will nur nicht mit dir darüber diskutieren, das ist alles.'', fügte er noch hinzu, zuckte gleichgültig mit den Schultern und lächelte mich an.

,,Gut, dann kann ich ja alles alleine bezahlen.'', schlussfolgerte ich daraus und zückte mein Portmonee aus der Gesäßtasche.
,,Okay, gut.'', gab sich Lukas schlussendlich geschlagen und leicht überrascht musterte ich ihn von der Seite.
Dass er sich doch so leicht geschlagen gab und mir nicht einfach ein wenig Geld in den schon geöffneten Geldbeutel steckte, wunderte mich schon etwas, weil ich ihm genau das jetzt zugetraut hätte.
Ich zuckte nur mit den Schultern und wartete mit Lukas zusammen still darauf, dass unser Einkauf endlich über das Band gezogen wurde.

,,Das macht dann vierzehn Euro und neunundsechszig Cent, bitte.'', sagte die Verkäuferin, welche ich auf Anfang zwanzig schätzte, lächelnd zu mir und ich kramte das nötige Geld zusammen.

,,Sorry...'', tauchte Lukas neben mir auf und drückte der Verkäuferin acht Euro in die Hand.
,,Lukas!'', rief ich sofort und schüttelte mit dem Kopf.
,,Tut mir Leid, aber ich kann es nicht ab, wenn jemand einfach so Geld für mich ausgibt.'', gab er zu und sah mich entschuldigt an.
,,Aber wenn du es tust, dann ist das natürlich vollkommen OK. Man, du bist echt viel zu lieb.'', lächelte ich und suchte die restlichen Euro und Cent zusammen, weil ich Lukas wohl nie davon abhalten konnte.

,,Es geht nichts darüber, wenn man ein wenig nett ist.'', meinte die junge Verkäuferin grinsend und sah mir dabei in die Augen.
,,Aber er ist echt viel zu lieb für diese verdammte Welt.'', erwiderte ich und deutete auf Lukas, der aufgrund meiner Aussage schüchtern zu lächeln begann und etwas farbiger um seine Wangen wurde.
,,Aber man kann auch ganz schnell sehr frech und böse werden - an ganz bestimmten Orten.'' Sie biss sich verführerisch auf die Unterlippe und strich mir über den Arm, während ich ihr das passende Geld reichte.

,,Dürfen Sie Kunden einfach so anfassen?'', fragte Lukas leicht zickig nach und verschränkte die Arme vor der Brust.
,,Eigentlich nicht. Aber es ist ja eh bald Ladenschluss, ich habe dementsprechend Feierabend und das Büro ist dann ganz leer.'', grinste sie mich vielsagend an und strich sich einer ihrer dunklen Haarsträhnen aus dem Gesicht.
,,Dann kann ich unartig sein.'', fügte die junge Brünette noch hinzu, zwinkerte mir zu und beugte sich etwas über die Kasse, um mir näher zu sein.

,,Sie können ruhig unartig sein, aber alleine.'', mischte sich Lukas ein und schob sich etwas zwischen uns.
,,Was hast du denn schon zu sagen, hm? Ist es nicht eher seine Entscheidung, oder bist du auf irgendwas neidisch?'', fragte sie nun zickig nach und zog die Augenbrauen nach oben.
Lukas wurde augenblicklich ganz stutzig, ich hörte ihn schwer schlucken und er sah vollkommen unsicher zwischen uns her.

,,Seien sie einfach still! Ich bin nicht neidisch!'', stritt Lukas es sofort total empört ab.
,,Eher eifersüchtig, weil du ihn nicht haben kannst?'', harkte sie schelmisch grinsend nach und Lukas sah die Verkäuferin nun geschockt und mit offenem Mund an.
Nun schluckte ich einmal schwer und hatte Angst vor dem, was jetzt wohl kommen würde. Könnte sie Recht mit dieser Aussage haben? Ach, das ist doch Quatsch!

,,So ein Schwachsinn! Ich bin mit ihm verabredet und Sie sind nur neidisch und eifersüchtig darauf!'', unterstellte Lukas ihr wütend und schnappte sich die Tüte.
,,Es könnte aber noch eine werden, wenn er mich für dich abblitzen lässt.'', kicherte sie frech, knöpfte ihre Bluse etwas weiter auf und sah mich hoffnungsvoll an.
,,Ich verabrede dir gleich...'', fing Lukas vollkommen sauer an und ich war ziemlich geschockt davon, dass er ausgerechnet so werden konnte. Das würde man gar nicht von ihm denken und erwarten.

,,Hey, bleibt doch mal ruhig!'', schaltete ich mich endlich mal mit in diese bremsliche Konversation ein und lächelte die beiden beruhigend an.
,,Dann sag' ihr, dass sie gefälligst aufhören soll!'', erwiderte Lukas auf meine Worte bloß und deutete auf die Kassiererin mit der immer noch geöffneten Bluse, bei welcher man den leichten Ausschnitt des wohlgeformten Busen erkennen konnte. Nicht wirklich interessant für mich. Aber warum?
,,Womit? Dich eifersüchtig zu machen, du Schwuchtel?'', fragte sie grinsend nach, fuhr erneut meinen Arm sachte auf und ab, doch dieses Mal zog ich ihn weg.

,,Hast du ihn gerade ernsthaft Schwuchtel genannt?'', fragte ich schockiert nach und ihr andauerndes Lächeln verschwand noch im selben Atemzug.
,,Ja.'', war ihre stumpfe Antwort und angepisst verschränkte sie die Arme vor der Brust.
,,Und das gibt dir wo das Recht?'', fragte ich erwartungsvoll, aber dennoch mit einem leicht zickigen Unterton nach.

,,Hast du ihn dir überhaupt mal angesehen?! Dieser Kerl ist noch viel offensichtlicher als die Regenbogen-Flagge und außerdem wäre es verdammt ekelig, wenn er es tatsächlich wäre.'' Angeekelt musterte sie Lukas und ich musste echt verdammt aufpassen, dass mir nicht mit purer Absicht meine Faust in ihr Gesicht krachte und ich ihr eventuell die Nase dabei brach.
Wie konnte man nur so abfällige Worte von sich geben? Ist sie zufälligerweise die Schwester von Ronny dem Lauch? Passen würde es ja...

,,Halt einfach deine scheiß Fresse und lass' ihn in Ruhe!'', zischte ich nun vollkommen wütend und ballte die Hände zu Fäusten.
,,Bist du etwa auch einer von dieser Sorte? Bah...'' Leicht geschockt und angeekelt zugleich sah sie nun mich an und ich trat, soweit mir das überhaupt möglich war, näher auf die Kassiererin zu.
,,Ich bin gleich einer von der Sorte, der dir in dein verficktes Maul...'' Ich wurde unterbrochen, als mich Lukas am Ärmel meiner Strickjacke packte und mich näher zu sich zog.

,,Lass' dich nicht auf so ein Niveau herunterziehen, das hast du echt nicht nötig.'', flüsterte er mir zu und sah mich bittend an.
,,Aber sie beleidigt dich und macht dumme Aussagen über Schwule, die, die größte Scheiße ever sind.'', erwiderte ich immer noch vollkommen wütend und Lukas' Mundwinkel zuckten bei diesem Satz augenblicklich in die Höhe.
,,Trotzdem hast du das nicht nötig.''
,,Aber du hast es nicht verdient, so beleidigt und fertiggemacht zu werden.'', meinte ich und lächelte ihn an.

,,Flirtet woanders, ihr scheiß Arschficker!'', rief uns die Verkäuferin angepisst zu und ehe Lukas mich noch davon irgendwie abhalten konnte, trat ich erneut auf sie zu.
,,Ich flirte wo, wann und vor allem mit wem ich will.'', sagte ich grinsend, aber funkelte sie trotzdem sauer an.
,,Aber nicht hier, du Homo!''
,,Ich hoffe sehr für dich, dass du irgendwann mal an die Falschen gerätst und für deine hässlichen homophoben Aussagen auf die Fresse bekommst oder zur Vernunft kommst.'', zischte ich ihr noch völlig wütend entgegen, stieß sie leicht von mir weg und ging dann total wutentbrannt Richtung Ausgang.

,,Komm' Lukas, wir gehen weg hier! Sonst werden die Würste noch genauso ungenießbar wie dieses dumme Weib!'', rief ich ihm etwas netter zu und ich sah, wie Lukas die Verkäuferin schadenfroh angrinste, ehe er mit mir zusammen aus dem Laden und wieder zurück zum Tennisplatz ging.

,,Danke fürs Verteidigen.'', bedankte sich Lukas plötzlich auf halbem Weg bei mir und ich riss meinen Blick vom Boden los, um stattdessen ihn anzugucken.
,,Ach, dafür doch nicht. Ich helfe doch gerne, wenn jemand ohne jeglichen Grund beleidigt wird.'', winkte ich direkt gelassen ab und lächelte ihn an.
,,Trotzdem ist das so unfassbar lieb und nett von dir.'', lächelte er mich ebenfalls an und seine Augen begangen vor lauter Freude zu funkeln.
,,Genau wie du.'', erwiderte ich immer noch breit grinsend, ehe wir den Tennisplatz passierten.

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