Schlaflos

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Gedankenverloren wälzte ich mich im Bett hin und her.
Ich nahm mein Handy in die Hand, um zugucken, wie spät es war. 03:52 konnte ich mit zusammengekniffenen Augen gerade so entziffern und packte mein Handy wieder zurück unter mein Kopfkissen.
Ich seufzte frustriert auf und fragte mich, ob ich diese Nacht überhaupt ein Auge zu kriegen würde. Wahrscheinlich nicht.

Ich war verdammt aufgeregt und ich wusste noch nicht einmal so recht wieso.
Ich schrieb keine schwere Klausur, ich ging auf kein Konzert von meinem Lieblingskünstler, ich hatte keine schlechte Nachricht erhalten, über die ich mir jetzt den Kopf zerbrach. Ich hatte eigentlich nichts - rein gar nichts.
Doch eigentlich hatte ich schon etwas und kannte den Übeltäter für meine Aufregung. Der Übeltäter dafür trug den Namen Lukas und mein baldiges Treffen mit ihm, welches in nur achtzehn Stunden sein würde.

Ich verstand den Grund für meine Aufregung absolut nicht und wusste selber noch nicht einmal, wieso ich mich überhaupt so wild und was genau mich eigentlich so wild machte.
Es war nicht mein erstes Treffen mit Lukas und es gab auch überhaupt gar keinen Grund zur Aufregung.
Wir würden lediglich nur Tennis spielen und grillen, nichts weiter. Es würde nichts weiter bei diesem Treffen passieren, also gab es auch dementsprechend überhaupt gar keinen Grund zur Aufregung.

Ich seufzte, als ich erneut auf die Uhr schaute und einfach nicht meine gewollte Ruhe fand. Was soll denn dieser Mist?
Ich verstand meinen Körper überhaupt nicht. Warum konnte ich nicht einfach in Ruhe einschlafen?
Es war nur ein verdammtes Treffen mit Lukas, nicht mehr und nicht weniger. Es gab gar keinen Grund zur Aufregung. Nein.

Ich schloss die Augen, versuchte mich zu entspannen und hoffte darauf, dass ich einfach gleich in Ruhe einschlafen konnte.
Ich hatte natürlich so meine kleinen Einschlafprobleme, aber dass sich das wie ein Kaugummi in die Länge zog, passierte nur in den krassesten Fällen und Lukas war definitiv kein krasser Fall, sondern ein völlig normaler.
Es gab nichts Spektakuläres an diesem Treffen und das sollte mein Körper so langsam auch mal checken und mir meine gewünschte Ruhe endlich geben.

Ich probierte es noch geschlagene zwanzig Minuten, ehe ich genervt aufstöhnte, vom Bett aufstand und mir eine Kippe und ein Feuerzeug schnappte. Ich öffnete mein Fenster, setzte mich aufs Fensterbrett, ließ die kalte Nachtluft über meinen nackten Oberkörper streifen und zündete mir meine Kippe an.

Ich hoffe, dass sie mich endlich ruhig stellen würde und ich endlich mal herunterkam.
Ich hatte Schlaf echt verdammt nötig, denn ich musste die letzten beiden Tage schon früh genug aufstehen und brauchte dringend meinen wohlverdienten Schlaf.

Die zwei Tage Schule waren mir mal wieder viel zu anstregend gewesen und ich wollte gar nicht daran denken, dass ich gerade eine kostbare Nacht, in der ich schlafen könnte, verschwendete.

Allgemein verstand ich nicht, was eigentlich gerade mit mir los war und was genau mir den Schlaf raubte.
Es gab ja eigentlich so nichts spannendes und großartiges was heute passieren würde, außer eben das Treffen mit Lukas. Aber wie gesagt, es war nicht unser erstes gemeinsames Treffen und großartig unterscheiden würde es sich von dem Anderen nun auch nicht.
Ich machte mich wahrscheinlich wieder viel zu wild und im Endeffekt würde es doch gar nicht mal so schlimm sein, so wie ich mir das eigentlich immer ausmalte und vorstellte.

Ich schnippte die Kippe aus dem Fenster, starrte in den von Sternen bedeckten Himmel und fragte mich, ob Lukas sich auch solche Gedanken wie ich machte oder ob er in aller Seelenruhe in seinem Bett lag und ganz entspannt, wieder jeder andere Mensch normalerweise auch, pennte.
Wahrscheinlich war er ziemlich entspannt, denn wie ich ihn kennengelernt hatte, war er einfach die Ruhe weg und machte sich keine weiteren Gedanken darüber, sondern ließ es einfach spontan auf mich zu kommen.
Wenn ich darüber nachdachte, wie chillig er damals auf die Verkäuferin reagiert hatte, die uns fast Hausverbot in dem Laden und fast die Polizei wegen mir gerufen hätte, dann erstaunte mich seine Gelassenheit schon sehr.

Ich war eher der Typ, der natürlich auch ziemlich lässig und entspannt sein konnte, aber auch von der ein auf die andere Minuten, auf hundertachtzig und komplette ausrasten konnte.

Es gab nicht gerade selten diese Tage, an denen ich höchst empfindlich war und schon ein ausgekipptes Glas Wasser reichte, sodass ich komplette austickte und am liebsten alles, was in greifbarer Nähe war, zusammenschlagen wollte.
Ich konnte nie einschätzen, wann so ein Tag war, denn manchmal da war ich einfach so missgelaunt, wenn ich morgens aufwachte oder es passierte irgendwann im Laufe des Tages, wenn es mir eigentlich davor noch relativ gut ging und auch nichts Schlimmes vorgefallen war. Ich konnte aber ziemlich schnell von der ein auf die andere Minute schlechte Laune bekommen und die Wut konnte nur so in mir kochen.
Manchmal war ich wirklich ein unfassbar komplizierter Mensch und meine Mitmenschen taten mir auch meistens richtig leid, wenn sie mich ausgerechnet dann erleben mussten, wenn ich so war.

Es kam früher und heutzutage nicht gerade selten vor, dass ich meine Mama einfach so grundlos  an schrie, weil sie aus Versehen etwas tat, was sie nicht sollte und etwas zu mir sagte, was ich nicht hören wollte.
Manchmal gab es auch keinen spezifischen Grund für meine Meckereien an ihr, sondern sie passierten einfach und ich nörgelte wie eine kleine, zickige Diva drauf los, nur weil ich einfach nicht weiter wusste, mich selbst nicht verstand und meine Wut an irgendjemanden herauslassen musste, was dann meistens leider ausgerechnet sie traf.
Meine Mama wusste, dass ich alles, was ich dann sagte, in solchen Zeiten absolut nicht ernst meinte und nie im geringsten in einem anderen Zustand so über sie dachte. Genau deshalb reagierte sie auch immer so entspannt darauf und wartete nur darauf, bis ich fertig war und dann bat sie mich meistens in einen ruhigen Ton darum, in mein Zimmer zu gehen und dass ich mich erst einmal abreagieren sollte, bevor ich wieder ein Wort mit ihr sprach.

Ich seufzte und wollte gar nicht an die Zeit zurückdenken, in der solche Sachen fast Alltag waren und ich meine Mama regelrecht in den Wahnsinn mit meiner ständigen miesen Laune trieb und mein leiblicher Vater hatte es ihr auch nicht immer einfach gemacht.
Mittlerweile ging es mit meinen kleinen Ausrastern, denn ich konnte sie nun gut kontrollieren und versuchte auch, so gut wie es eben ging,  diese still und heimlich für mich zu machen.
Denn ich wollte nicht, dass vor allem meine geliebten Geschwister davon Wind bekamen, wie verrückt ihr großer Bruder eigentlich war. Ich wollte ein Vorbild für sie sein und dazu gehört nicht, dass sie sich von mir absahen, dass man hin und wieder mal ausrasten, seiner Mutter fiese Dinge an den Kopf werfen und mit Gläsern um sich schmeißen durfte.

Ich schüttelte mit dem Kopf und merkte, dass ich so definitiv nicht einschlafen würde.
Wenn ich mich selbst schlecht redete und den übelsten Selbsthass auf mich schob, dann würde ich mich viel eher durch diese kühle Frühlingsnacht weinen, anstatt ruhig einzuschlafen.
Ich sollte nicht über so etwas nachdenken, sondern an etwas viel schöneres - zum Beispiel an das Treffen mit Lukas, welches jetzt in nur siebzehn Stunden stattfinden würde.

Ich fragte mich, wie es wohl sein und was wir noch so machen würden.
Wahrscheinlich würden wir während dem Grillen viel miteinander reden und ich war ganz gespannt darauf, über was wir dieses Mal wohl quatschen würden. Es gab so viele Themen, über die ich so gerne mit ihm reden möchte.
Mit Lukas konnte man sich so unfassbar gut unterhalten und ich mochte es, wie reif er für seine fünfzehn Jahre eigentlich schon war.

Ich lächelte und wurde extrem ungeduldig, als ich daran dachte, dass ich noch solange auf ihn warten musste.
Ich wollte Lukas am liebsten jetzt schon treffen und nicht noch einige Stunden auf diesen Kerl warten.
Ich würde am liebsten jetzt schon zum Tennisplatz gehen, alles einkaufen und dann die restlichen Stunden dort warten, bis Lukas dann auch endlich dort auftauchen und ich diesen Jungen endlich wiedersehen würde.

Ich sprang vom Fensterbrett, schloss dieses und legte mich dann mit einem breiten Lächeln in das etwas kühle Bett.
Ich checkte nochmal die Uhr und realisierte, dass ich nun eine halbe Stunde an meinem Fenster und in den Himmel starrend verbracht hatte.
Na ja, wenn ich mich erst einmal mit dem Denken anfing, dann lag das Ende in sehr weiter Ferne, weil ich mich viel zu oft und viel zu sehr in diesen wie in einem Labyrinth verlieren konnte.

Aber jetzt wollte ich mich nicht in meinen endlosen Gedanken verlieren, außer sie gingen um mein baldiges Zusammentreffen mit Lukas.
Ich wollte einfach nur noch schlafen und die Zeit so schnellst wie möglich vergehen lassen, um ihn so schnellst wie möglich endlich wiederzusehen.
Ich schloss die Augen und schlief dann mit einem Lächeln auf den Lippen ein, ehe ich von mir und Lukas träumte.  


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